Das Tanelorn spielt > [Cthulhu] Spawn of Azathoth

[SoA 1. Akt] Tot & begraben - Fr., 16.09.1927

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Der Läuterer:
IM WOHNZIMMER

"Was?" Elfie erzittert und zuckt unwillkürlich zusammen, als Du sie berührst, so dass Du erschrickst. Die Witwe scheint noch immer überaus tief in der Vergangenheit gefangen zu sein.

"Was meinen Sie?" Die Witwe ist anscheinend doch sehr, sehr verwirrt.

Der Tod des Professors muss sie tief erschüttert haben. "Welche... Welche Nachricht?"

"Da war keine... Nachricht."

"Als wir meinen Phillip fanden, sass er... zusammengesunken... in seinem Ledersessel. Am Boden das Packpapier und die Verpackungsschnur."

"Und auf seinem Schoss... eine einfache, geschnitzte Kiste... eine... primitive Schatulle."

Dann, nach einer Weile. "Nein. Das ist nicht meine Tochter. Phillip hat eine Tochter mit seiner ersten Frau. Das ist sie. Ein Jugendbildnis von ihr. Phillip's Tochter arbeitet schon seit Jahren als Missionarin auf einer Inselgruppe vor Siam."

Mondsänger:
IM SALON

Ich scheine aus einer Überlegung aufzuschrecken und jetzt erst den ganzen Tumult um mich herum zu bemerken. An den Pastor im Rollstuhl gewandt sage ich

"Was genau meinen sie damit?"

Die körperliche Nähe verursacht mir anscheinend Unwohlsein und ich rücke etwas ab. Ein Hauch von Ärger geht über mein Gesicht.

"Drücken sie sich etwas deutlicher aus, bitte."

Der Läuterer:
IM SALON

"Was. Ich damit meine? Sie." Ein leicht verächtliches Lächeln umspielt die dünnen Lippen des mumienhaften Pastors. "Kannten ihn wohl doch. Nicht so. Gut wie Sie."

"Meinen. Wie könnten Sie. Auch mein." Seine Augen funkeln böse. "Bruder war genial. Als Gelehrter ein. Selbstdarsteller mit dem Hang. Zur Blendung. Und puren. Egoismus."

Seine dürre Hand streicht die Haarsträhne zurück. "Einige wesentliche. Ideen und. Erkenntnisse waren. Nicht die seinen geborgt. Geliehen. Gestohlen könnte. Man auch sagen. Geistiger Diebstahl. Sozusagen."

"Und er hat das. Glück. Der Familie seinen. Wissenschaftlichen Interessen. Immer untergeordnet."

Ein Zischen wie von einem Teekessel kommt zwischen seinen Zähnen durch. Und schüttelt enttäuscht den Kopf. "Mein Bruder war. Ein kluger Kopf doch. Ohne. Herz."

"Sein Sohn." Der Kopf des Pastors nickt in Richtung Leonhardt. "Ist kein reicher. Mann. Der aber harte Arbeit. Leistet." Die Stirn des Pastors glänzt, als sei sie mit Butter bestrichen.

"Seine Elfi. Wird nicht viel. Erben Hypotheken Sie verstehen? Seine beiden. Anderen. Kinder werden noch. Weniger erhalten."

Er reibt seine wachsartigen Hände. "Lydia ist in. Indochina Hubertus. In Griechenland. Sie wissen. Nicht dass. Ihr Vater tot. Ist und fast sein. Gesamtes. Geld in einer öde. Sternwarte versenkt hat er. Hat damit zwei. Russen unterstützt dieser. Mann hinter mir am. Tisch, der mit der. Grauen Fliege hat. Auch viel. Geld hinein gesteckt er ist. Ein alter Freund meines. Bruders aus Tagen. Der Studienzeit. Karl. Joseph Blumberg ein. Freizeit Astronom." Erneut funkeln die Augen des Pastors böse.

Der Läuterer:
IM WOHNZIMMER

Die gerahmte Zeichnung der Frau zeigt das Bildnis eines sehr attraktiven Menschen.

http://view.stern.de/de/rubriken/menschen/portrait-frau-available-light-schwarz-weiss-sommersprossen-natuerlich-original-2463311.html

Katharina:
IM WOHNZIMMER

Agathe blickt sich im Raum nach einer Sitzgelegenheit um. Die alte Dame wirkt, als könnte sie jeden Augenblick zusammenbrechen. Doch außerdem dem Ledersessel, in dem der Tote gefunden wurde, scheint es keinen Sessel zu geben. Kurzerhand holt Agathe daher den Schemel vor dem Klavier und stellt ihn hinter der Frau ab. "Kommen Sie, setzen Sie sich.", redet sie auf die Frau ein und stützt diese gleichzeitig, während sie Platz nimmt. Dann rafft Agathe ihren Rock und hockelt sich vor der Dame hin, sodass die beiden Frauen wieder auf Augenhöhe miteinander sprechen können. Wieder ergreift Agathe die Hand ihres Gegenübers: "Die Tochter ihres Mannes hat also eine Holzschatulle geschickt? Womöglich gar aus Siam? Wissen Sie, was sich darin befand? Oder sollen wir uns das Teil einmal gemeinsam ansehen?" Agathe versucht, ihrer Stimme Zuversicht zu geben und viel zu lächeln, um die Frau ein wenig aufzumuntern.

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