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Lesebegleitthread Midgard 5: Der Kodex

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Cierenmuir:

--- Zitat von: Rumpel am 10.01.2018 | 14:54 ---Ich verstehe ehrlich gesagt deine Unterscheidung zwischen betreutem und selbstständigem Leiten nicht.
--- Ende Zitat ---
Kennst Du die Runenklingen? Da wird der Spielleiter über drei Bände hinweg an die Hand genommen und alle Regeln werden direkt vor dem ersten Auftauchen erklärt. Das Gegenstück dazu ist dann ein Regelwerk wie M5 wo die Regeln einmal am Stück erklärt werden ohne direkt mit einem Abenteuer verknüpft zu werden.


--- Zitat von: Rumpel am 10.01.2018 | 14:54 ---Und wie gesagt glaube ich nicht an die "Es kommt eh kein Neueinsteiger ohne erfahrene Mitspieler zum RSP"-These; dafür haben wir im Geschäft viel zu oft nachfragen von Einsteigern, die eben keine erfahrenen SL zur Verfügung haben und aus dem Buch lernen wollen.

--- Ende Zitat ---
Ich habe mir das Leiten selbst mit M3 angeeignet. Es hat drei Jahre gedauert bis ich das erste Mal richtig mit jemanden außerhalb der ersten Gruppe gespielt habe. Zumindest für meine und mich war die Formulierung in M3 also geeignet.  ~;D
Aber ich schätze den Anteil derer, die wirklich nur mit Kodex und Arkanum mit Rollenspiel beginnen, als gering ein. Sicher nicht 0, wohl aber eventuell vernachlässigbar wenn es um den Umfang des gedruckten Regelwerks geht. Vor 25 Jahren lief die Kommunikation noch anders.

Eleazar:
@ Uwe-Wan: Meinst du konkret M5 oder eine allgemeine Meinung über Midgard? Ich habe nicht den Eindruck, dass M5 am aktuellen Markt vorbei produziert worden ist. Negative Kritik lese ich überwiegend als grundsätzliche Ablehnung aufgrund von Erfahrungen mit früheren Auflagen oder durch Hörensagen. Konkrete Rückmeldungen auf M5 sind überwiegend positiv, wenn nicht sogar mit Erstaunen darüber, dass so ein gutes Regelwerk unter dem Siegel "Midgard" läuft.

Wenn sich Leute konkret über M5 ärgern, dann in der Regel über Sachen, die nicht erschienen oder vergriffen sind (Weltenband, Beschwörerregeln, Bestiarium, Küstenstaatenquellenbuch...). Und wenn man mehr will, kann einen das Erschienene qualitativ ja nicht enttäuscht haben. Der Verlag jedenfalls war über den schnellen Abverkauf der ersten Auflage von M5 extrem überrascht. Vor allem weil es sehr viele Neukunden gab. Und allein wenn ich mir den Midgardbereich hier angucke, dann ist Midgard langsam, aber immerhin doch auf dem Vormarsch.

Midgard ist ein kleines Rollenspiel und kann sich daher mit DSA oder D&D nicht messen. Das hat vor allem aber Gründe in lange zurückliegenden Marktentscheidungen, der allgemeinen Veröffentlichungspolitik oder Qualitätskontrolle und in der extreme Aufblähung und Verkomplizierung von M4 sowie dem missglückten Übergang zu M5 (lange Zeit waren gar keine Regeln lieferbar).

Natürlich ist Midgard nicht modern in dem Sinne. Es ist das älteste deutschsprachige Rollenspiel und ist sich in Teilen von Anfang an treu geblieben. Aber ist oldschool nicht auch ein neuer Rollenspieltrend? Midgard bedient halt gewisse Vorlieben und enttäuscht andere, so wie es jedes Rollenspiel tut. Deshalb würde ich nicht von cool oder uncool reden. Des einen cool ist nun man des anderen kotz. So war es immer schon.

Eleazar:

--- Zitat von: Rumpel am 10.01.2018 | 15:29 ---Aber gehen die Ausführungen zum verdeckten Würfeln im Kodex, auf die ich mich beziehe, nicht in genau diese Richtung? Da wird ein ziemlich starres Dogma („Die Spieler dürfen nicht mehr wissen als die SC“) als Grundlage langer Erläuterungen zu den Spielabläufen genommen, anstatt kurz zu sagen: „Je nach Situation kann die SL auch verdeckt würfeln, damit die Spieler das Ergebnis nicht kennen. Das könnt ihr handhaben, wie ihr wollt.“ Das wäre ja jetzt kein weiter Exkurs in die Rollenspieltheorie, sondern einfach nur die Anerkennung der Tatsache, das nicht alle gleich spielen wollen/müssen.

--- Ende Zitat ---

Ja, man könnte es wahrscheinlich genau so machen.

Achamanian:

--- Zitat von: Eleazar am 10.01.2018 | 15:38 ---
Natürlich ist Midgard nicht modern in dem Sinne. Es ist das älteste deutschsprachige Rollenspiel und ist sich in Teilen von Anfang an treu geblieben. Aber ist oldschool nicht auch ein neuer Rollenspieltrend? Midgard bedient halt gewisse Vorlieben und enttäuscht andere, so wie es jedes Rollenspiel tut. Deshalb würde ich nicht von cool oder uncool reden. Des einen cool ist nun man des anderen kotz. So war es immer schon.

--- Ende Zitat ---

Da stimme ich wiederum gerne zu und will auch den Charme von Midgard nicht in Abrede stellen!

Cierenmuir:

--- Zitat von: Uwe-Wan am 10.01.2018 | 15:01 ---Aber genau das ist doch das Grundproblem von Midgard: es wirkt einfach altbacken, uncool, nicht modern, whatever. Im direkten Vergleich mit dem knallbunten Pathfinder oder dem wahrscheinlich irgendwie bekanntem DSA zieht Midgard einfach den Kürzeren. Wenn Einsteiger dann noch die spröde Sprache und solche inhaltlichen Kinken mitbekommen, ist es schon fast vorbei mit dem Interesse.

--- Ende Zitat ---
Ich kenne zwar viele, die diese Vorwürfe teilen. Aber auf Nachfrage kommen die immer ins Schwimmen mit einer Begründung was genau denn altbacken wäre. Ist es die Sprache oder die (fehlende) Farbe? ;)
Viele Neulinge sind nach ihrer ersten Runde Midgard begeistert, warum wohl? Weil sie Spaß gehabt haben, die Regeln waren wohl gut genug darstellbar um ihnen ein aktives Mitspielen zu ermöglichen.

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