Pen & Paper - Spielsysteme > Midgard
Wissensfertigkeiten (und Sozialfertigkeiten)
ManuFS:
--- Zitat von: Issi am 24.06.2018 | 18:17 ---Wenn Rollenspielen nicht mehr Teil des Spielanreizes ist(und für den Spielerfolg notwendig), was soll es denn dann für ein Spiel sein?
--- Ende Zitat ---
Weil "eine Rolle spielen" nicht bedeutet, gut und ausführlich in-character quatschen zu können. Vom Schurken verlangt auch niemand am Tisch ein Schloss knacken zu können, warum müssen dann die Spieler für den Wurf auf Überreden ihrer Charaktere plötzlich ein Seminar für kreatives Sprechen besucht haben? Weil Menschen reden können? Macht auch nicht jedem Spaß.
On Topic: Savage Worlds kennt das Prinzip des Common Knowledge. Spieler können für Allgemeinwissen auf das Attribut Smarts würfeln, um etwas zu erfahren was ihr Charakter einfach aufgrund seiner/ihrer Herkunft wissen könnte (mit entsprechenden Abzügen je obskurer das Wissen wird). Wäre das eventuell ein Ansatz?
felixs:
--- Zitat von: Issi am 24.06.2018 | 18:17 ---
<Wenn Du ein Rollenspiel erfolgreich spielen kannst ohne "Rollenspiel" , ist es kein Rollenspiel mehr.>
So ist es wenigsten noch ein Teil der Spielmechanik. Neben dem Würfeln.
Hier geht es mMn. überhaupt um "Rollenspiel ja oder nein."
Wenn Rollenspielen nicht mehr Teil des Spielanreizes ist(und für den Spielerfolg notwendig), was soll es denn dann für ein Spiel sein?
--- Ende Zitat ---
Das geht mir jetzt viel zu weit, sprengt den Rahmen und ist auch eine ganz andere Diskussion.
Nur ganz kurz: Wenn ich am Spieltisch nicht tatsächlich kämpfe, sondern das durch Würfelei, deren Ergebnis von den Spielwerten der Figuren abhängt, simuliere, dann sehe ich keinen Grund, warum das auf einmal anders sein soll, wenn es an soziale Interaktion oder Wissensfertigkeiten geht. Die Fähigkeit der Figur, dieses Wissen zu haben oder zu wissen, wie man da schnell rankommt, wenn man wie fragen muss etc. sind ja genauso Dinge, die ich am Spieltisch nicht wirklich mache und die ich in Wirklichkeit vielleicht auch nicht kann.
Natürlich hängt wieder irgendwo das Problem in der Luft, dass es schwer ist, eine Figur zu spielen, die dem Spieler intellektuell weit überlegen ist. Eine stärkere Konzentration auf Spielwerte erleichtert das aber ein bißchen. Nicht zuletzt entlastet das auch den SL, der dann eben nicht zwangsläufig der schlaueste und settingfesteste am Tisch sein muss.
felixs:
--- Zitat von: ManuFS am 24.06.2018 | 18:28 ---On Topic: Savage Worlds kennt das Prinzip des Common Knowledge. Spieler können für Allgemeinwissen auf das Attribut Smarts würfeln, um etwas zu erfahren was ihr Charakter einfach aufgrund seiner/ihrer Herkunft wissen könnte (mit entsprechenden Abzügen je obskurer das Wissen wird). Wäre das eventuell ein Ansatz?
--- Ende Zitat ---
Das ist ein guter Ansatz und ungefähr so stelle ich mir "Landeskunde" auch vor. (Wenn auch nicht so breit).
Issi:
--- Zitat ---Weil "eine Rolle spielen" nicht bedeutet, gut und ausführlich in-character quatschen zu können. Vom Schurken verlangt auch niemand am Tisch ein Schloss knacken zu können, warum müssen dann die Spieler für den Wurf auf Überreden ihrer Charaktere plötzlich ein Seminar für kreatives Sprechen besucht haben? Weil Menschen reden können? Macht auch nicht jedem Spaß.
--- Ende Zitat ---
Es geht nicht ums gut Quatschen in Rolle-Es geht ums Argumente finden.
Das kann jmd auch äußern ohne in Direkter Rede zu Sprechen.
Z.B. indem ich eine Figur überzeuge- "Dass sie doch lieber nicht in das Haus geht, weil es da spukt. Evtl . noch ein paar Schauergeschicht dazu"
Das kann man in direkter Rede machen, muss man aber nicht.
Anderes Beispiel: "Wie überzeuge ich jmd. mich auf ein Fest zu lassen, auf das ich eigentlich nicht eingeladen bin?"
Eine Möglichkeit - In dem ich ans Mitgefühl des Türstehers appelliere, und ihn von der Dringlichkeit meiner Lage überzeuge (Die Zeit drängt, jmd. ist in Gefahr. Wenn ich nicht auf das Feste kann, dann passiert etwas Schlimmes usw.)
Kann man auch in indirekter Rede machen.
Man kann es auch in direkter Rede machen ohne irgendeinen Anspruch.
--- Zitat ---Das geht mir jetzt viel zu weit, sprengt den Rahmen und ist auch eine ganz andere Diskussion.
--- Ende Zitat ---
Das sehe ich auch so. Wollte es nur kurz erklären, was ich meine.
--- Zitat ---Natürlich hängt wieder irgendwo das Problem in der Luft, dass es schwer ist, eine Figur zu spielen, die dem Spieler intellektuell weit überlegen ist. Eine stärkere Konzentration auf Spielwerte erleichtert das aber ein bißchen. Nicht zuletzt entlastet das auch den SL, der dann eben nicht zwangsläufig der schlaueste und settingfesteste am Tisch sein muss.
--- Ende Zitat ---
Jein. So hoch ist der Anspruch jetzt idR. auch nicht.
Man mutet Spielern ja auch im Abenteuer zu, dass sie mit ihren Figuren einen Mordfall lösen.
Wenn die Spieler daran nicht beteiligt sein sollen, dann kann ich stark überspitzt gesagt auch einfach die Intelligenzwerte und Wissensfertigkeiten der Figuren hernehmen, und einfach darauf würfeln ob sie es geschafft haben- Dann musste für die Lösung des Abenteuers auch kein Spieler jemals selbst nachdenken. Und keine Fertigkeit wurde entwertet. ;)
felixs:
--- Zitat von: Issi am 24.06.2018 | 18:39 ---Es geht nicht ums gut Quatschen in Rolle-Es geht ums Argumente finden.
--- Ende Zitat ---
Das ist dasselbe.
Es geht darum, ob die Figur Argumente findet, nicht ob der Spieler welche findet.
Das auszuspielen ist wunderbar - ich würde aber in jedem Fall den Erfolg von einer gelernten Fähigkeit abhängig machen wollen. Sonst ist die ja wertlos. Soweit zumindest meine Überlegung dazu - die Midgard-Autoren widersprechen sich da ständig, eine "offizielle" Spielweise gibt es - zumindest im gedruckten Material - nicht.
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