Autor Thema: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht  (Gelesen 100635 mal)

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Offline Arldwulf

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1225 am: 2.10.2022 | 18:54 »
Puh...das ist so dermaßen mies gemacht. Und vor allem: Unnötig mies. Warum reist Numenors Expeditionstrupp (Flotte wäre zu viel gesagt) nicht einfach schon letzte Folge los, damit sie wenigstens Zeit haben und einen Grund das Dorf zu retten?

Das ist doch kein so schwieriges Storykonzept. Man hätte sogar mal Städte in den Südlanden zeigen können und wie das Land auf die Ankunft der Fremden reagiert. Von mir aus auch dort ein paar Schiffe abfackeln können, wenn 5 zu viel sind.

Jede andere Serie wäre längst abgesetzt oder die meisten Zuschauer hätten längst aufgehört, aber selbst mit dem Bonus den Mittelerde so mit sich bringt ist es inzwischen schwer vor sich selbst die nächste Folge zu rechtfertigen.

Das Galadriel Rassismus mit Arroganz, Hass und Grausamkeit verbindet ist dann nur noch ein großer Fußtritt in das Setting.
« Letzte Änderung: 2.10.2022 | 18:58 von Arldwulf »

Offline Issi

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1226 am: 2.10.2022 | 19:34 »
Ich habe aufgehört nach Plausibilität zu suchen. Das macht es einfacher... ~;D

Ein paar Pluspunkte dennoch:
Arondirs Freundin mit dem blauen Träger Kleid hatte tatsächlich Mal einen Schal um.

Es gab ein Bisschen Gefühl und zur Abwechslung sogar Action.

Über die Bilder kann man wie immer nicht meckern.

Das Ende der Folge... >:D

Jetzt zu den Minuspunkten:
(Nur mein Best of)

Fuck- Muss Galadriel wirklich zu ihrem weißen! Pferd magische Worte sprechen, genau wie Arwen?
Muss es wirklich schon wieder einen Aragon Abklatsch geben, der sich ziert König zu werden, und der hat auch noch optisch gewisse Ähnlichkeit?
Und dann ist schon wieder jmd heimlich der Macht verfallen...Gähn....

Das ist soooo lahm.....

Seufz...

Edit.
(Da bleibt mir nur noch eine Frage: Will man HdR nochmal drehen, nur anders? Oder was soll das Ganze?
Eine Fantasyserie die mir leider bislang durch Phantasielosigkeit auffällt. Als wäre ich in Star Wars Teil 7.)

« Letzte Änderung: 2.10.2022 | 19:47 von Issi »

Offline Lyonesse

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1227 am: 2.10.2022 | 19:55 »
Es geht darum viel Geld in die Hand zu nehmen, dieses weitgehend sinnfrei zu
investieren, in der Hoffnung, sich mit dem daraus entstehenden Produkt dumm
und dämlich zu verdienen - so mein Eindruck. Und der Erfolg wird ihnen recht
geben. Ach ja, und Jeff Bezos ist angeblich der größte Tolkien-Fan ever.
« Letzte Änderung: 2.10.2022 | 19:57 von Lyonesse »
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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1228 am: 2.10.2022 | 19:58 »
Gibt JB da nicht bummelig eine Milliarde Steine aus? Dürfte mit „Gewinn machen“ dauern. ;D
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Offline Issi

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1229 am: 2.10.2022 | 19:59 »
Es geht darum viel Geld in die Hand zu nehmen, dieses weitgehend sinnfrei zu
investieren, in der Hoffnung, sich mit dem daraus entstehenden Produkt dumm
und dämlich zu verdienen - so mein Eindruck.
Selbst wenn es ums Geld ginge, hätte man das Drehbuch doch eigentlich gerade deshalb in kreativere Hände geben müssen.


Edit.
Lieber frisch gekocht, als immer wieder neu aufgegossen (Nur meine 5 Cent)
« Letzte Änderung: 2.10.2022 | 20:03 von Issi »

Offline YY

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1230 am: 2.10.2022 | 20:03 »
Selbst wenn es ums Geld ginge, hätte man das Drehbuch doch eigentlich gerade deshalb in kreativere Hände geben müssen.

Von kreativ braucht man ja gar nicht anfangen - das ist noch nicht mal ein kompetent durchgezogenes 08/15-Projekt.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Issi

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1231 am: 2.10.2022 | 20:06 »
Von kreativ braucht man ja gar nicht anfangen - das ist noch nicht mal ein kompetent durchgezogenes 08/15-Projekt.
Ja aber bei den Summen die die Produktion gekostet hat, lässt man doch aber eigentlich nichts unnötig anbrennen.
(Nach meiner Logik)

Edit.
Vielleicht ist die aber auch falsch und man dachte, dass man dann das geringste Risiko hat, wenn man die Serie nach dem in den Filmen vorgegebenen Erfolgs Rezept baut.

(Nur funktioniert das (für mich) nicht. Wer gar nichts wagt, der nichts gewinnt)
« Letzte Änderung: 2.10.2022 | 20:15 von Issi »

Offline YY

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1232 am: 2.10.2022 | 20:44 »
Unterm Strich hat man beides nicht geschafft - weder gut geklaut noch brauchbar selbst gemacht.
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Offline JohnnyPeace

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1233 am: 2.10.2022 | 21:03 »
Ich bin grade mit der 4. Folge zu Ende und bin weiterhin gut unterhalten.  :)
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Offline Jiba

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1234 am: 2.10.2022 | 22:20 »
Verstehe ich völlig.
Gut fand ich das mit dem Turm am Anfang und später den Dammbruch, dazwischen kam bei mir auch
keine rechte Stimmung auf - vielleicht wäre ein Kasten kaltes Bier da hilfreich gewesen. Zwar sehe ich
das redliche Bemühen der Macher, aber es ist, glaube ich, gerade dieser klassische Serienansatz, der in
Mittelerde nicht so richtig funktioniert. Der Plot um die Hobbits greift da noch am besten.

Ich sehe das nicht so. Das hat mit dem "klassischen Serienansatz" nichts zu tun.

Was das Hauptproblem an "Ringe der Macht" ist, zumindest von meiner Wahrnehmung aus:
Die Serie hat ein massives Problem damit, Kontinuität zu etablieren!
Galadriel? Ist zwar etwas trocken, kann aber funktionieren.
Die Hobbits? Ein wenig weit ab vom Schuss, kann aber funktionieren.
Das Dorf? Ein wenig lost, kann aber funktionieren.

Was da nicht funktioniert, ist, dass so viel off-screen passiert und von den Zuschauer:innen erwartet wird, das die das irgendwie schlucken... irgendwie im Kopf beifügen.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Wir sind in Folge 6 und es gibt zwischen den Szenen massive Zeitsprünge... obwohl massig Laufzeit dagewesen wäre, um alles zu erklären. Zu zeigen, was wirklich los ist. Das mit den "Southlands" (ein Name, den ich für furchtbar langweilig halte, wenn man bedenkt, dass man dem Land einen klingenden elbischen Namen hätte geben können) ist das beste Beispiel: Die wollen einen Krieg erzählen, erzählen aber eigentlich nur ein Scharmützel. Ein Scharmützel für das ein mächtiges Menschenreich um die halbe Welt segelt. Und warum? Weil nicht etabliert wird, wie hoch die Latte wirklich liegt.

Ich meine, man hätte ja im Grunde schon in Episode 1 und 2 Familien zeigen können, die vor den Orks fliehen und in Osgirith ankommen. Dann zeigt man noch ein bisschen öfter, wie Orks Dörfer überfallen. Man spart sich diese Szenen mit den Buddelsklaven in Adas Erdlöchern. Oder noch besser: Man bettet sie ein. Arondir hätte gefangen genommen werden können, indem er auskundschaftet, wie viele Dörfer die Orks schon überfallen haben. Die Serie muss uns zeigen, dass hier ein ganzes Land bedroht ist und nicht nur ein Dorf. Damit die "Helms Klamm"-Vibes, die uns die Serie fühlen lassen will, aufkommen, müssen die Zuschauer:innen sehen, wie Dinge passiert sind. Oder zumindest mit Bildersprache andeuten, dass Dinge passiert sind. Heck sogar in Numenor hätten schon Geflohene aus den Südlanden sein können. Immerhin hat Galadriel Halbrand so ja kennen gelernt (obwohl, da Halbrand offensichtlich Sauron ist, muss das nicht so sein.)

Die Zuschauer:innen müssen auch sehen, wie die Numenorer in Mittelerde ankommen.
Sie müssen auch sehen, dass einige der Menschen von Ada mit Eisenmasken ausgestattet werden.
Sie müssen auch sehen, wie der Kollaborateur-Mensch sich befreien kann und den Schlüssel benutzt.

Die Serie vernachlässigt eine der wichtigsten Regeln des Screenwritings auf eklatante Weise: Show, don't tell!
Man muss zumindest visuell andeuten, dass Gegenstände, Personen, Situationen später einmal wichtig werden und Hinweise darauf streuen, dass sie das werden. Und das gerne auch unsubtil genug, dass man das als Zuschauer:in auch mitbekommt. Und darin versagt "Ringe der Macht" auf ganzer Linie.

Ich weiß noch, wann mir das zum ersten Mal so richtig auffiel: Beim Besuch Elronds in Durins Wohnhöhle. Wo Durin die Nachricht erhält, dass Zwerge beim Schürfen nach Mithril im Berg verschüttet wurden. Ich habe mir da gedacht: Zwerge, die aus einem eingestürzten Minenschacht gerettet werden müssen? Was für ein cooles Setpiece, um Character Building zu betreiben. Hier können wir zeigen, was Durin für ein Anführer ist, was Elrond für seinen Freund zu tun bereit ist.

Und was kriegen wir: Eine Szene in der Zwerge in einem Raum stehen und singen. Was eine coole Sache wäre, wenn, ja wenn nur die Folge dieser Handlung auch tatsächlich gezeigt würde! Wenn wir wirklich sehen würden, wie der Berg aufspringt und die Zwerge freigibt. Wenn wir wirklich eine Rettungsmission hätten, in der das Besingen des Steins einen Anteil hat. Aber in der eben auch geschwächte Zwerge aus den Schächten gezogen werden.

Aber das passiert alles off-screen. Und das ist das Problem der "Ringe der Macht": Relevante Dinge passieren, ohne eigene Szenen zur Einordnung zu erhalten. Der Zuschauer soll sie dazudichten. Aber die Zeit, die da ist, wird für nichts Relevantes genutzt, sondern für leere Tropen (wie oft allein jemand in der 6. Folge jemand vor dem Tod gerettet wird, weil ein Verbündeter von hinten den Ork ersticht... das kann man 1x machen. Aber nicht mehrfach. Dann wird es zum Klischee. Und ruiniert dann nebenbei auch noch im Falle von Arondirs Kampf mit dem Ork ein zuvor visuell sehr ausdrucksstarkes tête-á-tête.). Oder, noch schlimmer, die Serie nutzt die Zeit für leere Anspielungen. Anfangs fand ich die Referenzen zur Jackson-Trilogie wirklich charmant. Aber in Folge 6 waren so viele davon drin, dass ich sie nicht mehr sehen mochte. Sie häufen sich und lassen die Zuschauer:innen mit der Frage zurück, ob die Serie nicht auf ihr eigenes Writing vertraut.

Und diese ganze "Orks sind auch Leute"-Sache mit Ada hätte ich wirklich gar nicht erst aufgemacht. Diese Komplexitätsebene in Mittelerde reinzubringen, ist völlig problematisch... weil man damit die Figur Galadriel dazu zwingt, sich wirklich wie eine Rassistin zu verhalten. Beim "Herrn der Ringe" geht das aber eben nicht: Die Orks sind nun einmal das Böse. That's kind of the point. Aber mit Ada machen sie da ein Fass auf, das sie nicht wieder zu kriegen.

Und das ist alles deshalb für mich frustrierend, weil die Serie auch gute Ideen hat. Weil die Chemie zwischen Durin und Elrond stimmt. Weil einige der Verbeugungen vor Jackson eben gut funktionieren. Weil Numenor gut getroffen ist. Und weil die Harfüße in etwa so sind, wie man sich die nomadischen Vorfahren von Auenland-Hobbits vorstellen kann... als die netten Wichtel, die mal in englischen Gärten und Wachholderbüschen herumspuken und mal nicht.

Ich glaube ja tatsächlich, dass die teuerste Serie, die Amazon bisher gemacht hat, tatsächlich massiv spart. Überall sehe ich, wie sie spart. Dabei bräuchte es gar nicht viel. Es bräuchte nur ein paar Szenen, die man vor regulären Setbauten miteinander dreht und die Kontext liefern. Getragen von den Charakteren. Mehr wäre nicht nötig. Ich würde mal gerne in den Writer's Room schauen... irgendwie habe ich das Gefühl, dass da die Producer-/Showrunner-Ebene vielleicht mehr das Problem ist als die Writer selbst. Kann aber sein, dass ich nur aus Sympathie einen Berufsstand in Schutz nehmen will.
« Letzte Änderung: 2.10.2022 | 22:26 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Seraph

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1235 am: 2.10.2022 | 23:15 »
Ich sehe das nicht so. Das hat mit dem "klassischen Serienansatz" nichts zu tun.

Was das Hauptproblem an "Ringe der Macht" ist, zumindest von meiner Wahrnehmung aus:
Die Serie hat ein massives Problem damit, Kontinuität zu etablieren!
Galadriel? Ist zwar etwas trocken, kann aber funktionieren.
Die Hobbits? Ein wenig weit ab vom Schuss, kann aber funktionieren.
Das Dorf? Ein wenig lost, kann aber funktionieren.

Was da nicht funktioniert, ist, dass so viel off-screen passiert und von den Zuschauer:innen erwartet wird, das die das irgendwie schlucken... irgendwie im Kopf beifügen.
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Wir sind in Folge 6 und es gibt zwischen den Szenen massive Zeitsprünge... obwohl massig Laufzeit dagewesen wäre, um alles zu erklären. Zu zeigen, was wirklich los ist. Das mit den "Southlands" (ein Name, den ich für furchtbar langweilig halte, wenn man bedenkt, dass man dem Land einen klingenden elbischen Namen hätte geben können) ist das beste Beispiel: Die wollen einen Krieg erzählen, erzählen aber eigentlich nur ein Scharmützel. Ein Scharmützel für das ein mächtiges Menschenreich um die halbe Welt segelt. Und warum? Weil nicht etabliert wird, wie hoch die Latte wirklich liegt.

Ich meine, man hätte ja im Grunde schon in Episode 1 und 2 Familien zeigen können, die vor den Orks fliehen und in Osgirith ankommen. Dann zeigt man noch ein bisschen öfter, wie Orks Dörfer überfallen. Man spart sich diese Szenen mit den Buddelsklaven in Adas Erdlöchern. Oder noch besser: Man bettet sie ein. Arondir hätte gefangen genommen werden können, indem er auskundschaftet, wie viele Dörfer die Orks schon überfallen haben. Die Serie muss uns zeigen, dass hier ein ganzes Land bedroht ist und nicht nur ein Dorf. Damit die "Helms Klamm"-Vibes, die uns die Serie fühlen lassen will, aufkommen, müssen die Zuschauer:innen sehen, wie Dinge passiert sind. Oder zumindest mit Bildersprache andeuten, dass Dinge passiert sind. Heck sogar in Numenor hätten schon Geflohene aus den Südlanden sein können. Immerhin hat Galadriel Halbrand so ja kennen gelernt (obwohl, da Halbrand offensichtlich Sauron ist, muss das nicht so sein.)

Die Zuschauer:innen müssen auch sehen, wie die Numenorer in Mittelerde ankommen.
Sie müssen auch sehen, dass einige der Menschen von Ada mit Eisenmasken ausgestattet werden.
Sie müssen auch sehen, wie der Kollaborateur-Mensch sich befreien kann und den Schlüssel benutzt.

Die Serie vernachlässigt eine der wichtigsten Regeln des Screenwritings auf eklatante Weise: Show, don't tell!
Man muss zumindest visuell andeuten, dass Gegenstände, Personen, Situationen später einmal wichtig werden und Hinweise darauf streuen, dass sie das werden. Und das gerne auch unsubtil genug, dass man das als Zuschauer:in auch mitbekommt. Und darin versagt "Ringe der Macht" auf ganzer Linie.

Ich weiß noch, wann mir das zum ersten Mal so richtig auffiel: Beim Besuch Elronds in Durins Wohnhöhle. Wo Durin die Nachricht erhält, dass Zwerge beim Schürfen nach Mithril im Berg verschüttet wurden. Ich habe mir da gedacht: Zwerge, die aus einem eingestürzten Minenschacht gerettet werden müssen? Was für ein cooles Setpiece, um Character Building zu betreiben. Hier können wir zeigen, was Durin für ein Anführer ist, was Elrond für seinen Freund zu tun bereit ist.

Und was kriegen wir: Eine Szene in der Zwerge in einem Raum stehen und singen. Was eine coole Sache wäre, wenn, ja wenn nur die Folge dieser Handlung auch tatsächlich gezeigt würde! Wenn wir wirklich sehen würden, wie der Berg aufspringt und die Zwerge freigibt. Wenn wir wirklich eine Rettungsmission hätten, in der das Besingen des Steins einen Anteil hat. Aber in der eben auch geschwächte Zwerge aus den Schächten gezogen werden.

Aber das passiert alles off-screen. Und das ist das Problem der "Ringe der Macht": Relevante Dinge passieren, ohne eigene Szenen zur Einordnung zu erhalten. Der Zuschauer soll sie dazudichten. Aber die Zeit, die da ist, wird für nichts Relevantes genutzt, sondern für leere Tropen (wie oft allein jemand in der 6. Folge jemand vor dem Tod gerettet wird, weil ein Verbündeter von hinten den Ork ersticht... das kann man 1x machen. Aber nicht mehrfach. Dann wird es zum Klischee. Und ruiniert dann nebenbei auch noch im Falle von Arondirs Kampf mit dem Ork ein zuvor visuell sehr ausdrucksstarkes tête-á-tête.). Oder, noch schlimmer, die Serie nutzt die Zeit für leere Anspielungen. Anfangs fand ich die Referenzen zur Jackson-Trilogie wirklich charmant. Aber in Folge 6 waren so viele davon drin, dass ich sie nicht mehr sehen mochte. Sie häufen sich und lassen die Zuschauer:innen mit der Frage zurück, ob die Serie nicht auf ihr eigenes Writing vertraut.

Und diese ganze "Orks sind auch Leute"-Sache mit Ada hätte ich wirklich gar nicht erst aufgemacht. Diese Komplexitätsebene in Mittelerde reinzubringen, ist völlig problematisch... weil man damit die Figur Galadriel dazu zwingt, sich wirklich wie eine Rassistin zu verhalten. Beim "Herrn der Ringe" geht das aber eben nicht: Die Orks sind nun einmal das Böse. That's kind of the point. Aber mit Ada machen sie da ein Fass auf, das sie nicht wieder zu kriegen.

Und das ist alles deshalb für mich frustrierend, weil die Serie auch gute Ideen hat. Weil die Chemie zwischen Durin und Elrond stimmt. Weil einige der Verbeugungen vor Jackson eben gut funktionieren. Weil Numenor gut getroffen ist. Und weil die Harfüße in etwa so sind, wie man sich die nomadischen Vorfahren von Auenland-Hobbits vorstellen kann... als die netten Wichtel, die mal in englischen Gärten und Wachholderbüschen herumspuken und mal nicht.

Ich glaube ja tatsächlich, dass die teuerste Serie, die Amazon bisher gemacht hat, tatsächlich massiv spart. Überall sehe ich, wie sie spart. Dabei bräuchte es gar nicht viel. Es bräuchte nur ein paar Szenen, die man vor regulären Setbauten miteinander dreht und die Kontext liefern. Getragen von den Charakteren. Mehr wäre nicht nötig. Ich würde mal gerne in den Writer's Room schauen... irgendwie habe ich das Gefühl, dass da die Producer-/Showrunner-Ebene vielleicht mehr das Problem ist als die Writer selbst. Kann aber sein, dass ich nur aus Sympathie einen Berufsstand in Schutz nehmen will.

Sehr schöner Beitrag, ich stimme dir in quasi allem zu.
Danke dafür!
I had a dream, which was not all a dream.
The bright sun was extinguish'd, and the stars
Did wander darkling in the eternal space,
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Morn came and went--and came, and brought no day,
And men forgot their passions in the dread

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Offline Bospa

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1236 am: 2.10.2022 | 23:25 »
@Issi: Es gibt keine neuen Geschichten, sondern nur neue Gewänder, aber das war bei HdR auch so ;)

@Seraph: Show, don't tell! Absolute Zustimmung :d

So oder so ist das für mich immer noch gut wegzuguckendes Popcornkino, was bei mir Lust auf Rollenspiel fördert :)
Erklärungen brauch ich auch nicht zwangsläufig für alles, da schaltet sich mein "Is halt so!" Algorithmus ein  ;D
« Letzte Änderung: 2.10.2022 | 23:28 von Bospa »
Aktuell bespielte RPG-Systeme: Eigenentwicklung D20 basiert, Rolemaster 2nd Ed., D&D 5ed.
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Offline Issi

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1237 am: 3.10.2022 | 06:21 »
@Issi: Es gibt keine neuen Geschichten, sondern nur neue Gewänder, aber das war bei HdR auch so ;)
Dann darf ich aber nicht 1:1 bei Herr der Ringe klauen, sondern muss mich etwas geschickter woanders bedienen.
(Aus der Geschichte, Märchen, Sagen etc.)

Dachte, es ginge darum eine Art "Prequel" zu HdR zu machen , nicht darum HdR in neuem Gewand zu drehen.

Und ja- für Zwischendurch  ist das immer noch Unterhaltung genug.
Aber ( zumindest aus meiner Sicht) kein Highlight.


« Letzte Änderung: 3.10.2022 | 06:49 von Issi »

Offline Issi

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1238 am: 3.10.2022 | 07:20 »
@
Jiba
Ich weiß nicht, ob Schreiber bei dem, was den Zuschauern teilweise präsentiert wird, tatsächlich schuldlos sein können.
Dafür gab es mMn. auch zuviele Dialoge die sich nicht wirklich organisch anfühlten.
Etwas, was leicht möglich gewesen wäre, und keinen Cent mehr gekostet hätte.

Aus irgendeinem Grund will oder kann man den Zuschauer zT. nicht abholen.

Noch grotesker wird dann eine plötzliche Tiefe (Der Versuch die ursprüngliche Idee von Gut und Böse zu dekonstruieren), wenn die Figuren vorher eigentlich nicht durch ein wahrnehmbares, und differenziertes Charakterprofil aufgefallen sind.

Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1239 am: 3.10.2022 | 09:39 »
@Seraph: Show, don't tell! Absolute Zustimmung :d

So oder so ist das für mich immer noch gut wegzuguckendes Popcornkino, was bei mir Lust auf Rollenspiel fördert :)
Erklärungen brauch ich auch nicht zwangsläufig für alles, da schaltet sich mein "Is halt so!" Algorithmus ein  ;D

Dem stimme ich zu. :d

Ein paar Minuten mehr "show, don't tell" pro Episode wäre nice, aber auch so gefällt mir alles bislang.
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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1240 am: 3.10.2022 | 11:06 »
Ich finde es herzerwärmend wie tief die Serie künstlerisch und handwerklich diskutiert wird, obwohl es ein Produkt ist, dessen Zweck vermutlich darin besteht, mehr Prime Abos zu generieren.

Offline Bospa

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1241 am: 3.10.2022 | 11:07 »
Dachte, es ginge darum eine Art "Prequel" zu HdR zu machen , nicht darum HdR in neuem Gewand zu drehen.

Soll es auch sein, zweites Zeitalter halt  :)

Dann darf ich aber nicht 1:1 bei Herr der Ringe klauen, sondern muss mich etwas geschickter woanders bedienen.
(Aus der Geschichte, Märchen, Sagen etc.)

Soweit ich das mitbekommen habe, sind sie da wohl extrem mit der Lizenz eingeschränkt  :think:

Und ja- für Zwischendurch  ist das immer noch Unterhaltung genug.
Aber ( zumindest aus meiner Sicht) kein Highlight.

Dem stimme ich zu, für mich ist es auch kein Highlight, aber wie gesagt gutes Popcornstreaming um ins Wochenende zu starten und nebenbei in einem Rollenspielbuch zu schmökern ... und nach der RoP Folge kommt immer die neue Star Trek - Lower Decks Folge dran ;)

Ich finde es herzerwärmend wie tief die Serie künstlerisch und handwerklich diskutiert wird, obwohl es ein Produkt ist, dessen Zweck vermutlich darin besteht, mehr Prime Abos zu generieren.

Wir sind ja erst auf Seite 50 im Faden, zum Herzerwärmen dauert es glaub ich noch ;D

Die Frage mit dem Abbo ist aber tatsächlich spannend.

Hat jemand von Euch extra wegen der Serie eine Prime Abbo abgeschlossen?

Ich habe schon lange eins, also ist das für mich sozusagen etwas zum nebenbei mitnehmen.
« Letzte Änderung: 3.10.2022 | 11:15 von Bospa »
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Offline YY

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1242 am: 3.10.2022 | 11:14 »
Ich finde es herzerwärmend wie tief die Serie künstlerisch und handwerklich diskutiert wird, obwohl es ein Produkt ist, dessen Zweck vermutlich darin besteht, mehr Prime Abos zu generieren.

Allgemein hat der Streaming-Sektor ja ein ziemliches Problem, was Kosten auf der einen Seite und Nachhaltigkeit bzw. Langlebigkeit von Abos auf der anderen Seite angeht.

Aber gerade dann ist es doch ziemlich widersinnig, für ein Heidengeld eine solche Serie hinzuschlotzen in der Hoffnung, dass die damit Angelockten schon irgendwie bleiben werden.
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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1243 am: 3.10.2022 | 11:31 »
Allgemein hat der Streaming-Sektor ja ein ziemliches Problem, was Kosten auf der einen Seite und Nachhaltigkeit bzw. Langlebigkeit von Abos auf der anderen Seite angeht.

Aber gerade dann ist es doch ziemlich widersinnig, für ein Heidengeld eine solche Serie hinzuschlotzen in der Hoffnung, dass die damit Angelockten schon irgendwie bleiben werden.

Ist das ein Problem? Des eine Ausgaben, sind des anderen tax-write-offs..Gerade Amazon ist da sehr speziell, weil es nicht nur eine Streaming-Platform ist.

Aber ich finde diese Diskussion hier ehrlich herzerwärmend. An so ein Produkt künstlerische Maßstäbe anzulegen, werte ich als Aufbäumen gegen Kommodifizierung der Kunst etc. :)

Offline YY

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1244 am: 3.10.2022 | 11:41 »
Letztlich geht es auch nur mit so einer Querfinanzierung - die reinen Streaming-Dienste sind in ihrer aktuellen Form nicht zukunftsfähig.

Und zum Aufbäumen gegen den Schlotzestrom kommt aktuell noch dazu, dass man an RoP sehr deutlich das unterirdische Marketingverhalten von Amazon & Co. sieht.
Die potentielle oder tatsächliche Kundschaft beschimpfen und belügen ist irgendwie kein Erfolgsrezept.
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Samael

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1245 am: 3.10.2022 | 12:03 »
Letztlich geht es auch nur mit so einer Querfinanzierung - die reinen Streaming-Dienste sind in ihrer aktuellen Form nicht zukunftsfähig.

Und zum Aufbäumen gegen den Schlotzestrom kommt aktuell noch dazu, dass man an RoP sehr deutlich das unterirdische Marketingverhalten von Amazon & Co. sieht.
Die potentielle oder tatsächliche Kundschaft beschimpfen und belügen ist irgendwie kein Erfolgsrezept.

Punkt 1: Hochinteressant, lese ich so um ersten Mal. Magst du das ausführen, oder eine Quelle nennen?

Punkt 2: Auch hier bin ich nicht im Bilde. Was genau hat die böse Tante A gemacht?

Offline YY

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1246 am: 3.10.2022 | 12:13 »
Führt hier wohl zu weit, du kriegst demnächst eine PN.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1247 am: 3.10.2022 | 12:22 »
Führt hier wohl zu weit, du kriegst demnächst eine PN.

Schade, jetzt wo es spannend wird!

Offline Bospa

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1248 am: 3.10.2022 | 12:35 »
Ehrlich gesagt stehe ich da auch auf dem Schlauch und hätte gerne ein paar mehr Infos dazu wtf?
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Offline Isegrim

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1249 am: 3.10.2022 | 13:10 »
Amazon hofft ua auf mehr Abonnenten, weil die statistisch mehr bei Amazon einkaufen. Es geht also nicht nur um die Einnahmen aus dem streaming, sondern auch um das Ködern von neuen potentiellen Kunden, die dann Geld für Sonstwas bei Amazon lassen.

Projekte, die so teuer sind wie diese Serie, oder auch aufwendige Action-Filme fürs Kino, müssen heute sehr weite Gruppen ansprechen, um erfolgreich zu sein. Die Fans, die den Stoff gut genug kennen, um sich schon vorher drüber aufzuregen, sind da vermutlich kaum relevant als Zuschauer... aber je mehr die sich aufregen, umso mehr Aufmerksamkeit generiert man. Könnt mir zumindest vorstellen, dass der Gednakengangbei manchen eine Rolle spielt...

Ich finde es herzerwärmend wie tief die Serie künstlerisch und handwerklich diskutiert wird, obwohl es ein Produkt ist, dessen Zweck vermutlich darin besteht, mehr Prime Abos zu generieren.

Ach komm, die Hälfte der Kunst in der Weltgeschichte wurde nur produziert, um Kohle zu machen, sich bei den Mächtigen einzuschmeicheln, oder Frauen, Männer ua ins Bett zu bekommen... Auch in der Hinsicht gibts nichts neues unter der Sonne... ;)
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides