Das Tanelorn spielt > [Cthulhu] Spawn of Azathoth

[SoA 1. Akt] Tot & begraben - Fr., 16.09.1927

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Der Läuterer:
IM WOHNZIMMER

An der Wand neben dem Klavier hängt eine Fotografie - eine Gruppe Männer.
Die vier stehen vor einer Sternwarte. Darunter der Professor. Und auch ein Mann, den Du auf der Beisetzung gesehen hast und der sich auch hier im Haus befindet. Der Mann mit der grauen Fliege. Der Mann, den Elfi auf dem Friedhof Kajo nannte.
Alle auf dem Foto scheinen bester Laune zu sein und die beiden anderen halten eine Zeitung hoch.

Während Du nachdenkst, hörst Du Elfis Stimme. "Sie glauben doch nicht etwa...? Nein, das kann nicht... Denken Sie etwa...?" Elfi ist aufgeregt. "Das wäre doch schrecklich."

Sie ruft nach Trudi. "Haben wir das Verpackungsmaterial des Päckchens bereits verbrannt? Und hol bitte auch die kleine Kiste." Die Haushälterin kommt mit Packpapier, Schnur und Kästchen zurück.

Völlig unbedarft greift Elfi nach der groben Schatulle und öffnet diese. "Es ist leer." Sie richtet die geöffnete Schatulle in Deine Richtung. "Sehen Sie? Leer. Nichts drin. Absolut LEER. Nur eine schlichte, kleine Kiste."

Elfi erscheint aufgebracht, macht grosse Augen, schnappt nach Luft, verdreht ihre Augen und kippt nach hinten.

Katharina:
IM WOHNZIMMER

Neugierig betrachte ich das Bild mit der Sternwarte und versuche zu erkennen, wo sie liegt. Während einige meiner Bekannten Dutzende Sternbilder erkennen, blieb der Himmel für mich jedoch immer ein einziges großes Durcheinander, sodass ich weder mit Sternwarten noch mit Astrologie sonderlich vertraut bin, obwohl ich bei meinen Nachforschungen schon öfter von Völkern oder Gruppierungen las, die den Sternen große Bedeutung zu kommen lassen. Gerade will ich Elfi nach dem Hintergrund des Bildes fragen, da ruft diese auch schon nach ihrer Haushälterin.

Neugierig blicke ich in die Schatulle, bevor sich mein fragender Blick auch schon Elfi zuwendet, die jedoch just in disem Augenblick kollabiert. Ich fange sie gerade noch auf, wie sie von Schemel gleitet, lege sie auf den Boden hin, die Beine auf dem Klavierhocker. "Holen Sie ein Glas Wasser und einen Arzt!", erkläre ich der Haushälterin und versuche, mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen. Unterdessen halte ich Elfis Kopf und versuche zu spüren, ob sie noch atmet. Ich habe zwar keine Ahnung von Erster Hilfe, hoffe aber einfach, dass es sich nur um eine kurzfristige Ohnmacht handelt. Während ich darauf warte, dass Hilfe eintrifft, nütze ich die Gelegenheit, um mir die Schatulle und das Verpackungsmatieral noch einmal genauer anzusehen. Womöglich ist sogar ein Absender darauf zu erkennen?

Der Läuterer:
IM WOHNZIMMER

Die Buchstaben sind gut-leserlich mit Kohle auf dunkel-braunem Packpapier geschrieben worden, wohl aber ist die Schrift leicht verwischt. Die Verpackungsschnur wurde aus Fasern geflochten und ist durchgeschnitten worden. Die Adresse lautet...

विशेष कार् कुष्ठ रोग
Leprosy Mission
Port Blair
British Raj राज

Das Papier fühlt sich dick und grob-faserig an - beinahe wie raue, alte Haut. Und das Ganze verströmt einen intensiv-würzigen Geruch nach Gräsern, der angenehm aber aufdringlich ist.

Das Kästchen ist einfache Handwerkskunst. Holzstäbchen mit Streifen aus Bambus, jedoch hingebungsvoll verarbeitet und ... leer.

Der Läuterer:
IM WOHNZIMMER

Trudi schlägt beide Hände vors Gesicht. "Oh nein. Doch nicht auch noch sie?"

Sie weicht von Elfi's Körper erschreckt zurück. "Gift? Ist es Gift? Nein. Ist sie auch tot?"

Schnell setzt sich Trudi in Bewegung. "Den Arzt holen! Ja, ja. Ich beeile mich." Sie wirkt fahrig, blickt verwirrt nach links und rechts. "Doktor Winterfeld anrufen. Den Doktor anrufen. Mach ich." Sie eilt gehetzt davon - durch die Tür, in den Salon. "Den Doktor anrufen."

"Die arme Frau. Jetzt hat es auch sie erwischt... wie den Professor." Im Salon entsteht ein Tumult. Unruhe. Fragen. Ein Durcheinander an Stimmen. Unverständliche Gerede. Und die Meute der Ahnungslosen setzt sich in Bewegung.

Der Läuterer:
In Berlin hat es mittlerweile aufgehört zu regnen.

VOR DEM HAUS DER VON EISENSTEINS

Die Haustür der Nummer 14 wird hastig aufgerissen.

Eine kleine, ältere Frau mit schulterlangen, gewellten, schlohweissen Haaren stürzt aus dem Wohnhaus heraus.
Sie trägt über dem schwarzen Rock und der schwarzen Bluse eine mit weissen Rosen geblümte Schürze und Filzpantoffeln an den Füssen.

"Einen Arzt, einen Arzt. Um Himmelswillen, wir benötigen einen Arzt."

Die Frau ist völlig ausser Atem. "Frau von... Eisenstein stirbt... So helfe uns doch jemand." Dann sinkt sie schluchzend auf ihre Knie.

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