Autor Thema: SL von UK Games Expo geflogen: Angeblich war sexuelle Gewalt Thema des Spiels  (Gelesen 73697 mal)

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Offline Issi

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Ein FSK18 Beispiel ... also nur Draufklicken, wenn man sowas lesen kann (Hinweis: Männerarbeitslager mit sexuellen Anspielugen).
Ich hoffe,  das ist jetzt nicht missverständlich: Aber die konstruierte Situation ist schon derart grotesk, dass sie ins Komische abrutscht.




lilith

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@viral
Das ist ein Sack gemischtes (no pun intended!).
Der Punkt wäre, wenn man das jetzt in eine Szenarienbeschreibung packt, kann man sich dafür oder dagegen entscheiden.
Orga sähe ich dann auf dem Plan, wenn a) derartige Inhalte von der Orga selbst nicht geduldet würden und Du es trotzdem anbieten würdest, resp. b) Du entsprechende Szenen auch auf Bitten der Mitspieler pittoresk minutiös ausspielen möchtest und ggf. sagen würdest "X dich doch selber!"
Es geht mir nicht um Inhalte, sondern um den Umgang damit.

@Issi
Die Kennzeichnung ersetzt auch nicht das Vorgespräch, wo man ja fragen könnte, ob Kannibalismus dann PvP ausgespielt wird.
Ansonsten: klar habe ich bei Spiel mit Erwachsenen Sorgfaltspflichten und die unterscheiden sich nur graduell von denen gegenüber Minderjährigen.

Offline Issi

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@Issi
Die Kennzeichnung ersetzt auch nicht das Vorgespräch, wo man ja fragen könnte, ob Kannibalismus dann PvP ausgespielt wird.
Ansonsten: klar habe ich bei Spiel mit Erwachsenen Sorgfaltspflichten und die unterscheiden sich nur graduell von denen gegenüber Minderjährigen.
Das Entscheidende ist mMn. die Eigenverantwortung.
Ein Erwachsener ist für seine Entscheidungen (die informierten)selbst verantwortlich.
Er kann/darf/soll selbst entscheiden, was er sich zumuten will und was nicht.


« Letzte Änderung: 11.06.2019 | 14:12 von Issi »

Offline SeelenJägerTee

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@SeelenJägerTee
Und wo ist das Problem, wenn man sich "trefflich streiten kann"?
Wenn man das etwas neutraler formuliert, triffst Du den Punkt, den ich mache:
Man kann und soll darüber reden können.

Dir ist klar, dass nicht alles, was hinkt auch ein Vergleich ist?
Es kann nicht Zweck einer derartigen Regelung sein, die Verantwortung letztlich doch wieder an den Tisch zurückzuspielen.

Ebenso geht es nicht darum, komplette Regelwerke zu untersagen, sondern bestenfalls darum zu bitten, einen Teil der Regeln nicht anwenden zu müssen.
Das Problem ist doch, dass in dem Fall der hier der Auslöser war offenbar NICHT am Spieltisch miteinander geredet wurde.
Für mich sieht die Sache so aus.
Edgelord2000 meint er müsse ein ach so derbes Szenario bringen. Mitspieler macht aus verschiedenen Gründen weiter, vielleicht hat er erst im Nachhinein bemerkt wie stark es ihm doch an die Seele ging oder er wollte nicht der Spielverderber sein, der die Runde platzen lässt.
Innerlich gärt es aber in ihm und denkt sich letztlich "Was? Vergewaltigte Kinder? Das geht ja mal gar nicht! Dem Zeige ich's, den Stelle ich an den Social Media pranger!"
Oder vielleicht war die Absicht hinter dem Post gar nicht bösartig sondern jemand hat einfach nur erzählen wollen "Mir ist da was total schräges passiert!"

Wenn du sicher stellen willst das geredet wird, reichen meine Vorschläge zu "Stelle Regeln das zu Reden ist!" völlig aus.

Wieso sehe ich ein Problem mit Verboten à la "keine Vergewaltigung im Spiel".
SL geht zur Con und bietet eine Runde an:
 "Eure SC sind Diener einer Herrschaft im Deutschen Kaiserreich, das Spiel thematisiert das Abhängigkeitsgefälle und die Auflehnung gegen die unterdrückerische Ordnung durch die sozialisten. Vorgefertigte Charaktere, Matrone: Monarchistin, Dienstmagd: Sozialistin, Kutscher: Sozialdemokrat."
Dann gibt es die Szene in der eine Magd (NSC) zu den Anderen in die Gesindestube kommt und erzählt sie sei schwanger.
Matrone (SC): "Wer ist der Vater?"
Magd: "Der Herr."
Dienstmagd (SC): "Freiwillig?
Magd: schüttelt den Kopf.
(Der Sinn so einer Szene ist hoffentlich klar. Der soll die Zündung für das Gespräch sein, in dem die Matrone sage "Bestimmt selber schuld hätte ja nicht so verführerisch mit dem Po wackeln müssen!", die Sozialistin sagt "Es reicht, jetzt wird's klar Revolution muss her!" und der Sozialdemokrat meint "Revolution bedeutet viele Tote auf allen Seiten, eine politische Lösung ist besser um viel Leid zu vermeiden!"
Dann brauchst du nur noch einen Spieler am Tisch sitzen haben, der nicht dazwischen trennen kann dass der SL nicht ihn als Spieler dumm runtergemacht hat als der Herr den Kutscher vor versammelter Mannschaft blamiert und schon kann der das instrumentalisieren um den SL bei der Orga anzuschwärzen.

Anderes Beispiel mein FATE SC trägt einen Zweihänder, er besiegt einen Gegner ich beschreibe, "Mit einem mächtigen Hieb trenne ich den Oberkörper vom Unterkörper ab." Schon könnte einer rufen "exzessive Gewalt!". Denn man hätte ja auch sagen können, dass man ihn mit dem Schwertknauf KO schlägt.

Warhammer(40K) ein Mitspieler, den ich unsympathisch finde und der mir durch seine nervige (aber nicht regelwidrige Art) schon die ganze Session verdorben hat sagt "ich foltere den Gefangenen um an Infos zu kommen". Ausgespielt wird nix. Jetzt könnte ich wegen der exzessiven Gewalt zur Orga rennen, weil Folter ja per definitionem immer exzessive Gewalt ist.

Andererseits gegen den Typen, der zu einer Spielerin sagt, sie solle die Vergewaltigung ihres SC jetzt mal ausspielen. Da brauche ich als Orga keine Regeln, da mache ich vom Hausrecht Gebrauch. Wenn der Typ so aussieht als sei er unter 20 erkläre ich ihm vielleicht mal wieso das jetzt nicht OK war und warum er Hausverbot kassiert hat. Wenn der Typ Mitte 30 ist, dass sag ich dem einfach "Dass das nicht OK ist so mit Leuten umzugehen, dazu solltest du alt genug sein, du hast ab sofort hier Hausverbot!"

Dein Argument mit "Ich gehe ja gar nicht davon aus, dass sich die Leute tatsächlich an die Regeln halten. Es wird halt meistens im Rahmen bleiben und 'Wo kein Kläger, da kein Richter' Situationen geben.
Sorry, aber das widerspricht deinem Anspruch Willkür zu verhindern ja total. Das baut ein Umfeld auf das voller Willkür ist. Da ist die Frage nur, ob du gerade jemanden in der Runde hat der meint dir ans Bein pissen zu wollen.
Mittlerweile sagst du ja auch selber, dass es wohl nur in der Nachschau Sanktionen legitimiert.
Aber ist das OK? Was ich hier letztlich sehe ist ein "Person X entspricht nicht meinem persönlichen Wertekanon im Sinne von was ich OK und nicht OK finde und dafür muss ich denjenigen jetzt abstrafen können!"


Dass Spielinhalte, mit denen ich ein Problem habe, nur angesprochen werden. Damit muss ich schon leben können.
Man hat keinen Anspruch, dass man im Leben keinen Sachen begegnet, die einem unangenehm sind.
Ich persönlich finde z.B. das Konzept von SAW abartig. Ich würde aber nie auf die Idee kommen solche Filme zu verbieten nur weil ich ja abends den Fernseher einschalten könnte und da dann gerade so ein Film läuft. Wenn mir das passiert muss ich halt schnell umschalten. Wenn das schon reicht um mir den Abend nachhaltig zu versauen sollte ich vielleicht vorher mal abklären was da gerade so auf dem Programm steht.

Offline Viral

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Ich hoffe,  das ist jetzt nicht missverständlich: Aber die konstruierte Situation ist schon derart grotesk, dass sie ins Komische abrutscht.

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Offline Radulf St. Germain

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Hmm, wenn FSK 18 nicht reicht, kann man ja vielleicht noch FSK 20 und FSK 30 einführen.  >;D

Just_Flo

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Mit der vorhandenen Triggerwarnung findeich es total okay. Pack diese auch auf den Aushang und sag/ schreib eventuell etwas dazu ob die Spieler potenziell Opfer/Täter sind und ob sie einen Einfluss darauf haben und du bekommst einen Verdienst Orden von mir.

Offline Viral

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es ist übrigens etwas, was ich nicht leite, sondern vor vielen Jahren auf einer Con gespielt hab.

Da gab es  kein FSK18 Flag oder ähnliches. Ich hatte nur die Info, dass es sich um ein selbstgemachtes Heredium-Abenteuer handelt ;)

Es war dann schon "hart", alle Spieler hatten Spass ... wie es Ausging kann ich nicht guten Gewissens schreiben, da das im Konflikt mit dem aktuellen Zeitgeist steht ;)

lilith

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@Seelenjägertee
Zum einen:
Ich habe von Anfang an nicht mehr versprochen als das. Zu sagen mittlerweile sage ich auch, interpretiert eine Wendung in meine Aussagen hinein, die so nie bestand. Aber gut, dass ich in dem Punkt verstanden werde.

Zum anderen:
Nur, weil sich jemand beschwert, heißt das nicht, dass derjenige automatisch erfolg hat.
Denkbar wäre auch, dass die Beschwerde zurückgewiesen wird. Ich habe mehrfach davon gesprochen, so etwas mißbrauchsarm zu gestalten. Beispielsweise in dem man Regelungen dafür trifft, wann eine Sanktion verhängt werden kann und wann nicht (3:2 Votum oder sonstwas).

Zuletzt:
Warum so undifferenziert? Es geht mit keiner Silbe um ein (totales) Verbot.
Das, was Du "Hausrecht" nennst wäre simpler Bestandteil. Du würdest lediglich transparent machen, worin es besteht.
Das sollte doch genau das sein, was Du möchtest?
Wenn jemandes Hausrecht Inhalte untersagt, wäre das ein Verbot. Wenn er das kommuniziert: supi.
Wenn jemand damit wirbt: "Anything goes". Auch supi, solang er es transparent macht.

Ich kann den Totalitätsanspruch nicht verstehen, der jegliche Form der Regulierung als Gefahr ansieht.
Wenn wir einmal das das Schwimmbad als unideologisches Beispiel nehmen:
Da käme man auch nicht auf die Idee zu sagen, der Bademeister behindert mich in meinem Ausdruck.
Oder sind Bademeister verdeckte Symbole der Repression?


Pyromancer

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Ich kann den Totalitätsanspruch nicht verstehen, der jegliche Form der Regulierung als Gefahr ansieht.
Wenn wir einmal das das Schwimmbad als unideologisches Beispiel nehmen:
Da käme man auch nicht auf die Idee zu sagen, der Bademeister behindert mich in meinem Ausdruck.
Oder sind Bademeister verdeckte Symbole der Repression?

Der Bademeister ist ein Symbol der Repression, verdeckt ist da gar nichts dran.

Wenn ich selbst öffentliche Veranstaltungen organisiere, dann ist mein Ansatz immer, mit so wenig festen Regeln wie möglich aus zu kommen und so viel es geht den Teilnehmern selbst zu überlassen. Wenn ich mir erst eine fünfseitige Liste durchlesen muss mit Dingen, die ich nicht darf, und wo ich dann unterschreiben muss, dass ich mich auch sicher daran halte, dann hab ich schon keinen Bock mehr. Und das müssten ja dann nicht nur die SL machen, sondern auch die Spielerinnen und Spieler.

Warum reicht ein netter Hinweis nicht, in der Form: "Denkt daran, dass es Spielteilnehmer gibt, die bestimmte Inhalte (exzessive Gewalt, Sex, Hilflosigkeit, ...) nicht im Spiel haben wollen. Sprecht so etwas bitte vor dem Spiel an und klärt ab, ob alle damit einverstanden sind."

Offline Blechpirat

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Ich kann den Totalitätsanspruch nicht verstehen, der jegliche Form der Regulierung als Gefahr ansieht.
Wenn wir einmal das das Schwimmbad als unideologisches Beispiel nehmen:
Da käme man auch nicht auf die Idee zu sagen, der Bademeister behindert mich in meinem Ausdruck.
Oder sind Bademeister verdeckte Symbole der Repression?

Hinkt das nicht etwas? In deinem Beispiel müssten die Badegäste ja eher unterschreiben, dass sie verstanden haben, dass nackte Haut zur Verwirrung pubertierender Jugendlicher führen kann und deshalb bitte die Umgebung in die Entscheidung einbinden, ob sie einen Bikini oder einen Badeanzug tragen sollen...

Offline Ifram

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Trotzdem gut zu wissen, dass da wer ist der einschreitet wenn jemand vom 10 Meter-Turm pisst.

lilith

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Trotzdem gut zu wissen, dass da wer ist der einschreitet wenn jemand vom 10 Meter-Turm pisst.

Anscheinend findet das ja jemand als Beeinträchtigung seiner Ausdrucksformen.

@Blechpirat
Möglich, dass es hinkt. Ich suchte nur nach einem Konsensmodell für Regulierung und Schwimmbäder kamen mir unverdächtig vor. Anscheinend gibt es Leute die sehen das (wenn habe ich den Sarkasmus überlesen) anders.

Offline schneeland (N/A)

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Trotzdem gut zu wissen, dass da wer ist der einschreitet wenn jemand vom 10 Meter-Turm pisst.

Ja, das ist gut. Aber Du würdest doch auch nicht vor Betreten des Schwimmbads unterschreiben wollen, dass Du nicht ins Schwimmbecken pinkelst, niemandem in die Eier trittst und auch niemandem Mayonnaise in die Haare schmierst.
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Offline KhornedBeef

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Ich bin ziemlich sicher mit dem Kauf des Tickets akzeptiert man die Hausordnung in der Ähnliches steht ;)
Ich weiß ich weiß, darum ging es nicht
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Offline kamica

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Ja, das ist gut. Aber Du würdest doch auch nicht vor Betreten des Schwimmbads unterschreiben wollen, dass Du nicht ins Schwimmbecken pinkelst, niemandem in die Eier trittst und auch niemandem Mayonnaise in die Haare schmierst.
Das braucht man auch nicht, dafür gibt es die Hausordnung und AGBs...

Online Maarzan

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Grobes Verhalten ist auch im Schwimmbad erkenntlich.

Der Knackpunkt ist ja der viel häufigere Übergangsgraubereich.
Was ist z.B. eine "fastlane" und wie benimmt man sich darauf ?
In den USA habe ich eine gesehen, da stand vor 3 verschiedenen fastlanes jeweils die ungefähre Schnittzeit und es hieß shoulder to the line.
Hierzulande gibt es oft gar keine und wenn ändert sich die Interpretation von Bademeister zu Bademeister.  Oder es gewinnt diejenige Person, welche sich zuerst beschwert hat ... .

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Rabe

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@Rabe
Das ist ein typischer "slippery slope" Trugschluss. Das geht an der ganzen Diskussion vorbei.

Mein letzter Schluss war ja, das wir für ein gutes Kommunikationsklima sorgen sollten. Du hast damit ein Problem? Oder dich nur etwas ungenau ausgedrückt?

Die generelle Unterstellung einer als negativ dargestellten Argumentationsweise und der darauf folgende Verwurf der gesamten Beträge eines Diskussionsteilnehmers gehört in den Bereich der schwarzen Rethorik ist IMHO keine Art und Weise wie wir hier mit einander umgehen sollten. Ich bitte um eine differenziertere Auseinandersetzung.

Insbesondere ist die Unterstellung auch noch falsch. Ich habe nicht von einer notwendigen Folge (also einem ‚Dammbruch‘) gesprochen, sondern von der Begründbarkeit partieller Verbote von einzelnen Gewaltformen, während andere gleichwertige Gewaltformen nicht verboten werden. Des Weiteren habe ich meine Sorge ausgedrückt, dass es zu weiteren Verboten können könnte. Wenn man sich die Zwitschereien zum Thema ansieht, ist die Sorge nicht unbegründet und auch hier bemerke ich entsprechende Tendenzen.

Ich habe vom Problem eines partikularen Verbots gesprochen, das möglicherweise zu kurz greift. Man könnte denken, was nicht verboten ist, ist erlaubt.

Dazu habe ich angeführt, das eine Verbotskultur für eine offene Kommunikation eher schädlich ist, weil sie eher zu Misstrauen und Schutzdenken führt.

Es sei noch darauf verwiesen, das wir hier über einen Bereich reden, der (noch) nicht (straf-)rechtlich relevant ist. Soweit solche Bereichte von dem Thema berührt werden gibt es bereits Gesetze, die entsprechend von Gerichten durchgesetzt werden. Wir reden hier also nicht von z.B. Körperverletzung oder Nötigung oder sexueller Belästigung, sondern von der Schilderung von zB. Gewalt in einem medialen und erzählerischen Kontext.

Ich würde mich für eine Formulierung (z.B. in einer Anti-Haressment Policy) stark machen, die alle Parteien in die Verantwortung nimmt miteinander zu kommunizieren und zur gegenseitigen Rücksichtnahme auffordert. Ggf. auch Hilfsmittel und Methoden nennt, die zur Anwendung kommen sollen.
Indem zum Beispiel zu jeder Runde eine kurze Einschätzung zu möglicherweise problematischen Elementen automatisch erfasst wird (zB. mittels einer Liste zum Ankreuzen). Die kann man entweder vor der Runde aushängen oder vor Spielbeginn abzeichnen lassen.
Indem zum Beispiel Kennzeichnungen verbindlich festgelegt werden an denen sich alle orientieren können. Diese müssen meines Erachtens nicht einmal besonders spezifisch sein.
Will man sich beispielsweise als Spielleiter bei einer Runde „Grey Ranks“ besonders absichert, kann man ja, neben einem (hypotetischen) „Stufe 6 (ohne Einschränkungen)“ noch mit Stichworten wie: „Exessive Gewalt, Kriegsverbrechen, Rassismus, Hinrichtungen, etc.“ absichern.
Ist man sich als Spieler unsicher was bei „ohne Einschränkungen“ zu erwarten ist, sollte man nachfragen.

Ok, also ich verstehe das jetzt so:
Weil die Regel "SCs und NSCs dürfen in CON Abenteuern nicht vergewaltigt werden" dazu führen könnte (man beachte den Konjunktiv) das noch weitere Regeln aufgestellt werden könnten (wieder konjunktiv) und die dann einen unangenehm im Spiel einschränken könnten, macht man lieber gar keine Regeln.
Leider verstehst du es falsch. Es ist weiter oben schon erklärt worden.

Sorry, aber das das Vertrauen auf die Vernunft der SLs nicht funktioniert dürfte doch sonnenklar sein.
Schade. Ich bedaure, das ich dir mit meinen bisherigen Ausführungen nicht nahebringen konnte, dass man dieses Thema auch als SL sensibel und achtsam angehen kann.

Ansonsten würde es doch nicht immer wieder zu diesen Konflikten kommen.
Hast du hierzu Zahlen? In dieser langen Diskussion, die sich an einem Einzelfall in England entzündet hat, ist bislang nicht von einer besonderen Häufung von Vorfällen gesprochen worden?

und die Spielerin des SCs auffordern, das jetzt mal ordentlich auszuspielen, schließlich sei das ein Rollenspiel. Und wenn die "nein" sagt, dann komnt als Antwort, da das nicht real sei solle die Spielerin sich nicht so anstellen.
Du beschreibst hier etwas das bereits ein Straftatbestand sein kann (Beleidigung oder Üble Nachrede kämen mir hier in den Sinn) und das ist dann eine Angelegenheit der Justiz und nicht mehr Aufgabe einer Con-Orga.

Offline YY

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Du beschreibst hier etwas das bereits ein Straftatbestand sein kann (Beleidigung oder Üble Nachrede kämen mir hier in den Sinn) und das ist dann eine Angelegenheit der Justiz und nicht mehr Aufgabe einer Con-Orga.

Das hat in diesem Kontext erst recht keine unmittelbare Schutzwirkung.
Was Prävention oder frühzeitige Korrektur angeht, könnte die Justiz auch auf dem Mond hocken.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline kamica

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Du beschreibst hier etwas das bereits ein Straftatbestand sein kann (Beleidigung oder Üble Nachrede kämen mir hier in den Sinn) und das ist dann eine Angelegenheit der Justiz und nicht mehr Aufgabe einer Con-Orga.
Das ist kein Straftatbestand (ich kenn mich damit aus) und damit sehr wohl Aufgabe eine Con Orga.

Offline Rabe

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Das ist kein Straftatbestand (ich kenn mich damit aus) und damit sehr wohl Aufgabe eine Con Orga.
Gut. Du weißt am besten welche Situation du konkret im Sinn hattest, also will ich dir nicht widersprechen. Wenn es keine Missachtung der Spielerin darstellte und sie die Äußerung nicht als Herabsetzung wahrnahm, ist es vermutlich keine Beleidigung gewesen, sondern nur eine Meinungsäußerung und die ist gesetzlich geschützt?

An ihrer Stelle hätte ich mich missachtet und beleidigt gefühlt. Allenfalls hätte ich noch in der herabwürdigenden Art, dass ich es ordentlich auszuspielen hätte oder der Unterstellung, dass ich mich anstellen würde, den Versuch gesehen mich vor den anderen Mitspielern verächtlich zu machen, was ich wahrscheinlich als üble Nachrede auffassen würde. Aber, das wäre nur mein Empfinden.

Mal ganz abgesehen davon, dass ich vor Jahren als Mitspieler in einer Con-Runde, aufgestanden bin, meine Sachen gepackt habe und den anderen Spielern höflich vorgeschlagen habe, in gleicher Besetzung (-1 SL) mit einem anderen Spielleiter weiter zu spielen. Was wir dann auch mit großem Vergnügen getan haben. Rat mal wessen Tag versaut war? (Der Auslöser war hier keine Vergewaltigung im Spiel, sondern 'nur' ein nachdrücklicher Versuch der Anmache durch einen NSC. Reaktion der Spielerin und Argumentation des Spielleiters waren wie von dir beschrieben.)

Pyromancer

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Das braucht man auch nicht, dafür gibt es die Hausordnung und AGBs...
Wenn ich ins Schwimmbad gehe, dann les ich mir die Hausordnung nicht durch und hab trotzdem keine Probleme, weil ich WEISS, wie man sich (in Deutschland) im Schwimmbad verhält.

Wenn jetzt ein Con in die Hausordnung schreibt, dass im Spiel keine Vergewaltigungen thematisiert werden dürfen, und ich les die Hausordnung nicht, dann hab ICH auch kein Problem, weil ich das als SL eh nicht thematisiert hätte. Das verbessert die Lage aber nicht. Weil der, der eine Vergewaltigungs-Szene in seinem Abenteuer drin hat die Hausordnung AUCH nicht liest, und dann halt unwissentlich gegen die Hausordnung verstößt. Und damit ist ja niemandem geholfen. Bzw. es ist halt wie weiter oben angesprochen so eine "Manager-Sicherheitsregel", wo sich die Con-Orga hinterher rausreden kann, wenn sich die Eltern von ein paar verstörten Jugendlichen beschweren, die in der Runde saßen.

Offline kamica

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Wenn es danach geht, was die Leute gelesen haben, dann könnte man das StGB komplett abschaffen. Die wenigsten werden das ganz gelesen haben. Ist das eine sinnvolle Lösung? Natürlich nicht.

Genau so ist es mit eine Regel auf einer Con. Die gilt, ob ich sie kenne oder nicht und wenn ich mich nicht daran halte, dann gibt es eine Strafe (im Zweifel den Rauswurf).

Und glaube mir: allen, die schonmal unfreiwillig als SCs vergewaltigt wurden wird diese Regel helfen, weil das Opfer die Disskussion, ob das noch ok ist (und das Opfer sich nur anstellt) oder ob das Opfer zu Recht sich beschwert, nicht mehr führen muss. Es nimmt sehr viel Druck vom Opfer, weil es sich nicht mehr für seine "Empfindlichkeit" verteidigen muss.

Grundsätzlich sind wir uns doch einig, das ohne Zustimmung des Spielers oder der Spielerin ein solches Verhalten nicht ok ist. Warum ist es dann so schlimm es hinzuschreiben?

Offline unicum

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Hmm, wenn FSK 18 nicht reicht, kann man ja vielleicht noch FSK 20 und FSK 30 einführen.  >;D

hm - nein. Ich weis dann immer noch nicht warum FSK so drauf steht.

Ich kenne einen SL der "nicht mit Kindern kann" - da steht immer FSK 18 bei ihm. Wobei die Rollenspielabenteuer (~4?) die ich auf cons mit ihm gespielt habe ganz normal im Vorabendprogramm laufen könnten,... (mit einer ausnahme wo tatsächlich etwas Sex drin vorkam - wobei wenn ich mir die Duschgelwerbungen zur Mittagszeit anschaue,...).

Genauso habe ich es auch mal erlebt das jemand blass wurde und den Raum fluchtartig verlassen hat -  ja da könnte man jezt vieleicht auch an die Situation denken "Sexuelle Gewalt" et.al.
Tatsächlich stand erstmal fast greifbar ein ? im Raum, was denn nun passiert war. Jemand stand auf und ging hinterher, auch eher so etwas wie eine plötzliche körperliche übelkeit erwartend.
Der Grund war für uns alle unbeteiligten - banal - (für die betroffene Person aber nicht, hoher Puls, herzrassen -> Panikattacke).
Der SL hatte gerade (StarWars RPG) eine Szene in einem Dschungel beschrieben wo Fäden zwischen Bäumen hingen,... das löste diese Attacke aus - Arachnophobia. Die Person entschuldigte sich danach sogar dafür und meinte das es normalerweise nicht so schlimm sei - es aber tatsächlich einer der gründe wäre warum die Präferenz eher auf SF als auf Fantasy liege - in Fantasy kommen Spinnen häufiger vor.

Und ich kenne noch jemanden der eine Clownphobie hat,... (heist glaub ich anderst) - und ja der SL ist ja nicht der Psyciater der Gruppe.

Nein, ich denke das "beschnuppern" vor dem Spielen ist doch das was am meisten bringt. Ein paar Sätze über das Abenteuer sagen und über den Spielstiel des SLs - und ggf auch der Spieler, den tatsächlich war es bei mir mal so das mir die beschreibungen eines Spielers wie seine Figur einen NSC foltert "zuviel" waren. Und dann eben auch gegebenenfalls das die Eier in der Hose haben und zu sagen das man miteinander einfach nicht spielen kann. Dazu muss das gegenüber nicht unbedingt ein schlechter Mensch sein - manchmal klappt es einfach nicht.

Also insofern FSK18 (oder FSK21) ist vieleicht der erste Hinweis das ich den beschreibenden Text des Abenteuers genauer lesen sollte - oder eben den SL fragen.

Offline unicum

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Wenn es danach geht, was die Leute gelesen haben, dann könnte man das StGB komplett abschaffen. Die wenigsten werden das ganz gelesen haben. Ist das eine sinnvolle Lösung? Natürlich nicht.

Genau so ist es mit eine Regel auf einer Con. Die gilt, ob ich sie kenne oder nicht und wenn ich mich nicht daran halte, dann gibt es eine Strafe (im Zweifel den Rauswurf).

Und glaube mir: allen, die schonmal unfreiwillig als SCs vergewaltigt wurden wird diese Regel helfen, weil das Opfer die Disskussion, ob das noch ok ist (und das Opfer sich nur anstellt) oder ob das Opfer zu Recht sich beschwert, nicht mehr führen muss. Es nimmt sehr viel Druck vom Opfer, weil es sich nicht mehr für seine "Empfindlichkeit" verteidigen muss.

Grundsätzlich sind wir uns doch einig, das ohne Zustimmung des Spielers oder der Spielerin ein solches Verhalten nicht ok ist. Warum ist es dann so schlimm es hinzuschreiben?

Ich hinterfrage eben die präfentive Wirksamkeit solcher Dinge.

Und ja das StGB könnte man abschaffen wenn es keine Polizei gäbe. Ähnlich sehe ich es auch bei aushängen auf Cons. Gut es gibt Cons da hat man viel Orga und es gibt welche da hat man sehr wenige vieleicht fast keine, weil die Orga etwa selbst gern spielt und in einem Spielraum verschwindet. Bei lezterem muss man dann eben auch selbst Polizei und Richter in einer Person sein und sich selbst verteidigen. Und als Conorga hat man manchmal schon genug zu tun um noch durch alle Spielrundenräume zu gehen und zu fragen ob alles in ordnung ist,...

Wobei das im realen leben ebenso ist. Frag ein beliebiges Vergewaltigungsopfer zum Thema Polizei in der nähe die hätte helfen können. (Die eine betroffene die ich kenne hat sich dazu nicht geäussert und ich habe nicht gefagt)

Aber einerlei,...

Warum hinterfrage ich die Wirksamkeit?
- Ich will eigentlich dazu animieren ggf. andere Lösungen anzudenken (leider fält mir auch nichts besseres ein - X card(?) vieleicht - kenne das Konzept nur sehr flüchtig vom lezten Gratisrollenspieltag). Aber wenn man einfach an den Punkt aufhört etwas besseres zu suchen bleibt man immer an der Stelle kleben.
- Leider auch aus schlechter erfahrung.
- Ich hätte halt gerne etwas wirksameres.