Das Tanelorn spielt > [Cthulhu] Spawn of Azathoth
[SoA 1. Akt] Tot & begraben - Fr., 16.09.1927
Joran:
VOR DEM FRIEDHOF
Ich deute eine leichte Verbeugung an. "Sehr gerne, Frau Professor!"
Nachdem auch der Professor im Fond neben seiner Gattin Platz genommen hat, eile ich um den Wagen auf die Fahrerseite, um ebenfalls dem Regen zu entkommen.
Der gut gepflegte Motor startet anstandslos und befriedigt nehme ich das Motorengeräusch zur Kenntnis. Ich warte ab, bis die nahen Angehörigen den Parkplatz verlassen haben, um nicht vor ihnen am Zielort einzutreffen. Die Trauergäste haben sich verstreut. Alleine der ältere Herr, der den Abmarsch der Trauergemeinde angeführt hat, zetert nahe unserem Wagen noch herum. Ich bin froh, im richtigen Wagen zu sitzen und beneide meinen Kollegen nicht. Auf mich wartet gleich eine beschauliche Pause im Wagen ... vielleicht versuche ich mein Glück sogar in der Gesinderstube des Gastgebers... Es dauert eine Weile, bis der ältere Herr endlich in seinen Wagen verfrachtet und der Rollstuhl verladen ist. Dann rolle ich hinter dem anderen Automobil in Richtung Straße. Wir lassen den Parkplatz verlassen hinter uns. Und selbst auf dem Friedhof gehen bei diesem Wetter vermutlich nur noch die Totengräber ihrer Arbeit nach, bevor das Grab vom Regen geflutet wird.
Mondsänger:
IM AUTOMOBIL
Ich verbringe die Fahrt schweigend neben meiner Frau und warte auf die Ankunft.
Der Läuterer:
IM AUTOMOBIL
Das Innere des Automobils ist behaglich.
Weiche Ledersitze. Das Faltdach hält den Regen ab. Dennoch ist es im Wagen leicht kühl.
Der Regen prasselt nach wie vor vom Himmel, als würde auch er um den Professor trauern.
Anton ist ein äusserst geübter Fahrer.
Kaum merklich fährt er an und der Wagen gleitet sogleich geschmeidig durch die Strassen.
Der Motor surrt und brummt zuverlässig in einem sonoren, beruhigenden Ton.
Mit der Zeit wärmt der Motor den Innenraum ein wenig.
Die gute Federung der Limousine der Oberen Mittelklasse macht das Kopfsteinpflaster der alten Strassen fast vergessen.
Schliesslich ein leichtes Quietschen der Bremsen, verknüpft mit einem leichten Nicken Eurer Köpfe. Anton dreht sich zu Euch um.
"Waldseebrücke 14. Wir sind da, die Herrschaften."
Flink und behende gleitet der grosse Mann vom Fahrersitz und hat umgehend den Schirm aufgespannt. Diesen mit links haltend, öffnet er mit der Rechten die Tür zum Font.
Der Läuterer:
VOR DEM HAUS DER VON EISENSTEINS
Das Haus - Waldseebrücke 14 - in Zehlendorf liegt am Rande der Stadt. Zwar ist die geschlossene Bebauung einengend, doch die Lage ist fast schon als idyllisch zu bezeichnen.
Das Licht der Sonne scheint durch die Wolken hindurch und über die Dächer der gegenüber liegenden Häusern auf die Strassenseite mit den geraden Hausnummern hinweg. Der Regen lässt nach, während sich die Strahlen der Sonne im Glas der Fenster spiegeln.
Ein Regenbogen ist am Himmel zu sehen.
Nasses Moos glänzt in den Fugen zwischen den Pflastersteinen und der Hausmauer. Das Haus scheint etwas vernachlässigt. Einzelne Dinge fallen auf. Nur hier und dort. Aber es fällt auf, wenn man hinschaut. Die Summe macht es.
Das Emaille-Schild mit dem Namen 'von Eisenstein' ist eingedellt.
Rostflecken auf der Klingel. Kleine bis mittelgrosse Löcher im Putz des Mauerwerks.
Das Glas der Fenster in den Ecken bräunlich verfärbt. Die Fensterrahmen. Abblätternde Farbe.
Eine Spinne hat ihr Netz gewoben. Genau vor der Eingangstür. Vom Mauerwerk der einen Seite zu dem der anderen Seite. Auf Brusthöhle ist das Zentrum des Netzes, in dessen Mitte eine fette Kreuzspinne auf Beute lauert. Vielleicht die letzte Beute vor dem Winter.
Katharina:
VOR DEM HAUS DER VON EISENSTEINS
Das Glas der Autoscheibe reflektiert ein wenig und Agathe nutzt das verschwommene Spiegelbild um grob ihr Aussehen zu prüfen. Dann steigt sie aus dem Auto, bemüht allen Pfützen auszuweichen und blickt sich unauffällig um. Es fällt auf, dass das Haus ein wenig heruntergekommen ist, was Agathe aber nicht weiter aufstößt. Ihr geht es schließlich selbst oft so, dass sie so in ihrer Recherchen vertieft ist, dass sie nicht genügend Aufmerksamkeit für den Haushalt bleibt.
Agathe lächelt Hans an, bevor sie sich bei ihm unterhakt.
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