Autor Thema: SL-Punkte  (Gelesen 23678 mal)

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Offline sir_paul

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Re: SL-Punkte
« Antwort #175 am: 7.03.2017 | 13:15 »
@Greifenklause: Die Frage ist nicht ob man die Punkte in deinen Systemen einbauen könnte, das wäre wohl kein Problem. Die Frage ist eher was möchtest du damit erreichen. Dann kann man klären ob man SL Punkte einbaut und wie genau die umgesetzt werden sollten...

Da du aber scheinbar keine Probleme in deinen Runden hast die du gerne Lösun möchtest, können wir die wichtigste erste Frage schon nicht beantworten...

Offline Greifenklause

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Re: SL-Punkte
« Antwort #176 am: 7.03.2017 | 13:21 »
...
Muss man sowas haben, nein natürlich nicht, mann kann auch gut ohne spielen, so wie man auf eigentlich alle Regeln verzichten kann. Aber es gibt genügend Einsatzgebiete für SL Punkte und auch genpügend SLs welche sie mit freuden Nützen.

Den Personen welche diese Eingeführt/Genutzt haben allerdings vorzuwerfen sie hätten zu lange im "Handbuch für den willkürlichen Spielleiter" gelesen und ähnliche kleine Seitenhiebe welche zum größten Teil von den SL Punkte Gegnern kommen, finde ich etwas ... kontraproduktiv ...

Wird es ja nicht, jedenfalls nicht von mir.
Hingegen kam es mir so vor, als wenn manche SL-Punkte über den grünen Klee loben oder SL ohne die Fähigkeit von "Geben und Nehmen" absprechen.
Meine Frage war - losgelöst von bestimmten Systemen oder alternativ: auf meinen bespielten Systemen - was passieren würde, wenn man ohne spielt, bzw was man oder ich für einen Mehrnutzen hätte, wenn man mitspielt.
Da bringt es wenig, Systeme ins Feld zu führen, die ohne SL-Punkte kaum oder gar nicht funktionieren würden...

So klarer, woran ich mich reibe?

Für mich als DSA- oder Splittermondspieler bringt es schier gar nichts, wenn die Gegenseite den Beweis zu erbringen versucht, dass Fate oderoder ohne SL-Punkte gar nicht funktionieren würden.
Mich interessiert ja nur, wie bisher SL-Punkte-lose Systeme mit diesen Punkten gewinnen könnten.
Nochmals: TaintedMirror scheint mich da gerade in eine richtige Richtung zu schubsen, bin mir aber noch unsicher.
---
Neu:
@Greifenklause: Die Frage ist nicht ob man die Punkte in deinen Systemen einbauen könnte, das wäre wohl kein Problem. Die Frage ist eher was möchtest du damit erreichen. Dann kann man klären ob man SL Punkte einbaut und wie genau die umgesetzt werden sollten...

Da du aber scheinbar keine Probleme in deinen Runden hast die du gerne lösen möchtest, können wir die wichtigste erste Frage schon nicht beantworten...


Die Frage ist eher, was kann ICH aus Sicht der BEFÜRWORTER damit erreichen. Bzw wie könnten sie meinen Stil bereichern. Evtl. können sie das nicht, evtl doch
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

Offline TaintedMirror

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Re: SL-Punkte
« Antwort #177 am: 7.03.2017 | 13:23 »
Na dann nehmen wir mal DSA5, dass du ja bespielst. Hier sind etliche Dinge ja schon aus den eingehenden Foren bekannt. Das Beispiel mit der Dämonenbeschwörung würde ja auch hier gelten, da diese laut Hintergrund eine gefährliche Sache ist, aber nach Spielregeln eigentlich nicht wirklich schlimmer (bzw. nicht chaotischer als das Wirken von Mirakeln). Auch gibt es bei DSA5 fast keine Möglichkeit, seine Hauptaffe nicht mehr nutzen zu können, was halt rein regeltechnisch den  Holzfäller, der nur Hiebwaffen steigert besser macht, als den Rondrianer, der vier oder fünf Waffen gesteigert hat. Hier würde halt so was wie "Waffe zerbricht nach verpatzter Probe" auch Helfen, etwas Gleichgewicht zu schaffen, ohne dass der Spieler zwangsweise das Gefühl haben muss, der SL entscheidet sich nur dafür, weil er halt nur die eine Waffe hat.  Auch das Verderben der Reisenahrung könnte damit abgebildet werden, um den Jäger mal wieder ins Spotlight zu rücken.

Das hängt natürlich immer alles von der Gruppe ab, aber ich persönlich mag halt keine spontan Eingriffe des Meisters, bei dem die Umwelt einfach zu wissen scheint, was die Spieler machen. Das geht in beide Richtungen. Auch ein ständiges "Nichtverlierenkönnen" als SC stört mich gewaltig. Wenn da bei jedem Problem plötzlich eine Bande Zwerge oder der Magier mit dem richtigen Zauberspruch um die Ecke kommt, nur um mir als SC zu helfen, verdirbt mir das die Lust aufs Spiel. Wenn ich allerdings weiß, dass dafür dann halt er SL später mehr fiese Sachen anstellen kann und wird, finde ich das nicht so schlimm.

Offline sir_paul

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Re: SL-Punkte
« Antwort #178 am: 7.03.2017 | 13:26 »
@Greifenklause: Dazu müssten wir deine Stil und den Stil deiner Gruppe besser kenne und vor allem was du als Bereicherung ansehen würdets! Das stellt sich für mich übers Forum als schwer dar, aber eventuell traut sich das ja jemand anderes zu :)

Ach ich seh schon. TaintedMirror versucht im Nebel zu stochern ;)

Offline Issi

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Re: SL-Punkte
« Antwort #179 am: 7.03.2017 | 13:33 »
Zitat
Also wenn ich mit SL punkten spiele dann sollte es vielleicht eine Gruppenentscheidung sein.
Das wird vermutlich dann schwer wenn es bereits Teil der Regelmechanik ist.
Zitat
Die Vertrauensfrage: Es geht bei SL Punkten nicht um mangelndes Vertrauen, es ist eine Regel (oder eher je nach System unterschiedliche Regeln) wie jede andere auch.
Nur erfüllen Regeln ja auch einen bestimmten Zweck und erzeugen je nach Mechanik ein anders Spielgefühl. Mir ging es eher darum.
Weil sich das unter Umständen stark verändern kann.

Zitat
Was wollen die SL Punkte denn erreichen, dies ist die Frage die es zu klären gibt.
Den Punkt mit dem gemeinsam Geschichten erzählen (z.B. Fate) kam vor, das mit dem Herausfordernden Spiel ist interessant, wurde denke ich angekratzt mit dem Ersatz für Würfeldrehen.
Aber es wurde nicht weitergeführt, Danke.
Spielgefühl (Star Wars) wurde auch nur kurz erwähnt.

Zitat
Muss man sowas haben, nein natürlich nicht, mann kann auch gut ohne spielen, so wie man auf eigentlich alle Regeln verzichten kann. Aber es gibt genügend Einsatzgebiete für SL Punkte und auch genpügend SLs welche sie mit freuden Nützen.
Dass man sie Nutzen kann oder nicht steht denke ich, außer Frage. In manchen Systemen hat man  ja gar keine Wahl, weil sie zum Regelsystem gehören.
Aber dennoch ist es nicht egal ob man es tut. Denn je nach System und Spielmechanik bekommt man dadurch auch ein anders Spielgefühl.

Ps. Ich bin auch der Ansicht das SL Punkte die "Willkür" eindämmen und nicht fördern sollen.
Mich stört eher dass sie unabsichtlich einen umgekehrten Eindruck vermitteln könnten
und dazu die Annahme, dass man die SL "verregeln" muß um vernünftig mit ihr spielen zu können.

« Letzte Änderung: 7.03.2017 | 13:38 von Issi »

Offline sir_paul

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Re: SL-Punkte
« Antwort #180 am: 7.03.2017 | 13:37 »
Aber dennoch ist es nicht egal ob man es tut. Denn je nach System und Spielmechanik bekommt man dadurch auch ein anders Spielgefühl.

Diese Überlegung gilt aber für alles, jedes RPG, jede Regel hat das Potential das Spielgefühl zu ändern. Da unterscheiden sich die SL Punkte nun wieder nicht von anderen Regeln!

Offline Issi

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Re: SL-Punkte
« Antwort #181 am: 7.03.2017 | 13:43 »
Diese Überlegung gilt aber für alles, jedes RPG, jede Regel hat das Potential das Spielgefühl zu ändern. Da unterscheiden sich die SL Punkte nun wieder nicht von anderen Regeln!
Wenn Du damit sagen willst, SL -Punkte sind auch nur Regeln, gebe ich Dir Recht.
Aber wie drastisch sie das Spielgefühl verändern, kommt ganz darauf an, in welcher Form sie zur Anwendung kommen.
Das kann das Spielgefühl kaum beeinträchtigen oder massiv verändern, je nachdem wie das gedacht ist.
Da muß man mMn. schon je nach System und Anwendung differenzieren. Pauschal geht finde ich nicht.
Das war alles was ich meinte.
« Letzte Änderung: 7.03.2017 | 13:45 von Issi »

Offline TaintedMirror

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Re: SL-Punkte
« Antwort #182 am: 7.03.2017 | 13:44 »
Mir fällt gerade ein, dass DSA5 ja SL-Punkte hat. Es gibt doch dort die Regelung, dass wichtige NSCs Schicksalspunkte haben, die ja auch hauptsächlich zum Würfeldrehen da sind.
Da wäre jetzt die Frage an Greifenklause, ob du diese Mechanik dort benutzt und ob du sie eher förderlich oder hinderlich empfindest.

Offline Greifenklause

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Re: SL-Punkte
« Antwort #183 am: 7.03.2017 | 13:45 »
Na dann nehmen wir mal DSA5, dass du ja bespielst. Hier sind etliche Dinge ja schon aus den eingehenden Foren bekannt. Das Beispiel mit der Dämonenbeschwörung würde ja auch hier gelten, da diese laut Hintergrund eine gefährliche Sache ist, aber nach Spielregeln eigentlich nicht wirklich schlimmer (bzw. nicht chaotischer als das Wirken von Mirakeln). Auch gibt es bei DSA5 fast keine Möglichkeit, seine Hauptaffe nicht mehr nutzen zu können, was halt rein regeltechnisch den  Holzfäller, der nur Hiebwaffen steigert besser macht, als den Rondrianer, der vier oder fünf Waffen gesteigert hat. Hier würde halt so was wie "Waffe zerbricht nach verpatzter Probe" auch Helfen, etwas Gleichgewicht zu schaffen, ohne dass der Spieler zwangsweise das Gefühl haben muss, der SL entscheidet sich nur dafür, weil er halt nur die eine Waffe hat.  Auch das Verderben der Reisenahrung könnte damit abgebildet werden, um den Jäger mal wieder ins Spotlight zu rücken.

Das hängt natürlich immer alles von der Gruppe ab, aber ich persönlich mag halt keine spontan Eingriffe des Meisters, bei dem die Umwelt einfach zu wissen scheint, was die Spieler machen. Das geht in beide Richtungen. Auch ein ständiges "Nichtverlierenkönnen" als SC stört mich gewaltig. Wenn da bei jedem Problem plötzlich eine Bande Zwerge oder der Magier mit dem richtigen Zauberspruch um die Ecke kommt, nur um mir als SC zu helfen, verdirbt mir das die Lust aufs Spiel. Wenn ich allerdings weiß, dass dafür dann halt er SL später mehr fiese Sachen anstellen kann und wird, finde ich das nicht so schlimm.

Das sind in der Tat gute Beispiele und sie nötigen mir Respekt ab, nicht nur aber auch wegen unserer alten Sparringszeiten  :-[
Ich denke zwar immer noch, ich bekäme "Geben und Nehmen" auch ohne SL-Punkte hin, aber mit Punkten, wie du schön darstellst, ist der Gerechtigkeitsgedanke vielleicht besser abgebildet für die Spieler.

Aus deiner Erfahrung: Funktioniert das auch gut bei freien oder gar improvisierten Abenteuern?
Ich stelle es mir da schwieriger vor.
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Ucalegon

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Re: SL-Punkte
« Antwort #184 am: 7.03.2017 | 13:48 »
Mich interessiert ja nur, wie bisher SL-Punkte-lose Systeme mit diesen Punkten gewinnen könnten.

Welche Vorteile z.B. die Punkte aus Coriolis bieten, habe ich hier zu erklären versucht. Diese Mechanik aus Coriolis zu klauen, sollte an sich einfach sein. Man kann sie bestimmt auch an bestehende Gummipunktsysteme in DSA oder Splittermond dranbasteln. Coriolis ist schließlich eher klassisch und den beiden damit tendentiell ähnlich. Dann hast du die genannten Vorteile (und den Nachteil) drin.

Allgemeiner hat sir_paul hier zusammengefasst, was die Idee hinter den Punkten sein kann und wie Systeme und Gruppen davon profitieren.

Offline Greifenklause

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Re: SL-Punkte
« Antwort #185 am: 7.03.2017 | 13:48 »
Mir fällt gerade ein, dass DSA5 ja SL-Punkte hat. Es gibt doch dort die Regelung, dass wichtige NSCs Schicksalspunkte haben, die ja auch hauptsächlich zum Würfeldrehen da sind.
Da wäre jetzt die Frage an Greifenklause, ob du diese Mechanik dort benutzt und ob du sie eher förderlich oder hinderlich empfindest.

Das ist nicht ganz das gleiche.
Aber nein, bisher hatte ich sie auch bei zentralen NSC (denen man durchaus Schicksalpunkte zubilligen kann) noch gar nicht genutzt, mea culpa.
Das Ding ist ja auch: Wenn ich die Punkte an NSC binde, wie will ich da wissen, wieviel sie zum Zeitpunkt X haben. 3? 1? Keine mehr? Auswürfeln? Willkürlich entscheiden?


EDIT: SL-Punkte funktionieren da etwas anders, weil ich da gar nicht erst so ingame denken muss.
Deine Kartenidee finde ich interessant. Ähnelt meiner, nur grundsätzlicher und ganzheitlicher gedacht.
« Letzte Änderung: 7.03.2017 | 13:54 von Greifenklause »
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Re: SL-Punkte
« Antwort #186 am: 7.03.2017 | 13:52 »
@ Ucalegon:
Nur kurz: Danke für deinen diplomatischen Post.
Ich denke, so kommen wir etwas weiter

EDIT: Mich hat wahrscheinlich das Beispiel mit dem Drachenodem mehr verwirrt als nötig
« Letzte Änderung: 7.03.2017 | 14:03 von Greifenklause »
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

Offline Issi

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Re: SL-Punkte
« Antwort #187 am: 7.03.2017 | 13:59 »
Zitat
Aber nein, bisher hatte ich sie auch bei zentralen NSC (denen man durchaus Schicksalpunkte zubilligen kann) noch gar nicht genutzt, mea culpa.
Schicksals Punkte für bestimmte  NSC.......wäre in der Tat eine witzige Option....(Für mich als SL)
....über die sich meine Gruppe erstmal massiv aufregen würde.... :D

Das entwertet halt in gewisser Weise ihren eigenen Helden Gummi Punkte -Vorteil.
« Letzte Änderung: 7.03.2017 | 14:03 von Issi »

Offline Greifenklause

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Re: SL-Punkte
« Antwort #188 am: 7.03.2017 | 14:06 »
Schicksals Punkte für bestimmte  NSC.......wäre in der Tat eine witzige Option....(Für mich als SL)
....über die sich meine Gruppe erstmal massiv aufregen würde.... :D

Das entwertet halt in gewisser Weise ihren eigenen Helden Gummi Punkte -Vorteil.

Das auch.
Bei einem Erzbösewicht, einem Drachen oder überhaupt einen NSC, der ähnliche Auswirkungen auf die Region hat wie die Helden würde ich eventuell auch NSC-Schicksalspunkte verwenden.
Grundsätzlich aber eher selten.
Ein NSC, der eine "Bedeutung" hat, hat längst noch keine "Schicksalsbedeutung".
Das Argument ist schwar, wechselt es doch willkürlich zwischen ingame-philosophischen und Spielbarkeitsansätzen, ich weiß.

Aber allein aus Sicht der Spielbarkeit finde ich NSC-Schicksalspunkte noch unattraktiver als die von euch vorgeschlagenen SL-Punkte.
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Offline TaintedMirror

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Re: SL-Punkte
« Antwort #189 am: 7.03.2017 | 17:50 »
Ich spiele nur eigene freie Abenteuer, die mit viel Improvisation funktionieren und für mich funktioniert das System da eigentlich sehr gut, wobei ich mir vorstellen kann, dass sie bei vorgefertigten Abenteuern sogar noch mal besser rein passen würden. Wie gesagt, kenne ich die Idee vor allem aus Abenteuerspielen und da passt es wunderbar rein.

Schicksalspunkte für NSCs sind aber schon SL-Punkte. Was sollen sie auch sonst sein. Was in der Diskussion klar geworden sein sollte ist, dass es den SL-Punkt gar nicht gibt. Deswegen rede ich eigentlich lieber von SL-Ressourcen, aber das ist halt leider ein längeres Wort. Diese Ressourcen können halt Karten sein oder Fähigkeitentreibstoff für Gegner oder Eingriffe in SC-Autonomie (als Trigger für Nachteile) oder Anreiz für Storytwists oder halt Erlaubnis zum Regelbruch, wie es die Schicksalspunkte sind. Und auch da gibt es die Möglichkeit, dies nur für spezielle NSCs zu vergeben oder für ganze Gruppen oder, oder, oder.

Die Existenz solcher Ressourcen besagt noch nicht ihre genaue Regelung. Ansonsten wäre das so, als würde man sagen: "Ich finde Kampfregeln sind blöd und unnütz, weil ich keine Lust und Geld habe, Miniaturen rum zu schieben". Von daher muss bei dieser Diskussion jede mögliche Variante der SL-Punkte mit diskutiert werden und dazu gehört hier auch DSA5, welche ja so eine Ressource erst eingeführt hat. Vorherige Editionen kannten nur die Schicksalspunkte für Spieler.

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Re: SL-Punkte
« Antwort #190 am: 7.03.2017 | 21:35 »
@ Issi:
Danke für die treffene Formulierung, trifft mein Stil ganz gut!
Diese Formulierung trifft auch meinen Stil ganz gut! Daher: +1

Wo "das Vertrauensverhältnis nicht existiert", besteht ein Problem, das keine Spielregel lösen kann. Ohne Vertrauen zu meinen Mitspieler(inne)n - SL hin oder her - läuft es nicht.
In diesen beiden Punkten stimme ich dir sogar zu.

Zitat
Die SL, die "sich selbst kontrolliert wissen möchte" kommt schon eher an meine Position heran, hat aber nichts mit dem Vertrauen zu den/der Mitspieler(inne)n zu tun. Ich würde das umformulieren in eine SL, die ihre Rolle im Spiel kontrolliert, d.h. geregelt wissen möchte, was bei vielen traditionellen Systemen eben nicht wirklich der Fall ist.
Ein SL, der sich selbst kontrolliert wissen möchte? WTF? Möchtest du dich als SL "kontrolliert" wissen? Oder sagst bzw. bittest du deine Spieler am Anfang der Sitzung darum, dass sie dich als SL "kontrollieren" sollen? Abgesehen davon: Wie soll das gehen bzw. funktionieren? Also ich als SL würde so etwas nicht wollen. Ich käme gar nicht auf so einen absurden Gedanken.
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Re: SL-Punkte
« Antwort #191 am: 7.03.2017 | 21:42 »
Ein SL, der sich selbst kontrolliert wissen möchte? WTF? Möchtest du dich als SL "kontrolliert" wissen? Oder sagst bzw. bittest du deine Spieler am Anfang der Sitzung darum, dass sie dich als SL "kontrollieren" sollen? Abgesehen davon: Wie soll das gehen bzw. funktionieren? Also ich als SL würde so etwas nicht wollen. Ich käme gar nicht auf so einen absurden Gedanken.

Nicht jeder muss alles verstehen. So lange du eine langjährige, regelmäßige Rollenspielrunde hast und du und alle deine Spieler glücklich sind, so lange ist doch alles OK!

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Re: SL-Punkte
« Antwort #192 am: 7.03.2017 | 21:44 »
Oder sagst bzw. bittest du deine Spieler am Anfang der Sitzung darum, dass sie dich als SL "kontrollieren" sollen?

Ich denke, ich habe deutlich genug geschrieben, dass das mit den Spieler(inne)n nichts zu tun hat, auch wenn du das offenbar gerne so darstellen möchtest.

Ansonsten schließe ich mich Pyro an.

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Re: SL-Punkte
« Antwort #193 am: 7.03.2017 | 22:37 »
Ich denke, ich habe deutlich genug geschrieben, dass das mit den Spieler(inne)n nichts zu tun hat, auch wenn du das offenbar gerne so darstellen möchtest.
Ist zwar keine Antwort auf meine Frage(n), aber wie Pyro schon schrieb:
Nicht jeder muss alles verstehen.
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Offline D. Athair

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Re: SL-Punkte
« Antwort #194 am: 7.03.2017 | 22:42 »
Ein SL, der sich selbst kontrolliert wissen möchte?


Als "unterentwickelter" Versuch:

1) Als Maßnahme, um die SL mehr zum Mitspieler zu machen. Im Sinn von "möglichst gleiche Rechte für alle". Das könnte man natürlich auch erreichen indem ein Regelbuch das so formuliert: "Spieler und SL sind gleichermaßen jederzeit frei die Regeln zu benutzen, zu verändern zu missbrauchen oder zu irgnorieren, wie es ihnen gefällt und wie es für das gemeinsame Spiel nützlich ist."
Problem: Die Regeln büßen ihre Funktion als gemeinsame Spielgrundlage potentiell oder tatsächlich ein. Um das zum umgehen, werden Regeln für verbindlich erklärt und Eingriffsmöglichkeiten für Spieler und SL regelmentiert und limitiert. Außerdem werden die Bedingungen der Punkteerneuerungen festgelegt.

1a) Warum könnte man eine Egalisierung von SL und Spieler wollen? Weil man mit ähnlicheren Möglichkeiten ähnlicher spielt und dadurch mehr miteinander. Passspiel wird erleichtert. Und: Gezielter Einsatz von Eingriffen kann auch gezielt in der Mannschaft reflektiert werden. Dafür braucht es aber Transparenz beim Einsatz.

2) Als Gegenfrage könnte man formulieren: "Warum sollten nur Spieler kontrollierbar sein?"

Ergänzungen:
a) Regeln sind in ihrer Funktion und Wirkung dafür gedacht vorhersehbare und nachvollziehbare Ergebnisse zu liefern. Wenn SL- und Spielereingriffe (Gummipunkte) reglementiert sind, dann haben Spielerinnen bzw. Spieler mehr Planungssicherheit.

b) Eingriffe, die vom System erlaubt sind werden nicht als "willkürlich" verstanden, weil sie begrenzt sind. Sie helfen etwas gemeinsam zu entwickeln.

Erweiterung zu a) und b): Wenn Schicksalspunkte vorhanden sind, dann ist es eben nicht willkürlich, ob eine Spieler-Figur dem sicheren Tod von der Schippe springt. Denn: Sie kann das nicht immer tun. Ein Spieler hat ne begrenzte Ressource einen Eingriff vorzunehmen. Dasselbe gilt bei SL-Punkten, die z.B. Komplikationen für SC auslösen. Bei beiden Varianten müssen sich Spieler und SL keine Gedanken darüber machen, ob es "fair" ist. Schließlich hat man sich vorher auf diese Regeln geeinigt und sie dadurch "per definitionem" für fair erklärt.


Weitere Anmerkung (auch zu 1a):
Was tun SL-Punkte: Effektiv nehmen sie der SL die Bürde der Schiedrichterfunktion ein gutes Stück weit ab und übertragen sie auf die Regeln.


Ich käme gar nicht auf so einen absurden Gedanken.
Solche Bewertungen machen die Diskussion schwer. Insbesondere implizieren sie, dass du hier keine "Privatmeinung" vertrittst, sondern eine allgemein einsichtige und logisch ableitbare Position vertrittst.



Um alles, um was sich die Spieler nicht kümmern wollen, weil sie lieber die Welt durch die Augen ihrer Figur sehen.
Sie wollen das Meta Wissen bewusst weder teilen noch haben, weil es so für sie spannender ist.
Du verwaltetst die Charakterbögen und würfelst für die Spieler verdeckt und die Spieler brauchen quasi keine Regeln zu kennen?! Cool! Wollte ich immer schon mal ausprobieren. 

OK. Ich weiß, dass du das anders gemeint hast. Eine konsequente Spielart, die keinerlei Meta-Wissen voraussetzt (und auch nicht die Unterscheidung von Spieler- und SC-Wissen braucht - denn auch das ist "Meta"), fände ich tatsächlich spannend.

Was ich damit zeigen wollte: Rollenspiel hat - von Haus aus - einiges an Meta-Kram im Gepäck. Was wir davon akzeptieren, hängt mMn wesentlich von unserer Prägung ab bzw. inwieweit wir uns von dieser frei machen oder davon absehen können.
« Letzte Änderung: 7.03.2017 | 22:46 von Clausustus Doom Occulta »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

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Re: SL-Punkte
« Antwort #195 am: 7.03.2017 | 23:06 »

[b) Eingriffe, die vom System erlaubt sind werden nicht als "willkürlich" verstanden, weil sie begrenzt sind. Sie helfen etwas gemeinsam zu entwickeln.

Erweiterung zu a) und b): Wenn Schicksalspunkte vorhanden sind, dann ist es eben nicht willkürlich, ob eine Spieler-Figur dem sicheren Tod von der Schippe springt. Denn: Sie kann das nicht immer tun. Ein Spieler hat ne begrenzte Ressource einen Eingriff vorzunehmen. Dasselbe gilt bei SL-Punkten, die z.B. Komplikationen für SC auslösen.
Nur mit dem Unterschied, dass die Schicksalspunkte oder besser gesagt: Die Einsatzmöglichkeiten der Schicksalspunkte für den jeweiligen SC einen Sinn haben, weil sie ihm in spielentscheidenen Situationen zum Vorteil gereichen. Das ist aber bei den (Einsatzmöglichkeiten der) SL-Punkte nicht so. Da gebe ich (um das Bsp. Coriolis nochmal aufzugreifen) 1 DP aus, um einem SC eine merkwürdige Nachricht zu übermitteln. Während der Spieler einen Schicksalspunkt ausgibt, damit er einen Wurf wiederholen kann oder sein Charakter dem Tod (doch noch) von der Schippe springt. Das ist doch ein ziemliches Ungleichgewicht von der 'Wertigkeit' her, was Einsatzmöglichkeiten/Verwendungszwecke von SL& Schicksalspunkten anbelangt.

Solche Bewertungen machen die Diskussion schwer. Insbesondere implizieren sie, dass du hier keine "Privatmeinung" vertrittst, sondern eine allgemein einsichtige und logisch ableitbare Position vertrittst.
Man beachte das kleine Wörtchen Ich das alleine schon diese Aussage widerlegt bzw. darlegt, dass es sich hier sehr wohl um (m)eine Privatmeinung handelt. Wenn ich der Ansicht wäre, eine allgemein einsichtige und logisch ableitbare Position zu vertreten, dann hätte ich geschrieben: "...würde nie jemand auf solch einen absurden Gedanken kommen".
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Re: SL-Punkte
« Antwort #196 am: 7.03.2017 | 23:09 »
Man beachte das kleine Wörtchen Ich das alleine schon diese Aussage widerlegt bzw. darlegt, dass es sich hier sehr wohl um (m)eine Privatmeinung handelt. Wenn ich der Ansicht wäre, eine allgemein einsichtige und logisch ableitbare Position zu vertreten, dann hätte ich geschrieben: "...würde nie jemand auf solch einen absurden Gedanken kommen".

Nur, daß natürlich beide Formulierungen gleichermaßen die Aussage enthalten, der Gedanke wäre schon an sich absurd. Wer dann genau auf ihn kommt, macht in der Sache keinen großen Unterschied.

Ucalegon

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Re: SL-Punkte
« Antwort #197 am: 7.03.2017 | 23:20 »
Ein SL, der sich selbst kontrolliert wissen möchte? WTF?

Ist das ne Frage?

Möchtest du dich als SL "kontrolliert" wissen?

Ich mag Rollenspiele, die klare Regeln für die SL haben; die ihr sagen, was sie im Spiel zu tun (und zu lassen) hat, um zu einer spannenden Geschichte mit interessanten Figuren zu kommen.1 Mach, was du willst, reicht mir nicht. Insofern tendentiell Ja. An ganz traditionellen Systemen, die ich gut finde, habe ich dann noch Traveller und Delta Green.

Oder sagst bzw. bittest du deine Spieler am Anfang der Sitzung darum, dass sie dich als SL "kontrollieren" sollen?

Nein, siehe oben. Hat nichts mit dem Thema zu tun.

Abgesehen davon: Wie soll das gehen bzw. funktionieren?

Bspw. Punkte-/Tokenmechaniken wie hier diskutiert, GM-Moves wie in PbtA, aber auch allgemeine Strukturvorgaben, bspw. versch. Phasen wie in TOR.

---
1 'spannend' und 'interessant' sind hier eher allgemeine Versatzstücke, die nach Belieben mit tolkienesque, Horror-, überraschend, liebenswürdig oder was das Genre sonst so verlangt, ersetzt werden können.
« Letzte Änderung: 8.03.2017 | 00:08 von Ucalegon »

Offline D. Athair

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Re: SL-Punkte
« Antwort #198 am: 8.03.2017 | 00:20 »
Nur, daß natürlich beide Formulierungen gleichermaßen die Aussage enthalten, der Gedanke wäre schon an sich absurd. Wer dann genau auf ihn kommt, macht in der Sache keinen großen Unterschied.
+ 1.

Wenn du betonen wolltest, dass der Gedanke für dich absurd ist, dann hätte es z.B. folgende Folumlierungsmöglichkeiten gegeben:
Zitat
Ich käme gar nicht auf so einen mMn absurden Gedanken.
Ich käme gar nicht auf so einen für mich absurden Gedanken.
Ich halte das für einen absurden Gedanken.

Ist wirklich nicht bös gemeint. An Stellen wo weltanschauliche Fragen, Interessenskonflikte (und nicht nur unterschiedliche Präferenzen innerhalb gleicher Interessen), ... diskutiert werden, geht es mMn nicht ohne solche sprachlichen "Spitzfindigkeiten".
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Ucalegon

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Re: SL-Punkte
« Antwort #199 am: 8.03.2017 | 00:52 »
Wenn du betonen wolltest, dass der Gedanke für dich absurd ist, dann hätte es z.B. folgende Folumlierungsmöglichkeiten gegeben:
[...]
Ist wirklich nicht bös gemeint. An Stellen wo weltanschauliche Fragen, Interessenskonflikte (und nicht nur unterschiedliche Präferenzen innerhalb gleicher Interessen), ... diskutiert werden, geht es mMn nicht ohne solche sprachlichen "Spitzfindigkeiten".

In Anbetracht der Tatsache, dass Blizzard sich da urspr. an mich gerichtet hat: Ich hasse derartige Wortklauberei. Blizzard hat sich bewusst entschieden, "absurd" und "wtf" zu schreiben. Konstruktiv? Eher nicht. Klar, was er meint. Absolut. Statt sich mit mMns und imhos abzumühen, sollte man lieber einmal mehr überlegen, was man von einem Thread (wie diesem) eigentlich will. So als kurzer Einwurf.