Autor Thema: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos  (Gelesen 10572 mal)

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Offline Vandal Savage

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H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« am: 3.05.2004 | 21:58 »
Jeder kennt den Namen, alle schreien "fhtagn", doch was hat es damit wirklich auf sich?
Nach der Lektüre einiger Webcomics über Cthulhu (die jetzt wo ich mich mehr auskenne doch deutlich witziger sind  ;D) hab ich mich ein bißchen in das Thema reingelesen, und bin doch sehr fasziniert.

Hier ist die Stelle um über die Bücher Lovecrafts selber bzw. seiner Freunde und nachfolger zu reden. Könnt ihr bestimmte Werke empfehlen?
Oder wer sich nicht auskennt kann fragen, was es mit Hastur, Yog-Sothoth, Shub Niggurath und der ganzen Bande auf sich hat (oder weiß das hier in einem Rollenspielforum tatsächlich jeder?).


Und beginnen wollen wir den Thread mit unserem Abendgebet:

Iä!

Yog-Sothoth kennt den Weg.

Yog-Sothoth IST der Weg.

Yog-Sothoth ist der Schlüssel.

Iä!


"I planned and fought and won battles you have only read about in your history books, boy. You're no tactician. There's too much need in you. Too much to prove to everyone. It's like a craving. That's your weakness. That's your undoing."

Offline Doc Letterwood

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #1 am: 3.05.2004 | 22:04 »
Das ist nicht tot was ewig liegt - auf das der Tod die Zeit besiegt!

Wenn ich nicht lernen müsste, würde ich jetzt "Hüter der Pforten" lesen, "Geschichten aus dem Cthulhu-Mythos, von Lovecraft selbst und seinen Mit-Fantasten Clark Ashton Smith,  Robert E. Howard, Frank B. Long,  August Derleth, Robert Bloch, Ramsey Campbell u.a. ...ein neuer Sammelband von BasteiLübbe.
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Preacher

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #2 am: 3.05.2004 | 22:06 »
Wobei zusagen ist, daß Lovecraft selbst sich da eher in Andeutungen ergangen hat; "Struktur" wurde in diesen Mythos erst von Derleth gebracht.

Zu empfehlen sind besonders "Die Berge des Wahnsinns" und "Der Fall Charles Dexter Ward", an Kurzgeschichten find ich "Ratten im Gemäuer" und "Musik des Erich Zann" und vor allem "Pickmans Modell" SEHR gut.
« Letzte Änderung: 3.05.2004 | 22:09 von Preacher »

Ludovico

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #3 am: 3.05.2004 | 22:08 »
Hat einer von euch "Die Traumsuche nach dem unbekannten Kadath" gelesen?
Ich fand es grausam und konnte es nicht ganz durchackern.
Es war irgendwie so... Ich hab Grusel erwartet und dann liest man da... Was war das überhaupt?  :q

Offline Lord Verminaard

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #4 am: 3.05.2004 | 22:09 »
Zunächst mal sollte man von Lovecraft nichts falsches erwarten. Mann nannte ihn den "Meister des Makabren", er ist kein Dramaturg, kein geschliffener Erzähler. Seine Erzählungen leben von den bizarren Ideen und dem Horror, der der Erschütterung des Realitätsgefüges innewohnt.

Von den Romanen und Novellen haben mir die meisten gefallen, vor allem "Der Fall Charles Dexter Ward", "Schatten über Innsmouth", "Berge des Wahnsinns" und "Der Schatten aus der Zeit". Von den Kurzgeschichten kann ich besonders "Träume im Hexenhaus" empfehlen, mit das beste von Lovecraft, wie ich finde.

Iä! Nyarlathotep fthagn!
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Preacher

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #5 am: 3.05.2004 | 22:12 »
@Vermi:
Oh ja, "Der Schatten aus der Zeit" ist Spitze - auch wenn die Großen Alten nur am Rande erwähnt werden. Das Konzept mit dem Körpertausch in verschiedenen Zeitaltern zu Forschungszwecken ist ein Hammer.

@Ludovico:
Hab ich noch nicht gelesen, aber ich hab schon durchaus positives davon gehört.

Offline Rauthorim

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #6 am: 3.05.2004 | 22:12 »
Der Fall Charles Dexter Ward kann ich auch empfehlen!
Das ist keine Signatur.

Offline Vandal Savage

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #7 am: 3.05.2004 | 22:15 »
Bis jetzt kenne ich nur Geschichten von Lovecraft selber und von August Derleth.
Welcher andere Mythosautor ist denn noch Pflicht?

Auch recht gut fand ich "Der Horror von Dunwich", einfach wegen der Vostellung, brrrr

Aber Ludovico hat insofern recht, dass die Geschichten meist nicht in dem Sinne gruslig sind. Den zum Einen kennt man viele Motive schon von irgendwoher (auch wenn Lovecraft selbst sie erfunden haben mag), und zum Andern ähneln sich viele Geschichten doch schon stark vom Aufbau. Aber zum Glück gibt es auch Ausnahmen von der Regel, und das sind die wirklich guten imho.
Er ist wikrlich ein Meister der Andeutungen, obwohl er auch mal richtig reinhauen kann (Sanity Loss ... ;D)

« Letzte Änderung: 3.05.2004 | 22:18 von SoulReaver »
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Preacher

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #8 am: 3.05.2004 | 22:19 »
Lies mal "Pickmans Modell".
Das is von Lovecraft selbst, und wirklich nicht gruselig - das ist der blanke Horror. Lovecraft benutzt eben nicht den Oberflächlichen Horror à la King (der auch spannend zu lesen ist) - der Horror liegt mehr darion, daß die Überzeugungen seiner Protagonisten in ihren Grundfesten erschüttert werden, und alle zutiefst verändert und traumatisiert daraus hervorgehen und (so sie denn überleben) die Welt nie wieder sehen können, wie zuvor...

Offline Doc Letterwood

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #9 am: 3.05.2004 | 22:23 »
@SoulReaver

Psychologischer chaotischer Horror, das ist es, was Lovecraft ausmacht. Viele haben als Zeitzeugen quasi seine Idee aufgegriffen wie die schon anfangs erwähnten Leute. Der "Mythos" um Cthulhu und Co. ist eine neue Erfindung von August Derleth und denjenigen, die Struktur in Lovecrafts Gedanken bringen wollten. Dabei war das nie Lovecrafts Absicht. Das Universum ist weit und grenzenlos, wird dagegen sind beschränkt. Und die Nachfolger versuchten eben, dieses Chaos, das ja in Azathot als dem Ursprung selbst schon begründet liegt, in Schubladen zu stecken, zu katalogisieren und zu kategorisieren, obwohl das dem Sinn des Lovecraftianischen Horrors zuwiderläuft.
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Offline Vandal Savage

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #10 am: 3.05.2004 | 22:31 »
@Preacher, morebytes

Hab ich gelesen, eine der sehr gelungenen Ausnahmen. Und das Konzept und das Lovecraft selber den Mythos t.B. auch nie so genannt hat, ist mir klar.
Und wenn mir Lovecraft nicht gefallen würde, würde ich seine Werke ja auch nicht verschlingen, obwohl ich fürs Abitur lernen müsste.  ::)

Aber man muss auch sehen, dass sich einige der Stories (vielleicht liegt das auch an Derleth, bei ihm ist mir das wirklich stark aufgefallen) ähneln.
Z.B. der junge Mann, der festellen muss, dass einer seiner Vorfahren ein Hexenmeister oder von einer anderen Rasse war/ist. http://www.macguff.fr/goomi/unspeakable/vvlast.html
Oder der einzelgängerische Akademiker, der ein altes Haus bezieht und irgendetwas Schreckliches herausfindet.

« Letzte Änderung: 3.05.2004 | 22:33 von SoulReaver »
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Preacher

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #11 am: 3.05.2004 | 22:37 »
Naja, ist wie bei den Aufhängern für ein Rollenspiel-Abenteuer - es gibt nur ne begrenzte Anzahl von Möglichkeiten, die Chars zu motivieren ;)
Die Geschichten selbst sind m. Mn. allerdings individuell genug.

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #12 am: 3.05.2004 | 22:45 »
Ich habe versucht "Der Fall Charles Dexter Ward" zu lesen, wurde mir als eines der besseren empfohlen.
Das war langweilig, schlecht bis unfreiwillig komisch geschrieben (diese Adjektive!) und so etwas wie einen Spanungsbogen suchte ich vergebens.
Lovecraft gehört zu den wenigen Autoren, die die Ehre haben, dass ich ihren Schrieb vorzeitig abbrach.
Und wenn das eine der besseren Arbein von ihm sein soll ... dann pfui Teufel war der schlecht.
Ich finde seine theorien interessant, den Mann als Autor bisher eine katastrophe.
Und nein, ich werde ihm keine zweite Chance geben, da lese ich in meiner knappen Freizeit lieber Sachen von Autoren die mir bereits gefallen oder versuche neue bevor ich mir einen schlechten Autor ein zweites Mal antue.

Offline Doc Letterwood

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #13 am: 3.05.2004 | 22:48 »
@ SoulReaver

Ich denke, die bekanntesten Geschichten von Lovecraft laufen nach einem ähnlichen Grundmuster, auf das dann die Geschichte gesetzt wird: das Unerklärliche bricht in die 20er Jahre-Welt des Protagonisten ein, er ist neugierig und entdeckt schreckliche Geheimnisse. Dennoch sind die Ausprägungen der Geschichten so faszinierend detailreich gehalten, dass es nie langweilig wird.
Ich kann sagen, ich habe eine sehr umfangreiche Lovecraft-Bibliothek (auch natürlich Bücher von Nachfolgern bis auf Holbein, diesen Hol-Kopf...der "Hexer von Salem" ist ein dermaßen dahingeschluderter Schund...), aber darunter sind auch Notizen und weniger bekannte Kurzgeschichten von Lovecraft, die allesamt neue Facetten des Unfassbaren zeigen.

Da würde ich empfehlen (fast alles von Suhrkamp): Die Sammlung "In der Gruft".

An eigenständigen längeren Geschichten:
Schatten über Innsmouth
Der Schatten aus der Zeit
Traumsuche nach dem unbekannten Kadath (wenn Du es Dir richtig "besorgen" willst...das ist eine der abgefahrensten Geschichten. Was "abgefahren" anbelangt, empfehle ich auch den "König in Gelb" von Robert Chambers, vor dem sogar Lovecraft Hochachtung hatte ;))


@ Marcel
Vergiss nicht, der Mann hat das vor siebzig Jahren geschrieben...klar ist die Sprache merkwürdig gestelzt und vieles wirkt auf uns heute unfreiwillig komisch. Ist nicht jedermanns Geschmack.
« Letzte Änderung: 3.05.2004 | 22:50 von morebytes »
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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #14 am: 3.05.2004 | 22:53 »
@morebyte
Das vergesse ich schon nicht, habe ich berücksichtig.
Kafka finde ich zum Beispiel sehr genial und das war in etwa dieselbe Zeit und auch andere Autoren damals konnten besser schreiben als Howie.
Es hat schon seine Gründe, dass ihn damals niemand wirklich verlegen wollte ;-)

Offline Le Rat

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #15 am: 3.05.2004 | 22:54 »
Eher augenzwinkernde Anspielungen auf den CHtuhlu-Mythos gibt es auch in der Illuminatus-Trilogie.
Auch eher augenzwinkernd und eigentlich nur durch sogenannte "Große Alte" und Gaslich-Atmosphäre mit HPs-Werk verbunden: "Der Clan der Magier" von Robert Zelazny

Und dann gibt es auch noch die Hexer von Salem-Bücher, die ich garnicht so schlecht finde.

Offline Doc Letterwood

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #16 am: 3.05.2004 | 22:57 »
@morebyte
Das vergesse ich schon nicht, habe ich berücksichtig.
Kafka finde ich zum Beispiel sehr genial und das war in etwa dieselbe Zeit und auch andere Autoren damals konnten besser schreiben als Howie.
Es hat schon seine Gründe, dass ihn damals niemand wirklich verlegen wollte ;-)

Jeder nach seiner Facon ;)
Jedenfalls hielt damals fast jeder Verleger sein Werk für haarsträubenden Unsinn. Ich hingegen finde ihn heute gerade wegen seines wirklich "reichhaltigen" Sprachstils für sehr interessant und ich finde, er schafft es, das "Unausgesprochene" (er erzählt ja nie direkt, welche Wesen die Leute sehen) sehr eindringlich rüberzubringen. So, dass ich denke "Nee, okay, ich will es gar nicht wissen..." :)
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Offline duke

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #17 am: 24.05.2004 | 15:19 »
Wer sich mal 'reinlesen will:

http://www.dagonbytes.com

Die ham auch Literatur von Poe, Mary Shelly und Bram Stoker. :)

Achja, die gruseligste Geschichte von Lovecraft für mich ist "Cool Air".

"At the Mountains of Madness" und "The Dreamsearch of unknown Kadath" sind eher Fantasygeschichten für mich. Was jetzt nicht heissen soll, dass das schlecht wäre. ;)
« Letzte Änderung: 24.05.2004 | 15:25 von Arnold Rimmer »
http://www.technotrouser.de - Roleplaying-Bereich: User: [das spielsystem] Pass: [die raumstation] (alles klein- und zusammenschreiben)

Noch heute sind seine elektrifizierten buddhistischen Gebetsmühlen bekannt, vor allem die Modelle mit hoher Umdrehungszahl, die 18 000 Gebete in der Minute erreichen.
 Stanisław Lem - Sterntagebücher, 28. Reise

Offline Felixino

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #18 am: 17.06.2004 | 22:34 »
Charles Dexter War habe ich auch gelesen und kann ihn nur weiterepmpfehlen, nur ne frage, was heißt dieses

fthagn?
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Feanor

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #19 am: 21.06.2004 | 11:39 »
Ich habe gerade ein Werk gelesen das sich ebenfalls mit dem Cthulu-Mythos beschäftigt und nicht von H.P. verfasst worden ist: Die Opferung von Graham Masterton

Meines erachtens kann Masterton um einiges spannender schreiben als Lovecraft und hält den Spannungsbogen über das ganze Buch hinweg.

Wer mal in den Mythos Cthulu hineinschnuppern möchte sollte sich unbedingt mal dieses Buch ausleihen/kaufen.

Ganz dicke empfehlung!  :d

Offline Doc Letterwood

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #20 am: 21.06.2004 | 11:47 »
@Feanor

Graham Masterton und Lovecraft würde ich nicht vergleichen. Masterton schrieb seine ersten Bücher in den Siebzigern, Lovecraft in den Zwanzigern und Dreißigern - beiden unterstelle ich mal eine ganz andere Intension, eine ganz unterschiedliche Atmosphäre, auch wenn sie über ähnliche Themen schrieben/schreiben. Also, ich finde beide Autoren auf ihre eigene Weise spannend - obwohl ich DIE OPFERUNG noch nicht gelesen habe, aber viele andere Geschichten von Masterton kenne.
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Offline Althalus

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #21 am: 21.07.2004 | 09:12 »
@Emperors Knight: fthagn dürfte wohl liegen bedeuten "Cthulhu R´lyeh fthagn" wird als "In R´lyeh liegt Cthulhu" übersetzt. Obwohl ich den Eindruck gewonnen habe, dass dieser Satz von Derleth stammt (zumindest kommt er in jeder seiner Stories vor, bei Lovecraft könnt ich mich jetzt nicht erinnern).

Generell muss man sagen, dass viel von dem, was z.B. im RPG vorkommt, auf Derleths Mist gewachsen ist. So ist Cthugha seine Erfindung ("Auf Cthulhus Spur"). In einigen Stories ("Die Ziegenmelker in den Bergen") kommt er auch mit echten "Fehldarstellungen" daher. Da werden die Älteren Götter plötzlich zu der "guten" Seite der Großen Alten, die Großen Alten sind bei ihm immer Elementarmächte (Cthulhu Wasser, Cthugha Feuer, Hastur Luft, etc.), usw. Viele der Verbotenen Bücher entstammen ebenfalls seiner Feder (Cthaat Aquadingen).

Wesentliche Unterschiede finden sich aber vor allem in der Sichtweise. Lovecrafts Stories beinhalten immer den vergeblichen Versuch, sich gegen Mächte aufzulehnen, gegen die der Mensch völlig hilflos ist. Derleth geht das Ganze direkter an. "Auf Cthulhus Spur" endet z.B. damit, dass eine Atombombe auf R´lyeh geworfen wird.  ;)
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Offline Vandal Savage

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #22 am: 21.07.2004 | 12:39 »
@Emperors Knight: fthagn dürfte wohl liegen bedeuten "Cthulhu R´lyeh fthagn" wird als "In R´lyeh liegt Cthulhu" übersetzt. Obwohl ich den Eindruck gewonnen habe, dass dieser Satz von Derleth stammt (zumindest kommt er in jeder seiner Stories vor, bei Lovecraft könnt ich mich jetzt nicht erinnern).

Doch doch, bei Lovecraft kommt er auch vor, Beispiel "Cthulhus Ruf" usw.
H.P. hat den Spruch schon selber erfunden.

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wjassula

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #23 am: 24.07.2004 | 02:04 »
"Die Traumfahrt zum unbekannten Kadath" ist für mich sein Bestes. Insgesamt würde ich Lovecraft als ein ganz eigenes Gewächs im Garten von amerikanischer Schauerromantik gepaart mit den Strömungen seiner Zeit (Sozialdarwinismus,Psychoanalyse, Globalisierung/Xenophobie - Modernismus halt) sehen, mit vielen Gemeinsamkeiten zu Robert Howard, dem Conan-Erfinder.Ironischerweise sehr amerikanisch, obwohl er doch immer gerne Europäer gewesen wäre. Was aber auch wiederum genau ins Bild passt. Ausserdem ist er ein grosser Wortmagier, der aus einem ganz eigenen Wortrepertoire hypnotische Effekte schaffen kann (wiederum ähnlich wie Howard), wenn's gut läuft. Wenn's schlecht läuft, gähnt man beim hundertsten "ghastly" oder "unholy" nur noch, weshalb die Kritik - jedenfalls lange Zeit, und vor allem im deutschen Sprachraum diese sehr artifizielle Sprache dann oft auch unerträglich, überladen, beschränkt usw. fand. Hat einen Haufen Schrott geschrieben, aber auch ein paar wirklich grosse Sachen.

Offline Ralf

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Re: H.P.Lovecraft und der Cthulhu-Mythos
« Antwort #24 am: 24.07.2004 | 04:10 »
Ich hab mal ein paar Kurzgeschichten von Lovecraft gelesen und die gefielen mir ganz gut.
Wenn ich jetzt im "grossen Stil" bei Cthulhu einsteigen wollte, welche Werke würdet ihr Kenner mir denn zum Einstieg empfehlen. Gibts da ne chronologische Ordnung?
Win if you can, lose if you must, but always cheat.
- Jesse "The Body" Ventura