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Pen&Paper mit vielen Spielern
Issi:
--- Zitat von: Keginer am 7.09.2018 | 13:13 ---Hallo!
Nachdem wir an Silvester bisher immer Spiele gespielt haben, das Ganze aber nicht mehr in Gang kommt, wollen wir dieses Jahr ein Pen&Paper machen. Unsere zwei größten Probleme: Wir (mein Freund und ich) machen so etwas das erste Mal und es kommen wahrscheinlich 15 +-5 Leute.
Ist es unter diesen Bedingungen überhaupt möglich, mit allen zusammen ein Pen&Paper zu machen? Hat jemand vielleicht schon mal mit so einer großen Gruppe ein Pen&Paper gemacht? Hat jemand Ansätze, wie man diese große (heterogene) Gruppe händelt?
Vielen lieben Dank schon mal im Voraus für die Antworten!
Keginer
--- Ende Zitat ---
Ich habe schon mal ein halbes Jahr lang für 14 Leute Pen and Paper geleitet.
Das geht. Wenn man als SL nicht unsicher ist.
Aber es gibt Unterschiede zu kleineren Runden.
1. Die Spieler müssen einigermaßen diszipliniert zuhören können, damit alle alles verstehen.
2. Jeder muss damit zufrieden sein etwas weniger Spotlight zu haben, als das bei kleineren Runden der Fall wäre.
3. Man braucht einen sehr großen Tisch.
Edit Es gibt Spiele wie "Werwolf" die man evtl. Rollenspiel- ähnlich aufbereiten könnte- In einer Sitzrunde zum Beispiel.
Aber auf Charakterblätter uä. würde ich da nicht so den Wert drauf legen.
Sondern eher auf die "Rolle." Und das Spiel damit.
Coltrane:
--- Zitat --- Wir (mein Freund und ich) machen so etwas das erste Mal und es kommen wahrscheinlich 15 +-5 Leute.
Ist es unter diesen Bedingungen überhaupt möglich, mit allen zusammen ein Pen&Paper zu machen? Hat jemand vielleicht schon mal mit so einer großen Gruppe ein Pen&Paper gemacht? Hat jemand Ansätze, wie man diese große (heterogene) Gruppe händelt?
Vielen lieben Dank schon mal im Voraus für die Antworten!
Keginer
--- Ende Zitat ---
Ich kenne das Problem, da ich schon seit etwas längerer Zeit mit Pen & Paper in Seminaren experimentiere, die meist ein Größe von 10+ Menschen haben. Leider habe ich da auch noch keine befriedigende Lösung gefunden. Ausprobiert habe ich schon verschiedene Dinge, wie z.B.: Zwei Spieler teilen sich einen Charakter- aber das ist nicht so richtig geil. Die beste Möglichkeit, die sich bisher in der Praxis ergeben hat, ist in der Tat das Aufteilen der Gruppe auf mehrere Kleingruppen. Dazu braucht man dann aber nun Mal mehrere Spielleiter, die leider ja nicht immer unbedingt vorhanden sind. Alternativ dazu kann man in Kleingruppen eine Variante ohne Spielleiter wählen, z.B. ginge da Fiasko. Erfahrungsgemäß macht es den meisten Beteiligten auch viel Spaß, ist aber ein Unterschied zu klassischen Systemen mit Spielleiter. Ich benutze es meistens nur, wenn keine Alternative möglich ist oder als vorbereitende Übung für ein traditionelles spielleiterbasiertes Rollenspiel. Als Schwierigkeit bei Fiasko hat sich das Erklären der Regeln ( in größeren Gruppen)herausgestellt. Ich habe dazu diverse Methoden(Zusammenfassung auf Flipchart, über Beamer, freier Vortrag - alles mit Fragemöglichkeit) ausprobiert und noch keine ideale Lösung gefunden.
Überhaupt ist das Erklären der Regeln und sei es nur zur Charaktererschaffung in größeren Gruppen eine Zeit und Nerven raubende Angelegenheit. Im Idealfall teilt man halt die Gruppe vorher schon in Kleingruppen ein, die alle von jemandem betreut werden, der im Zweifelsfall Fragen beantworten kann und die Spielleitung übernehmen kann.
Jedenfalls viel Spaß und Erfolg zu was du dich auch entscheidest.
Boba Fett:
Wir haben sowas früher ausprobiert und es endete stets unbefriedigend.
Da die Spotlighttime (die Zeit, in der der Spielleiter seine Aufmerksamkeit einem Spieler widmen kann) drastisch reduziert, da die Zeit, die durch „Abwickeln der Vorgänge“ überproportional ansteigt und der Rest dann nicht h durch die große SpielerAnzahl aufgeteilt wird, kam stets jeder zu kurz und die Spielinhalte waren äußerst oberflächlich.
Fazit: lohnt sich nicht
Infernal Teddy:
Ich habe mal ein halbes jahr lang Shadowrun für 12 Spieler geleitet.
Mache ich nie wieder.
Wanderer:
Hallo Keginer und willkommen im Forum!
Ich habe in meiner aktiven intensiven Pen&Paper-Phase mit zwei Freunden als Spielleiter mal ein Experiment mit vielen Spielern gemacht.
Allerdings ganz bewusst nur als einmaliges Experiment, aus reiner Neugier wie und ob das vernünftig umsetzbar wäre.
Ich versuche es mal mit wenigen Worten zu umreissen:
Wir waren drei Spielleiter, an die Anzahl der Spieler kann ich mich nicht mehr genau erinnern, 10 oder 11 soweit meine Erinnerung das hergibt.
Die Story haben wir als ein komplexes Flussdiagramm vorbereitet, in dem für die relevanten NSC's und den allgemeinen Plotverlauf Triggerpunkte für bestimmte Ereignisse/Handlungen aufgeführt waren.
Diese Triggerpunkte waren entweder bestimmte Bedingungen wie z.B. "Ein oder mehrere SC's kommen an Punkt A", oder zeitgesteuerte Trigger.
Die zeitgesteuerten Trigger haben wir mit verstrichenen Tagen in der Spielwelt gemessen/gesteuert.
Die bedingungsgesteurten Triggerpunkte waren dabei etwas einfacher zu handhaben als die zeitgesteuerten, da viel eindeutiger feststellbar.
Mit den drei Spielleitern war es ja möglich (und für unseren Plot notwendig), dass die SC's sich aufteilen, und gewissermassen zeitgleich im Plot verschiedene Dinge tun.
Das führte dazu dass die Zeittrigger etwas hakelig waren, aber das ging trotzdem besser als erwartet.
Das Flussdiagramm haben wir Spielleiter gepaukt und soweit möglich auswendig gelernt, wir hatten es aber auch mehrseitig auf einem grossen Flipchart hinter einem Vorhang im Spielzimmer.
Es war ein ausgesprochen interessanter Spieleabend, und das Experiment hat auch wie erhofft funktioniert. Den Spielern hat's gefallen ;-)
Der Aufwand war aber enorm, wir haben ein paar Wochen mit mehreren Nachmittagen pro Woche mit Vorbereitung und Planung verbracht.
Und es setzte voraus, dass wir Spielleiter einander und unsere Art und Weise zu leiten wirklich gut kannten.
Selbst damals™, als wir noch mehr Zeit für sowas hatten, war das bestenfalls für eine einmalige Spielsitzung machbar.
(beinahe erschreckend, wenn ich dran denke dass das nun schon etwas über zwanzig Jahre her ist :o)
Es war ein tolles Erlebnis, aber ich wollte und könnte den Aufwand heute nicht nochmal treiben.
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