Das Tanelorn spielt > [The Witcher] Allen eine gute Nacht
[AegN] Spieltisch
Der Läuterer:
Andras
“Und wir wissen uns keine Lösung, versteht Ihr, Herr Hauptmann?“
“Sagen wir den Bewohnern, was hier vor sich geht, dann käme es wohlmöglich zu einem Aufstand. Selbst wenn er vielleicht kurzfristig erfolgreich wäre, so würden doch schon sehr bald alle Aufständischen niedergemacht werden. Es käme zweifelsohne zu zahlreichen Opfern auf beiden Seiten. Für die Bewohner gäbe es nichts zu gewinnen aber alles zu verlieren.“
“Wir könnten auch versuchen, die Kinder zu befreien und vielleicht hätten wir damit Erfolg. Aber was dann? Die Kinder könnten nicht zurück zu ihren Familien gehen. Sie würden sofort Gefahr laufen, erneut entführt zu werden.“
“Wir könnten die Kinder auch wegbringen. Aber wohin? Überall ist besetztes Gebiet. Und überall wären die Kinder weiterhin in Gefahr und sie wären auch fürderhin von ihren Familien getrennt.“
“Wie wir es auch drehten, nichts machte einen Sinn.“
Der Läuterer:
Andras
“Wissen Sie, Herr Hauptmann, zuerst dachten wir ja, die Kinder würden entführt werden, um in Minen als Sklaven eingesetzt zu werden. Aber hier gibt es weder Bergbau noch Metalle zu schürfen.“
“Dann dachten wir, die Kinder würden als Geiseln gehalten, um die besetzten Ortschaften gefügig zu machen und ihren Widerstand zu brechen. So etwas macht jedoch nur dann Sinn, wenn die Familien auch um den Verbleib ihrer Kinder als Geiseln wissen.“
“Nichts ergibt einen Sinn.“
“Aber gerade eben hat es Klick gemacht.“
“Es muss alles keinen Sinn machen, wenn es einem verrückten Gehirn entsprungen ist. Jemand, der gar kein Ziel verfolgt, sondern nur Schmerz und Leid verbreiten will.“
“Herr Hauptmann, kennt Ihr zufällig jemanden, der genügend Macht besitzt und auch noch ein perfides Vergnügen dabei empfindet, wenn er andere Menschen quälen und leiden lassen kann? Einfach weil er es kann? Einfach aus Spass an der Freude? Einfach weil er ein boshaftes, krankes Gehirn hat?“
“Kennt Ihr so jemanden?“
BBB:
Der Redensführer der Soldaten lächelt höflich, als Andras ihn anspricht.
"Ein Barde? So so... Nun, Herr Andras, ich denke, dass ihr Euch unter Wert verkauft. Wäret Ihr keine Bedrohung, würden wir uns nicht unter diesen Umständen gegenüber stehen."
Seine linke Hand fässt an die Schwertscheide, seine rechte bewegt sich in Richtung des Griffes... nur am dann kurz davor anzuhalten. Er überlegt kurz. Dann grinst er.
"Ich bin kein Hauptmann, Herr Barde. Mein Rand ist der eines Majors. Anys mein Name."
Mit der Rechten ergreift er die Gürtelschnalle, löst sie und in einer fließenden Bewegung wirft er sein Schwert samt Scheide fort. Auf ein Zeichen seinerseits hin, machen seine Soldaten ein paar Schritt von euch weg - sie sind immernoch nah genug, dass sie euch ohne Probleme mit Armbrüsten niederschießen könnten, aber eben auch weit genug, dass ihr kampfbereit wäret, würden sie euch erreichen.
Die Geste hat etwas zweischneidiges.
Einerseits gibt der Major seinen Vorteil nicht wirklich auf, ihr seid immernoch sieben zu vier unterlegen und schlechter bewaffnet.
Andererseits ziegen seine Handlungen durchaus eine gewissen Offenheit und Gesprächsbereitschaft auf Augenhöhe, die ihr so nicht erwartet hattet.
Major Anys deutet auf einen umgestürzten Baum, der nur wenige Meter entfernt von euch liegt.
"Setzen wir uns und reden wir."
(to be continued)
BBB:
Der Major setzt sich zu Andras auf den Baum, hört ihm dann aufmerksam zu.
Er ist zunächst sehr schweigsam und zurückhaltend, aber aufmerksam. Ein, zweimal seht ihr den Anflug eines Grinsens über sein Gesicht huschen - einmal, als Andras das erste mal von Wollsäckel spricht und einmal, als er endet und direkt nach einem Sadisten fragt.
Es vergehen ein paar Herzschläge, ehe er antwortet - und er tut dies, wie euch scheint, durchaus bedacht und aufrichtig.
"Habt Dank, Herr Andras, dass Ihr so offen mit mir sprecht, und erlaubt mir diesen Gefallen zu erwidern. Es ist stets erhellend so tiefe Einblicke in die Sichtweisen jener zu erhalten, die außenstehend und eher unbeteiligt sind."
"Lasst mich damit bebinnen euch zu bekennen, dass ihr ein gutes Stück der Geschichte schon selbst erraten oder viel eher: erforscht und erarbeitet habt. Ich habe nur wenige Korrekturen vorzunehmen, ehe ich Euch, wenn Ihr es mir gestattet, einen Rat an die Hand geben will."
"Zunächst einmal habt Ihr natürlich Recht. Die Kinder von Eschenberg, die in den letzten Wochen verschwunden sind, befinden sich in unserer Obhut - und ja, ich wähle dieses Wort durchaus bewusst, denn zu keinem Zeitpunkt waren sie einer Gefahr ausgesetzt, die jene übersteigt, in der sie ohnehin schon schweben, ganz ohne ihr Zutun oder ihr Wissen. Sie befinden sich an einem Ort, der nur wenigen bekannt ist, es wird sich um sie gekümmert und es geht ihnen ausnahmslos gut."
"Um zu erklären, wie es dazu kam, dass wir die Kinder an uns nahmen, muss ich jedoch etwas weiter ausholen. Wie Ihr sicherlich wisst, ist Eschenberg als Teil der Befreiung der nördlichen Gebiete vor etwa zwei Wochen unter das Protektorat des Imperators gestellt worden. Wir haben, wie in solchen Fällen üblich, einen Teil der Einwohner rekrutiert, um unsere weiterziehenden Truppen zu verstärken, den anderen Teil haben wir in ihr normales Leben zurückkehren lassen."
"Womit wir jedoch zunächst nicht gerechnet hatten, war der langanhaltende opportunistische und durchaus starrsinnige Widerstand, der uns nach erfolgreicher Beendigung der Kämpfe entgegenschlug. Fürst Novak, der derzeit offiziell das Kommando über die hier stationierten Truppen und die Verwaltung der Region übernimmt, wurde allein in der ersten Nacht seit Übernahme der Verwaltung dreimal Ziel von Anschlägen auf sein Leben."
"Zunächst hielten wir diese Anschläge für das Werk der Herrin Sibilja, in welchem Fall wir zur Wurzel des Übels vorgegangen wären und sie beseitigt hätten. Die Attentäter konnten uns jedoch glaubhaft versichern, dass alle drei Einzeltäter waren, eigenmotiviert und vorrangig aus Frust, Trotz und Starrsinn handelnd."
"Die Situation drohte also zu eskalieren, und Fürst Novak überlegte sich gut, was er tun konnte, um eine solche Eskalation zu verhindern - denn, seien wir ehrlich: Ein Aufstand der Bevölkerung hätte zwar einen großen Teil der in Eschenberg stationierten Soldaten das Leben gekostet, aber er wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit mit der Auslöschung der Bevölkerung und der Brandrodung der Siedlung geendet."
"Niemand von uns wollte das."
(to be continued)
BBB:
"Ich gebe offen zu, dass die von Euch angenommene Möglichkeit einer Geiselnahme eine der Überlegungen gewesen ist, die wir auf dem Tisch hatten. Sie hätte einige Probleme gelöst, aber letztlich hätte sich wieder ein Einzeltäter gefunden, der eigenmächtig gegen den Fürsten vorgegangen wäre. Wir mussten also etwas finden, womit wir die vorherrschende Meinung der bösen Nilfgaarder in den Hintergrund treten lassen konnten."
"Auf einem Jagdausflug trafen wir dann zufällig auf Wollsäckel - und wie sich herausstellte, war der vernünftige Troll tatsächlich die Lösung unserer Probleme. Er entführte die Kinder, brachte sie zu uns, wir nahmen sie in gewahrsam. Die Angst, die eigenen Kinder zu verlieren, würde die Bevölkerung eine Weile von weiteren Übergriffen und einer möglichen Revolte abhalten und der übernatürliche Feind aus dem Verborgenen würde die Aufmerksamkeit von uns lenken."
"Dass ein paar Bürger Eschenbergs ihr Leben ließen, während der Troll ihre Kinder holte, ist bedauerlich - aber letztendlich das kleinere Übel."
"Und eine Zeit lang funktionierte der Plan auch sehr gut. Wäre alles nach Plan gegangen, hätten wir die Kinder in ein paar Wochen "befreit", ihren Familien zurückgegeben und eine friedliche Koexistenz wäre möglich gewesen."
"Dann jedoch erfuhren wir, dass die Herrin Sibilja... einen Magier angeheuert hatte, um gegen den Fürsten vorzugehen. Wir stellten sicher, dass Wollsäckel verstand, dass er die erwachsenen am Leben lassen musste und holten uns den Begel, in der Hoffnung sie würde Warnung verstehen."
"Hat sie aber leider nicht."
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