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Titans

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Teylen:

--- Zitat von: Spidey am 31.01.2019 | 11:39 ---Ich hab bisher nur ein paar Folgen von Titans gesehen, das wirkte auf mich schon so, als wollten sie in die gleiche Richtung. In wie weit hebt es sich denn sehr von den Marvel-Äquivalenten ab?
--- Ende Zitat ---
Es ist meines Erachtens deutlich mehr im Comic Genre verortet.
Die Leute ziehen sich an wie Superhelden und verhalten sich wie Superhelden. Gerade Hawk und Dove ziehen sich direkt ordentliche Kostüme an, anstelle so pseudo-realistisch herum zu drucksen.

Der Social-Drama respektive Soap-Faktor ist deutlich kleiner.
Es gibt wesentlich weniger Beziehungsdrama, keiner kämpft mit Krebs, man setzt sich nicht nur zusammen und labert ewig, keine Firma oder Kanzlei wird vom Bankrott bedroht und man tut jetzt nicht so als wäre Robins Elternverlust super-realistisch und emotional glaubwürdig - die machen den Abtritt eher so wie Bats Eltern. Statt dessen konzentriert man sich auf Ravens krasse Superpower, das Zusammenfinden und den Welten vernichtenden Schurken.

Die Cast an Superhelden ist deutlich größer.
Man hat Raven, Robin, Starfire, Beastboy, Dove, Hawk und Wonder Girl auf der Seite der Helden. Dazu kommt noch eine ganze Familie an obskuren gestalten bei Beastboy, Bats, Ravens Eltern und eine komische 50er Jahre Familie. Heißt, mehr als wenn sich die Defenders mal alle zusammen wöllen.

Die Kämpfe sind anders.
Man hat durch den Superhelden-Fokus erst gar nicht den Ansatz unbedingt so super realistisch sein zu wollen. Was zumindest für mich dazu führt, das mir das Gekloppe in der Betrachtung mehr Spaß macht.
Der Gewaltfaktor ist mir jetzt so nicht aufgefallen, außer bei Jason-Robin. Liegt vielleicht an meinem TV-Program.

Es gibt mehr Locations.
Man beschränkt sich bei Titans halt nicht nur auf ein Stadtviertel von Detroit (oder New York). Was recht erfrischend ist, wie ich finde.

Insofern, meines Erachtens hat es nicht allzuviel mit den Marvel-Serien zu tun. Die ich soweit auch fast alle schlechter finde (Jessica Jones Staffel 1 ist die Ausnahme).

Mir persönlich gefällt das Pacing bei Titans. Heißt ich fand das man durch die Hintergrundgeschichten im angenehmen Tempo durch ist. Es ist auch eine der wenigen Serien wo ich wirklich gespannt war wie es weiter geht. So gerade als Starfire die arme Raven würgte.

Spidey:

--- Zitat von: Teylen am 31.01.2019 | 16:04 ---Der Gewaltfaktor ist mir jetzt so nicht aufgefallen, außer bei Jason-Robin. Liegt vielleicht an meinem TV-Program.

--- Ende Zitat ---

Vielleicht aber auch daran, dass du - wie du sagst - die Cartoon- und Animationsvorlagen nicht so guckst. Für mich passt das noch nicht so wirklich zu den Titans. Ich finds sogar relativ störend. Ich meine, das waren unter anderem mal die Teen Titans. Der Sprung vom kindgerechten Sunday Morning Cartoon zu Headshot-Closeups und "ich infiltriere seinen Körper bis er krächzend verreckt" ist da für mich einfach spürbarer, als bei Figuren wie Daredevil und Punisher, die schon vorher etwas mehr in die Richtung dingen oder direkt für ihre Brutalität bekannt waren.

Bei Robin machts noch am meisten Sinn, wenn man an Nightwing denkt. Der konnte schon in den Comics teilweise sehr 'erwachsen', skruppellos und düster sein.


--- Zitat ---Es gibt mehr Locations.
Man beschränkt sich bei Titans halt nicht nur auf ein Stadtviertel von Detroit (oder New York). Was recht erfrischend ist, wie ich finde.

--- Ende Zitat ---

Geht mir auch so. Musste in der ersten Folge ein bisschen an Sense8 denken. Ich mag Serien, die etwas globaler stattfinden und Figuren aus unterschiedlichen Hintergründen zusammenführen.


--- Zitat ---Insofern, meines Erachtens hat es nicht allzuviel mit den Marvel-Serien zu tun. Die ich soweit auch fast alle schlechter finde (Jessica Jones Staffel 1 ist die Ausnahme).

--- Ende Zitat ---

Ich habe wie gesagt eher das Gefühl, dass man sich bewusst dafür entschieden hat eine vergleichsweise kindliche Prämisse wie die Titans so umzusetzen, um an den Erfolg vermeintlich "erwachsener" Marvel-Serien anzuknüpfen. Daran ist ja auch erstmal nichts Verwerfliches.. ich find nur bisher, dass es nicht so gut gelingt, wie bei den möglichen Vorlagen. Für mich liegt das daran, dass sich dieser düstere Ton mit der stärkeren Comic-Ästhetik ein wenig beißt. Ich mein.. das geht schon. Vielleicht tendierts letztlich auch mehr in Richtung Watchmen oder Sin City.

Wie gesagt: mir gefällt die Cast. Es fehlt noch ein wenig an Rampensäuen wie Jones, Murdoch oder Castle, die alles mitreißen. Aber ich kann mir vorstellen, dass Starfire und Robin die Funktion mit der Zeit erfüllen. Ich bin noch ein wenig unschlüssig und noch nicht ganz so gehooked, aber ich werd auf jeden Fall mal die erste Staffel weiterschauen.

Schon allein weil mein altes Teenie-Herz eigentlich in den Buchstaben D und C blutet und ich Marvel bis auf meinen Namenspaten ursprünglich mal richtig blöd fand  ~;D

Chief Sgt. Bradley:
Zum Thema Gewalt:
Ich kann kaum in Worte fassen, wie extrem mich das anpisst wie diese Serie damit umgeht.
So wies momentan steht sind das keine Helden sondern psychopathische Massenmörder.

Als Kory in Folge 2 oder 3 unterbewusst ihre Flammenwelle gegen die 3 Goons einsetzt und diese frittiert, ist ihre Reaktion nicht etwa ein "OMFG was habe ich getan?" sondern ein "LOLZ ich bin voll kewl"-Gelächter.
Wie Dick anfangs die Verbrecher verstümmelt fand ich auch ganz furchtbar.

Die Szene mit Jason"Ich verkrüppel echt gerne einfach mal so Cops"Todd hat mich fast zum Abschalten gebracht.

Und Irrenhaus mit unbekannt vielen wehrlos gemachten Leuten drin fand ich schon echt widerwärtig.

Das sind wenn überhaupt die Teen Watchmen :'(

Verdammt ich möchte die Serie mögen und wünsche mir eine bessere 2. Staffel :-\

Camouflage:

--- Zitat von: Spidey am 31.01.2019 | 19:28 ---Vielleicht aber auch daran, dass du - wie du sagst - die Cartoon- und Animationsvorlagen nicht so guckst. Für mich passt das noch nicht so wirklich zu den Titans. Ich finds sogar relativ störend. Ich meine, das waren unter anderem mal die Teen Titans. Der Sprung vom kindgerechten Sunday Morning Cartoon zu Headshot-Closeups und "ich infiltriere seinen Körper bis er krächzend verreckt" ist da für mich einfach spürbarer, als bei Figuren wie Daredevil und Punisher, die schon vorher etwas mehr in die Richtung dingen oder direkt für ihre Brutalität bekannt waren.
--- Ende Zitat ---

Witzigerweise kenne ich Kommentare von langjährigen Comiclesern, die genauso über die Veränderung denken, die mit den Teen Titans gegenüber den vorherigen Comics kam, nur halt in die andere Richtung (wobei sich das eher auf die Kritik an Starfires wohl ausgeprägt nymphomanischer Persönlichkeit in den neueren Comics bezog - sie war ganz früher halt auch schon so)

Spidey:
In dem Sinne, dass eine Entschärfung gegenüber den ursprünglichen Comics stattgefunden hat, was Gewaltgrad und allgemeine Stimmung angeht? Hm. Kann ich so nicht unbedingt bestätigen. Es gab zwar zwischendurch immer mal wieder ein paar ernstere Töne und Erzählstrenge und auch natürlich - wie mit allen Comics - unterschiedliche Interpretationen. Aber ich find den tonalen Wechsel zur live-action-Serie schon sehr überraschend und ungewohnt.

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