Pen & Paper - Spielsysteme > D&D5E
Patzerregeln, die umpfzigste (war: Ruling-Fragen)
torben:
@bobibob
Ich möchte Dir Patzer nicht schmackhaft schreiben, wenn das bei Euch nicht passt, dann passt's nicht. Ist ja kein Problem.
Trozdem noch kurz zu Deinen Antworten:
--- Zitat ---Was ich meine ist eher Spieler A knickt um und der Torhüter muss ins Krankenhaus.
--- Ende Zitat ---
Das wäre der bei Rolemaster schlimmste anzunehmende Patzer, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 1% (eben der 66) eintritt, indem dort direkt einem Verbündeten ein Schaden zugefügt wird. Allerdings bin ih mir im Moment grade gar nicht sicher, ob das gemäss Text zwingend ein Verbündeter oder einfach die nächststehende Person ist (wobei man dann bei mehreren würfeln könnte). Jedenfalls gibt's dann einen Krit. B. So ein Treffer ist erst ab 90 aufwärts wirklich übel. Wir befinden uns hier also bei Wahrscheinlichkeiten von 01-03 (Waffenpatzer), dann 1% für den Patzer 66 und dann noch 90 aufwärts, damit der Freund richtig übel was abbekommt... in meinen Augen ziemlich unwahrscheinlich, aber ja, es gibt nix, was es nicht gibt. Resp. im Beispiel mit dem Troll, dem Zwerg und dem Mensch ist genau das eingetreten... ein bissher einmaliges Ereignis (in vielen vielen Jahren).
--- Zitat ---
--- Zitat ---Zu 3. Gerade bei taktisch geführten Kämpfen kann es sehr viel ausmachen, ob jetzt Goblin A oder Goblin B getroffen wird. Nämlich dann, wenn Goblin B ohnehin schon von SC 2 angegriffen wird und Goblin A (der z.B. langsamer und daher nach Dir dran wäre) durch Deinen Fehler die Möglichkeit bekommt, Dir einen Hieb zu verpassen.
--- Ende Zitat ---
Kann muss aber nicht, bei D&D sind Goblins extrem schwach und fallen meist bei einem Treffer
--- Ende Zitat ---
Und genau da wirkt sich der Patzer noch umso stärker aus. Denn wenn der SC schneller wäre und den Goblin eigentlich ohne Gegenangriff umnieten würde, dann kann der Patzer dazuführen, dass der SC nicht angreifen kann und der langsamere Goblin die Möglichkeit zum Schlag erhält.
Ich weiss nicht, wie der Kampfablauf bei D&D geregelt ist (wer kommt wann dran). Bei MERS/Rolemaster (so wie wir's verwenden) gibt's da halt eine Art Reihenfolge der Angriffe (manches kann auch gleichzeitig stattfinden). Patzer können diese Reihenfolge aus dem Tritt bringen und damit den Kampfverlauf ein bisschen bis massiv auf den Kopf stellen. Dieses Risiko haben die Spieler immer Kopf und macht es zusätzlich spannend.
Die Auswirkungen des Patzers müssen gar nicht sooooo verschieden sein, ob jetzt 1, 2, oder 3 Runden kein Angriff, oder Benommenheit (zusätzlicher Bonus für den Gegner), alleine dass dadurch die Kampftaktik der Gruppe geändert werden muss, führt zu weiterer Spannung.
--- Zitat ---Dann spiele ich wohl mit Warp 9 denn bei D&D schaue ich in keine einzige Tabelle wärend des Kampfes. Eigentlich auch nicht außerhalb dieser. Naja vielleicht mal in eine Encountertabelle.
--- Ende Zitat ---
Ich kenne D&D wie gesagt nicht. Wenn man da Kämpfe ganz ohne Tabellen führt, ist das wahrscheinlich etwas schneller. Wir sind mit unserem System sehr vertraut, die Aufgaben sind auf mehrere Spieler verteilt und so geht bei uns das Kämpfen auch mit Tabellen recht schnell. Ich glaube indessen, dass das einfach eine Frage des "wir haben das schon immer so gemacht und uns passt das so" ist. Und da gilt ja einfach "für jede Gruppe so, wie's ihr am besten passt" :)
--- Zitat ---Die gleiche Dramatik hätte ich auch wenn der Troll einen Treffer landet und dem Sc den Kiefer bricht, das Gehirn schädigt etc. da brauche ich keinen Patzer und auch keinen Krit. Das Beispiel ist genau das was ich mit Punkt 2 meinte. Stell dir die situation mal so vor: SC 1 will über eine Schlucht springen. Er patzt und nun bekommt SC 2 den Sturzschaden und bricht sich beide Beine. Wo ist da der Unterschied. Mit deinem Beispiel haben die meisten kein Problem mit meinem Beispiel wohl schon.
--- Ende Zitat ---
In der beschriebenen Szene hätte der Troll den Treffer ohne Bóins Patzer nicht gelandet, denn dann wäre die Parade von Arrohir um 20 höher gewesen. Es ist natürlich richtig, auch ohne Patzer sind Kämpfe schon dramatisch. Hier ist's aber wohl noch ein bisschen anders, weil nicht der Zwerg den Menschen direkt ausschaltet, sondern nur dem Troll "den Weg ebnet" ~;D . Ob das für eine Gruppe passt oder nicht und ob das System solche Aufbrüche des Rundenablaufs "benötigt" resp. ob sie dadurch vorkommen, das hängt dann wieder vom System ab.
Verglichen mit Deinem Schluchtsprung wäre es vielleicht eher so: Der SC springt, rutscht am anderen Ende aber so blöd weg, dass SC 2 keinen Platz zum landen und sich festhalten hat. Wenn SC2 jetzt ganz doll Pech hat (bei dem wegen des Patzers von SC 1 erschwerten Manöver seinerseits schlecht würfelt), rutscht er ab und fällt in die Schlucht, während SC1 sich vielleicht nach wie vor an der Kante festhalten kann.
Ganz grundsätzlich: Wir blättern bei Rolemaster in den Kämpfen kaum. Es erfolgt (grob gesagt) 1W100 + Offensivbonus (den kennt jeder für seinen SC) - Defensivbonus (den nennt der andere) = Ergebnis. Das wird auf einer Tabelle nachgeschaut, die jeder Spieler für sich offen vor sich liegen hat. Einmal schauen ohne blättern, Schaden ablesen. Ist's zusätzlich ein Krit, ist das 1 weiterer 1W100, während der eine Spieler würfelt, nimmt der andere die entsprechende Tabelle zur Hand (die haben die Spieler meist gleich auf der Rückseite der Schadenstabelle) und das Ergebnis wird verlesen. Ich weiss, das sind Geschmacksfragen und damit nicht wirklich Diskussionsmaterial. Ich möchte nur zeigen, dass wir über weiteste Strecken nicht blättern müssen und über 90% der Spielzeit mit 3-4 Tabellen auskommen, die ich als SL in einem Schirm offen vor mir habe.
Chiarina:
--- Zitat von: torben ---Ich möchte nur zeigen, dass wir über weiteste Strecken nicht blättern müssen und über 90% der Spielzeit mit 3-4 Tabellen auskommen, die ich als SL in einem Schirm offen vor mir habe.
--- Ende Zitat ---
...weil es nur 3-4 relevante Tabellen gibt oder weil ihr die anderen 53 Tabellen alle mittels fortschrittlicher Memorierungsmethoden auswendig gelernt habt?
Sorry für die leichte Ironie... aber für mich ist es auch 25 Jahre her, dass ich Rolemaster in der Hand hatte. Wenn das alles so tabellenarm ist, wie du schreibst, dann frage ich mich, wo der Ruf des Systems herkommt.
bobibob bobsen:
[quoteVerglichen mit Deinem Schluchtsprung wäre es vielleicht eher so: Der SC springt, rutscht am anderen Ende aber so blöd weg, dass SC 2 keinen Platz zum landen und sich festhalten hat. Wenn SC2 jetzt ganz doll Pech hat (bei dem wegen des Patzers von SC 1 erschwerten Manöver seinerseits schlecht würfelt), rutscht er ab und fällt in die Schlucht, während SC1 sich vielleicht nach wie vor an der Kante festhalten kann.quote]
Gut dann frage ich mal anders. Hast du jemals erlebt das ein spieler einen Krit würfelt und ein anderer Spieler davon direkt profitiert also z.b. sein angriffswurf wird als Krit behandelt und er macht mehr Schaden obwohl er eigentlich daneben geschlagen hätte? Ich empfinde das so als ob kritische Erfolge persoanlisiert werden und Patzer sozialisiert. Ich gehe da jedes mal wieder auf die Barrikaden wenn ich obwohl ich keinen Patzer gewürfelt habe Eine reingewürgt bekomme.
--- Zitat ---Allerdings: neulich hab ich mal einen 5E Oneshot geleitet, in dem die beabsichtigte Dynamik von zwei kritischen Treffern erstickt wurde.
--- Ende Zitat ---
Deshalb schrieb ich z.B. das mir krits genauso zuwieder laufen. Da ich meine Mitspieler aber nicht davon überzeugen konnte haben wir uns auf das Numenera System geeinigt. bei einer gewürfelten 17 +1 Schaden bei 18 +2 bei 19 +3 und bei 20 dann +4. Damit sind dann alle zufrieden. Bei Monstern übrigens erst ab 19+1 und bei 20+2
Arldwulf:
--- Zitat von: Feuersänger am 3.03.2017 | 11:14 ---Was aber ist passiert? Pala stapft auf den Boss zu, würfelt 20, Crit, dann wird natürlich gesmitet
--- Ende Zitat ---
Problematisch bei der 5e sehe ich dort auch: Es gibt dort Möglichkeiten für die Spieler dem Zufall auf die Sprünge zu helfen. Z.B. über Portent, Lucky oder dergleichen. Aber auch mit anderen Optionen welche z.B. erlauben nach einem Wurf noch bestimmte Merkmale des Angriffs zu ändern, Bonusschaden z.B. drauf zu geben. Mit der Einführung von Patzern würde sich der (ohnehin schon große) Nutzen dieser Optionen noch weiter steigern.
torben:
@bobibob
--- Zitat ---Gut dann frage ich mal anders. Hast du jemals erlebt das ein spieler einen Krit würfelt und ein anderer Spieler davon direkt profitiert also z.b. sein angriffswurf wird als Krit behandelt und er macht mehr Schaden obwohl er eigentlich daneben geschlagen hätte? Ich empfinde das so als ob kritische Erfolge persoanlisiert werden und Patzer sozialisiert. Ich gehe da jedes mal wieder auf die Barrikaden wenn ich obwohl ich keinen Patzer gewürfelt habe Eine reingewürgt bekomme.
--- Ende Zitat ---
Ja, dass sich besonders gute kritische Treffer oder besonders gut bestandene Manöver auch positiv auf die anderen SC auswirken, kommt auch immer wieder vor (jep, gemäss den Tabellen ^-^ ). Da hat man dann z.B. was in der Art von "Eindrücklicher Schwung trennt dem Gegner das Bein ab. +20 für alle freundlichen Angriffe der nächsten Runde." oder "Das Manöver auf beeindruckende Weise bestanden +10 für alle freundlichen Aktionen der nächsten 2 Runden." Dabei sind mit "freundlich" natürlich stets die anderen SC gemeint. Also ja, auch bei den Krit gibt es Effekte, die sich auf die anderen Auswirken können.
@Chiarina
--- Zitat ---...weil es nur 3-4 relevante Tabellen gibt oder weil ihr die anderen 53 Tabellen alle mittels fortschrittlicher Memorierungsmethoden auswendig gelernt habt?
Sorry für die leichte Ironie... aber für mich ist es auch 25 Jahre her, dass ich Rolemaster in der Hand hatte. Wenn das alles so tabellenarm ist, wie du schreibst, dann frage ich mich, wo der Ruf des Systems herkommt.
--- Ende Zitat ---
Nein, die anderen 53 Tabellen haben wir weder auswendig gelernt, noch benötigen wir sie. Ich frage mich wirklich, ganz ernsthaft, wie andere Rolemaster spielen resp. wozu die alle möglichen Tabellen verwenden. Es gibt eine wirklich essentielle Tabelle für den SL, mit der er alle Bewegungsmanöver auf leichte und schnelle Art händeln kann. Wir benutzen diese Tabelle grundsätzlich auch für statatische manöver (z.B. Wahrnehmung oder das Knacken eines Schlosses usw.), ansonsten gäbe es für alle statischen Manöver eine zweite Tabelle.
Ich habe manchmal folgendes Gefühl bezüglich des Rufes von Rolemaster: Rolemaster ist ein Baukastensystem, bei dem man die Komplexität fast beliebig erhöhen kann wenn man das möchte. Einige Leute scheinen das System aber nicht als Baukasten aufzufassen und versuchen, "zwanghaft" mit sämtlichen Optionen und Regeln zu spielen. Unsere Gruppe ist davon schon vor vielen Jahren abgekommen und wir sind zu einem Mix aus MERS und Rolemaster sowie Hausregeln übergegangen.
Ich habe dabei manchmal das Gefühl, manche Leute haben die Haltung "Wenn man Rolemaster nicht mit vielen Tabellen oder zumindest mit der, der und der Tabelle spielt, dann ist das ja gar kein Rolemaster." Und weil man ja Rolemaster spielen möchte, nimmt man dann eben noch diese und jene Regel dazu und nervt sich am Ende über den Tabellenwust. Leute, die mit dieser Einstellung an das System gehen, sollten sich überlegen, ob sie spielen (und das geht auch mit weniger Tabellen immer noch ohne allzu viel und grobes Handwedeln und somit mit guter Verlässlichkeit) oder sich zum "Opfer eines Systems" machen und dann drüber schimpfen wollen :)
Der Ruf von Rolemaster kommt in jedem Fall von den vielen Regelungsmöglichkeiten, die das System im Grundsatz bietet... und die manche nicht als Möglichkeiten, sondern als "muss" verstehen.
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