Das Tanelorn spielt > [Cthulhu] Spawn of Azathoth
[SoA 1. Akt] Tot & begraben - Fr., 16.09.1927
Der Läuterer:
IM WOHNZIMMER
Hieronymus' Händedruck ist kräftig. Wesentlich kräftiger als seine äussere, zerbrechlich wirkende Gestalt vermuten lässt.
Dann wendet sich seine kratzende Stimme Agathe zu. "Frau? Lohenstein Sie. Interessieren sich für. Die Bibliothek meines. Bruders? Sind Sie. An. Astronomie interessiert?"
Er legt den Kopf fragend schief und die Halswirbel knacken leise aber hörbar. Er mustert Dich noch eindringlicher als zuvor.
Joran:
IM SALON
Ich geleite Frau von Eisenstein zu ihrem Stuhl an der Tafel zurück und auch die anderen Gäste nehmen - ihrem Beispiel folgend - einer nach dem anderen höflich wieder Platz.
Unbeholfen weiche ich, unschlüssig was ich nun mit mir anfangen soll, zur Zimmerwand zurück, einem Hausdiener gleich, der auf weitere Anweisungen wartet. Unbeholfen bleibe ich zwischen einer kleinen Kommode und einer Vase stehen, die mich noch ungeschlachter erscheinen lassen.
Hier gehöre ich nicht hin, aber entlassen oder verabschiedet bin ich auch nicht. Mein Blick sucht den des Professors, in der Hoffnung, dort eine Lösung für meine Zwickmühle zu finden. Aber auch hier finde ich keine Hilfe. Der Professor scheint den Salon verlassen zu haben.
Der Läuterer:
IM SALON
Trudi berührt Anton zaghaft am Ellenbogen und sagt dann, für alle gut hörbar. "Sie haben gehört, was Herr von Eisenstein gesagt hat? Ich bringe Sie jetzt nach unten zur Tür. Kommen Sie."
Joran:
VOR DEM HAUS DER VON EISENSTEINS
Mir bleibt nur, meine Verärgerung herunterzuschlucken und knapp zu nicken. "Den nächsten lasse ich verrecken", gelobe ich mir still und folge Trudi zur Tür.
Als ich an Trudi vorbei durch die Haustür gehe, tippe ich noch einmal zum Abschied mit dem Finger an meine Mütze. Die Haushälterin hat mein Mitgefühl. Für sie brechen jetzt vermutlich schwere Zeiten an. Ohne ein weiteres Wort trete ich auf die Straße hinaus.
"Der Beelzebub hat ihn ohnehin schon am Schlaffitchen! Möge der Gevatter sich Zeit lassen und das Leiden eines von der langsamen und leidvollen Sorte sein!"
Ein Blick zum Himmel lässt mich vermuten, dass es zumindest eine Weile keinen weiteren Regen gibt.
"Was ich jetzt brauche ist ein bisschen Bewegung", analysiere ich meine Stimmungslage, spucke meine Abscheu in eine Pfütze, schlage meinen Mantelkragen auf und stapfe missmutig die Straße herunter. Mein Magen knurrt und die feuchtkalte Luft erscheint mir nach der Wärme des Salons noch unangenehmer als zuvor. Immerhin hat der Regen aufgehört, aber die Kleider trocknen nicht bei dieser Witterung. Der Mantel fühlt sich klamm und schwer an. Irgendwo ein oder zwei Straßen zurück habe ich einen kleinen Laden mit Tabakwaren und Zeitungen gesehen. Ich werde mir eine Zigarette gönnen, sehen was es neues gibt, vielleicht ein paar Worte mit dem Zeitungshändler wechseln und dann die Presse für den Professor und seiner Frau im Fond bereitlegen.
"Ich hoffe, die beiden haben nicht zu viel Sitzfleisch. ... Bis dahin lautet die Devise: kräftig mit den Füßen stampfen, um sich warm zu halten! Und zuhause einen starken Tee mit Grog ... oder andersherum."
Der Läuterer:
IM TREPPENHAUS
Die schwere Holztür knallt laut hörbar, wie der Schuss aus einer Flinte, hinter Anton ins Schloss.
Zu Deiner Überraschung öffnet sich diese sogleich erneut. "So ich habe meine Pflicht getan und Sie zur Tür gebracht." Trudi kommt Dir ein paar Schritte nach und zupft an Deinem Ärmel und zieht Dich wieder ins Treppenhaus zurück, zu einer anderen einfachen Tür. "Kommen Sie. Kommen Sie. Nur nicht so schüchtern."
"Was bildet sich dieser Möchtegern-Hausherr eigentlich ein? Hm? Hm? Hmmm?"
"Ich diene Frau von Eisenstein. Ich bin hier doch nicht der Rausschmeisser."
Sie öffnet die Tür zur Küche. "So, und jetzt machen Sie Ihrem Ärger mal richtig Luft und lassen ihn an meinen Mettwurst Semmeln raus. Sie haben doch sicherlich mächtigen Kohldampf. So ein richtiger Kerl wie Sie."
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