Autor Thema: Gruppenharmonie  (Gelesen 16971 mal)

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Offline Viral

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #100 am: 26.01.2019 | 12:09 »
Es ist doch eigentlich ganz einfach. Will ich als Spieler mit den anderen Spielern zusammen spielen? Wollen die anderen Spieler das auch? Dann sollte es doch möglich sein die Spielfiguren derart zu spielen, dass alle miteinander klar kommen. Klar nervt mal der Spieler bzw. die Spielfigur (es nervt ja eigentlich immer der Spieler ... )

Wenn sich die Spieler bemühen und ernsthaft miteinander spielen wollen, dann funktionieren z. B. Paladine und Spitzbuben in einer Runde. Wenn jetzt ein Spieler meint er müsse einen Ego-Trip fahren, weil meine "Spielfigur" so ist, dann ist er evtl. besser bei irgendwelchen Online-Games aufgehoben ...

Gründe warum es dann mit dem Zusammenspiel nicht klappt, können z. B. aktuell problematische Lebenumstände eines Spielers oder zwischenmenschliche Probleme zwischen Spielern sein, die damit das Spiel sabotieren (vor vielen Jahren in meiner Exaltedkampagne leidvoll "erlebt") ...




Offline Boba Fett

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #101 am: 26.01.2019 | 12:12 »
Es ist doch eigentlich ganz einfach.

Eigentlich ja.
Aber wenn das so einfach wäre, dann wäre das „mein Charakter ist halt so“ nicht so ein ewiger Evergreen.

Letztendlich resultiert das immer aus mangelnder Kommunikation, vielleicht aus mangelndem Kommunikationsvermögen und aus dem Unvermögen sich in der Kompromißbereitschaft auf einen für alle akzeptablen Mittel zu treffen.
Irgend was geht schief und danach geht die Kommunikation schief. Meistens sind danach die Fronten verhärtet.
« Letzte Änderung: 26.01.2019 | 12:15 von Boba Fett »
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Online Maarzan

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #102 am: 26.01.2019 | 12:18 »
Das ist Quatsch!
Der Befrager signalisiert mit seiner Frage erst einmal nur eines: Das ihm das, was gerade geschehen ist nicht gefällt.
Und er signalisiert auch Kommunikationsberdürfnis und -bereitschaft.
Denn alternativ hätte er ja auch einfach nur ingame darauf reagieren können.
Solche Situationen kennt man aus den frühen Phasen doch auch und die endeten meistens eher fatal.
„Redet drüber!“ ist dann im Tanelorn (oder im GroFaFo) der allgemeine Rat gewesen.
Hier macht jemand genau das und dann wird ihm unterstellt, dass er ausschließlich den anderen in Verantwortung und Schild sieht.

Mal abgesehen davon: Woran machst Du das aus?
Inwiefern sind „warum tust du das?“ oder „mir gefällt das nicht“ automatische Schuldzuweisungen?
Irgendwo sind mir da wohl einige Lektionen in meinen Kommunikationstrainings entgangen...

Und der So-Spieler macht damit fest, dass ihm das, was da gerade geschen ist gefällt.
Wie gesagt, die Details des Vorgangs sind ja unbekannt.

Den Schuldvorwurf mache ich daran fest, dass dem so-spieler vorgeworfen wird, dass er den Charakter doch bloss ändern bräuchte ("wer hat dich denn gezwungen den Charakter so zu definieren")  oder erst gar nicht erst so hätte bauen müssen, also letztlich "bloss" nachgeben müßte und das Problem wäre gar nicht da. Der dadurch bestimmte Spielspaß des so-Spielers wird nicht erkannt oder mutwillig nicht anerkannt, womit Bezug und ggf. in so einer toten Diskussion dann letztlich Bestehen auf diesen Spielspaß aka nicht freiwillig zurückstecken gegen den Spielspaß eines anderen dann als illigitim dragestellt wird. 

Rede drüber ist richtig, aber nur im Angesicht der akuten Diskussion möglich und eben nicht darin eine Seite von Anfang an durch das effektive Absprechend er Legitimation ihres Spielspaßes abzuwerten.
Das "so-"Verhalten kann Arschlochverhalten sein, muss es aber nicht, wiel auch noch einige weitere Varianten möglich sind. Es kann genauso gut legitim sein und das Problem auf der anderen Seite liegen.  Wer das auf die Semantik reduziert verweigert sich gerade dem konstruktiven "drüber reden".

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Offline skorn

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #103 am: 26.01.2019 | 12:20 »
Es geht aber darum das BEIDE Spaß an der Sache haben und der Spieler der das Verhalten des so-Spielers anspricht hat das wohl gerade nicht also muss ein Kompromiss gefunden werden bei dem beide Ihren Spaß haben.

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #104 am: 26.01.2019 | 12:29 »
Ich kann mich irgendwie der Ironie der Tatsache, daß Maarzan gerade fleißig am Beispiel seiner eigenen Person demonstriert, wie ein einzelner "Ist aber so!"-Spieler eine ganze Gruppe in eine ausgedehnte Diskussion zum Thema "Guckt mal, wie schön recht ich habe und ihr alle im Unrecht seid!" verwickeln kann, nicht so recht verschließen... ::)

Offline Boba Fett

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #105 am: 26.01.2019 | 12:35 »
Maarzan, in einer Situation, wo ein beteiligter eine Handlung ausführt und ein zweiter sein Mißfallen signalisiert und nach den Gründen fragend eine Kommunikation einleitet, die mit einem „ist nun mal so“ beendet wird, ist die Situation ziemlich eindeutig.

Da stellt sich noch gar keine Frage nach der situativen Ursache.
Da wird eine Kommunikation einseitig abgeblockt.

Im übrigen wird mit der „das Gefällt mir nicht“ oder mit der „warum machst du das so“ überhaupt keine „du musst deinen Charakter nur ändern“ Forderung gestellt. Damit wird überhaupt erstmal nur informiert, dass da was nicht gefällt und es wird nach Gründen gefragt.

Die Charakterisierung der Spielfigur wird doch überhaupt erst mit „Mein Charakter ist halt so!“ in den Dialog gebracht.
Vorher war das noch kein Thema. Hätte der Befragte ein „weil der Spielleiter mir gesagt hat, dass ich das tun soll“ geantwortet, würde die Charakterisierung überhaupt keine Rolle spielen.
Der Befragte macht dies also zum Thema, nicht der Fragende!
Du wirfst dem Fragenden also eine Kritik vor, die durch die Antwort des Befragten überhaupt erst möglich wird - der Fragende soll diese Kritik aber schon vor der Antwort aufgeworfen haben.
Langsam wird es metaphysisch...
« Letzte Änderung: 26.01.2019 | 12:37 von Boba Fett »
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Offline Der Läuterer

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #106 am: 26.01.2019 | 13:00 »
M.M.n. fehlt zu dem Satz 'Mein Charakter ist halt so!' wirklich die Vorgeschichte. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand eine Gruppen Diskussion mit solch einem Killersatz startet, der die anderen vor die Wahl stellt, ihm, grob gesprochen, seine Willen zu lassen oder ihn aus der Gruppe zu werfen.

M.M.n. weiss jeder Spieler, der beim P&P mitmacht, bereits vorab, dass es sich bei dieser Art von Spiel fast nur um soziale Interaktionen handelt; sowohl auf Spielerebene, als auch auf der Ebene der Chars. Jene, die das nicht können oder wollen, sitzen schnell wieder vor der Konsole oder dem Computer.

Es gibt sicherlich Spieler, die zw. sich und ihrem Char nicht mehr trennen können und auch im Alltag ein Kettenhemd zum Schutz tragen, weil sie sich von irgendetwas oder irgendjemandem bedroht fühlen (hatte ich auch bereits). So etwas kann man nun als anstrengend und verrückt ablehnen, oder als Bereicherung annehmen. Jene, mit nem leichten Hau, sind häufig wirklich bereichernd.

M.M.n. bestimmt die Grundeinstellung der Gruppe zum Plot sowohl das Spiel selbst, als auch die Zufriedenheit damit. Welches Ziel verfolge ich mit meinem Char? Entweder ist die Gruppe zielorientiert oder ergebnisoffen; mit möglichen Überschneidungen.
Bsp.: In einer Gruppe von Slayern ist ein Flöte-spielender Schöngeist zumeist überflüssig. Und leveln und looten beisst sich oft mit Charakterspiel.

M.M.n. steht und fällt hier wiederum alles mit den Spielern und ihren sozialen Kompetenzen, wobei jetzt besonders jene des SLs gefragt sind. Er kann zusammen führen oder abwürgen und ausgrenzen.
Der SL könnte im obigen Beispiel den Schöngeist im Kampf musizieren lassen, um die Moral und den Willen der Kämpfenden zu stärken.
Und der 'Mein Charakter ist halt so!'-Spieler könnte auf seinem 'Egotrip', wenn der SL denn von seinem Pfad abzuweichen vermag, etwas entdecken, das zum Erfolg des Szenarios beiträgt.

Dieses 'Mein Charakter ist halt so!' sieht mir sehr nach einem letzten Hilfeschrei aus. Alle gegen einen, wobei der eine immer überstimmt wurde und in seinen Bedürfnissen kurz gehalten wird.
Power Gamer: 38% | Butt-Kicker: 8% | Tactician: 67% | Specialist: 38%
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Nur wenige Menschen sind stark genug, um die Wahrheit zu sagen und die Wahrheit zu hören.
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Offline Issi

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #107 am: 26.01.2019 | 13:47 »
Wenn es um Gruppenharmonie geht, sollte  man eine Mischung finden, mit der alle "leben können".
(Ich habe extra "leben können" statt "zufrieden sind" geschrieben, weil das in den meisten Fällen auch Kompromisse beinhaltet)

Also irgendwas- zwischen "meinen Willen immer durchsetzen" und "mich dem Willen der anderen völlig unterordnen" sollte es sein.
Aber bevor man solche Kompromisse schließen kann, müssen halt erst mal die Wünsche und Erwartungen auf den Tisch.
Man kann nicht erwarten, dass die SL/Mitspieler  die immer wortlos erahnen.

Und ein: Das hat mir an der Sitzung gut gefallen. Oder -das wünsche ich mir mehr.
Oder das hat mir nicht so gut gefallen, kriegt man idR. hin.

Wenn ein SL deshalb schon persönlich gekränkt ist, sitzt man sowieso in der falschen Gruppe.
Das Gleiche gilt natürlich für einzelne Spieler.

Wünsche äußern aber ggf. auch mal Rücksichtnahme auf andere gehört eigentlich immer dazu.
Wobei mEn. ein  "erfüllst du mir meine Wünsche"-"erfülle ich dir deine" am Besten  funktioniert.
Und die größte Zufriedenheit erzeugt.
Nachdem Motto:
"Lieber Power Gamer/Butt Kicker wenn du so lieb bist, und dich für mich mal durch ein Sozial Abenteuer quälst, robbe ich das nächste Mal auch durch den Schlamm im Niemandsland, oder durch das Dungeon der Stille  ohne Murren und Knurren.
Dein Method Actor/Storyteller"  (oder umgekehrt)
 ~;D
« Letzte Änderung: 26.01.2019 | 13:54 von Issi »

Offline Viral

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #108 am: 26.01.2019 | 14:44 »
Aber wenn das so einfach wäre, dann wäre das „mein Charakter ist halt so“ nicht so ein ewiger Evergreen.

Leute die so argumentieren wollen bewusst oder unbewusst nicht mitspielen ...

Wenn alle in einer Runde so drauf sind, kann man die Sache gleich sein lassen - dann will man eigentlich nicht miteinander Rollenspiele spielen, sondern evtl. nur den Mitspielern zeigen wer den Größten und Längsten hat. So eine Runde ist Zeitverschwendung für alle Beteiligten. Da kann man sich nur eine neue Runde suchen. Sind die Mitspieler Kumpels, sollte man sich einen anderen Zeitvertreib suchen, aber nicht miteinander Rollenspiele spielen.*

Ist es eine Einzelperson hat man im Prinzip folgende Möglichkeiten

a) Man bittet die Person die Gruppe zu verlassen
b) Man bittet sie darum bei ihrem Spiel ein Gruppenspiel zu ermöglichen
c) Man bittet sie darum eine neue Spielfigur zu erstellen, die "halt nicht so ist" und mit der ein Spiel in der Gruppe möglich ist
d) Man erträgt es halt und ignoriert die Person


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Offline Viral

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #109 am: 26.01.2019 | 15:03 »
Wünsche äußern aber ggf. auch mal Rücksichtnahme auf andere gehört eigentlich immer dazu.

Genau, das sollte auch kein Problem sein. Wenn jetzt jemand keine Dungeons oder Megadungeons mag, kann man das klar sagen. z. B. lässt man dann entsprechende Mega-Dungeons aus und macht halt noch "Dungeons" in vertretbarer Größe.  Wollen aber jetzt 4 Leute Megadungeons spielen und da nenn Fokus drauf, aber einer der Spieler nicht, dann muss er sich halt unter Umständen eine neue Gruppe suchen.

Was aber nur böses Blut gibt, ist das Spiel mit "meine Spielfigur ist aber so" Aktionen zu sabotieren, weil ich auf das aktuell gespielete Thema keinen Bock hab ...

Pyromancer

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #110 am: 26.01.2019 | 15:16 »
Genau, das sollte auch kein Problem sein. Wenn jetzt jemand keine Dungeons oder Megadungeons mag, kann man das klar sagen. z. B. lässt man dann entsprechende Mega-Dungeons aus und macht halt noch "Dungeons" in vertretbarer Größe.  Wollen aber jetzt 4 Leute Megadungeons spielen und da nenn Fokus drauf, aber einer der Spieler nicht, dann muss er sich halt unter Umständen eine neue Gruppe suchen.

Was aber nur böses Blut gibt, ist das Spiel mit "meine Spielfigur ist aber so" Aktionen zu sabotieren, weil ich auf das aktuell gespielete Thema keinen Bock hab ...

In der Praxis ist der "meine Figur ist halt so"-Spieler nur dann ein Problem, wenn er diese Argumentation bei den Figuren der anderen nicht gelten lässt.

S1: "Meine Figur ist halt so!"
S2: "Ok, meine auch. Mit so einem Arsch würde sie sich nie abgeben. Im nächsten Dorf verabschiedet sie sich und zieht ohne dich weiter."
Restliche Spieler: "Wir ziehen mit der Figur von S2. Tschö."

Situation A, Problem:
S1: "Aberaber...! Das könnt ihr doch nicht machen! Wir sind doch eine Gruppe! Verdreht gefälligst eure Charaktere, so dass sie mit meinem Arschloch-Asozial-Charakter rumziehen!"

Situation B, kein Problem:
S1: "Ok. Ich bau mir dann mal eine gruppenkompatiblere Figur, die dann im übernächsten Dorf zu euch stößt."

Offline ArneBab

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #111 am: 26.01.2019 | 15:25 »
Die Vorgeschichte wird doch gar nicht betrachtet, wie es zu dem "keinen Millimeter weiter"  gekommen ist. Und damit ist auch gar nicht klar, wie "strikt" das denn nun war.
Deswegen habe ich das explizit so geschrieben. Es ist eben dann problematisch, wenn es strikt ist. Das kann nämlich nur funktionieren, wenn alle Charaktere, Hintergründe und Plotideen schon im vorneherein so entworfen sind, dass sich trotzdem ein gemeinsam spielbares Spiel ergibt.

Beispiel: In der Serie Farscape gibt es viele "ich bin halt so"-Charaktere. Die Handlung ist aber von Grund auf so angelegt, dass die Charaktere sich gegenseitig brauchen — und dann in den "ich bin halt so"-Momenten des anderen auch mal auf den zugehen, oder ihn auch mal mit Gewalt mitschleppen.

Dadurch konfrontieren sie sich gegenseitig immer wieder — und haben dadurch tolle Charakterentwicklung. Etwas mehr Hintergrund dazu: https://www.1w6.org/deutsch/sl-tipps/charakterentwicklung-ohne-alternative

Sollten Leute dann Charakterhandlungen persönlich nehmen, würde das allerdings grundlegend schief gehen.
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Offline Viral

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #112 am: 26.01.2019 | 15:27 »
In der Praxis ist der "meine Figur ist halt so"-Spieler nur dann ein Problem, wenn er diese Argumentation bei den Figuren der anderen nicht gelten lässt.

jupp, da stimme ich zu. Man kann versuchen im Spiel das "Problem" zu lösen, wobei zumindest meiner Erfahrung nach sich da eher die Fronten verhärten ...

Offline Issi

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #113 am: 26.01.2019 | 15:44 »
In unserer Gruppe hat uns ein Vampir mal das Leben gerettet. (Und wir ihm).
Die Gruppe wollte ihm anschließend die Freiheit schenken. Nur der Ordenskrieger war der Meinung. Das geht mit seiner Figur nicht. Er muss ihn töten.
Der Rest der Gruppe hat alles getan, um dem Vampir die Flucht zu ermöglichen, (Auch unter Einsatz von Zaubern), damit der Ordenskrieger ihn nicht killt.
Die Figur war der Gruppe natürlich böse (Und hat geschworen, den Vampir noch zu finden und aufzuspüren), der Spieler der Figur nicht.

Inzwischen betreibt der Vampir erfolgreich ein Etablissement. Und hat gute Kontakte zur Unterwelt, was ein Großteil der Gruppe zu nutzen weiß.
(Das wird aber weiterhin vor dem Ord.Kr. verheimlicht)

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #114 am: 26.01.2019 | 16:44 »
Maarzan, in einer Situation, wo ein beteiligter eine Handlung ausführt und ein zweiter sein Mißfallen signalisiert und nach den Gründen fragend eine Kommunikation einleitet, die mit einem „ist nun mal so“ beendet wird, ist die Situation ziemlich eindeutig.

Da stellt sich noch gar keine Frage nach der situativen Ursache.
Da wird eine Kommunikation einseitig abgeblockt.


Das ist keine Beendigung, das ist einfach die lapidare Antwort zu der lapidaren Frage. Sollte die Farge ausführlicher gewesen sein, können wir auch davon ausgehen, dass die Antwort ausführlicher gewesen ist, so ist das einfach wieder unbestimmt. 

Im übrigen wird mit der „das Gefällt mir nicht“ oder mit der „warum machst du das so“ überhaupt keine „du musst deinen Charakter nur ändern“ Forderung gestellt. Damit wird überhaupt erstmal nur informiert, dass da was nicht gefällt und es wird nach Gründen gefragt.

Die Aussage mit den "Bist du gezwungen worden den Charakter so tu definieren" hats du aber gelesen, oder?

Die Charakterisierung der Spielfigur wird doch überhaupt erst mit „Mein Charakter ist halt so!“ in den Dialog gebracht.
Vorher war das noch kein Thema. Hätte der Befragte ein „weil der Spielleiter mir gesagt hat, dass ich das tun soll“ geantwortet, würde die Charakterisierung überhaupt keine Rolle spielen.
Der Befragte macht dies also zum Thema, nicht der Fragende!
Du wirfst dem Fragenden also eine Kritik vor, die durch die Antwort des Befragten überhaupt erst möglich wird - der Fragende soll diese Kritik aber schon vor der Antwort aufgeworfen haben.
Langsam wird es metaphysisch...

Mit der Challenge hat der Betreffende die Verletzung seines Spielspaßes angezeigt. Mit dem Verweis auf die Charakterisierung hat der andere angezeigt, dass er umgekehrt sonst seinen Spielspaß verletzt sieht.
Und jetzt wischt du dieses Spielspaßverweis einfach so vom Tisch?
Ohne weitere Infos sehe ich diese Position als völlig gleichwertig zu der Position des Challengers an und eben nichts, as der "So-" Spieler da unpassend und belanglos eingeworfen hätte.

Und ich werfe diesen Umgang nicht dem Challenger vor, sondern denjenigen, welche aus der "so"-Antwort bereits direkt eine Aussage über die Angemessenheit der Positionen ableiten wollen.

In der Praxis ist der "meine Figur ist halt so"-Spieler nur dann ein Problem, wenn er diese Argumentation bei den Figuren der anderen nicht gelten lässt.

S1: "Meine Figur ist halt so!"
S2: "Ok, meine auch. Mit so einem Arsch würde sie sich nie abgeben. Im nächsten Dorf verabschiedet sie sich und zieht ohne dich weiter."
Restliche Spieler: "Wir ziehen mit der Figur von S2. Tschö."

Situation A, Problem:
S1: "Aberaber...! Das könnt ihr doch nicht machen! Wir sind doch eine Gruppe! Verdreht gefälligst eure Charaktere, so dass sie mit meinem Arschloch-Asozial-Charakter rumziehen!"

Situation B, kein Problem:
S1: "Ok. Ich bau mir dann mal eine gruppenkompatiblere Figur, die dann im übernächsten Dorf zu euch stößt."

Henne oder Ei? Welches Verhalten ist zuerst Arschig? Mir erscheint hier eine erheblliches Ungleichgewichtt zu Gunsten dessen, der eher bereit ist aus dem Spiel auszubrechen und auf der Metaebene diskutieren zu wollen.
So scheint das als unfein eingestufte Verhalten immer das Verhalten dessen zu sein, dessen Gegner zuerst den Vorwurf auf der Metaebene aufwirft.

Das Startbeispiel könnte genauso gehen:

S1: "Meine Figur ist halt so!" Ich mache Handlung xy
S2: "Ok, meine auch. Ich reagiere auf S1 mit:  Mit so einem Arsch würde sie sich nie abgeben. Im nächsten Dorf verabschiedet sie sich und zieht ohne dich weiter."
Restliche Spieler: "Wir ziehen mit der Figur von S2. Tschö."
S1: Was soll der Scheiß, wir sind doch eine Gruppe.
S2: "Meine Figur ist halt so!" Mit so einem Arsch würde sie sich nie abgeben.

Exakt selber Umstand, nur jetzt hat S1 die Challenge geworfen und S2 mit "mein Charakter ist so" argumentiert.

Was wieder zeigt: um festzustellen, was Sache ist muss man wissen, was
a) abgemacht war
b) was A dann gemacht hat
c) wie B dann darauf reagiert hat.

Und erst in der Summe lässt sich etwas über Angemessenheit und Schuld aussagen.
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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #115 am: 26.01.2019 | 17:10 »
In unserer Gruppe hat uns ein Vampir mal das Leben gerettet. (Und wir ihm).
Die Gruppe wollte ihm anschließend die Freiheit schenken. Nur der Ordenskrieger war der Meinung. Das geht mit seiner Figur nicht. Er muss ihn töten.
Der Rest der Gruppe hat alles getan, um dem Vampir die Flucht zu ermöglichen, (Auch unter Einsatz von Zaubern), damit der Ordenskrieger ihn nicht killt.
Die Figur war der Gruppe natürlich böse (Und hat geschworen, den Vampir noch zu finden und aufzuspüren), der Spieler der Figur nicht.

Inzwischen betreibt der Vampir erfolgreich ein Etablissement. Und hat gute Kontakte zur Unterwelt, was ein Großteil der Gruppe zu nutzen weiß.
(Das wird aber weiterhin vor dem Ord.Kr. verheimlicht)

Das funktioniert aber auch nur, wenn der Spieler will. Macht die Spielfigur halt ein großes "Drama" und spuckt Gift und Galle. Die Sache erledigt.

@Maarzan
wenn 3 Spieler sich einig sind und ein weiterer Spieler mit einer "meine Figur ist halt so"-Aktion, das Spiel der anderen 3 blockiert/sabotiert, ist das so rein hypothetisch ein Indiz, dass der weitere Spieler "fehl am Platz ist". Kann man jetzt auf unterschiedliche Weise lösen, so wie oben schon erläutert.

Wenn mal sowas vorkommt, weil evtl. derjenige schlecht drauf war etc., sollte man jetzt nicht unnötig ein Fass auf machen. Ich gehe mal davon aus, dass die diskutierte Thematik ein systemimmanentes Problem ist.

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #116 am: 26.01.2019 | 17:15 »

@Maarzan
wenn 3 Spieler sich einig sind und ein weiterer Spieler mit einer "meine Figur ist halt so"-Aktion, das Spiel der anderen 3 blockiert/sabotiert, ist das so rein hypothetisch ein Indiz, dass der weitere Spieler "fehl am Platz ist". Kann man jetzt auf unterschiedliche Weise lösen, so wie oben schon erläutert.


Es gibt keinen Anlass zur Annahme, dass die anderen Spieler grundsätzlich auf der Seite des Challengers wären.
Meiner Erfahrung nach ist es üblicherweise im Kern eine 1:1 Sache wo die anderen Spielern eine eher weniger intensive und durchaus je nach Situation unterschiedliche Meinung zu haben .
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Offline Issi

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #117 am: 26.01.2019 | 17:19 »
Das funktioniert aber auch nur, wenn der Spieler will. Macht die Spielfigur halt ein großes "Drama" und spuckt Gift und Galle. Die Sache erledigt.
Das Check ich gerade nicht. Könntest Du das evtl. mal erläutern?
Denn die Figur macht ja ohne den Spieler genau......gar nichts.

Edit.
Ein "ich war Opfer meiner Spielfigur. Sie hat mit mir gemacht, was sie wollte", klingt schon recht abenteuerlich.
Fast nach "Besetzung" oder so..... :ctlu:
« Letzte Änderung: 26.01.2019 | 17:29 von Issi »

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #118 am: 26.01.2019 | 17:21 »
meine Erfahrung ist eine andere. Könnte man jetzt hinlänglich ausdiskutieren. Aber oft gibt es schon eine Mehrheit für eine "Richtung".

Pyromancer

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #119 am: 26.01.2019 | 17:33 »
Henne oder Ei? Welches Verhalten ist zuerst Arschig? Mir erscheint hier eine erheblliches Ungleichgewichtt zu Gunsten dessen, der eher bereit ist aus dem Spiel auszubrechen und auf der Metaebene diskutieren zu wollen.
So scheint das als unfein eingestufte Verhalten immer das Verhalten dessen zu sein, dessen Gegner zuerst den Vorwurf auf der Metaebene aufwirft.

Das Startbeispiel könnte genauso gehen:

S1: "Meine Figur ist halt so!" Ich mache Handlung xy
S2: "Ok, meine auch. Ich reagiere auf S1 mit:  Mit so einem Arsch würde sie sich nie abgeben. Im nächsten Dorf verabschiedet sie sich und zieht ohne dich weiter."
Restliche Spieler: "Wir ziehen mit der Figur von S2. Tschö."
S1: Was soll der Scheiß, wir sind doch eine Gruppe.
S2: "Meine Figur ist halt so!" Mit so einem Arsch würde sie sich nie abgeben.
Und wie gesagt: So lange der betreffende Spieler akzeptiert, dass die anderen auch ihren Charakter "so" spielen dürfen, gibt es kein Problem. Dann gehen die Figuren halt getrennte Wege. Am Spieltisch stellt sich dann nur die Frage, mit welcher Teilgruppe man weiter spielt oder ob gleich alle neue Charaktere machen. Ich hab das in echt schon erlebt: Zwei Charaktere hü, drei hott, "die Charaktere sind halt so", dass man nicht mehr zusammen kommt, drei Spieler machen neue Charaktere, die sich den alten zwei anschließen. Alles ohne Groll und ohne Schuldzuweisungen. Konsequentes Charakterspiel auf allen Seiten, das von allen Seiten auch als solches akzeptiert wurde.

Zitat
Und erst in der Summe lässt sich etwas über Angemessenheit und Schuld aussagen.
"Schuld" ist etwas, was ich bei solchen Diskussionen vermeide wie die Pest und das ich abwürge wo ich nur kann, wenn es am Spieltisch aufgebracht wird. Am Ende ist es nämlich EGAL, wer "Schuld" ist - bzw. jeder sieht die Schuld eh immer beim anderen. Und selbst, wenn man nach zwei Stunden  Diskussion mit 5:1 Stimmen festgelegt hat, wer "Schuld" ist - damit ist das Problem ja nicht gelöst.

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #120 am: 26.01.2019 | 17:42 »
Das Check ich gerade nicht. Könntest Du das mal erläutern?
Denn die Figur macht ja ohne den Spieler genau......gar nichts.

Es gibt die Situation, wo die Spielfigur im Spiel mit einer Situation nicht klar kommt. Der klassische Paladin, der Verhandlungen mit einer zwielichtigen Gestalt oder eine unehrenhafte Aktion nicht mag.

Als Spieler kann ich ja entscheiden, dass die Spielfigur mal in eine andere Richtung schaut und wenn die Figur die Aktion mitbekommt, kann die ihr "Drama" fahren.

Geht halt nur, wenn es nicht die ganze Zeit so läuft bzw. der Spieler durch dauernde solche Aktionen nciht genervt ist. Mann kann sich halt auch überlegen, ob die Spielfigur so gut gewählt ist. Evtl. sollte man sich bei der Gruppe dann doch eine neue Figur bauen.

Ich als Spieler muss es halt wollen.


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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #121 am: 26.01.2019 | 17:49 »
Es gibt die Situation, wo die Spielfigur im Spiel mit einer Situation nicht klar kommt. Der klassische Paladin, der Verhandlungen mit einer zwielichtigen Gestalt oder eine unehrenhafte Aktion nicht mag.

Als Spieler kann ich ja entscheiden, dass die Spielfigur mal in eine andere Richtung schaut und wenn die Figur die Aktion mitbekommt, kann die ihr "Drama" fahren.

Geht halt nur, wenn es nicht die ganze Zeit so läuft bzw. der Spieler durch dauernde solche Aktionen nciht genervt ist. Mann kann sich halt auch überlegen, ob die Spielfigur so gut gewählt ist. Evtl. sollte man sich bei der Gruppe dann doch eine neue Figur bauen.

Ich als Spieler muss es halt wollen.

Oder eben auch den Dieb/Necromancer/ ... kicken, bzw. die Auslieferung desselben an die Justiz als natürliche Reaktion auf z.B. ein offensichtliches Verbrechen hinnehmen und weiter.

Eine weitere Beobachtung: So etwas ekaliert oft auch dann, wenn ein neuer Spieler in die Runde kommt und den bisher eingespielten Ablauf ablehnt und die Karten neu gemischt sehen will  - und sich dann wundert, wenn er den kürzeren zieht.
 
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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #122 am: 26.01.2019 | 17:50 »
Es gibt die Situation, wo die Spielfigur im Spiel mit einer Situation nicht klar kommt. Der klassische Paladin, der Verhandlungen mit einer zwielichtigen Gestalt oder eine unehrenhafte Aktion nicht mag.

Als Spieler kann ich ja entscheiden, dass die Spielfigur mal in eine andere Richtung schaut und wenn die Figur die Aktion mitbekommt, kann die ihr "Drama" fahren.

Geht halt nur, wenn es nicht die ganze Zeit so läuft bzw. der Spieler durch dauernde solche Aktionen nciht genervt ist. Mann kann sich halt auch überlegen, ob die Spielfigur so gut gewählt ist. Evtl. sollte man sich bei der Gruppe dann doch eine neue Figur bauen.

Ich als Spieler muss es halt wollen.
Achso ja- klar muss es der Spieler wollen.
oder anders gefragt: Warum sollte er es nicht wollen? (Der Spieler meine ich?)
Also unser Ordenskrieger hat auch Gift und Galle gespuckt, bzw. alles daran gesetzt den Vampir zu kriegen.
Aber es ist ja auch nicht in seinem Sinn gewesen, seine Gruppenmitglieder zu töten. (weder für die Figur, noch für den Spieler)
Insofern- Eskalation ja. (Da wurde auch gekämpft) Aber -Gruppenauflösung-nein. Und Tote-auch nein.

Solche Konflikte können immer mal wieder auftauchen. - Macht aber einer grundsätzlich loyalien Gruppe nix außer Ingame Zoff.
Also Blaue Flecken (An den Figuren) und ein angeknackstes Vertrauen (zwischen den Figuren).
Bei den Spielern bleibt alles heil- Es ist nur ein Spiel. Es sind nur Rollen.
« Letzte Änderung: 26.01.2019 | 18:00 von Issi »

Offline ArneBab

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #123 am: 26.01.2019 | 17:58 »
"Schuld" ist etwas, was ich bei solchen Diskussionen vermeide wie die Pest und das ich abwürge wo ich nur kann, wenn es am Spieltisch aufgebracht wird.
Das ist ein wichtiger Punkt: Solange gefragt wird, wer Schuld ist und nicht, wie das Spiel allen weiter Spaß bringt, geht die Diskussion in Richtung Eskalation und Real-Life Gruppentrennung.

Und bei der Zeit, die man oft schon zusammen gespielt hat, dem Spaß den man in anderen Situationen noch zusammen haben könnte, und den gemeinsamen Spielweisen, die man schon entwickelt hat und die in anderen Konstellationen so nicht funktionieren werden, ist das üblicherweise keine erwünschte Lösung. Warum also überhaupt in Richtung Schuldfrage gehen?
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Offline Issi

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #124 am: 26.01.2019 | 18:10 »
Das ist ein wichtiger Punkt: Solange gefragt wird, wer Schuld ist und nicht, wie das Spiel allen weiter Spaß bringt, geht die Diskussion in Richtung Eskalation und Real-Life Gruppentrennung.

Und bei der Zeit, die man oft schon zusammen gespielt hat, dem Spaß den man in anderen Situationen noch zusammen haben könnte, und den gemeinsamen Spielweisen, die man schon entwickelt hat und die in anderen Konstellationen so nicht funktionieren werden, ist das üblicherweise keine erwünschte Lösung. Warum also überhaupt in Richtung Schuldfrage gehen?
Ich bin ansich auch kein Fan der Schuldfrage, allerdings gibt es Fälle, wo ich schon klar "arschiges Verhalten" ausmachen kann:
Nämlich wenn Spieler nur unter Vorwand ein Gemeinschaftliches Spiel spielen,
und es ihnen in Wirklichkeit eben nicht darum geht. Sondern darum, möglichst viel Aufmerksamkeit zu ziehen.
Das hat natürlich auch seine Gründe. Und muss ihnen nicht mal bewusst sein. Aber ein sozial verträgliches Verhalten ist das nicht.

Wenn ich keine Schuldfrage stellen will (was legitim ist). Dann darf ich hier zumindest die Ursachen Frage stellen.