Das Tanelorn spielt > [Cthulhu] Spawn of Azathoth

[SoA 2. Akt] In der Sternwarte - Sa., 17.09.1927

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trondetreublatt:
Ludwig
IN DER STERNWARTE

"Sie haben sicherlich recht, Herr..." pflichte ich Anton bei und schweife etwas ab, mein Blick sinkt in mich gekehrt zu Boden. "...weiß gar nicht, was in mich gefahren ist. Ein Fluchtreflex. Die Nerven völlig überspannt...verständliche Reaktion, nur zu verständlich..." Meine Augen bleiben an meiner blutverschmierten Rechten hängen. War ich das wirklich? Habe ich diesen Kerl zusammengeschlagen?

Plötzlich fällt mir ein, dass der junge Mann meine ärztliche Hilfe gebrauchen könnte. Im Gegensatz zu Schupo und Kirill weilt er immerhin noch unter den Lebenden...hoffe ich zumindest.

Mit zwei schnellen Schritten bin ich bei dem jungen Mann und knie neben ihm nieder. Das Herz schlägt, der Brustkorb bewegt sich... dem Himmel sei Dank! Schnell begutachte ich den selbst angerichteten Schaden. Eine Rippenprellung, eine Kopfplatzwunde...nichts wirklich Ernstes. Womöglich hat er aber zumindest noch eine Gehirnerschütterung davongetragen, immerhin ist der Gute ja ohnmächtig geworden von meinen... Zuwendungen. Als ich ihn auf die Seite drehe, damit er nicht an seiner Zunge erstickt, bleiben die holzigen versteiften Arme an mir hängen und reißen an meiner Kleidung. Fast hätte ich es geschafft, das Wissen um diese schrecklichen mumienhaften Arme zu verdrängen und auch jetzt bringe ich es nicht über mich, den Blick darauf zu richten. Stattdessen säubere ich notdürftig die Wunde, wobei meine Hände noch blutiger werden, und schaue zu Blumberg hinüber: "Gibt es hier irgendwo einen Erste-Hilfe-Kasten?" Meine Frage klingt fast lächerlich ob der Zerstörung, die hier gewütet hat. Als ob ein paar Mullbinden so etwas rückgängig machen könnten.

Dennoch bekomme ich ein kurzes Nicken von Blumberg, der selbst ziemlich aufgelöst zu sein scheint. Er verschwindet kurz durch die offene Tür und kommt mit einem kleinen Verbandskasten zurück.

Als ich anfange, den Kopf des Studenten zu verbinden, stocke ich immer wieder in der Bewegung. Erst verstehe ich überhaupt nicht, warum diese tausendfache geübte Bewegung mir plötzlich so schwer fällt, doch dann, bei der nächsten Umrundung, bleiben wieder meine beiden verkümmerten, abstehenden Finger am Ohr des Studenten hängen und kratzen über seine Wange. Das Gefühl, das davon in meiner Hand ankommt, ist ein scheußliches Kratzen wie Fingernägel auf einer Schiefertafel. Der Anblick treibt mir erneut den kalten Schweiß auf die Stirn. Schnell beende ich meine Arbeit und stehe auf. Der Raum hat wieder angefangen sich zu drehen, doch ich will mir nichts anmerken lassen.
Reiß dich zusammen, Lutz! Du bist ein gestandener Mann! Du hast schon Schlimmeres gesehen!

"Lebt er überhaupt noch?" fragt Blumberg unvermittelt. Er steht neben mir, blickt auf den jungen Burschen mit dem Kopfverband hinunter. Das Heben und Senken des Brustkorbs ist in der Tat kaum noch zu sehen.

In diesem Moment ertönen noch einmal die schrillen Trillerpfeifen, schwere Schritte stürmen in den Raum. Die Polizei ist da.

Katharina:
IN DER STERNWARTE

Die Hand vor den offenen Mund geschlagen, beobachte ich mit schreckgeweiteten Augen die Szenerie. "Es...es gibt zahlreiche unbekannte Krankheiten.", stammle ich, bemüht, dem ganzen eine Erklärung zu geben. "Es wird sich bestimmt eine Erklärung finden lassen. Immerhin, er ist  am Leben, das ist es, was zählt." Dann wage ich mich ein paar Schritte in den Raum, um Doktor Degenbach bei der Behandlung zu assiszieren. Mein Blick bleibt dabei immer wieder an der Hand hängen, die zu berühren ich jedoch tunlichst vermeide.

Als die Trillerpfeifen zu hören sind, blicke ich auf. Kurz blitzt Angst in meinen Augen auf, dann erkläre ich jedoch mit fester Stimme: "Meine Herren, wir sind doch keine Verbrecher. Eine Flucht kommt gar nicht in Frage." Kurz schweift mein Blick über die Szenerie - mir ist nur zu bewusst, welchen Eindruck die Ordnungshüter bekommen müssen. "Kümmern Sie sich um den jungen Herren, ich werde versuchen, mit der Polizei zu reden. Mir wird man wohl kaum dieses Massaker zutrauen."

Auch wenn meine Beine sich seltsam taub anfühlen und meine Finger leicht zittern, strecke ich den Rücken durch, hebe das Kinn und gehe auf das Geräusch der Trillerpfeifen zu. Als ich die anrückenden Polizisten sehe, rufe ich ihnen schon von einiger Entfernung zu: "Endlich! Endlich, sind Sie da! Wir brauchen einen Krankenwagen! Und Sie müssen sofort ausschwärmen! Bitte! Der Mörder konnte flüchten! Dabei hatten die Männer ihn schon fast überwältigt!"

Der Läuterer:
IN DER STERNWARTE

Drei Schupos kommen ins Gebäude, während draussen noch immer eine Trillerpfeife zu hören ist.

"PO-li-ZEI!"
                "Zurücktreten. Lassen Sie uns vorbei."

"Machen Sie PLATZ!"

"Oh gütiger Gott." Einer der Polizisten wendet sich ab.
Er fasst einen Kollegen bei der Schulter "Dort liegt Walter."

"Ja. Ich sehe ihn. Geh. Such ein Telefon. Ruf die Ambulanz. Und Verstärkung."

Als der Mann verschwunden ist, wendet sich der Schupo Euch zu. "Was ist hier los?"

"Los. Aufstehen. Gehen Sie von dem Mann weg." wendet sich der andere Polizist an Euch, während Ihr den Blonden versorgt.

Joran:
Anton
IN DER STERNWARTE

Gefolgsam komme ich der Anweisung der Polizei nach. Nur zu gerne trete auch ich vom Tatort zurück, indem ich mich unter die gaffenden Besucher mische. Ich schiebe mich bis an die Seite von Kassandra Bischof und lächele sie an. Dann beuge ich mich zu Fritzchen herab und widme meine Aufmerksamkeit dem Hund, der mein Streicheln mit wedelndem Schwanz erwidert. Auf diese Weise steche ich nicht mehr durch meine Größe aus der Menge heraus. Ich tuschele mit Kassandra und verhalte mich, als sei ich immer an ihrer Seite gewesen.

"Weder laufe ich davon, noch dränge ich mich auf. Mit ein wenig Glück beachtet mich die Polizei nicht weiter."

Der Läuterer:
IN DER STERNWARTE

"Bleiben Sie bitte hier, bis wir Ihre Namen und Adressen aufgenommen haben. Wir brauchen auch noch ihre Zeugenaussagen zu den Vorkommnissen." Der Polizist ist freundlich, aber bestimmt.

"Wo ist der Chef der Sternwarte."

Dann lauter. "WEISS JEMAND WO SICH DER CHEF DER STERNWARTE AUFHÄLT?"

Blumberg geht zu dem Polizisten und beide unterhalten sich kurz.

Dann verschwindet der Polizist in einem Büro, das ihm Blumberg anscheinend zugewiesen hat und alle Besucher werden in der Folge ins Büro gebeten, um ihre Zeugenaussage zu Protokoll zu geben.

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