Haben diese zwei Sichtweisen vielleicht etwas damit zu tun:
Es gibt Spielrunden, die regel-aversiv sind. Für die Regeln und Rollenspiel erstmal ein Widerspruch sind. Da hört man Sätze wie "Ich will einfach nur spielen" oder "Ich brauche doch keine Regeln für Rollenspiel". Regeln werden hier als notwendiges Übel gesehen.
Und es gibt Spielrunden, in denen Regeln und Rollenspiel zusammengehören und Regeln ein Teil von Rollenspiel. Regeln werden hier als eine Quelle für Spielspaß gesehen.
Nö.
Unterschied ist eher: Korrekte Regelanwendung auf die sich alle geeinigt haben, egal bei welcher Spielsituation und unter welchen Umständen.
Und korrekte Regelanwendung auf die sich alle geeinigt haben, unter Berücksichtigung menschlichen Verhaltens in besonderen Stresssituationen.
Es sind halt immer noch Menschen die die Regeln anwenden. Rollenspiel ist auch kein Brettspiel. Teilweise sind Spieler halt stärker mit ihren Figuren verwachsen als mit einer Holzfigur.
Es entsteht mehr Angst diese zu verlieren. Das macht die Regeln weder unsinnig noch wertlos.
Eine korrekte für alle gleichermaßen gültige Anwendung der Regeln bleibt genauso wünschenswert.
Der Faktor Mensch gefährdet halt in Stress Situationen unter Umständen den einwandfreien Regel Ablauf.
Und erfordert deshalb lieber mal ein paar Augen zuviel als zu wenig.
(Wenn man die (relative) Fairness unabhängig vom Faktor Mensch sicherstellen möchte)
Fairness ist sowieso ein furchtbar schwammiger Begriff im Rollenspiel- Wenn der SL mit der Stärke und der Auswahl der NSC einen Gruppenmord verursachte hätte,
können wir hier auch nicht mehr von absoluter Fairness sprechen, selbst wenn die Spieler sich an die Regeln halten. Sondern immer nur von relativer Fairness.
Der Spielleiter ist auch ein Mensch. Wir haben es trotz aller Regeln immer auch mit Menschen zu tun.
Menschen handeln teilweise auch mal emotional, subjektiv, bewerten Situationen nach ihrem Raster und oder schätzen sie danach ein.
Ein Unterschied ist auch: Beim Spieler geht es um was (Um seine Figur zu der er nicht selten eine Emotionale Bindung entwickelt hat- was ja gefördert wird durch viele Erlebnisse)