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Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
KhornedBeef:
--- Zitat von: Edwin am 19.07.2017 | 14:07 ---Ich wundere mich immer über diesen seltsamen Schluss, nach dem "Risiko" immer an "Lebensgefahr für den SC" gekoppelt wird.
Das ist zwar eine Art von Risiko, aber doch nicht die Einzige.
Auch bei realer Unsterblichkeit der SC ist es möglich, dass:
- das Königreich nun vom dunklen Herrscher versklavt wird
- das schöne magische Schwert weg ist
- man ein entstellende Narbe davon getragen hat
- die Geisel tot ist
- der Erzdämon erfolgreich beschworen wurde
- ...
"Lebenspunkte" sind dann nicht ein Countdown, bis der SC stirbt.
Sondern ein Countdown, bis der SC unfähig ist eine ungewollte Konsequenz zu vermeiden.
Mit etwas Kreativität kann "Risikospiel" und "reale Unsterblichkeit" durchaus vereint werden.
Aber: es muss halt etwas in der Spielwelt geben, was dem Spieler jenseits des Lebens seines SC wichtig ist.
--- Ende Zitat ---
Hervorhebung von mir, +1. Tod ist halt ziemlich zuverlässig etwas, was Spieler dringend vermeiden wollen.
Noir:
--- Zitat von: Greifenklause am 19.07.2017 | 13:59 ---@ Professor Fansworth:
Ich tauche in die Szene ein. Da ist jeder erlittene Schwerthieb ein Verlust, jedes Stolpern eine Schmach. Jeder erschlagene Gegner ein Glück oder ein galliges Glück.
Nichts davon wird entwertet, wenn man "SC-Tod" aus der Rechnung nimmt.
Naja, und hier im Forum ist ja auch SL-Willkür und -Qualitäten immer wieder ein Thema.
Gut möglich, dass mein Char nur deshalb stirbt, weil der SL das Abenteuer schlecht getuned oder die Gegnerstärke falsch eingeschätzt hat.
Das wären dann "seine" Fehler.... nicht meine, warum sollte ich dafür bezahlen?
Und beim nächsten SL ist es wieder ganz einfach. Vielleicht sogar beim gleichen SL, wenn er nur n passendes Abenteuer in der Hand hat?
--- Ende Zitat ---
Akzeptiere und respektiere ich. Für mich ist das aber trotzdem nichts. Kein Schwerthieb, kein Stolpern, kein erschlagener Gegner hat für mich eine Bedeutung, solang es für meinen Charakter keine unabänderlichen Konsequenzen geben kann, die ICH nicht zulasse. Für mich ist das wie cheaten. Es war in meiner Jugend auch mal witzig zwei riesige Armeen bei WarCraft gegeneinander antreten zu lassen und der einen Godmode zu geben. Das ist dann für den einen Augenblick lustig ... aber spannend ist daran nichts gewesen. Selbst wenn ich mir dazu eine interessante Geschichte einfallen lasse. Der mögliche Charaktertod ist für mich (nicht nur) im Kampf tatsächlich das Element, was alles irgendwie spannend macht.
Mein Charakter ist im Verlies eines finsteren Grafen gelandet und soll gefoltert werden? Okay ... spiel ich aus. Ist schlimm. Ändert vielleicht auch seine Sicht auf die Dinge. Aber es kann ihm nichts passieren. Am Ende des Abends weiß ich, dass ich wieder mit der erhobenen Axt durch einen Dungeon werde rennen können. Wo da eine wirkliche Spannung sein soll, kann ich nicht sehen.
Klar, es kann Spaß machen, sich gemeinsam Geschichten auszudenken. Das ist dann für mich aber auch kein Rollenspiel.
Und natürlich können Charaktere auch durch Fehler anderer hops gehen. Das ist ärgerlich ... gehört aber zu einem solchen Spiel für mich dazu und ist sogar ebenfalls wichtiger Bestandteil der Spannung.
Boba Fett:
--- Zitat von: Greifenklause am 19.07.2017 | 13:59 ---Wenn ein Spieler tatsächlich gehäuft gut/zu gut würfelt und die Statistik da nicht mehr als Sicherheitsnetz herhält, würde ich ihn bitten andere Würfel zu benutzen und im schlimmsten Fall aus der Gruppe schmeißen. (Fall B)
--- Ende Zitat ---
Schmeißt Du ihn auch aus der Gruppe, wenn er gehäuft zu schlecht würfelt und die Statistik da nicht mehr als Sicherheitsnetz herhält?
Auch wenn er ein wirklich netter Kerl ist und sich an dieser Benachteiligung gar nicht stört?
KhornedBeef:
--- Zitat von: Boba Fett am 19.07.2017 | 14:16 ---Schmeißt Du ihn auch aus der Gruppe, wenn er gehäuft zu schlecht würfelt und die Statistik da nicht mehr als Sicherheitsnetz herhält?
Auch wenn er ein wirklich netter Kerl ist und sich an dieser Benachteiligung gar nicht stört?
--- Ende Zitat ---
Die Implikation waren wohl gezinkte Würfel als unfairer Vorteil. Unfaire Selbstbenachteiligung gibt es ja nicht bzw. ist unnötig, weil man das einfach Rollenspielen kann.
Achamanian:
--- Zitat von: Greifenklause am 19.07.2017 | 14:03 ---
"Charaktertod ist in zu vielen Fällen willkürlich!"
--- Ende Zitat ---
"Willkürlich" impliziert ja eine Entscheidung ... der Charaktertod durch ein mieses Würfelergebnis ist gerade nicht willkürlich, sondern schlicht und einfach Pech.
Ob man Pech als interessanten Faktor in der Geschichte oder als etwas zu Vermeidendes betrachtet, ist wieder eine andere Frage ... wie gesagt, ich finde, wenn es nur "coole" Konsens-Tode gibt, dann verliert das Spiel zumindest in manchen Genres viel von seinem Reiz. Dann kriegst du halt immer nur Herr der Ringe, wo eine Hauptfigur maximal stirbt, indem sie sich für andere opfert, und nie Pulp Fiction, wo John Travolta auf dem Klo abgeknallt wird.
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