@ESO:
Wie sieht es aus, lohnt sich der Wiedereinstieg nach ca. 2/2,5 Jahren? Hatte damals mehrere hundert Stunden auf dem Konto.
Lohnt es sich für Veteranen, wieder reinzusehen?
Das ist leider sehr subjektiv. ESO hat sich verändert, und nicht zum Guten, wie wir finden. Hochinsel war noch mal ein famoses Erlebnis, aber Necrom stank dagegen schon ab, und Gold Road ... naja, geht so.* An Dungeons brachten sie dann noch eher lieblose und total chaotische Instanzen, die selbst uns Veteranen enorm angenervt haben, weil die Bosse mit unzähligen Effekten einfach nicht mehr ausgefeilt zu spielen waren - und wir liefen Vet-Dungeons gern auch Hardmode und Tripple. Die Heilerin heilte sich durch massenhaft AOE die Finger wund, die DD mußten ständig nur ausweichen und herumzappeln, ich als Tank war auch nicht erfreut. Die beste Neuerung der letzten Jahre ist die Klasse das Arkanisten, finden wir, denn die sticht wirklich wunderbar heraus und macht in allen Formen sehr viel Spaß. Auch das Dunkle Archiv als Instanzeninhalt ist nett.
Dann stellte ESO sein jahrelang bewährtes System rund um Inhalte und Instanzen um auf Shop, Shop, Shop uuuuund ... Shop. Sie verlegten sich inzwischen massiv auf die Zweitwährung Edelsteine mit dem Lootboxen-System, so daß man mit Pech schon mal 90 Euro für ein neues Kostüm raushauen durfte. Das brachte selbst bei uns das Faß zum Überlaufen. Das härteste Angebot im Begrüßungsbildschirm bestand aus 25 Shopelementen. Das waren so viele, daß ich das wirklich mal zählen mußte, um es zu glauben. (Ich war gerade im Spiel: Heute ist ein ruhigerer Tag, denn es gab nur 18 Shopangebote im Begrüßungsbildschirm.)
Dazu gab es wenig neue Inhalte und dann so ein olles Saisonsystem mit Questen in bekannten Gebieten oder kleinen, neuen Bereichen, die man aber als "Content Pass" trotzdem schön bezahlen muß. Also Shop aufpumpen, Inhalte streichen und dann trotzdem auf Bezahl- und Abokunden hoffen. Really! Dazu kommt jetzt ein noch wilderer Mischmasch aus Buildmöglichkeiten, weil man von anderen Klassen Dinge übernehmen kann. Zauberer mit Drachenritterzeug und so. Joa ... wer das toll findet.
Also, ESO war mir seit 2017 immer so wichtig, daß ich selbst in Spielpausen mein Abo behielt, aber damit war dann Ende 2024 Schluß. Mit einem Tränchen zwar, aber das war es uns nach tausenden Spielstunden dann doch nicht mehr wert.
Fazit: ESO ist für uns eine wohlwarme, sehr schöne und erlebnisreiche Erinnerung geworden, in die wir uns auch allein wegen das Housings täglich noch kurz einloggen. Mit WoW fanden wir eine neue und - mit Verlaub - bessere, günstigere, herausforderndere und vielfältigere MMORPG-Heimat. Du wirst nach 2,5 Jahren natürlich viele neue Spielinhalte bei ESO vorfinden, aber ich weiß nicht, wie lange diese Inhalte deine Motivation tragen werden. Für Gebiete, Geschichten, Herumtreiben wird es dir so einiges bieten, aber wenn du wieder in Richtung Instanzen und Anspruch gehen möchtest, dann eher nicht so viel Neues.
*: Die Rückmeldungen zu Gold Road schossen auch den Vogel ab. ("I feel like the Gold Road expansion was rushed to release only half finished. Problems abound, particularly in the player friendliness area.")
https://mein-mmo.de/elder-scrolls-online-gold-road-groesse-westauen-spieler-enttaeuscht/Die Diskussion zwischen Community und ZOS damals war zum Piepen:
"Das Gebiet ist so klein."
"Ne, das ist so groß wie frühere Erweiterungsgebiete. Ehrlich."
"Aber ... der nächste Wegestein ist doch nur 30 Meter von meinem entfernt?!?"
"Das täuscht."
"Aber mal ehrlich: Das ist doch wirklich alles sehr klein hier!"
"Nein, ihr könnt nur nicht richtig gucken und schätzen."
