Autor Thema: Beste Spielweltbeschreibung  (Gelesen 4332 mal)

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Offline 3P_Manni

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Beste Spielweltbeschreibung
« am: 8.03.2018 | 19:11 »
Welche Spielweltbeschreibung aus einem erschienen Rollenspielprodukt (das eine solche enthält) ist Deiner Meinung nach die beste und warum? Welche ist zu detailliert, welche mit zu groben Pinselstrich gemalt und welche genau richtig? Woran machst Du die Qualität einer Spielweltbeschreibung fest (rein handwerklich, nenne die drei für Dich wichtigsten Punkte)? Ich bin gespannt!

Um den Anfang zu machen:
Eberron. Keine überbordende Vorgeschichte, genügend weiße Flecken auf der Landkarte und auf den Punkt geschrieben.

Offline Darkling

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #1 am: 8.03.2018 | 19:18 »
Spielwelt oder Setting?
Bei ersterem muss ich überlegen, beim zweiten der Pirates Guide to Freeport, ohne groß Nachdenken zu müssen.
Tolle Beschreibungen, die die Stimmung gut vermitteln; detailliert, aber nicht erschlagend; genug Plotanregungen, um Jahre darin zu spielen, wenn man mag.

Edit: Typos..
« Letzte Änderung: 8.03.2018 | 19:21 von Darkling »
Der Weg zum Herzen eines Menschen führt durch den Brustkorb!

I`m just a soul whose intentions are good.
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Offline 3P_Manni

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #2 am: 8.03.2018 | 19:20 »
Sowohl als auch, sorry für die Ungenauigkeit. Es geht mir wirklich um die handwerkliche Beschreibung des Ingame-Umfelds.  :)
« Letzte Änderung: 8.03.2018 | 19:35 von Ahab »

Offline Rhylthar

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #3 am: 8.03.2018 | 19:55 »
Forgotten Realms:
Grey Box
Red Box
FRCS 3E

Jedes Werk hat seine Eigenarten, alle lassen aber wunderbar in die Welt eintauchen. Für mich auch der richtige Detailgrad.

Planescape:
Campaign Setting

Schafft es, diese vollkommen andere D&D-Welt spannend rüberzubringen und Spieler wie Spielleiter sich schnell zurechtzufinden. Großartigsten Illustrationen!

Honorable Mention:
Razor Coast...Piraten Fantasy at its (my) best!
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Der Nârr

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #4 am: 8.03.2018 | 20:38 »
HârnWorld.
Die Welt ist sehr detailliert und genau beschrieben und das Kartenmaterial ist perfekt. Die Texte sind nicht zu ausufernd oder zu sehr auf Stimmung ausgerichtet, sondern sie liefern Fakten, mit denen man etwas anfangen kann. Dazu ist die ganze Systematik der Produktreihe genial. Es ist konsequent top-down-Approach, vom Allgemeinen zum Speziellen. Das finde ich rein didaktisch super. Man fängt allgemein an mit HârnWorld und kann sich über die verschiedenen Module dann immer tiefer in die Details begeben. Die Kartenmaterialien gehören mit zum Besten, was ich in Rollenspielen kenne, weil sie so genau sind und ich wirklich weiß, wo was ist. Durch den hohen Grad an Realismus bieten sie tatsächlich auch angenehme Abwechslung - etwa bei Höhlenkarten merkt man, dass hier versucht wurde, ein natürliches Höhlensystem für Rollenspielzwecke umzusetzen und nicht nur krakelige Wände statt gerader Linien auf Rasterpapier zu zeichnen. Wer gucken will, was handwerklich in Settingbeschreibungen möglich ist, muss sich HârnWorld zumindest mal angucken. Und ja, die Beschreibungen sind trocken oder wie ich eher sagen würde: nüchtern, aber gerade dadurch sind sie für mich gut lesbar (kein aufgeblähter Text) und sie lenken die Konzentration auf die Inhalte.

Ashen Stars.
Anders als HârnWorld mit ultra breiten Strichen gezeichnet und es wird eher ein "Gefühl" für das Setting vermittelt. Trotz der wenigen Informationen und der ultra wenigen harten Fakten habe ich mich trotzdem sofort ziemlich sicher in dem Setting gefühlt. Es ist eines der ganz wenigen knapp beschriebenen Settings, die das bei mir geschafft haben. Ich kann gar nicht sagen, was da wohl die handwerklichen Kniffe waren, bei mir hat es einfach funktioniert. Hier beziehe ich mich nur auf das Grundregelwerk.

Arcane Codex.
Auch wieder ein recht detailliertes Setting. Ich muss sagen, gerade die Geschichte finde ich gar nicht so spannend und die einzelnen Länder sind an sich erstmal kitchen-sink-mäßig zusammengestellt. Aber ich finde toll, wie konsequent alles auf auf den Einsatz im Spiel hin ausgerichtet ist. Mir persönlich fehlt es zwar an Kartenmaterial, aber sonst erhält man unheimlich viel Fluffinformationen über Dinge, die für Spielleiter brauchbar sind und ich habe selten ein Setting mit so vielen Plothooks am laufenden Band gesehen. Für ein doch recht umfangreich beschriebenes Setting habe ich mich dort auch unheimlich schnell "zuhause" gefühlt und mir gefällt, dass es auch ein etwas weniger trockener Ansatz ist als bei manch anderem deutschen Rollenspiel, etwas bunter in allem.
Hier hatte für mich schon das Grundregelwerk richtig viel geboten (ausführliche Geschichte, ausführliche plothook-lastige Länderbeschreibungen, verschiedene Fraktionen/Organisationen) und ich hatte daraus schon Ideen für ganze Kampagnen gezogen, die Details mit nützlichen Dingen kommen dann halt in den Quellenbüchern. Letztere haben für meinen Geschmack auch einfach eine gute Mischung aus Flufftexten und einfach mal Spielmaterial, was man direkt einfließen lassen kann, also z.B. auch so Sachen wie Namenslisten. Als Lieblings-Settingbücher bringe ich da gerne Saphiria oder Veruna.

Iron Kingdoms.
Der alte D20-Weltenband, teilweise dazu noch Infos aus dem Spielerbuch, ist der vielleicht beste einzelne Weltenband den ich je gelesen habe. Prall gefüllt mit Informationen über Informationen und natürlich auch wieder mal Plothooks am laufenden Band. Auch schön systematisch vorgestellt, recht hoher Detailgrad für ein einzelnes Buch und trotzdem auch gute Vermittlung von Stimmung und Atmosphäre. Mir hatte hier auch gut gefallen, dass vieles in einer gewissen Vollständigkeit geschildert wurde, besonders hatten es mir etwa die Religionen angetan, wo auch einfach mal so Übersichten z.B. zu Heiligen da waren die auch sehr konkret im Spiel umsetzbar waren.

Hm, mit Ausnahme von Ashen Stars scheine ich eine deutliche Vorliebe für detaillierte Settings zu haben :).
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Offline Stollentroll

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #5 am: 8.03.2018 | 20:41 »
Lorakis (Splittermond)

Der Weltband hat für mich genau die richtige Detailtiefe. Jedes Land bekommt ein paar Seiten, auf denen die wichtigsten Fakten beschrieben werden, ohne sich dabei zusehe in Details zu verlieren. Die einzelnen Bereiche der Welt bieten genug Freiraum, um eigene Ideen einzubringen, ohne dabei mit den "Vorgaben" der Welt zu kollidieren. Andererseits ist die Beschreibung der einzelnen Landstriche genau genug, dass nicht das Gefühl aufkommt sich alles selber ausdenken zu müssen.

Das Beste an der Weltbeschreibung (sowohl im Weltband als auch in den Regionalbeschreibungen) finde ich die vielen Abenteueraufhänger die sich durch den Text ziehen.
Ich finde es für eine Weltbeschreibung viel wichtiger, dass sie mir Ideen für Abenteuer liefert und Lust auf die Welt vermittelt, als das sie mich mit unnützen Fakten erschlägt (wie z.B. welche Art Weizen wird in welchem Landstrich angebaut oder wie viele Einwohner hat jedes kleine Popeldorf).

Offline Antariuk

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #6 am: 8.03.2018 | 20:42 »
Um den Anfang zu machen:
Eberron. Keine überbordende Vorgeschichte, genügend weiße Flecken auf der Landkarte und auf den Punkt geschrieben.

Wäre auch mein Vote gewesen. Für mich hat das bisher noch kein anderes Setting toppen können, zumindest in so klassisch strukturierten Spielen wo es eine fertig bespielbare Welt gibt. Da stimmt einfach alles - was gespielt werden soll, wie die angepeilten Atmosphäre ist, und was es so für Krisen und Aufhänger gibt.
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Offline Antariuk

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #7 am: 8.03.2018 | 20:47 »
Iron Kingdoms.
Der alte D20-Weltenband, teilweise dazu noch Infos aus dem Spielerbuch, ist der vielleicht beste einzelne Weltenband den ich je gelesen habe. Prall gefüllt mit Informationen über Informationen und natürlich auch wieder mal Plothooks am laufenden Band. Auch schön systematisch vorgestellt, recht hoher Detailgrad für ein einzelnes Buch und trotzdem auch gute Vermittlung von Stimmung und Atmosphäre. Mir hatte hier auch gut gefallen, dass vieles in einer gewissen Vollständigkeit geschildert wurde, besonders hatten es mir etwa die Religionen angetan, wo auch einfach mal so Übersichten z.B. zu Heiligen da waren die auch sehr konkret im Spiel umsetzbar waren.

Ich fand Iron Kingdoms d20 hatte einen der trockensten, unspannensten und am schlechtesten strukturierten Settingbände die ich je gelesen habe. Das Teil ist dermaßen nicht einsteigerfreundlich, das geht auf keine Kuhhaut. Allein dass man gleich zu Beginn mit tausenden Jahren Geschichte zugeballert wird... :ctlu:

Will sagen - interessant zu sehen dass du es so gut findest. Geschmäcker, und so weiter ^-^
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Offline aikar

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #8 am: 8.03.2018 | 20:48 »
Myranor und Numenera
Haben beide genau das richtige Verhältnis zwischen Dichte und Freiheit und auf jeder Seite Abenteueraufhänger  :)
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #9 am: 8.03.2018 | 21:10 »
Da gibt es einige, meistens nicht in einem einzigen Buch. Ich denk mal drüber nach was ich da am liebsten mag, aber einer der Favoriten ist definitiv Ptolus.
Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

"Fallschirmspringen ist in SR 4 von Konstitution abhängig. Könnte dazu jemand der sich mit Fallschirmspringen auskennt was sagen insbesondere welches Attribute er dafür für das Passende halten würde ? So im Realen Rahmen ."-Supersöldner
"Ich wäre ja bei CHA. Fallschirm springen nutzt ja nix, wenn man nicht gut dabei aussieht..." -Flamebeard

Online tartex

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #10 am: 8.03.2018 | 21:23 »
50 Fathoms.

208 Seiten inklusive Rassen und einer Kampagne um die Rettung von Caribdus.

Die Welt ist recht klein. Jede Insel und jede Stadt wird kurz, höchstens in einer Spalte beschrieben. Außerdem gibt es eine Zufallstabelle mit 20 Einträgen. Und dazu Kurzabenteuer mit ungefähr einer Seite pro Region.

Es gibt aber auch keine Region, die blank bleibt.

Klar, man kann auch eigene Abenteuer und Schauplätze einbauen, aber warum sollte man das tun? Bis man nach 30 bis 50 Sessions, die Sessions die Welt rettet und damit  in ihrer bisherigen Form vernichtet, hat man lange genug gespielt.
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
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Offline Bildpunkt

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #11 am: 8.03.2018 | 21:30 »
Dark Sun Boxed Set 2nd .. gefolgt von dem alten Deutschland in den Schatten
DUNGEON WORLD FANZINE/SANDBOX DIE GLORREICHE STADT 
Gib Deinem Spiel eine überraschende Wendung  Blaupausen - Zufallstabellen
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Swafnir

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #12 am: 8.03.2018 | 21:34 »
Ich fand Iron Kingdoms d20 hatte einen der trockensten, unspannensten und am schlechtesten strukturierten Settingbände die ich je gelesen habe. Das Teil ist dermaßen nicht einsteigerfreundlich, das geht auf keine Kuhhaut. Allein dass man gleich zu Beginn mit tausenden Jahren Geschichte zugeballert wird... :ctlu:

Will sagen - interessant zu sehen dass du es so gut findest. Geschmäcker, und so weiter ^-^

Das kann ich unterschreiben. Man liest gefühlt 200 Seiten und hat immer noch keine Ahnung was man eigentlich spielt.

Offline 1of3

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #13 am: 8.03.2018 | 21:46 »
Eberron. Keine überbordende Vorgeschichte, genügend weiße Flecken auf der Landkarte und auf den Punkt geschrieben.

Nicht zu vergessen: Endlich mal Fantasy-Religion, die den Namen verdient.


Ansonsten mag ich Cadwallon. Die Core Story mit den freien Ligen ist clever. Die Stadtviertel sind sehr liebevoll gemacht und mit Sachen wie Aufmerksamkeit der Sicherheitskräfte oder Glaubenswerten ziemlich zentral im Spiel.


Agone mit dem märchenhaften Barock und den Helden im besten Alter hat auch was.

Offline Der Nârr

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #14 am: 8.03.2018 | 22:11 »
@IK: Krass, wie weit da die Meinungen auseinander gehen können.
Wir hatten eine Spielrunde extrem angefixter und motivierter Spieler, allein in unsere GURPS-Konvertierungen sind unzählige Stunden geflossen. Nach epischer Kampagne folgte noch ein Savage-Worlds-Spin-Off wo ich nicht mehr mitmachte und ein SL leitet immer noch gelegentlich Oneshots in den Iron Kingdoms und möchte überhaupt am liebsten dass wir wieder IK spielen. Die d20-Bücher gelten bei uns als legendär, wobei wir die d20-Variante vielleicht... 3x oder so gespielt hatten, sonst halt Conversion (zuletzt mit Whitehack). Wichtig war halt, dass das Kosmologie- und das Magie-Kapitel im Spielerbuch waren, das man schon kennen musste um einen guten Einblick in das Setting zu haben und dann eben das Weltenbuch für den Rest. Wie man die Bücher lesen kann, ohne Ideen zu haben, was man da machen könnte, entzieht sich ehrlich meiner Vorstellungskraft :o. Wir haben anfangs auch reihum gespielleitet und niemand hatte Probleme, sich Abenteuer auszudenken. Wow, mir fällt gerade sogar ein, dass wir sogar eine Piratenkampagne in IK mal angefangen hatten, oh man. Das waren noch Zeiten.

Das kann ich unterschreiben. Man liest gefühlt 200 Seiten und hat immer noch keine Ahnung was man eigentlich spielt.
Ich habe die gerade die Seitenzahlen nicht im Kopf, aber real sind es wohl eher mit beiden Büchern zusammen so 800 Seiten, wenn das gefühlt nur wie 200 rüberkommt ist das doch gut ;). Aber im Ernst, solche Probleme kenne ich auch, nur von anderen Spielen. So ging es mir etwa bei Fading Suns, dass ich danach nur ein großes Fragezeichen im Kopf hatte.
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Offline Antariuk

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #15 am: 8.03.2018 | 22:18 »
@Narr: also die Begeisterung für Iron Kingdoms hört man dir an, keine Frage - aber findest du, bei aller Liebe zu dem Setting, dass der d20 Weltenband wirklich eine gute Weltbeschreibung liefert? Gut im Sinne von zugänglich, aufgeschlüsselt und einfach nachzuschlagen? Auch für Nichtkenner? Ich hatte beim Lesen das starke Gefühl das war von Fans des Settings, die sowas noch nicht oft gemacht haben, für andere Fans des Settings geschrieben (um das mal vorsichtig zu formulieren). Dass der Weltenband so abgegangen ist bei euch empfinde ich einfach total skurril... aber spannend!
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Offline La Cipolla

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #16 am: 8.03.2018 | 22:30 »
Weltenband der Inneren See (Pathfinder, Golarion) – Pathfinder ist nicht so meins, Golarion als Setting ist mir zu "kitchen sinky", aber das Buch hat imho GENAU die richtigen Prioritäten, ist übersichtlich as fuck und hat großartige Karten und Illus, die größtenteils genau das unterstreichen, was man in der entsprechenden Gegend braucht. Auch der allgemeine Teil zum Setting hat so ziemlich alles, was praktisch notwendig ist.

Blades in the Dark ist ein ganz anderer Fokus, funktioniert aber auch einwandfrei. Fällt bspw. an den absurd spezifischen Karten/Querschnitten von Gebäuden auf. =D Ironie: Ich WILL mehr über die Welt wissen, aber well, das ist halt nicht der Fokus des Spiels.

Tianxia für Fate ist noch mal eine ganz andere Herangehensweise, mit ganz groben Zügen und einigen wohl durchdachten Fokuspunkten. Wird aber nicht jedem gefallen.

Esmoda für Splittermond macht alles richtig für die Beschreibung einer Stadt auf relativ wenigen Seiten. Ein bisschen Umgebung, ein bisschen von allem, ein paar interessante Leerstellen, ein fettes Konzept, obwohl es "nur" eine Stadt ist.
« Letzte Änderung: 8.03.2018 | 22:32 von La Cipolla »

Offline Bentley Silberschatten

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #17 am: 8.03.2018 | 22:32 »
So wie euch mit dem IK D20 Buch geht es mir mit dem IK Könige, Nationen, Götter.
Außerdem das Protagonisten Handbuch von Fragged Empire, auch voll von coolen Abenteueraufhängern.

Sehr schön war auch Tribe8, da ganz besonders weil das Setting nur aus der Sicht verschiedener NPCs beschrieben war und im ganzen Grundbuch keine definitive Aussage über die Ereignisse gab. Fand ich für T8 extrem cool.

Offline Antariuk

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #18 am: 8.03.2018 | 22:42 »
Sehr schön war auch Tribe8, da ganz besonders weil das Setting nur aus der Sicht verschiedener NPCs beschrieben war und im ganzen Grundbuch keine definitive Aussage über die Ereignisse gab. Fand ich für T8 extrem cool.

Das ist so ein Punkt wo ich nur sehr selten mitgehe und das meistens extrem bescheiden finde.

Ich mache gerne Experimente mit und teste auch freudig Indy-Sachen und ungewöhnliche Ansätze, aber mir ein vorgefertigtes Setting zu geben dass im Grunde aus "He said, she said" besteht und wo man neben dem reinen Lesen und Schmökern auch noch Entschlüsselungs- und Übersetzungsarbeit sowie Wahrheitsfindung betreiben muss weil die Angaben aus persönlich gefärbten, individuellen Beobachtungen bestehen... eh, sorry, aber nein. Einfach nein.
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Offline Derjayger

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #19 am: 8.03.2018 | 22:50 »
Wenn man Settings bespielen will und der SL ist, geht es in Wirklichkeit nie um Wahrheitsfindung, sondern um Optionssammlung.
Gerüchte, Geschichtsschreibung und Faktensammlung sind dann praktisch das Gleiche.
Anders gesagt: Eine Geschichtschronik ist nichts anderes als eine Sammlung von Alternativwelten, die man auch meistens problemlos kombinieren kann. Es ist nur anders, nämlich auf eine Art ausgeschmückt, verpackt.

Darauf muss man erstmal kommen, das sagt einem ja niemand. Nur deshalb erwähne ich's.
« Letzte Änderung: 8.03.2018 | 22:55 von Derjayger »
D&D 5E Quick-Combat (Mechanik, um Kämpfe erzählerisch und schnell als Group-Check abzuhandeln) -> wieder online

D&D 5E Buying Magic Items (Wie man 1. Inventar von Magiegeschäften generieren und 2. mit der Suche nach spezifischen magischen Gegenständen umgehen kann)

Offline Der Nârr

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #20 am: 8.03.2018 | 22:51 »
@Narr: also die Begeisterung für Iron Kingdoms hört man dir an, keine Frage - aber findest du, bei aller Liebe zu dem Setting, dass der d20 Weltenband wirklich eine gute Weltbeschreibung liefert? Gut im Sinne von zugänglich, aufgeschlüsselt und einfach nachzuschlagen? Auch für Nichtkenner?
Also als ich mich mit dem Setting auseinandersetzte und das Buch las (zusammen mit dem Player's Guide) war ich ja Nichtkenner. Ich habe vorher nie Warmachine gespielt und ich glaube ich hatte davon vorher auch noch nie gehört. Das ist auch über 10 Jahre her. Mir gefällt eben, dass die Weltbeschreibung so umfassend ist und nicht die Informationsfetzen extrem selektiv verteilt. Das ist sicher nicht jedermans Sache, viele mögen es ja lieber fokussiert. Ich habe die Bücher aufgrund dieser Diskussion mal wieder aufgeschlagen und habe mich auch sofort drin zurecht gefunden. Aber wie gesagt, es gehören auch beide Bücher zusammen - im Player's Guide hat man ja eine Einführung von ca. 60 Seiten, die man unbedingt auch als Erstes lesen sollte, da hier ja die Einführung in das Setting und das Spiel stattfindet und da gibt es auch keine ausschweifende Geschichte. Gerade auf den ersten Seiten wird auch erklärt, worauf das Setting eigentlich hinaus möchte, was die Kernelemente sind und in welche Richtung es gehen soll. Den Weltenband findet man vielleicht nur so gut, wenn man das Spielerhandbuch schon gelesen hat und nach mehr Details lechzt. Ich weiß nicht, ob es eine Rolle spielt, aber ich habe die englische Version gelesen, die deutsche gab es damals noch nicht als wir damit anfingen.
Was eventuell tatsächlich fehlt ist ein ordentliches Kapitel, in dem noch mal gezielt der SL angesprochen wird, aber vor dem Hintergrund Beste Spielweltbeschreibung (statt bestes Spiel) finde ich das verschmerzbar.
Und wenn man den Weltenband liest, bevor man das Spielerhandbuch kennt, dann kann das denke ich schon Probleme machen, aber dann ist man auch selber schuld :).

So wie euch mit dem IK D20 Buch geht es mir mit dem IK Könige, Nationen, Götter.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich das Buch zwar habe (Englisch), aber nur überflogen habe... Da muss ich sagen, dass ich nur zum Spaß leider keine Zeit mehr für Rollenspielbücher habe und nur noch lese, wovon ich einen konkreten Einsatz im Spiel innerhalb der nächsten 1-2 Monate erwarte :-[. Dafür habe ich auf meinem Ereader noch ein Dutzend IK-Romane ^^.
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Offline Chiarina

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #21 am: 9.03.2018 | 01:04 »
Itras By
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Offline Memnoch

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #22 am: 9.03.2018 | 09:23 »
Für mich ganz klar Degenesis Rebirth ! Selten gab es für mich eine Weltbeschreibung, die so lebendig war, so viele Olothooks mitbrachte und die mich so begeistern konnte.

Offline Sir Markfest

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #23 am: 9.03.2018 | 10:10 »
Welche Spielweltbeschreibung aus einem erschienen Rollenspielprodukt (das eine solche enthält) ist Deiner Meinung nach die beste und warum? Welche ist zu detailliert, welche mit zu groben Pinselstrich gemalt und welche genau richtig? Woran machst Du die Qualität einer Spielweltbeschreibung fest (rein handwerklich, nenne die drei für Dich wichtigsten Punkte)?

Ich werfe jetzt mal Aventurien in den Raum :)

Meiner Meinung nach warum: auch wenn ich schon lange nicht mehr in Aventurien spiele, die Welt hatte für ich die richtige Mischung: Magie nicht so überpowered wie bei D&D & Co, die Welt ist kein so Fantasy-Disneyland, sondern man merkt die deutschen Hintergrundeinflüsse (die gewisse Hotzenplotzigkeit) - und vor allem eine jahrzehntelange gewachsene Beschreibung mit sehr aktivem Fandom.
Zu detailliert: Ja, sicher, auf unzählige Bücher verteilt.... der Vorteil ist halt, das man den Detailgrad sich rausnimmt, der einem passt.
Qualität und Handwerk: da gibts von bis... einige Regionen sind da recht gut beschrieben während andere eher anöden, aber das ist wie immer Geschmackssache. Da kann halt auch jeder sich das was ihm zusagt, das ist für mich der Vorteil. Und jetzt in der 5. Edition sind die Regionenbände stilmäßig einheitlich und sehr schön aufgemacht (auch das Geschmackssache, ich bin halt kein Freund der Mangaeinflüsse oder der rechts austauschbaren WoW-Figurengrafik)
Aventurien ist ein riesiger Baukasten der eine Unmenge bietet, wenn man die zurecht kritisierten Dinge (zu klein) ignoriert, und auch wenn man mit dem sperrigen Regelsystem dazu nicht so recht glücklich wird.

Ansonsten hat auch Lorakis (Splittermond) all das, zwar etwas grobstrichiger, aber das kommt schon noch (erscheinen ja genug Regionalmodule).

Derzeit mein Lieblingsfavorit sind allerdings die Regionen von Der Eine Ring: kurz, knapp, schön gemacht.

Offline Sir Markfest

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #24 am: 9.03.2018 | 10:10 »
Ich werfe jetzt mal Aventurien in den Raum :)

Meiner Meinung nach warum: auch wenn ich schon lange nicht mehr in Aventurien spiele, die Welt hatte für mich die richtige Mischung: Magie nicht so überpowered wie bei D&D & Co, die Welt ist kein so Fantasy-Disneyland, sondern man merkt die deutschen Hintergrundeinflüsse (die gewisse Hotzenplotzigkeit) - und vor allem eine jahrzehntelange gewachsene Beschreibung mit sehr aktivem Fandom.
Zu detailliert: Ja, sicher, auf unzählige Bücher verteilt.... der Vorteil ist halt, das man den Detailgrad sich rausnimmt, der einem passt.
Qualität und Handwerk: da gibts von bis... einige Regionen sind da recht gut beschrieben während andere eher anöden, aber das ist wie immer Geschmackssache. Da kann halt auch jeder sich das was ihm zusagt, das ist für mich der Vorteil. Und jetzt in der 5. Edition sind die Regionenbände stilmäßig einheitlich und sehr schön aufgemacht (auch das Geschmackssache, ich bin halt kein Freund der Mangaeinflüsse oder der rechts austauschbaren WoW-Figurengrafik)
Aventurien ist ein riesiger Baukasten der eine Unmenge bietet, wenn man die zurecht kritisierten Dinge (zu klein) ignoriert, und auch wenn man mit dem sperrigen Regelsystem dazu nicht so recht glücklich wird.

Ansonsten hat auch Lorakis (Splittermond) all das, zwar etwas grobstrichiger, aber das kommt schon noch (erscheinen ja genug Regionalmodule).

Derzeit mein Lieblingsfavorit sind allerdings die Regionen von Der Eine Ring: kurz, knapp, schön gemacht.