Autor Thema: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung  (Gelesen 5021 mal)

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #25 am: 26.02.2017 | 22:46 »
Na ja, beim Krieger wiederum steht ja nicht ausdrücklich dabei, daß er mehr weiß als der Magier. Nur, daß er gegebenenfalls ganz entgegengesetzt zum Klischee vom tumben Draufklopper vielleicht doch mit dem Magier zusammen wenigstens fachsimpeln kann -- und da sehe ich ehrlich gesagt kein Problem.

(Und ja, unter Umständen würde ich einem Krieger mit passendem Hintergrund und etwas Köpfchen für magische Theorie in Fachfragen auch schon mal mehr Verständnis zugestehen als einem praktizierenden Magier, der zwar seine Sprüche halbwegs sauber hinbekommt, aber in den abstrakteren Vorlesungen nur vor sich hingeträumt hat... ;))

Offline dabba

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #26 am: 26.02.2017 | 22:48 »
Die Idee mit dem Barbaren-Biologen hab ich aus Midgard 5 entnommen. Nach den Regeln kann dort der Barbar Natur-, Pflanzen- und Tierkunde genauso leicht lernen wie ein Magier oder ein Druide - so kann man die Klischees des doofen Barbaren, der schon einen Spickzettel braucht, um seinen Namen zu behalten (und den dann nicht lesen kann), quasi im Vorbeigehen aushebeln. ;)

Der Krieger hat es da mit der Zauberkunde etwas schwerer, aber Grundlagenwissen schadet ja auch nicht.

Offline Issi

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #27 am: 26.02.2017 | 22:55 »
@Nobodyhome
Ich glaube wir hatten tatsächlich schon mal die Situation wo der Krieger zum Beispiel Alchemie lernen musste, weil der Priester zu dumm(Intelligenz zu niedrig) dazu war.
Und weil keiner sonst eine magiekundige Figur hatte.
Das war schon eine richtig kuriose Sache..... :D
Aber irgendwo auch erklärbar. Not macht erfinderisch.
Mein magiekundiger SC musste auch mal Diebesfertigkeiten lernen, weil sonst keiner Türen öffnen konnte.
Teilweise hat man ja auch Mischcharaktere wo die Klischees automatisch schwammiger werden.

Zitat
so kann man die Klischees des doofen Barbaren, der schon einen Spickzettel braucht, um seinen Namen zu behalten (und den dann nicht lesen kann), quasi im Vorbeigehen aushebeln. ;)
Dieses Klischee.....gibt es tatsächlich....und wir haben alle dieses Conan Bild, erschreckend!! ~;D
« Letzte Änderung: 26.02.2017 | 23:04 von Issi »

Offline dabba

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #28 am: 26.02.2017 | 23:03 »
Nur echt mit dem österreichischem Akzent, der das Klischee weiter befeuert. ;)

Offline Issi

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #29 am: 26.02.2017 | 23:15 »
Nur echt mit dem österreichischem Akzent, der das Klischee weiter befeuert. ;)
Argh....das ist wie mit der Farbe Rot und dem Hammer. ;D
Ich wette, wenn wir uns alle spontan einen Elfen vorstellen sollten, dann hätten wir wohl auch ein recht ähnliches Bild.
Mein Tipp:
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« Letzte Änderung: 26.02.2017 | 23:37 von Issi »

Online +12vsMentalDamage

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #30 am: 26.02.2017 | 23:20 »
Ich finde Klischees sind gerade bei der Charaktererschaffung sehr nützlich. Ich habe eine Gruppe von Spielern, für die ist Rollenspiel ein netter Zeitvertreib ein paar Mal im Monat. Keiner von denen liest Regeln, Rollenspielbücher oder so ein Forum wie dieses hier. Wenn ich mit denen ein neues Spiel beginne und Charaktere erschaffe, dann helfen Klischees sehr, eine erste Grundidee für den jeweiligen Char zu bekommen. Ein Beispiel bei Shadowrun war: Ork, total vercybert und mit der Rolle des Tank. Das ist alles nicht so wirklich innovativ und sehr klischeehaftig, aber der Spieler hatte eine Vorstellung, von dem was das Spiel ermöglicht und baute dass, was naheliegend war, da eben klischeebehaftet. Meine Erfahrung ist dann, dass während des Spiels/einer Kampagne, diese Klischees immer mehr in den Hintergrund rücken, da die Spieler mit dieser Folie ihres Charakters experimentieren und sie erweitern, so dass letztlich facettenreiche Charaktere entstehen.
Klischees helfen m.E. also sehr beim Einstieg in ein neues Spiel oder Kampagne und danach sind es die vielen situativen Entscheidungen innerhalb des Spiels, die einen SC dann letztlich formen.
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Offline Issi

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #31 am: 26.02.2017 | 23:27 »
 
Zitat
Meine Erfahrung ist dann, dass während des Spiels/einer Kampagne, diese Klischees immer mehr in den Hintergrund rücken, da die Spieler mit dieser Folie ihres Charakters experimentieren und sie erweitern, so dass letztlich facettenreiche Charaktere entstehen.
Klischees helfen m.E. also sehr beim Einstieg in ein neues Spiel oder Kampagne und danach sind es die vielen situativen Entscheidungen innerhalb des Spiels, die einen SC dann letztlich formen.
Das sehe ich auch so.
Ein paar Grundgedanken zum Charakter können manchmal trotzdem nicht schaden. Etwas worauf man aufbauen kann. (Als eine Art Fundament)
Unterschiede können dann wichtig werden, wenn die Gruppe zu großem Teil aus dem gleichen Typ besteht. z.B. Krieger oder Zwerg was auch immer.
Wobei seit Hobbit ist das mit einer Zwergen Gruppe ja auch kein Problem mehr......einfach ein Gruppenbild vorlegen, dann sucht sich jeder einen davon aus.... ~;D
« Letzte Änderung: 26.02.2017 | 23:39 von Issi »

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #32 am: 26.02.2017 | 23:39 »
Es ist auch einfach so, daß, wenn ich mich hinsetzen und in -- sagen wir mal -- zwanzig bis dreißig Minuten einen neuen Charakter basteln soll, da eben kein Konzept mit Hintergrund und Detail für tagelangen Lesestoff herauskommt. Da kann's dann schon mal sein, daß mir erst nach ein paar Sitzungen nachträglich noch ein paar wichtige Sachen einfallen, die ab da natürlich schon immer Teil der Hintergrundgeschichte waren...

(Mit ein Grund, warum ich mich dieser Tage mit superdetaillierten Systemen, die das alles gleich von Anfang an wissen wollen, schwertue; aber das ist genau genommen wieder ein etwas anderes Thema.)

Offline Issi

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #33 am: 26.02.2017 | 23:44 »
Zitat
Da kann's dann schon mal sein, daß mir erst nach ein paar Sitzungen nachträglich noch ein paar wichtige Sachen einfallen, die ab da natürlich schon immer Teil der Hintergrundgeschichte waren...Da kann's dann schon mal sein, daß mir erst nach ein paar Sitzungen nachträglich noch ein paar wichtige Sachen einfallen, die ab da natürlich schon immer Teil der Hintergrundgeschichte waren...
Geht bzw. ging mir auch schon so....man hatte ein Konzept, und fühlte, dass ist so nicht stimmig oder da gehört noch was dazu.
Aber zumindest hatte man eine grobe Grundidee.
Zu detailiert funktioniert meiner Erfahrung nach auch tatsächlich nicht so gut.
Ich würde mal sagen irgendwas Grobes zwischen "alles fertig und nix" wäre für mich optimal, der Rest kommt beim Spielen.
« Letzte Änderung: 26.02.2017 | 23:47 von Issi »

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #34 am: 26.02.2017 | 23:57 »
Klar kann man Klischees dekonstruieren.

Der Elf, der irgendwann mal frustriert war
Elric von Melnibon, Dalamar... Die Elfen Poul Andersons



Oder man deutet Klischees um.
Zitat
Der Barbar hat eine exzellente Tier- und Pflanzenkunde - "
ist de facto eine Basisfertigkeit fürs Überleben in der Wildnis
btw das tumbe Barbaren(DSA) Klischee.
Erklär mir bitte mal wie der tumbe Barbar  lange genug gelebt hat um "erwachsen" zu werden,
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #35 am: 27.02.2017 | 00:00 »

Dieses Klischee.....gibt es tatsächlich....und wir haben alle dieses Conan Bild, erschreckend!! ~;D
der Cimmerier sprach und schrieb noch mal wieviele Sprachen, führte Schiffe über wieviele Meere ?
und benutzte auch Magie.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #36 am: 27.02.2017 | 00:05 »

Ich wette, wenn wir uns alle spontan einen Elfen vorstellen sollten, dann hätten wir wohl auch ein recht ähnliches Bild.
Definitiv nicht
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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #37 am: 27.02.2017 | 00:07 »
Erklär mir bitte mal wie der tumbe Barbar  lange genug gelebt hat um "erwachsen" zu werden,

In der Praxis würde ich sagen: es leben einfach nicht alle "Barbaren" mitten in der Wildnis als Jäger und Sammler. :)

Wenn man sich so'n Klischee-Fantasybarbarendorf mal anschaut, sollte irgendwann vielleicht mal auffallen, daß es sich oft eben doch um ein Dorf handelt -- mit festem Standort, festen Hütten, die nicht mal so eben a la Zelte o.ä. zum schnellen Abbau und Weiterziehen gedacht sind, und wahrscheinlich sogar mit Ackerzucht und Viehbau. Also eigentlich fast schon zivilisiert. Und da ist dann auch schon mal Platz für einen nicht ganz so hellen Kerl mit dicken Muckis, ohne daß der gleich der natürlichen Auslese zum Opfer fallen muß. ;)

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #38 am: 27.02.2017 | 00:14 »
Der Elf, der irgendwann mal frustriert war (vielleicht weil ihm sein Schwarm von einem Zwerg weggeschnappt wurde? ;) ) und von einem Dämon angesprochen wurde: "Hey, willst Du wirklich Dein Leben lang in Deiner Baumsiedlung leben? Ich bring Dir zaubern bei und zeig Dir eine Welt voller Möglichkeiten... Dann kannst Du es allen zeigen!" wird ein Elfen-Hexer mit einem dämonischen Mentor. Nicht so ein blank polierter, aalglatter, arroganter Elf von der Stange.
Die Dekontruktion wurde mittlerweile schon so häufig durchgeführt, dass sie selbst schon zum Klischee wurde und selbst schon wieder häufiger dekonstruiert wurde (*hust*Drizzt*hust*).
Also nicht wundern, wenn Du selbst mal den Pfad beschreitest und die Mitspieler schon genau wissen, wie Dein Charakter tickt oder Deinen Charakter dann Elric oder Malekith nennen. ;)
« Letzte Änderung: 27.02.2017 | 00:18 von 6 »
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #39 am: 27.02.2017 | 00:28 »
In der Praxis würde ich sagen: es leben einfach nicht alle "Barbaren" mitten in der Wildnis als Jäger und Sammler. :)
dann wären es auch keine Barbaren sondern Wilde

Zitat
Wenn man sich so'n Klischee-Fantasybarbarendorf mal anschaut, sollte irgendwann vielleicht mal auffallen, daß es sich oft eben doch um ein Dorf handelt -- mit festem Standort, festen Hütten, die nicht mal so eben a la Zelte o.ä. zum schnellen Abbau und Weiterziehen gedacht sind, und wahrscheinlich sogar mit Ackerzucht und Viehbau.
und Schmieden, die gibt es übrigens auch bei der Nichtsesshaften Alternative den Nomaden.
Zitat
Und da ist dann auch schon mal Platz für einen nicht ganz so hellen Kerl mit dicken Muckis, ohne daß der gleich der natürlichen Auslese zum Opfer fallen muß. ;)
Nicht wenn er dem Klischee des überlebt ohne Probleme in der Wildnis wie Conan entspricht.
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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #40 am: 27.02.2017 | 08:50 »
Vermutlich ist es weise sich bestimmte Klischees einfach nicht zum Feind zu machen......
Es gibt sie halt. Aber innerhalb dessen gibt es mMn. Spielraum. Und meist sind es die Feinheiten, die einen SC besonders machen.
Als grobe Stütze taugen Klischees allemal. Jeder hat sofort ein Bild im Kopf. Falls einem dieses Bild nicht gefällt, muss man dieses Bild in den Köpfen seinen Mitspieler halt verändern. Indem man es durch ein neues ersetzt. Dann sieht der Barbar eben nicht aus wie Schwarzenegger, sondern so wie "Metzel Gibson". Und statt dem oesterreichischen Akzent hat er einen französischen........   :) ~;D

Offline dabba

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #41 am: 27.02.2017 | 08:52 »
Die Dekontruktion wurde mittlerweile schon so häufig durchgeführt, dass sie selbst schon zum Klischee wurde und selbst schon wieder häufiger dekonstruiert wurde (*hust*Drizzt*hust*).
Also nicht wundern, wenn Du selbst mal den Pfad beschreitest und die Mitspieler schon genau wissen, wie Dein Charakter tickt oder Deinen Charakter dann Elric oder Malekith nennen. ;)
Ich meinte ja auch nicht unbedingt einen Klischee-Antihelden-Elfen, sondern eher einen grauen Elfen, der nach außen hin durchaus "gut" und "rechtschaffen" auftreten kann.

Natürlich ist vieles schon irgendwann mal dekonstruiert worden.
« Letzte Änderung: 27.02.2017 | 08:54 von dabba »

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #42 am: 27.02.2017 | 09:20 »
Meine Favoriten sind derzeit
-- Ein Gnomberserker, der auch gerne Drogen kocht, äh alchmistische Tinkturen
-- Ein Vargenoffizier, der sich stets fein herausputzt
-- Ein vargischer Schatzsucher, irrsinnig stark und ziemlich groß und ungepflegt, dabei aber ziemlich belesen und im Türen öffnen bewandert.
Ich durchbreche gerne Klischees.

Aber auch:
-- Ein Adliger aus einem verkommenen Adelshaus, insgeheim Hexer und zunehmend rachsüchtiger.
Ich nutze auch gerne Klischees

Oder auch:
-- Bluthorst, der Schlachter und Feldarzt. Hier verbinde ich beides: Das Klischee des grusligen, leicht tumben, definitiv ekligen Schlachters mit der überraschenden Heilkundekenntnis
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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #43 am: 27.02.2017 | 09:41 »
Nicht wenn er dem Klischee des überlebt ohne Probleme in der Wildnis wie Conan entspricht.

Das wäre im Zweifelsfall zu untersuchen. Ich meine, klar, Conan ist stark und zäh und zieht viel umher...aber als Herr des Dschungels wie Tarzan wird er nun auch nicht gerade beschrieben, und die meisten seiner Abenteuer spielen rein zufällig in "zivilisierten" Gegenden, wo er angemessen als "Barbar" herausstechen kann. Überlebt er also nun tatsächlich "ohne Probleme in der Wildnis", oder kennt er einfach nur die Straßen gut wie viele andere Reisende auch und kann schon mal problemlos 'ne Woche ohne Essen durchhalten, bis er wieder zur nächsten Herberge kommt?

(Daß Conan selbst wesentlich heller ist als so der "typische Klischee-Barbar" und daß der Begriff "Barbar" selbst nicht ganz unproblematisch ist, steht ggf. wieder auf anderen Blättern.)

Offline Issi

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #44 am: 27.02.2017 | 10:08 »
Zitat
Bluthorst, der Schlachter und Feldarzt. Hier verbinde ich beides: Das Klischee des grusligen, leicht tumben, definitiv ekligen Schlachters mit der überraschenden Heilkundekenntnis

Was manche vielleicht nicht wissen, ist, das Henker im Mittelalter oft auch hervorragende Heilkundige waren.
Und sich durch ihre Kunst zum üblichen Geschäft noch etwas dazu verdienten. :)
Bestimmte Dinge die uns in Fantasy Welten als "nicht dem Klischee entsprechend vorkommen", wie ein Barbar der auch was drauf hat im Handwerk oder in sonstigen Wissensfertigkeiten, oder eben ein Schlächter, der gleichzeitig ein Heiler ist, sind im Reallife dagegen gar nicht so ungewöhnlich gewesen.
« Letzte Änderung: 27.02.2017 | 10:12 von Issi »

Offline Rhylthar

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #45 am: 27.02.2017 | 10:10 »
Was manche vielleicht nicht wissen, ist, das Henker im Mittelalter oft auch hervorragende Heilkundige waren.
Und sich durch ihre Kunst zum üblichen Geschäft noch etwas dazu verdienten. :)
Selbe gilt für das Foltern. Wer die Anatomie des Körpers nicht kennt, bringt jemanden evtl. "zu schnell" um.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Issi

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #46 am: 27.02.2017 | 10:14 »
Zitat
Selbe gilt für das Foltern. Wer die Anatomie des Körpers nicht kennt, bringt jemanden evtl. "zu schnell" um.
Genau! Für den Job muß man nämlich genau wissen, was man tut... >;D
Oh das sind böse Ideen, ganz böse.....aber stimmt.

Folterknecht oder Henker und Heilkundiger sind tatsächlich plausibel kombinierbar.

Eigentlich fängt bei sämtlichen Misch Charakteren an das klassische Klischee etwas zu brechen und verwandelt sich in einen Cocktail.
Welcher davon wie schmeckt, ist mMn. spannend. Auch in welcher Dosis.
Manches ist vielleicht toll kombinierbar (Geschüttelt nicht gerührt) und sogar glaubhaft.
Anderes ist vielleicht auch gewöhnungsbedürftig. Aber trotzdem witzig.
Vielleicht besteht auch die Gefahr dass aus solchen Kombis ein zu bunter Vogel wird, der nicht recht in die Welt passt.
Spannend. Muß man vermutlich austesten. :D


Kurzer Zwischenbericht:
Man kann Klischees also
1. ab einem gewissen Punkt brechen
2. extra voll ausspielen.
3. Miteinander mixen
4. Demontieren bzw. umdeuten
« Letzte Änderung: 27.02.2017 | 11:04 von Issi »

Offline Greifenklause

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #47 am: 27.02.2017 | 10:43 »
Was manche vielleicht nicht wissen, ist, das Henker im Mittelalter oft auch hervorragende Heilkundige waren.
Und sich durch ihre Kunst zum üblichen Geschäft noch etwas dazu verdienten. :)
Bestimmte Dinge die uns in Fantasy Welten als "nicht dem Klischee entsprechend vorkommen", wie ein Barbar der auch was drauf hat im Handwerk oder in sonstigen Wissensfertigkeiten, oder eben ein Schlächter, der gleichzeitig ein Heiler ist, sind im Reallife dagegen gar nicht so ungewöhnlich gewesen.
Bluthorst war erst Schlachter, musste wie viele junge Leute zur Armee.
Und als dort der Feldarzt starb, musste der nächstbeste ran. Das ist meist der Tischler oder halt der Fleischer...
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Offline Issi

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #48 am: 27.02.2017 | 10:47 »
Zitat
oder halt der Fleischer...
Und das macht tatsächlich auch Sinn..... mit Sehnen und Knorpeln kennt er sich ja schon aus ;D

Was ich interessant finde ist, dass es mehrere Blickwinkel gibt, eine Figur zu betrachten.

Ich kann auf das schauen, was sie kann (Profession und Fähigkeiten)
Ich kann auf ihre körperliche Erscheinung sehen(Aussehen, Ausstrahlung)
Auf ihren Charakter(Benehmen Verhalten)
Auf ihre Motive und den Hintergrund.(Ziele Motivation)

Und an allen diesen 4 Schrauben kann man mMn. drehen (und wenn es nur an einer einzigen ist), um sie hier oder da vom platten Klischee wegzuholen.
Wenn man das denn möchte.

Aber es kann wie gesagt natürlich auch Spaß machen das Klischee voll zu bestätigen.
Und damit alle Erwartungen zu erfüllen, und ggf. sogar noch zu übertreffen.
« Letzte Änderung: 27.02.2017 | 11:26 von Issi »

Offline Rorschachhamster

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Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
« Antwort #49 am: 27.02.2017 | 11:56 »
Das finde ich ja bei alten D&D-Versionen so knorke - das zufällige Attributsauswürfeln in Reihenfolge bricht fast automatisch Klischees. So sehr, das man sich sogar freut wenn die ein Klischee bedienen...  ;)
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."