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Geistige Stabilität in Turbo-Fate
Bluecaspar:
--- Zitat von: Pyromancer am 22.05.2017 | 00:31 ---Bei Cthulhu&Co erwarte ich (<- ich!) aber irgendwo, dass sich der Charakter meiner Figur im Laufe des Spiels extrem ändern wird; damit rechne ich, und dazu bin ich bereit. Das ist so, wenn ich ganz klassisch Call of Cthulhu spiele, und bei Fate wäre das natürlich noch viel mehr im Mittelpunkt.
--- Ende Zitat ---
Da stimme ich dir übrigens zu. Ich sehe es nur nicht als einzige Option.
Bluecaspar:
--- Zitat von: Pyromancer am 22.05.2017 | 00:35 ---Persönlich fand ich, dass das "alte" Fate immer viel zu viel Aspekte hatte, und die Reduktion auf 3-5 Aspekte im "neuen" Fate finde ich gut. Dazu noch 1-2 Konsequenzen (die ja letztendlich auch nur Aspekte sind), und ich bin mental ausgelastet. Aber wenn da jetzt noch ein Aspekt a la "Angst vor dunklen Tunneln" dazukommt: Geht. Das finde ich persönlich aber uneleganter, als einfach bestehende Aspekte umzumodeln. Letzteres zeigt eben auch, wie tief die Konfrontation mit dem Mythos in das Wesen der Figur eingreift. Das ist aber Geschmacks-Sache.
--- Ende Zitat ---
Ich denke auch, dass man das nicht übertreiben sollte. Ansonsten riskiert man, dass es unübersichtlich wird. Ich könnte mir vorstellen, dass man aber 1-2 zusätzliche Aspekte, die sich nur um geistige Dinge drehen, zulassen könnte. Diese könnten sich dann mit der Zeit auch durch Meilensteine verändern. Über eine Änderung bestehender Aspekte sollte man eigentlich immer als erstes nachdenken.
Chruschtschow:
Das Problem mit noch mehr Aspekten ist definitiv die Aufmerksamkeit, die dem einzelnen entgegen kommt. Spirit of the Century hatte zehn. Eine Gruppe hatte da also vierzig, fünfzig Aspekte am Tisch vereint, die dann teils auch untereinander ein bisschen redundant waren. Aspekte sollen dem SC Profil verleihen, die Figur markant machen, der SL sagen, was man spielen will. Bei zehn Aspekten fand ich das extrem unhandlich. Da war mindestens die Hälfte überflüssig. Fünf ist in Ordnung, rechne aber nicht damit, dass die immer bei jeder Sitzung genutzt werden. Klar kannst du weitere Aspekte dazu packen, aber ich würde es lassen. Sonst Aspect Spam. Wenn alles wichtig ist, ist nichts mehr wichtig.
Mit klassischem Cthulhu hast du dir übrigens ein Genre ausgesucht, das nach meinem Empfinden nur schwierig mit Fate vereinbar ist. Fate hat echt starke SC. Das ist eher das System, bei dem man mit ein paar Stangen Dynamit und einer Motoryacht in den Pazifik dampft, um diese "Es ist nicht tot, was ewig liegt"-Geschichte zu beenden. ;D
Aber auch dazu gibt es was im Handbuch.
[EDIT]
Übrigens kann ich mir vorstellen, dass in absehbarer Zeit mal ein Moderator hier vorbei schaut und kurz einen kleinen Kommentar zum Thema Doppelposting abgibt, wenn du die Sachen auch in ein Posting hättest packen können. ;)
Bluecaspar:
Den Link über das Horro-Paradox kannte ich schon aber trotzdem danke für den Tipp. Der andere mit dem Aspect Spam ist mir aber noch neu gewesen. Nochmal danke. Der ist wirklich sehr hilfreich.
--- Zitat von: Chruschtschow am 22.05.2017 | 00:54 ---Mit klassischem Cthulhu hast du dir übrigens ein Genre ausgesucht, das nach meinem Empfinden nur schwierig mit Fate vereinbar ist. Fate hat echt starke SC. Das ist eher das System, bei dem man mit ein paar Stangen Dynamit und einer Motoryacht in den Pazifik dampft, um diese "Es ist nicht tot, was ewig liegt"-Geschichte zu beenden. ;D
--- Ende Zitat ---
Ja, das mag schon sein. Mir gefällt aber bei Fate die Grundidee sich auf wenige Charaktereigenschaften zu beschränken, damit den Charakter aber im wesentlichen zu beschreiben. Ich finde es erstaunlich, wie man einen Charakter mit wenigen Sätzen besser beschreiben kann, als mit ewig langen Listen an Attributen und Fertigkeiten. Außerdem hasse ich System mit zu vielen und vor allem zu komplizierten Regeln. Ich will daher unbedingt über Möglichkeiten nachdenken, wie ich das Ganze mit Fate gelungen umsetzen kann.
--- Zitat von: Chruschtschow am 22.05.2017 | 00:54 ---[EDIT]
Übrigens kann ich mir vorstellen, dass in absehbarer Zeit mal ein Moderator hier vorbei schaut und kurz einen kleinen Kommentar zum Thema Doppelposting abgibt, wenn du die Sachen auch in ein Posting hättest packen können. ;)
--- Ende Zitat ---
Ja ja, mir ist zu viel zusätzliches in zu kurzer Zeit noch eingefallen und ich wollte nicht ständig die bestehenden Postings ändern.
nobody@home:
--- Zitat von: Bluecaspar am 22.05.2017 | 00:23 ---Das Ding ist allerdings, jemand hat sich seine Aspekte schon so zurecht gelegt, dass er einen Charakter hat, der so ist, wie er ihn gerne spielen möchte. Wenn ich meinen Privatdetektiv gewieft mit Charme und Stil spielen möchte, dann will ich ihn auch weiter so spielen. Ok, vielleicht bekomme ich es nicht mehr immer so hin wie ich es will, weil ich nun irgend einen Tick habe. Im Großen und Ganzen will ich ihn aber immer noch so spielen.
--- Ende Zitat ---
Wenn mein Charakterkonzept so fest ist, daß ich eigentlich keinen meiner Aspekte ändern möchte, dann will ich bei meinem Charakter wahrscheinlich auch gar keine "ernsthaften" Geisteskrankheiten, die dann doch auch nur dasselbe Konzept untergraben würden. Das wäre aus meiner Sicht eine Kehrseite dieser speziellen Medaille.
(Wobei ich damit nicht mal ein Problem hätte: die ganze "Mythoskontakt führt immer und überall und für jeden zum unvermeidlichen Abstieg in den Waaaaahnsinn!"-Geschichte ist aus meiner Sicht eh stark übertrieben. Die unmittelbare Spannung kommt, soweit's mich betrifft, auch bei Cthulhu & Co. noch ganz klassisch primär aus den Ecken "Was geht hier eigentlich Unheimliches vor?" und "Wie, wenn überhaupt, kommen unsere Protagonisten da lebend wieder raus?" -- nicht so sehr aus der Spekulation über irgendwelche Spätfolgen, wenn alle Überlebenden längst wieder in Sicherheit sind.)
Noch 'n Nachtrag zum Thema Konsequenzen: Konsequenzen sind bei Fate nicht so sehr einfach nur Parkplätze für körperliche oder geistige Traumata im Sinne irgendeiner Art von "Weltsimulation"; eine schwere Konsequenz etwa ist nicht einfach nur "eine Verletzung mit einem gegebenen Schweregrad X". Sie gehören vielmehr mit zu den Ressourcen, mit denen ein Spieler (oder für NSC die SL) für das Privileg bezahlen kann, den betreffenden Charakter insbesondere in Konflikten auch da am Ball zu behalten, wo andere schon längst rausfliegen würden. Dabei liegt die Betonung durchaus ein Stück weit auf "kann, nicht muß" -- wenn ich meinem Charakter partout keine Konsequenz aufhalsen will, dann kann ich auch rechtzeitig vor dem Wurf aufgeben, meinen Verteidigungswurf durch Aspekteinsätze pushen, Streß abhaken, oder den Charakter im schlimmsten Fall auch mal freiwillig ausschalten lassen. Konsequenzen sind also bei genauerem Hinsehen nichts, was einem mal eben "so passiert", sondern da muß der betreffende Spieler schon recht aktiv zustimmen und mitarbeiten.
Und damit löst sich die Frage "Was passiert denn nun, wenn ich schon eine schwere Konsequenz habe und dann noch eine zweite abbekomme?" von der anderen Seite her auf: das kann schlicht nicht passieren, denn wo für eine schwere Konsequenz schon kein Platz mehr ist, kann eben auch keine zweite mehr hin. Der Fragesteller muß sich in diesem Fall einfach für ein anderes, noch erlaubtes Ergebnis entscheiden.
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