Das Tanelorn spielt > [Cthulhu] Spawn of Azathoth

[SoA 2. Akt] In der Sternwarte - Sa., 17.09.1927

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Joran:
IM INNERN DER STERNWARTE

"Augen zu!", knurre ich Krassimir an und verleihe meiner Forderung mit einer angedeuteten Erhöhung der Belastung auf den Rücken Nachdruck.

"Gaffen Sie doch nicht so! Rufen Sie die Schupos! Dalli ... oder warten Sie darauf, dass Ihnen jemand die Hose im Gehen flickt?!", versuche ich die Besucher wachzurütteln.

Katharina:
VOR DER STERNWARTE

"Herr Inspektor", rufe ich dem Mann zu, noch während ich auf ihn zulaufe. Mein Atem geht schwer, einzelne Haare haben sich gelöst und hängen ins Gesicht, wo sie an der von Schweiß feuchten Stirn hängen bleiben. "Herr Inspektor, sie müssen mir helfen!" Nun habe ich die beiden endlich erreicht und stütze mich schwer atmend auf meinen Oberschenkeln ab. "In der Sternwarte, dort drüben ist der Mörder. Dieser russische Irre, von dem die Zeitungen schreiben. Er ist bewaffnet und....". Ich stocke kurz und beschließe, das Auge nicht zu erwähnen. "Und er hat meinen Mann in seinem Gewahrsam", ergänze ich stattdessen. "Bitte, bitte kommen Sie mit mir." Flehend blicke ich den Schupo an und unterdrücke den Impuls, ihn einfach an der Uniform zu packen und mitzuzerren.

"Nun beruhigen Sie sich doch, gute Frau.", antwortet der Schupo mit sonorer Stimme. Dann streckt er sich in seiner etwas zu klein gewordenen Uniform durch und wendet sich der älteren Frau zu, die ich bis jetzt gar nicht recht beachtet habe. Sie zuckt zusammen, so als habe man sie beim Belauschen eines Gesprächs erwischt, das nicht für ihre Ohren gedacht war. Ich meine sogar zu erkennen, wie die dünne Haut auf ihrem runden Gesicht leicht rot wird. "Sie entschuldigen mich bitte, gnä' Frau", erklärt der Schupo ihr, während sein blonder Schnurbart sich sogar zu einem leichten Lächeln verzieht. "Aber wenn hier wirklich ein gesuchter Mörder herumlauft, dulded dies keinen Aufschub." Seine langsame Art zu sprechen steht in absurdem Widerspruch zu seinen Worten, wie ich mit zunehmender Unruhe bemerke. Doch ich sage nichts, immerhin bin ich auf seine Hilfe angewiesen. "Aber ich habe ja Ihre Adresse und werde spätestens heute Nachmittag bei Ihnen vorbeisehen, damit wir uns weiter darüber unterhalten, wer in Ihrem Garten Rosen gestohlen hat." Der Schupo hebt zur Verabschiedung seine Kappe. "Kommen Sie gut nach Hause!"

Dann, endlich, wendet er sich wieder mir zu. "Nun, Frau...." - "Lohenstein.", unterbreche ich ihn, "Agathe Lohenstein." Mit diesen Worten beginne ich zu der Sternwarte zu gehen, da ich es nicht aushalte, noch länger still zu stehen. "Also gut, Frau Lohenstein. Dann wollen wir einmal sehen, was uns in der Sternwarte erwartet."

Katharina:
VOR DER STERNWARTE

Mit hastigen Schritten dränge ich den Schupo zu der Sternwarte und versuche unterdessen, ihm einen knappen Überblick der Geschehnisse in der Sternwarte und der örtlichen Gegenbenheiten zu geben - so gut das in der Aufregung eben gelingt. Selbst als ich bemerke, dass er mir nicht recht zu glauben scheint, fällt es mir schwer, meinen Redeschwall zu unterbrechen, auch wenn ich zunehmend Wut in mir spüre. Wut darüber, dass mir der Mann nicht recht zu glauben scheint, sondern mir eher folgt um mich zu beruhigen als weil er daran glaubt, einen Mörder festnehmen zu müssen. Zumindest interpretiere ich sein besonders ruhig und mit einem leichten Lächeln gesprochenes "Nun dann, Frau Lohenstein. Dann sehen wir einmal, was Sie so verschreckt hat." genau so. Dennoch schlucke ich eine verärgerte Antwort hinunter und presse stattdessen nur hervor: "Passen Sie auf sich auf."

Dann verschwindet der Schupo auch schon in der Sternwarte und ich bleibe zurück, blicke mich ein wenig ratlos um und überlege, was ich noch tun könnte, um Hans zu helfen. Vorsichtig bewege ich mich zur Tür der Sternwarte und lausche, ob noch Stimmen oder gar Kampflärm zu hören sind. In diesem Moment lässt mich ein Knacken hinter mir zusammenzucken. Ich fahre herum und blicke genau auf den Verbindungsstudenten, der sich offensichtlich gerade davon schleichen wollte. Mit hochrotem Kopf beginnt er eine Antwort zu stammeln, wird von mir jedoch jäh unterbrochen. "Verschwinden Sie! Verschwinden Sie und schämen Sie sich für Ihre Feigheit." Mit diesen Worten wende ich mich ab und würdige den Mann keines weiteren Blicks, als dieser sich nun mit schnellen Schritten entfernt.

Erst als er weg ist, denke ich daran, dass der Mörder mich in meiner Unaufmerksamkeit genauso überraschen hätte können. Mein Herz beginnt bei dieser Vorstellung zu rasen, meine Finger werden ganz kalt. Als ich meine Gedanken schließlich wieder unter Kontrolle habe, blicke ich mich nach einer Waffe um und befreie nach kurzem Überlegen einen faustgroßen Stein aus der Erde. "Nein, dieser Russe wird mich nicht einfach so überraschen!", schwöre ich mir und blicke angespannt zu der Türe.

trondetreublatt:
Die Situation um mich herum hat sich etwas beruhigt, und langsam, wie betäubt, löst sich mein Blick wieder von meiner entstellten Hand... nur um den nächsten alptraumhaften Anblick aufzusaugen: der kleine Mann ist erstarrt, in bizarrer, unmöglicher Haltung, eingesteift zu einer blicklosen Moorleiche...

Was passiert hier? WAS PASSIERT HIER? Das kann doch nur ein Alptraum sein...

"Ein Alptraum... ein Alptraum... ein Alptraum..." ungläubig schüttele ich wieder und wieder den Kopf.

Der Läuterer:
IM INNERN DER STERNWARTE

Du hörst es nicht.

Du siehst es nicht kommen.

Etwas stösst Anton hart von der Seite an und wirft Dich um. Herunter von Krassimir.

Du bist überrascht worden. Ein junger Mann sitzt auf Dir. Die Steine unter Dir sind kalt und hart.

Seine Stimme ist triumphierend. "Ich... ich habe es getan. Ich habe es tatsächlich getan."

"Hans. Stehen Sie auf. Ihre Frau wartet auf Sie. Ich halte den Mann fest, bis die Schupos hier sind."

"Geh'n Sie. Der Mörder wird nicht entkommen."

Eine junge Frauenstimme schreit auf. "Nein. Sie Trottel. Das ist der falsche."

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