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[Fate] Kritik und Remmidemmi

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Daheon:

--- Zitat von: Weltengeist am 15.11.2017 | 21:23 ---
Du hast schon Recht, es IST wohl das falsche System für mich. Aber es wird dann immer wieder so dargestellt, als sei das nicht wahr und als läge es in Wahrheit daran, dass wir es einfach noch immer nicht geblickt hätten. Und in der Disziplin "Ihr habt es bloß nicht verstanden" spielen Teile der Fate-Community gefühlt seit Jahren um die Weltmeisterschaft mit. Wurde ja hier auch nicht umsonst gleich in einem der ersten Posts erwähnt.

--- Ende Zitat ---

Kommt natürlich immer auf die Formulierung an, aber ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage, die "Ihr habt es bloß nicht verstanden"-Fraktion nutzt das Erklärungsmuster nur, weil sie aus eigener Erfahrung weiß, dass man viele Fehler machen kann.  ;)

Chruschtschow:

--- Zitat von: LushWoods am 16.11.2017 | 07:07 ---Die sind doch gleich zusammen: Nur alleine bei 5 Aspekten pro Charakter und einer 5 Spieler-Gruppe sind das schon 25 Stück.

--- Ende Zitat ---

Der Knackpunkt ist doch, dass die nicht immer alle relevant sind. 40 Aspekte mögen irgendwo sein, aber die sind ja nicht immer alle wirklich "im Spiel". Das ist ein bisschen so, als würde ich die Auswechselspieler beim Fußball mitzählen. Wie gesagt, 40 Aspekte in einer  Szene, so dass ich da wirklich drauf achten müsste? Kenn ich einfach nicht!

LushWoods:
Versteh ich nicht.
Ich muss doch als SL jeden einzelnen Aspekt der Spieler jederzeit auf dem Schirm haben (+ die derzeitigen Situationsaspekte, + Consequences, Stunts natürlich nicht unbedingt) um zu wissen wann ich was compelen könnte. Wie sollte das anders funktionieren?

alexandro:
Nö. Die Spieler sagen idR schon von alleine "Hey, ich hab hier diesen Aspekt...könnte in dieser Situation ausgelöst werden".

Ausnahme sind vielleicht Anfängerrunden (aber auch nicht immer), da arbeitet man besser mit weniger Aspekten oder mit klischeehafteren (einfacher zu merken).

Achamanian:

--- Zitat von: alexandro am 16.11.2017 | 10:10 ---Nö. Die Spieler sagen idR schon von alleine "Hey, ich hab hier diesen Aspekt...könnte in dieser Situation ausgelöst werden".

Ausnahme sind vielleicht Anfängerrunden (aber auch nicht immer), da arbeitet man besser mit weniger Aspekten oder mit klischeehafteren (einfacher zu merken).

--- Ende Zitat ---

Okay, aber selbst, wenn ich nur zwei Aspekte pro SC, einen Aspekt pro NSC und 1-2 Situationsaspekte und 1-2 Konsequenzen im Blick behalten will, dann bin ich als SL ehrlich gesagt schon hoffungslos überfordert. Und wenn ich diese Sachen nicht im Blick behalte, dann sehe ich eben nicht richtig, was das ganze Punktegewurschtel darum soll – da würde es mir dann auch reichen, einfach Boni zu gewähren, wenn ein passender Umstand vorliegt. Vielleicht ist das auch nur ein Fall von „Overthinking it“ ...

Ich lege in dem Zusammenhang mal meine Erfahrungen zum Thema „Aspektschwemme“ dar, wohlgemerkt alle aus One-Shots:

Negative Erfahrung: One-Shot mit einer zufällig zusammengewürfelten Runde halbwegs RSP-erfahrener Erwachsener, „Masters of Umdaar“-Setting. Da ist irgendwie nichts in Gang gekommen, alle haben Proben gewürfelt und dann „Öhm … öhm ...“ nach passenden Aspekten gesucht, um es doch zu schaffen, mich eingeschlossen. Zettelchaos auf dem Tisch, und alles zog sich zäh dahin.

Mittelmäßige Erfahrung: In vertrauter Runde mit Leuten, mit denen ich schon viel Gumshoe und Cypher System gespielt hatte. Hier sind wir ziemlich schnell ins fast freie Spiel gewechselt, der Regeleinsatz war eher störend, ich hatte den Eindruck, dass auch hier keiner Lust hatte, sich mit der Punkteökonomie zu befassen. Die Idee, Fate-Punkte für das Schaffen von Fakten zu verlangen, kam mir in dem Zusammenhang auch plötzlich absurd vor.

Positive Erfahrung: Turbo Fate, Spiel mit vier 10-11jährigen ohne RSP-Erfahrung: Da lief es deshalb gut, weil ich alle Regeln und Aspekte verwaltet habe (mit Ausnahme der SC-Aspekte, die ich mir aber auch aufgeschrieben und regelmäßig darauf hingewiesen habe). Ist toll gelaufen, Konsequenzen kamen auch cool zum Einsatz (Ork durch Blut in den Augen geblendet und so was) – hat aber vor allem deshalb funktioniert, weil ich gut zwei Stunden lang mit höchster Konzentration alles regelseitige erledigt habe. Danach war ich dann alle.

In guter Erinnerung habe ich auch immer noch einen Dresden-Files-One-Shot bei Blechpirat, wo ich Spieler war – da kann ich aber nicht mehr so richtig sagen, wie wir da eigentlich gespielt haben ...

Besser war es für mich also eigentlich immer da, wo die Aspektverwaltung aus dem eigentlichen Spielgeschehen herausgehalten wurde. (Beispiel drei ist da ein Grenzfall – es war gut, unter anderem weil nur ich mich ernsthaft mit den Aspekten befasst habe, aber das ist mir als SL auf Dauer viel zu anstrengend.) Evtl. ist das ganze für mich als SL auch einfach nix.

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