Autor Thema: Originalität im Rollenspiel  (Gelesen 7560 mal)

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Offline DaveInc

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #25 am: 11.11.2017 | 14:10 »
Insofern bedeutet "originell " weder automatisch "neu" noch automatisch "erfolgreich."

Du hast vollkommen recht: Innovation ist nicht Originalität. Ich habe das "neu" aus dem Eingangspost gestrichen um die Diskussion nicht weiter aus den Bahnen geraten zu lassen.

Threads, die da etwas konkreter rangehen:
Was sind (für Euch) innovative Regelmechaniken?
Innovative Rollenspiele
Innovation - nur für Systeme?

Dank dir für die Links, ich habe tatsächlich nicht nach "Innovation" das Forum durchsucht, obgleich sich Schnittflächen zur "Originalität" finden.
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trendyhanky

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #26 am: 11.11.2017 | 14:16 »
Zitat
In diesem Thread geht es um die Frage, ob etwas originell ist.

Okey, sry bin etwas abgeschweift ^^

Zitat
@hanky-panky: Widersprichst Du dir nicht selbst, wenn Du die Einbettung vorhandener Ideen in einen neuen Kontext nicht als Originalität anerkennst, Mashup aber schon? Was ist denn ein Mashup, wenn denn nicht genau das?

Ein Mashup ist ein neues "Werk", also steht auf einer qualitativ höheren Stufe als "bekannte Idee in einen neuen Kontext einfügen"

Offline 1of3

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #27 am: 11.11.2017 | 14:21 »
Zitat
So ist die Frage, an welchem Punkt innerhalb des Rollenspiels Originalität zu beobachten ist: ...

Machs aktiv. Der Pöbel ist zu dumm sonst. "Wann beobachtest du Originalität beim Rollenspiel?" - Danke der Nachfrage. Ja, am Spieltisch. Gerade wenn gewisse Personen mitspielen. Und gelegentlich auch beim Lesen von Büchern.

Ucalegon

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #28 am: 11.11.2017 | 14:23 »
Du hast vollkommen recht: Innovation ist nicht Originalität. Ich habe das "neu" aus dem Eingangspost gestrichen um die Diskussion nicht weiter aus den Bahnen geraten zu lassen.

Kannst du dann bitte kurz auf den Punkt bringen, worum es dir geht? Am besten an einem rollenspielmäßigen Beispiel für beobachtete Originalität, die sich von "bloßer" Innovation unterscheidet. D.h. falls du der Meinung bist, dass es sowas gibt.

Dann würde ich versuchen, nochmal gezielter zu antworten.
« Letzte Änderung: 11.11.2017 | 14:26 von Ucalegon »

Offline DaveInc

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #29 am: 11.11.2017 | 14:39 »
Kannst du dann bitte kurz auf den Punkt bringen, worum es dir geht? Am besten an einem rollenspielmäßigen Beispiel für beobachtete Originalität, die sich von "bloßer" Innovation unterscheidet. D.h. falls du der Meinung bist, dass es sowas gibt.

Da bin ich mir eben garnicht sicher, ob es diese Originalität wirklich gibt, sonst hätte ich den Thread nicht eröffnen brauchen. Ich würde mir gerne vorstellen, dass meine Idee von einem ausgefallenen Charakter in einer RP-Runde wirklich originell ist, aber wahrscheinlich hatten nicht nur x-Leute diese Idee schon vorher, wahrscheinlich haben sie den Charakter auch tiefer ausgespielt, mit detailreicheren Hintergrundgeschichten geschmückt oder auch referenzieller in einen vorhandenen Kontext eingebettet. Ebenso sieht das mit Plots, Settings oder gar Systemen aus.

Der Punkt mit der Originalität am Tisch lässt mich auch schwer atmen. Kann eine Szene, die in der Kumulation von verschiedenen Gedankenwelten, verschiedener Spieler fußt, denn überhaupt diese Originalität besitzen, diese Einzigartigkeit, dieses Besondere, wenn man sich beim spielen ohnehin in einer Welt der Kompromisse dieser verschiedenen Gedankenwelten befindet, die ja auch geprägt sind von eigener Empirie?

Ich weiß, ich male hier ein schwarzes Bild, aber so ist das nicht gemeint. Natürlich habe ich unheimlichen Spaß am Hobby, auch wenn es nicht meinem Wunschbild von Originalität entspricht - Verdammt, wir spielen nicht mal in einer eigenen Welt ... Aber diese Frage beschäftigt mich einfach ...

P.S.: Dieser Thread soll auch irgendwie der Selbst-Reflektion dienen und ich bin überrascht, dass es hier so schnell um absolute Tatsachen, Fakten, was-auch-immer geht ...
« Letzte Änderung: 11.11.2017 | 14:46 von DaveInc »
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Ucalegon

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #30 am: 11.11.2017 | 14:59 »
Da bin ich mir eben garnicht sicher, ob es diese Originalität wirklich gibt, sonst hätte ich den Thread nicht eröffnen brauchen. Ich würde mir gerne vorstellen, dass meine Idee von einem ausgefallenen Charakter in einer RP-Runde wirklich originell ist, aber wahrscheinlich hatten nicht nur x-Leute diese Idee schon vorher, wahrscheinlich haben sie den Charakter auch tiefer ausgespielt, mit detailreicheren Hintergrundgeschichten geschmückt oder auch referenzieller in einen vorhandenen Kontext eingebettet. Ebenso sieht das mit Plots, Settings oder gar Systemen aus.

Der Punkt mit der Originalität am Tisch lässt mich auch schwer atmen. Kann eine Szene, die in der Kumulation von verschiedenen Gedankenwelten, verschiedener Spieler fußt, denn überhaupt diese Originalität besitzen, diese Einzigartigkeit, dieses Besondere, wenn man sich beim spielen ohnehin in einer Welt der Kompromisse dieser verschiedenen Gedankenwelten befindet, die ja auch geprägt sind von eigener Empirie?

Ich weiß, ich male hier ein schwarzes Bild, aber so ist das nicht gemeint. Natürlich habe ich unheimlichen Spaß am Hobby, auch wenn es nicht meinem Wunschbild von Originalität entspricht - Verdammt, wir spielen nicht mal in einer eigenen Welt ... Aber diese Frage beschäftigt mich einfach ...

P.S.: Dieser Thread soll auch irgendwie der Selbst-Reflektion dienen und ich bin überrascht, dass es hier so schnell um absolute Tatsachen, Fakten, was-auch-immer geht ...

Die Beurteilung, ob meinen Ideen eine derartige Originalität zukommt, wie einzigartig und besonders sie sind, würde ich ganz grundsätzlich anderen überlassen. D.h. wenn du eine echte Rückmeldung willst, frag doch die Leute, mit denen du spielst.

Kennst du selbst denn gar kein Rollenspiel, keinen Moment aus einer Runde, dem du das zuschreiben würdest?
« Letzte Änderung: 11.11.2017 | 15:01 von Ucalegon »

Offline Issi

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #31 am: 11.11.2017 | 15:04 »
@
DaveInc
Ich erlebe subjektive"Originaltaet" vor allem am Spieltisch.
Meistens durch spontane Spieler die versuchen mit ihrer Figur, das Beste aus brenzligen,oder schwierigen Situationen zu machen. Wie heisst es so schön :"Not macht erfinderisch."
Da kommen teilweise sehr schrullige und verrückte Ideen raus, die so vorher nie jemand hätte planen können.

Und was man als Spielleiter tun kann, ist im Vorfeld solche Vorlagen für solche Situationen zu schaffen.
Zum Beispiel eine Figur mal eine Einzel- Aktion machen lassen, aus der sie so einfach nicht rauskommt.
Vielleicht tauchen da Dinge auf mit denen sie nicht gerechnet hat.
Vielleicht kommt eine Person hinzu, die die Figur kennt, aber die sie in diesem Moment nicht erkennen darf.
Oder es taucht ein Konkurrent auf, mit dem sie nicht gerechnet hat, und den sie zusätzlich ausschalten muss.
Oder sie wird bei etwas ertappt und muss sich selbst um Kopf und Kragen reden. usw.
usw.
Da kommen oft Szenen raus, die ich als originelle Spieleridee sehe. Die für alle spannend und/oder auch lustig sind.
"Verdammt,was mache ich jetzt? Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Ich muss mir schnell etwas einfallen lassen und mir selbst aus der Patsche helfen. "
 :)
« Letzte Änderung: 11.11.2017 | 15:12 von Issi »

Offline DaveInc

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #32 am: 11.11.2017 | 15:09 »
Die Beurteilung, ob meinen Ideen eine derartige Originalität zukommt, wie einzigartig und besonders sie sind, würde ich ganz grundsätzlich anderen überlassen. D.h. wenn du eine echte Rückmeldung willst, frag doch die Leute, mit denen du spielst.

Kennst du denn gar kein Rollenspiel, keinen Moment aus einer Runde, dem du das zuschreiben würdest?

Da hast Du auch wieder recht und natürlich kenne ich Anekdoten, denen ich eine solche Qualität zuschreiben würde.
Erst vor kurzem haben wir in einer D&D5 Runde einen Neustart gemacht. Zum Kennenlernen der Charakter hat man uns in das regionale HQ der Zhentarim geladen. Ein stoischer Drow ist dabei auf meinen Charakter zugekommen, wahrscheinlich während er sich endlich am Ziel seiner Suche wägt, da er einen anderen Charakter vor dem Neustart lange suchte und nun endlich einen Hinweis auf eben diesen, verkörpert durch meinen Charakter, gefunden hat. Voller Inbrunst ist der Drow mit ausgestrecktem Finger auf ihn zugegangen und meinte: "Du, Du bist doch zusammen mit Balthasar ausgezogen, ich weiß es ganz genau! Wo steckt er! Ich muss ihn finden!" (Was auch Alles richtig war), worauf mein Charakter nur antwortete "Balthasar, da klingelt nichts." und sich wieder seinem Bier zuwendete.
Das war - für mich - eine recht originelle Situation. Aber am nächsten Tag habe ich mir dann schon gedacht: Ja, für mich war das interessant und lustig, aber war es originell? Eher nicht ...

Edit: Vielleicht ist Originalität ja tatsächlich nur eine Sache subjektiver Wahrnehmung ...
« Letzte Änderung: 11.11.2017 | 15:11 von DaveInc »
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Ucalegon

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #33 am: 11.11.2017 | 15:18 »
Da hast Du auch wieder recht und natürlich kenne ich Anekdoten, denen ich eine solche Qualität zuschreiben würde.
Erst vor kurzem haben wir in einer D&D5 Runde einen Neustart gemacht. Zum Kennenlernen der Charakter hat man uns in das regionale HQ der Zhentarim geladen. Ein stoischer Drow ist dabei auf meinen Charakter zugekommen, wahrscheinlich während er sich endlich am Ziel seiner Suche wägt, da er einen anderen Charakter vor dem Neustart lange suchte und nun endlich einen Hinweis auf eben diesen, verkörpert durch meinen Charakter, gefunden hat. Voller Inbrunst ist der Drow mit ausgestrecktem Finger auf ihn zugegangen und meinte: "Du, Du bist doch zusammen mit Balthasar ausgezogen, ich weiß es ganz genau! Wo steckt er! Ich muss ihn finden!" (Was auch Alles richtig war), worauf mein Charakter nur antwortete "Balthasar, da klingelt nichts." und sich wieder seinem Bier zuwendete.
Das war - für mich - eine recht originelle Situation. Aber am nächsten Tag habe ich mir dann schon gedacht: Ja, für mich war das interessant und lustig, aber war es originell? Eher nicht ...

Edit: Vielleicht ist Originalität ja tatsächlich nur eine Sache subjektiver Wahrnehmung ...

Ich dachte jetzt mehr an etwas, das gerade nicht von dir selbst kommt. Zu deinen eigenen Ideen: Wie gesagt, lass dir Feedback geben.

Eulenspiegel

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #34 am: 11.11.2017 | 15:20 »
Die anderer Frage ist: Muss man unbedingt originell sein? Ich habe da das Motto: "Besser gut geklaut als schlecht selbstgemacht." (Und selbst dieses Motto ist geklaut. ;D)

Offline DaveInc

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #35 am: 11.11.2017 | 15:24 »
Ich dachte jetzt mehr an etwas, das gerade nicht von dir selbst kommt. Zu deinen eigenen Ideen: Wie gesagt, lass dir Feedback geben.

Meinst Du nun die Aktivitäten anderer Spieler aus einer meiner Gruppen oder eher so Meta-Sachen wie eine Setting-Idee oder eine bestimmte Art des Actings?
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Ucalegon

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #36 am: 11.11.2017 | 15:26 »
Die anderer Frage ist: Muss man unbedingt originell sein? Ich habe da das Motto: "Besser gut geklaut als schlecht selbstgemacht." (Und selbst dieses Motto ist geklaut. ;D)

In Lovecraftesque steht zur Frage, wie man am besten Hinweise interpretiert sehr klug:

Zitat
Equally, don’t try to be clever or to come up with a deliberately surprising interpretation. Instead, imagine that the Clues and the horror are real, and try to imagine the horrific plot that they are pointing to.

Ich denke jedenfalls nicht, dass man zu Originalität kommt, indem man sich ganz doll anstrengt, nur mit den "richtigen", natürlich total kreativen Leuten spielt oder so.

Meinst Du nun die Aktivitäten anderer Spieler aus einer meiner Gruppen oder eher so Meta-Sachen wie eine Setting-Idee oder eine bestimmte Art des Actings?

Irgendwas, wo du von außen draufschaust und nicht dich selbst mitbeurteilst. Das kann ein glanzvoller Moment einer anderen Person, ein Rollenspiel(system) oder sonstwas sein.
« Letzte Änderung: 11.11.2017 | 15:28 von Ucalegon »

Offline DaveInc

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #37 am: 11.11.2017 | 16:16 »
Das fällt mir schon deutlich leichter ... ich würde vielleicht sowas wie Dread ganz oben auf die Originalitätsskala setzen, einfach weil der Jenga-Turm so eine passend auf die Metapher eines RPGs mit Spannungskurve passt. Gleichzeitig ein tolles Beispiel dafür, dass eine alte Idee durchaus einiges an Originalität bieten kann.

Natürlich ein Setting wie Degenesis ... ebenfalls sehr originell und wenig innovativ ...

Am Tisch wird's dann schon schwerer ... aber stimmt schon, besser gut geklaut als schlecht neu erfunden ... ich nehm nochmal das tolle Brecht Zitat vielleicht hervor ...

Zitat von: Bertolt_Brecht
»Heute«, beklagte sich Herr K., »gibt es Unzählige, die sich öffentlich rühmen, ganz allein große Bücher verfassen zu können, und dies wird allgemein gebilligt. Der chinesische Philosoph Dschuang Dsi verfaßte noch im Mannesalter ein Buch von hunderttausend Wörtern, das zu neun Zehnteln aus Zitaten bestand. Solche Bücher können bei uns nicht mehr geschrieben werden, da der Geist fehlt. Infolgedessen werden Gedanken nur in eigner Werkstatt hergestellt, indem sich der faul vorkommt, der nicht genug davon fertigbringt. Freilich gibt es dann auch keinen Gedanken, der übernommen werden, und auch keine Formulierung eines Gedankens, die zitiert werden könnte. Wie wenig brauchen diese alle zu ihrer Tätigkeit! Ein Federhalter und etwas Papier ist das einzige, was sie vorzeigen können! Und ohne jede Hilfe, nur mit dem kümmerlichen Material, das ein einzelner auf seinen Armen herbeischaffen kann, errichten sie ihre Hütten! Größere Gebäude kennen sie nicht als solche, die ein einziger zu bauen imstande ist!«
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Offline Issi

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #38 am: 11.11.2017 | 16:36 »
Zitat
. aber stimmt schon, besser gut geklaut als schlecht neu erfunden .
sogar etwas "etxra Schlechtes" kann mMn. lustig sein.
....Man kann die Erwartungen voll erfüllen und sogar noch übertreffen. (Klischee überspitzen)
Oder man kann Erwartungen nicht erfüllen.. und den Betrachter überraschen.(Klischee brechen)

Beides kann mMn. Spaß machen.
Und ja- gerade im Fantasy Bereich gibt es viele gewohnte Archetypen und Klischees.
Die man vielleicht auch erwartet, und die deshalb irgendwann nicht mehr überraschen.

Nach dem Motto: Und was spielst Du?
Einen Zwerg.
Ok alles klar (Weitere Auskunft unnötig) ~;D

Aber Spaß machen können sie trotzdem.

Edit. Gerade im Fantasy Bereich macht es mMn. auch wenig Sinn das Rad immer wieder neu zu erfinden, nur um sich von bisher Gewohntem abzuheben.(Hauptsache anders)
Viele gewohnte Archetypen sind "Klassiker" die zurecht auch erwartet werden.
Und das, finde ich, wie gesagt auch gar nicht schlimm.
« Letzte Änderung: 11.11.2017 | 17:02 von Issi »

Offline felixs

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #39 am: 11.11.2017 | 21:38 »
Ohne auf Definitionsprobleme eingehen zu wollen:

Zum Thema: Ich denke, das Rollenspiel grundsätzlich genauso viel oder wenig originell sein kann, wie jede Form von Kunst, Wissenschaft oder was das menschliche Denken sonst noch so hervorbringt.

Grundsätzlich meine ich aber auch, dass Rollenspiel eine Tendenz hat, sich an bereits vorhandenes anzulehnen und dies dann gewissermaßen selbst gestalten zu wollen. Das muss nicht so sein, aber viele (die meisten) Rollenspiele sagen ja sogar explizit, was ihre Vorbilder sind.

Die Frage ist natürlich auch, wie eine neue Umsetzung eines alten Themas, die Neubearbeitung eines Stoffes in Bezug auf die Originalität zu bewerten ist. Ist die Vermischung verschiedener Vorlagen hin zu einem neuen Ergebnis orignell oder nicht? (Ich meine, dass es originell ist). Da fragt sich dann auch, ob "Originalität" wertend zu verstehen sein soll; i. e. die Frage, ob "Orgininalität" per se gut ist, ob eine gute Umsetzung eines Stoffes besser ist, wenn sie "originell" ist.
Das ist vermutlich teilweise eine Frage des persönlichen Geschmacks, teilweise aber auch die Frage, ob eine größere Neuerung besser ist.

Grundsätzlich scheint es mir auch schwer, Originalität zu bewerten, weil eben kaum jemand die ganze Bandbreite möglicher Inspirationen überblickt.

Wenn der Kommentar hier interessiert: Mir ist Orginalität als Selbstzweck im Rollenspiel unwichtig. Eine gute, schlüssige Umsetzung ist mir lieber. Da sind wir aber im Bereich des Geschmacks.
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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #40 am: 11.11.2017 | 21:53 »
Nach dem Motto: Und was spielst Du?
Einen Zwerg.
Ok alles klar (Weitere Auskunft unnötig) ~;D

Was natürlich gerade daran liegt, daß speziell in diesem Bereich mit der Originalität gerne gegeizt wird: alle Zwerge sind gleich, egal, mit welchem System man welches Setting bespielt. Da braucht man sich nur mal mit einem Konzept wie "ich spiele einen zwergischen Stepptänzer" hervorwagen, und schon gucken einen die Leute so richtig komisch an. ~;D

Offline felixs

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #41 am: 11.11.2017 | 22:10 »
Die Glorantha-Zwerge sind recht originell.
Überhaupt ist Glorantha recht originell.
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Luxferre

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #43 am: 11.11.2017 | 22:43 »
Die Glorantha-Zwerge sind recht originell.
Überhaupt ist Glorantha recht originell.

Das finde ich auch und finde es schade, dass ich Glorantha erst so spät entdeckt habe.

Offline Issi

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #44 am: 12.11.2017 | 10:42 »
GoT ist mMn gut geklaut z. B. aus dem "Original "Mittelalter und hat Martins spezielle Vorliebe für Anti-Helden.

Ob es deswegen allen gefällt, ist eine andere Frage.
Doch die Einschaltquoten sprechen zumindest  dafür, dass es nicht wenigen gefällt.

Ob Fantasy sich überhaupt neu erfinden muss, um gut zu sein ist eine andere Frage.
Der Markt boomt zumindest und überall schießen "neue" Fantasywelten aus dem Boden, mehr als man jemals lesen oder spielen könnte.
Ob die alle so originell sind, möchte ich mal bezweifeln.
Da geht es denke ich eher darum sich schon von vorhandenen Fantasywelten abzugrenzen.


Edit. Mich interessiert einfach grundsätzlich erst Mal ob mir etwas gefällt oder nicht gefällt. Wie "originell" oder "innovativ" dass jetzt in den Augen anderer gesehen wird, ist für mein Spiel dabei nicht von belang.
Gerade im Fantasy Bereich finde ich historische Vorlagen spannend. Viel Magie und Spezial-Völker trifft z. B. gar nicht meinen Geschmack.
« Letzte Änderung: 12.11.2017 | 11:02 von Issi »

trendyhanky

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #45 am: 12.11.2017 | 10:50 »
Zitat
GoT ist mMn gut geklaut z. B. aus dem "Original "Mittelalter und hat Martins Vorliebe für Anti-Helden.

Wie kann man denn aus dem Mittelalter "klauen"? Die Figur des Antihelden ist doch ein uralter Archetyp. Archetypen, dramatische Ur-Themen,  sind soetwas wie open source unter künstlerisch Schaffenden.
Ich würde daher eher von SICH BEDIENEN sprechen

Zitat
Ob es deswegen allen gefällt, ist eine andere Frage.
Doch die Einschaltquoten sprechen zumindest  dafür, dass es nicht wenigen gefällt.

Das liegt vor allem daran, wie Martin seine Saga gebaut hat, nämlich mit den Genre-Mitteln der Telenovela. Außerdem gibt es außer GoT derzeit keine Serie dieses Maßstabes. Wenn man jetzt, was leider nie der Fall sein wird  :'( , mit Fantasy-Serien zugeschüttet werden würde wie damals im TV mit Talkshows, würden GoT schrumpfen, weil sich dann die Geschmäcker auf viele verschiedene Angebote aufteilen würden

Zitat
Ob Fantasy sich überhaupt neu erfinden muss, um gut zu sein ist eine andere Frage.
Der Markt boomt zumindest und überall schießen "neue" Fantasywelten aus dem Boden, mehr als man jemals lesen oder spielen könnte.

That's right!
Wobei das hier wieder etwas mit Trends zu tun hat. Die meisten Leute, die hobbymäßig schreiben, hängen den Trends ja hinterher. Man bedenke wieviele HdR-Klone nach Einschlag der Filmtrilogie geschrieben wurden

Oder Vampir-Romane nach Einschlag der Twilight-Bücher.

Verlage (und Literaturagenten) sind da allerdings immer einen Schritt voraus, weil sie das NEUE suchen bzw. zukünftige Trends vorhersehen können/wollen

Offline Maarzan

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #46 am: 12.11.2017 | 11:02 »
Ich halte Originalität im Rollenspiel für erheblich überschätzt und die nahezu krampfhaft anmutende Suche danach gar für eher meist wertmindernd bis disqualifizierend, da über der Orginalität die Prüfung auf Förderlichkeit für (meine Vorstellung zumindest) Rollenspiel in den Hintergrund tritt - Hauptsache grell anders, vergiss den Effekt auf das Spiel.

Das, was Spiel und System meines Erachtens bieten sollten sind Leinwand und Werkzeug für die Spielaktivitäten der Kunden und nicht als Schaukasten der vermeintlichen Kreativität des Autors.  Je unspektakulärer, allgemeiner und "grauer" die Welt udn in gewissen Teilen auch das Spielsystem, desto größer der Nutzen für einen Spielenden, der selber kreativ werden möchte und quasi eigene Farben setzen will, die sich nicht ggf. massiv mit den fest vorgegebenen Farbklecksen des Autors beißen.
Eine Spielwelt sollte in meinem Ideal eine Umgebung zur Eingewöhnung sein und dann eher Anreiz und Steinbruch für eigene Kreationen der Runde denn eine super-duper Special-snowflake-Vorlage, die für nahezu nichts anderes nutzbar ist, weil die Seriennummer sich 3/4 durchs Material gestanzt hat.
Dazu erhöht alles grundlegend-exotische die Zugänglichkeit beim Neueinstieg.

Für mich also bitte lieber dröge aber gewissenhafte Handwerksleistung als originelle Kreativexplosionen.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Issi

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #47 am: 12.11.2017 | 11:24 »
Naja, vielleicht gibt es einfach "Trendsetzer" und "Trendsetter" der Unterschied liegt in einem kleinen Buchstaben.
Natürlich gibt es auch Leute die finden, alles was nach HdR kam ist mehr oder weniger Trendsetting.

Aber zwischenzeitlich kamen ja auch noch Urban Fantasy Riesen wie "Harry Potter" und "Twillight" dazu..... So kommen dann, einmal geschüttelt und gerührt, vielleicht auch Dinge wie die "Vampire Academy" zustande.  ~;D

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #48 am: 12.11.2017 | 11:27 »
Ja, mit der Originalität ist das so eine Sache. Wenn ich beispielsweise ein tolles neues Automodell entwerfen will, tue ich ja auch nicht unbedingt gut daran, auf quadratischen Rädern zu bestehen, um mich von der Masse der ach so unoriginellen Rundrad-Designs mal so richtig abzuheben ;), und vieles von dem, was heute auf den ersten Blick etwas altbacken oder klischeehaft erscheinen mag, hat diesen Punkt ja überhaupt nur erreicht, weil es offensichtlich lange genug für hinreichend viele Leute funktioniert hat. Die Wahrscheinlichkeit, daß sich eine beliebige "völlig neue" Idee als effektiv weniger brauchbar herausstellt als das bereits Altbekannte, ist also gar nicht mal so verschwindend gering -- und das sollte man bei aller eventuell überschäumenden Kreativität mMn schon ein bißchen im Blick behalten.

Luxferre

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Re: Originalität im Rollenspiel
« Antwort #49 am: 12.11.2017 | 11:35 »
Wie kann man denn aus dem Mittelalter "klauen"? Die Figur des Antihelden ist doch ein uralter Archetyp. Archetypen, dramatische Ur-Themen,  sind soetwas wie open source unter künstlerisch Schaffenden.
Ich würde daher eher von SICH BEDIENEN sprechen

Das liegt vor allem daran, wie Martin seine Saga gebaut hat, nämlich mit den Genre-Mitteln der Telenovela. Außerdem gibt es außer GoT derzeit keine Serie dieses Maßstabes. Wenn man jetzt, was leider nie der Fall sein wird  :'( , mit Fantasy-Serien zugeschüttet werden würde wie damals im TV mit Talkshows, würden GoT schrumpfen, weil sich dann die Geschmäcker auf viele verschiedene Angebote aufteilen würden

That's right!
Wobei das hier wieder etwas mit Trends zu tun hat. Die meisten Leute, die hobbymäßig schreiben, hängen den Trends ja hinterher. Man bedenke wieviele HdR-Klone nach Einschlag der Filmtrilogie geschrieben wurden

Oder Vampir-Romane nach Einschlag der Twilight-Bücher.

Verlage (und Literaturagenten) sind da allerdings immer einen Schritt voraus, weil sie das NEUE suchen bzw. zukünftige Trends vorhersehen können/wollen

Ich sage es mal direkt:

Deine Meinung in diesem und im D&D Thread torpediert jegliche Kreativität und jede andere Meinung, da Du mit Deinem, nicht nachvollziehbaren, Definitionsgemetzel jeglichen zielführenden Diskurs im Keim erstickst.
Deine Äußerungen sind völlig inkongruent und folgen keinem mit nachvollziehbaren roten Faden.
Ich frage mich, was Du mit Deinen Äußerungen hier erreichen willst  8]