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Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...

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Bad Horse:

--- Zitat von: Weltengeist am 18.07.2017 | 21:20 ---Ich mag es auch gerne, wenn sich Charaktere entwickeln. Und genau deshalb spiele ich Cthulhu nur in One-Shots.

--- Ende Zitat ---

Charakterentwicklung ist in One-Shots viel intensiver, eben weil man mit dem Char nur diese eine Begegnung hat. Wenn er sich dann nicht entwickelt, wird er das nie tun.

In Kampagnen ist das viel organischer, langsamer, aber dafür vielleicht auch umso schockierender - eben weil man den Char schon kennt.

Beides ist toll. Nicht so toll: Wenn der Char abkratzt, bevor er sein Potential ausleben konnte. Halt eher so nebenbei. Abreißchars können auch Spaß machen, klar. Aber mir persönlich würde da schnell etwas fehlen.

alexandro:
Generell spiele ich ungerne Systeme oder Settings, in denen die Charaktere häufig, und ohne dass sie etwas dagegen machen könnten, ihr Leben aushauchen.

Trotzdem gehört Charaktertod für mich dazu und nur weil ein Charakter stirbt heißt das noch lange nicht, dass seine Geschichte fertig erzählt ist. Der neue Charakter ist dann idR irgendwie mit dem Verstorbenen verknüpft - das macht es einfacher sie in die Gruppe zu integrieren und sorgt gleichzeitig dafür, dass man Handlungsstränge des verstorbenen Charakters weiterspinnen und dem Verblichenen posthum ein paar weitere Facetten des Charakters andichten kann.

Der Läuterer:
Hmm. Ja.

Zugegeben bin ich da wohl doch eher ein Kuschel-Spieler. Ich mag die Zusammenarbeit unter den Chars sehr. Kleine Frotzeleien am Rande nicht ausgeschlossen.

Animositäten im Sinne von Titanenkämpfen sind mir jedoch verhasst. Da könnte ich ebensogut den bösen SL rauskehren und den Hass auf mich ziehen.

Ich hatte zu Silvester 'DIGGING FOR A DEAD GOD' geleitet (gelitten). Den Spielern hat es damals gefallen. Meins war das nicht wirklich.
Das Ganze war hart aber unfair und absolut kein Gruppenszenario, sondern wirklich etwas für fiese Einzelkämpfer. Und gen Ende waren sie allsamt tot.

Auribiel:

--- Zitat von: Der Läuterer am 18.07.2017 | 22:29 ---Zugegeben bin ich da wohl doch eher ein Kuschel-Spieler. Ich mag die Zusammenarbeit unter den Chars sehr. Kleine Frotzeleien am Rande nicht ausgeschlossen.

Animositäten im Sinne von Titanenkämpfen sind mir jedoch verhasst. Da könnte ich ebensogut den bösen SL rauskehren und den Hass auf mich ziehen.
--- Ende Zitat ---

Willkommen im Club!  ;D
Ich bin auch einer der wattebäuschigen Plüschspielleiter und -spieler. Ich mag Charaktertod nicht - außer er ist geplant und passend. (Klicke zum Anzeigen/Verstecken)(Gut, ich mag auch Game of Throne nicht, weil da ständig ein lieb gewonnener Charakter abtritt. Klar ist das realistischer, aber wenn ich Realismus will, schaue ich Nachrichten.)
Vielleicht liegt das daran, dass ich zu viele klassische Fantasy-Romane gelesen habe, aber was wäre denn Herr der Ringe, wenn die Hobbits alle vor dem Ende drauf gingen oder Star Wars, wenn Han Solo oder Luke oder Leia in der ursprünglichen Saga abgetreten wären?

Ich gestehe, ich spiele Rollenspiel wegen der Charakterentwicklung - aber auch, um epische Heldensagen zu erleben. Und wenn dann eine der Hauptfiguren (der sieben Gezeichneten oder oder) schon nach dem ersten Abenteuer abtritt und dann schnöde durch den Nächstbesten einfach ersetzt werden kann, dann.... mäh!

Also nicht falsch verstehen, wenn am Ende einer epischen Kampagne die Charaktere passenderweise den Tod finden, dann macht mir das nichts (Lebenszweck erfüllt) aber ansonsten brauch ich Charaktertod wirklich nicht. (Soll natürlich kein Freibrief sein, dass man jeden Sch*** mit dem Charakter macht, weil man denkt, man kommt eh mit allem davon - aber das Problem hatte ich auch nie - obwohl die Mitspieler wussten, dass nur massive Spielerblödheit zum Charaktertod führt, hat dies nicht das Spielerverhalten beeinflusst, es wurde trotzdem verbissen alles unternommen, um den Charakter am Leben zu halten - Immersion ist was tolles).

Ich weiß, das viele andere Chartode wollen, weil sie ohne die Gefahr des dräuenden Unheils nicht die selbe Intensität fühlen - das wäre für mich auch kein Problem, wenn einzelne Spieler ihre Chars zum (fairen) Abschuss freigeben, aber ich möchte andersrum nicht dazu gezwungen sein, auf Verlust zu spielen.

Ucalegon:
Es gibt Rollenspiele, die Tod und Kampagnenspiel wunderbar vereinen:


--- Zitat ---Death is not only a part of Delta Green, it is its foundation.
--- Ende Zitat ---


--- Zitat ---Death is close at hand when you play Night Witches, and it will be a
little unusual for a character to survive six Duty Stations in active
campaign play. The odds are stacked against you.
--- Ende Zitat ---


--- Zitat ---Death is a disease. Cure it. (Eclipse Phase)
--- Ende Zitat ---

Delta Green als Setting ist geschrieben worden, um Call of Cthulhu-Kampagnen mit dem Sterben kompatibel zu machen. In Night Witches kann man für eine Duty Station die SL machen, wenn die eigene Pilotin gefallen ist. In Eclipse Phase ist das Sterben (und Wiederkommen) ein Kernaspekt des Settings.

Auch gut funktioniert Remember Tomorrow, wo man ohnehin immer mehrere Eisen im Feuer, d.h. interessante Figuren im Pool hat, zu denen man wechseln kann, wenn eine andere abtritt. Oder man spielt mal eine Weile nur Fraktionen.

Eine Figur über längeren Zeitraum zu entwickeln ist für mich jedenfalls kein Selbstzweck oder inhärent interessanter als andere Spielmodi. Schon mal gar nicht, wenn die einzige Mechanik dafür der übliche XP- und Level-Quatsch ist.

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