Das Tanelorn spielt > [The Witcher] Allen eine gute Nacht
[AegN] Spieltisch
BBB:
Ihr folgt der Straße, vorbei an den kleineren Holzbauten, und der Gesang von Andras dem Roten lockt tatsächlich mehr und mehr Menschen vor die Türen und an die Fenster. Viele scheinen zunächst neugierig ob des unerwarteten Gesangs, und die meisten Dorfbewohner scheinen ehrlich berührt von den traurigen Worten. Ihr seht eine ältere Frau, die auf offener Straße in Tränen ausbricht, nicht wenige beginnen zu schluchzen und einen Mann mittleren Alters an Krücken blickt ergriffen zum Himmel und ruft laut aus: "Gesegnet die Gefallenen! Gesegnet seien die Gefallenen!"
Auch ihm laufen die Tränen übers Gesicht.
Doch auch wenn Neugier und ehrliche Ergriffenheit die vorherrschenden Reaktionen auf den meisterlichen Gesang des Elfen sind, auch Ablehnung und, ja, ihr glaubt es ist Angst, begegnen euch.
Ein Mann mit langem weißem Bart und einem erblindeten Auge spukt aus, als ihr ihn passiert, und leise hört ihr ein "verfluchte Anderlinge!" über seine Lippen kommen, ehe er sich schnell abwendet und das Weite sucht. Andere schauen zwar kurz, verschwinden aber ebenso schnell wieder hinter ihren Türen.
Und dennoch: Es ist friedlich in Eschenberg. Es herrscht eine gedrückte, aber besinnliche Stille.
Nicht einmal die Nilfgaarder Wachen, die an eine Wand gelehnt stehen und eine Flasche kreisen lassen, machen Anstalten euch zu kontrollieren oder anzusprechen. Sie schauen euch nur nach und schweigen in sich gekehrt.
Mit jedem Haus, das ihr passiert, fällt euch das typische Fehlen junger, kampffähiger Männer und Frauen ins Auge, das ihr schon aus den anderen besetzten Gebieten gewohnt seid. Der Krieg fordert seinen Tribut, soviel ist klar.
Doch noch etwas fällt euch ins Auge.
Eschenberg vergreist. Nirgendwo sind Kinder zu entdecken, keine Waisen, keine Straßenjungen, die doch sonst so häufig die eroberten Gebiete prägen.
schneeland:
Kaska
Mich beschleicht ein ungutes Gefühl. Aber ich beschließe, die friedliche Stimmung lieber nicht durch übereilte Fragen in Gefahr zu bringen und halte vorerst nur Ausschau, ob sich vielleicht Anzeichen auf den Verbleib der Kinder finden. Vielleicht tuscheln die Leute untereinander, oder es finden sich eben doch noch irgendwo Kinder in größerer Zahl - warum auch immer.
Der Läuterer:
Andras der Rote
Ich freue mich, dass unsere Darbietung so guten Anklang findet, als wir zusammen durch das Städtchen ziehen. Und ich hatte schon befürchtet, dass sich meine Lyra verstimmt hätte.
Ich nicke den Zuhörern zu und wische mir eine imaginäre Träne weg. Dann lächele ich sie an.
Als die Strophen des Liedes beendet sind, wende ich mich mit einem neuen Lied an den Einäugigen, der mir sehr bitter erscheint.
"Ich kenne ihn schon lange diesen stillen alten Mann
Und immer wenn ich heim komm lächelt er mich freundlich an
In unsrer Strasse kennt ihn jeder
Und alle Kinder lieben ihn
Und wenn sie ihm mal Streiche spielten
er hat ihnen immer schnell verziehen."
'Die jungen Männer fehlen hier ebenso wie die Kinder.' denke ich bei mir. 'Die Männer sind sicher eingezogen worden. Und die Kinder wurden vor den Kampfhandlungen sicherlich in Sicherheit gebracht.'
BBB:
Auch der zweite Beitrag verfehlt seine Wirkung nicht.
Während ihr weiter die Straße entlang geht, beginnen euch die ersten Dorfbewohner zu folgen - wenn auch zögerlich und in gebührendem Abstand. So sehr die Musik fasziniert, das Bild eines elfischen Musikers, seines zwergischen Begleiters und eines Hexers, der die beiden eskortiert, weckt sowohl Neugier als auch vorsichtige Skepsis.
Wer weiß schon, was diese Truppe im Schilde führt?
Und doch hat man schon Geschichten gehört von Hexern, die in Begleitung von Barden reisen, um sich selbst ein Denkmal zu setzen. Und dieser Barde hier scheint dazu allemal fähig zu sein!
Als ihr den Dorfplatz erreicht, wo sich die Straße verbreitert und den Weg frei gibt auf zwei große, aus Stein erbaute mehrstöckige Herrenhäuser und einen U-förmigen Holzbau, dessen großer Türschild in Form eines Wolfskopfes ausweist als Gasthaus "Zum Wolfskopf", folgen euch bereits ein knappes Dutzend Eschenberger.
Der erste Eindruck aber bleibt: Die Bevölkerung Eschenbergs ist alt, und abgesehen von zwei Kindern, die von ihren jeweiligen Begleitpersonen, offenbar Großeltern, eng bei sich gehalten und schützend abgeschirmt werden, sehr ihr niemanden, der unter 14 Jahren zählt.
Noch bevor die letzten Töne verklungen sind, öffnet sich auch die Tür zum Gasthaus, ein paar der Besucher und ein älterer Mann in lederschürze, offenbar der Wirt, treten auf die Straße, um euch zu sehen. Beifall brandet auf, als Andras die Lyra absetzt und der Wirt kommt strahlend auf euch zu und verkündet: "Herzlich willkommen in Eschenberg, werte Spielleut! Hereinspaziert, nur herein, ihr müsst durstig sein und hungrig von der langen Reise!"
Euch entgeht jedoch nicht, wie sein Blick einen Moment zu lang auf Kaskas Armbrust verharrt und wie er Luskar noch ausgiebig mustert, während er euch schon sanft und durchaus nicht unfreundlich in Richtung Gasthaus geleitet.
Der Läuterer:
Andras der Rote
Ich wende mich an die Zuhörer auf der Strasse und an den Wirt.
"Ich bin nur ein einfacher Spielmann, der die Lyra zum Erklingen bringt. Und von glorreichen Taten derer, denen ich folge, singt."
Ich bedanke mich mit einer Verbeugung für den Empfang und stelle uns dann vor.
"Luskar von Hagge, ein edler Streiter und ruhmreicher Reiter. Hinter Sorgen-umwogter Stirn ein Mann mit Hirn und Ehr. Von nobler Gesinnung und noch viel, viel mehr."
"An seiner Seite Kaska, gross an Mut, gesegnet, heilbringend und gut."
Fragend deute ich auf mich.
"Mein Name, gute Leute? Bin Andras der Rote; Gestern, morgen, heute. Bin ich nur beider Sänger und Bote."
"Wer von Euch uns ist gewogen, der möge finden das Ende vom Regenbogen."
"Komm. Schenk uns ein, Wirt. Lasst uns trinken und nach dem nächsten Glase winken."
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