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Attribute, Fertigkeiten und Co. - Bevorzugte Verteilung?
Daniel E.:
@nobody@home
Ich sehe das anders. Erstens, kreative Problemlösung ist ein feature, kein bug; wenn jemand den Felsen mit einem langen archimedischen Stab wegrollen will, dann gebe ich ihm gerne einen Wurf auf Athletik (Intelligenz), sofern das System eine solche Verbindung zulässt. Zweitens, denke ich nicht, dass ein "soziales Attribut" eine Nische braucht, weil ein "Kampf-Attribut" offenbar auch keine Nische braucht. In D&D 5E kann jedes Attribut außer Constitution von der einen oder anderen Klasse zum Angreifen verwendet werden - selbst Charisma, das soziale Attribut. Für das "Erkundungs-Attribut" können immer noch Stärke, Geschicklichkeit, Intelligenz, und Weisheit genutzt werden. Ich sehe hier keine Nischen. Gibt es ein anderes Argument dafür, dass nur und gerade das "soziale Attribut" auf Charisma beschränkt sein soll?
Aber grundsätzlich: siehst du kein Problem darin, dass in einer fünfköpfigen Gruppe jedes Mal derselbe Charakter jede Form von Verhandlung durchführt, weil es für alle anderen Charaktere ineffizient gewesen wäre, Redefähigkeiten zu wählen?
nobody@home:
--- Zitat von: Daniel E. am 8.08.2019 | 13:10 ---@nobody@home
Ich sehe das anders. Erstens, kreative Problemlösung ist ein feature, kein bug; wenn jemand den Felsen mit einem langen archimedischen Stab wegrollen will, dann gebe ich ihm gerne einen Wurf auf Athletik (Intelligenz), sofern das System eine solche Verbindung zulässt. Zweitens, denke ich nicht, dass ein "soziales Attribut" eine Nische braucht, weil ein "Kampf-Attribut" offenbar auch keine Nische braucht. In D&D 5E kann jedes Attribut außer Constitution von der einen oder anderen Klasse zum Angreifen verwendet werden - selbst Charisma, das soziale Attribut. Für das "Erkundungs-Attribut" können immer noch Stärke, Geschicklichkeit, Intelligenz, und Weisheit genutzt werden. Ich sehe hier keine Nischen. Gibt es ein anderes Argument dafür, dass nur und gerade das "soziale Attribut" auf Charisma beschränkt sein soll?
Aber grundsätzlich: siehst du kein Problem darin, dass in einer fünfköpfigen Gruppe jedes Mal derselbe Charakter jede Form von Verhandlung durchführt, weil es für alle anderen Charaktere ineffizient gewesen wäre, Redefähigkeiten zu wählen?
--- Ende Zitat ---
Ich sehe diese Art von Logik primär als Argument dafür, auf Attribute als solche -- und insbesondere als "unbedingt nötige Grundlage" für Fertigkeiten -- gleich ganz zu verzichten. Außer einem kuschlig-wohligen "klingt einfach sinnvoll"-Gefühl bringen die mir in der Praxis nichts; entweder mache ich als hypothetischer Systemdesigner die Verbindung zwischen Attribut und Fertigkeit "fest" und knalle damit halt allen potentiellen Charakterbauern meine Vorstellung davon, welche Charakterkonzepte nun "richtig" und welche "falsch" sind, als regelseitig verbindlich vor den Latz...oder ich lasse mehr oder weniger frei Kombinationen von allem mit allem zu, dann zieht aber schnell die große Beliebigkeit ein und insbesondere bei den (ja meist breiter angelegten) Attributen wird verständlicherweise jeder möglichst versuchen, für Herausforderungen immer die Verwendung seines besten Werts zu rechtfertigen. Wenn nun aber jeder ohnehin das tut und damit auch einigermaßen durchkommt, dann brauchen wir eigentlich nur noch einen einzigen "Eh Immer Verwendetes Attribut"-Eintrag auf dem Charakterbogen...und wenn dieser dann noch meistens ohnehin praktisch denselben Wert aufweist (was etwa bei D&D4/5 für das jeweils höchste Attribut so ziemlich der verbreitete Normalfall zu sein scheint), können wir den auch gleich als Konstante in die Systemgrundmathematik einkalkulieren und den Platz dafür ebenfalls einsparen.
Daniel E.:
--- Zitat von: nobody@home am 8.08.2019 | 14:02 ---Ich sehe diese Art von Logik primär als Argument dafür, auf Attribute als solche -- und insbesondere als "unbedingt nötige Grundlage" für Fertigkeiten -- gleich ganz zu verzichten.
--- Ende Zitat ---
Dem stimme ich zu. Wenn Attribute keine weitere Funktion haben außer die Boni für Fertigkeiten zu modifizeren, dann würde ich lieber gleich nur mit Fertigkeiten arbeiten.
Ich bin aber nach wie vor nicht so pessimistisch, dass es zu dem von dir beschriebenen Dammbruch kommen muss, sobald man die eins-zu-eins-Zuordnung von Attributen und Fertigkeiten auflockert.
--- Zitat ---[...] oder ich lasse mehr oder weniger frei Kombinationen von allem mit allem zu, dann zieht aber schnell die große Beliebigkeit ein und insbesondere bei den (ja meist breiter angelegten) Attributen wird verständlicherweise jeder möglichst versuchen, für Herausforderungen immer die Verwendung seines besten Werts zu rechtfertigen. Wenn nun aber jeder ohnehin das tut und damit auch einigermaßen durchkommt, dann brauchen wir eigentlich nur noch einen einzigen "Eh Immer Verwendetes Attribut"-Eintrag auf dem Charakterbogen...und wenn dieser dann noch meistens ohnehin praktisch denselben Wert aufweist (was etwa bei D&D4/5 für das jeweils höchste Attribut so ziemlich der verbreitete Normalfall zu sein scheint), können wir den auch gleich als Konstante in die Systemgrundmathematik einkalkulieren und den Platz dafür ebenfalls einsparen.
--- Ende Zitat ---
Aber das im "luftleeren Raum" zu erörtern, ist vermutlich müßig. Lohnen würde es sich, ein konkretes System dahingehend zu prüfen, ob die Erweiterung der Zuordnungen von Attribut und Fertigkeit wirklich den Rahmen/das Balancing sprengen.
Doc-Byte:
Also, ich hätte da evtl. ein Beispiel zur Hand: Das Match System von (ursprünglich) Equinox: Auszug der entsprechenden Regeln
Daniel E.:
Danke dafür. Ich habe das Dokument ein wenig überflogen bis zur Tabelle, die Beispiele für Fertigkeitenbenutzung mit allen Attributen gibt.
Hast du Spielerfahrung mit dem System? Nobody@home befürchtete ja, dass Regeln solcher Art dazu führen, dass jeder nur noch mit seinem besten Attribut würfelt. Wenn du Spielerfahrung hast, kannst du das bestätigen oder verneinen?
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