Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Spielleiterthemen
Die Art des Sprechens beim Spielleiten?
Auribiel:
Wer zum Teufel braucht solche Infos? Da würde ich selbst einpennen als Spielleiter. Niemand steht mit dem Maß Maßband daneben und misst sodass nach oder braucht das. Da würde ich mir etwas mehr Wissen des SLs über stimmungsvolles aber kurzes Beschreiben und das richtige Platzieren von Hooks wünschen, wie in Büchern oder Filmen.
"Eine Frau mit langsam ergrauendem Haar steht dicht neben dem Fenster. Ihrer Kleidung nach ist sie eine Bäuerin hier aus dem Dorf.."
= schon etwas Älter, einfache Kleidung, mit dem Dorftratsch vertraut.
Ich bezweifle das irgendwer verlangt die Frau in den ungeschlagen Sandalen mit der braunen Schürze zu suchen... oder alle Dorfbewohner der Größe nach zu sortieren. ~;D
Issi:
--- Zitat von: tanolov am 20.10.2020 | 16:09 ---Stimme verstellen =/= Sprachstil.
KornedBeef hat da ein gutes Beispiel gebracht:
Ich hab das schon ein- zweimal erlebt das der Spielleiter versucht hat seine Beschreibungen besonders schmuckvoll, geschwungen oder mit thematischer Wortwahl rüberzubringen. Das führte immer dazu das es einen Tradeoff zwischen Atmosphäre und Informationsgehalt gab und die so gewonnene Atmosphäre dann durch 3 maliges nachfragen zerschossen wurde.
--- Ende Zitat ---
Ok.
Ich dachte da ausschließlich an "verschied. NSC mit verschiedenen Stimmen sprechen lassen."
Auf die Idee, dass man auch bei Beschreibungen die Stimme verstellen könnte, bin ich nicht gekommen.
Die Stimmung entsteht doch idR. eher dadurch "was" da "wie" beschrieben wird, und weniger durch den Tonfall des Sprechers.
Dazu kommt.- Es macht wenig Sinn etwas aus einer Perspektive zu beschreiben, die die SC gar nicht haben.
Wenn sie z.B. 5 Meter vom NSC entfernt sind, dann sehen die nämlich z.B. weder jeden Haarwirbel, noch können sie die Haarstruktur genau sehen.
Wenn ihnen die Figur frontal zugewandt ist, dann können sie auch nicht auf ihren Hinterkopf sehen.
Wenn man nur 50 cm entwernt ist, dann kann man dagegen auch Sommersprossen oder Muttermale(die im Blickfeld liegen) zählen.
Beschreibung machen nur Sinn, wenn sie auch die entsprechende Perspektive der Figuren auf die NSC beziehungsweise auf die jeweilige Situation berücksichtigen.
(Postion der Figuren zueinander, Entfernung, Blickwickel etc.)
SC haben idR. keine körperlosen Augen, Ohren, Nasen etc. mit denen sie alles jederzeit/überall wahrnehmen können.
(Noch haben sie einen Röntgen Blick, noch ist automatisch wichtig, wie detailliert bestimmte Dinge sind)
Eine genaue Beschreibung von etwas erfolgt normalerweise nur dann, wenn die SPL das auch anmelden.
a la: "Ich schau mir mal dies oder das näher an!" (Das heißt, ich achte entweder speziell darauf und/oder gehe extra näher ran)
Ansonsten genügt der grobe Eindruck.
Was können die SC aus ihrer Perspekive wahrnehmen? - Ist hier mMn. das Beschreibungs -Ziel
(Das wird leider auch in der Literatur immer wieder gerne nicht berücksichtigt. Eigentlich kein Wunder, wenn man sowas auch bei SL findet)
tanolov:
--- Zitat von: Issi am 20.10.2020 | 17:30 ---Ok.
Ich dachte da ausschließlich an "verschied. NSC mit verschiedenen Stimmen sprechen lassen."
Auf die Idee, dass man auch bei Beschreibungen die Stimme verstellen könnte, bin ich nicht gekommen.
Die Stimmung entsteht doch idR. eher dadurch "was" da "wie" beschrieben wird, und weniger durch den Tonfall des Sprechers.
Dazu kommt.- Es macht wenig Sinn etwas aus einer Perspektive zu beschreiben, die die SC gar nicht haben.
Wenn sie z.B. 5 Meter vom NSC entfernt sind, dann sehen die nämlich z.B. weder jeden Haarwirbel, noch können sie die Haarstruktur genau sehen.
Wenn ihnen die Figur frontal zugewandt ist, dann können sie auch nicht auf ihren Hinterkopf sehen.
Wenn man nur 50 cm entwernt ist, dann kann man dagegen auch Sommersprossen oder Muttermale(die im Blickfeld liegen) zählen.
Beschreibung machen nur Sinn, wenn sie auch die entsprechende Perspektive der Figuren auf die NSC beziehungsweise auf die jeweilige Situation berücksichtigen.
(Postion der Figuren zueinander, Entfernung, Blickwickel etc.)
SC haben idR. keine körperlosen Augen, Ohren, Nasen etc. mit denen sie alles jederzeit/überall wahrnehmen können.
(Noch haben sie einen Röntgen Blick, noch ist automatisch wichtig, wie detailliert bestimmte Dinge sind)
Eine genaue Beschreibung von etwas erfolgt normalerweise nur dann, wenn die SPL das auch anmelden.
a la: "Ich schau mir mal dies oder das näher an!" (Das heißt, ich achte entweder speziell darauf und/oder gehe extra näher ran)
Ansonsten genügt der grobe Eindruck.
Was können die SC aus ihrer Perspekive wahrnehmen? - Ist hier mMn. das Beschreibungs -Ziel
(Das wird leider auch in der Literatur immer wieder gerne nicht berücksichtigt. Eigentlich kein Wunder, wenn man sowas auch bei SL findet)
--- Ende Zitat ---
Meh, das ist jetzt aber wieder Spielstil abhängig. Klar, wenn ich super duper Immersion erreichen will sollte ich nur das beschreiben was die Charaktere auch wahrnehmen. Wenn Immersion auf der Prioliste weiter unten liegt, dann kann ich natürlich auch Dinge beschreiben die nicht unmittelbar wahrnehmbar sind. Damit hab ich dann auch gleich ein stark erweitertes Repertoire um das rüberzubringen was ich rüberbringen will. Als Beispiel u.a. wenn man den Protagonisten im Fadenkreuz sieht und weiß das ein Scharfschütze auf ihn angelegt hat.
Issi:
--- Zitat von: tanolov am 21.10.2020 | 07:35 ---Meh, das ist jetzt aber wieder Spielstil abhängig. Klar, wenn ich super duper Immersion erreichen will sollte ich nur das beschreiben was die Charaktere auch wahrnehmen. Wenn Immersion auf der Prioliste weiter unten liegt, dann kann ich natürlich auch Dinge beschreiben die nicht unmittelbar wahrnehmbar sind. Damit hab ich dann auch gleich ein stark erweitertes Repertoire um das rüberzubringen was ich rüberbringen will. Als Beispiel u.a. wenn man den Protagonisten im Fadenkreuz sieht und weiß das ein Scharfschütze auf ihn angelegt hat.
--- Ende Zitat ---
Ich finde jetzt nicht, dass das nur ne reine Stilfrage ist.
Sondern eben auch ne Frage der Plausibilität.
Und der Spieler/innen Belastbarkeit/ Aufnahmekapazität
Welche Infos haben die Figuren(nachvollziehbar), und welche nicht?
Dass das auch Einfluss auf die Immersion hat, keine Frage.
(Ganz gleich ob sie jetzt das oberste Spielziel ist, oder nicht)
Wenn ich als SL auf die Perspektiven pfeife, und den SPL quasi alles aus der Perspektive des Allsehende, allwissenden- Auges/Ohres etc. beschreibe, dann kriegen die klar mehr Infos, als ihre Figuren eigentlich haben, und das hat natürlich auch Einfluss auf die Plausibilität, und damit weitergedacht, auch auf die Immersion, und natürlich gibt es mir als SL auch die Möglichkeiten - Beschreibungen noch detaillierter auszuschmücken.(Als sie es eigentlich wären)
Dennoch stellt sich die Frage: Braucht man das denn?
Oder anders:
Sind solche überdetaillierten Beschreibungen den Spielenden denn tatsächlich mehr Wert als Plausibilität/Immersion?
Oder ist das ne reine Vermutung?
Man braucht ja auch erst Mal einen Vergleich um das überhaupt feststellen zu können.
Solange man den nicht hat, lässt sich das schwer beurteilen.
Dabei muss nicht mal im Vordergrund stehen, dass es den SPL um Immersion geht.
Es reich mMn. schon Plausibilität, als Grund aus. - Oder- und das ist jetzt vielleicht eher ne Geschmacksfrage: Man bevorzugt als SPL kompakte Informationen, und möchte nicht mit unnötig langen Detailausschmückungen überfrachtet werden.- Davon ab, muss man der SL A. länger zuhören, und fühlt sich B. vielleicht noch genötigt sich das alles merken zu müssen.- Um es dann hinterher in wichtig und unwichtig zu sortieren.
- Das kann schon auch als Belastung empfunden werden.
Gerade wenn SL dann darauf bestehen: Ich hab das doch erwähnt (Versteckt in den vielen Details),- Wenn ihr nicht richtig aufgepasst habt, habt ihr Pech gehabt.
Würde das nicht unterschätzen.
Und bin daher vorsichtig mit- "Ist ja alles nur ne Stilfrage."
Nur meine Meinung :)
tanolov:
Puh das muss man jetzt erstmal etwas aufbröseln, da sind mitunter Dinge vermischt die nicht vermischt gehören.
1. In dem Beispiel von KhornedBeef ging es mir nicht um den Detailgrad, sondern um die Sprache. Wenn ich andere Vokabeln für bekannte Dinge verwende kann das durchaus Atmosphärisch wirken, aber ich verliere eben auch Information wenn die Vokabeln nicht allen geläufig sind.
2. verstellte Stimme <> verwendete Sprache.
Beispiel: Wenn ich einen "offiziellen" Text verfasse steht da evtl. sowas drin wie "Der hier dargestellte Sachverhalt wirkt sich negativ auf die bestehenden Prozesse aus und es besteht die ernste Gefahr das wir ohne Gegenmaßnahmen die festgelegten Ziele nicht erfüllen können." Wenn ich das gleiche in einer informellen Runde Verbal sage klingt das eher so: "ja das läuft halt scheiße, so kann niemand Arbeiten und wenn wir das nicht sofort ändern können wir den Laden auch dicht machen. Auch gut."
3. Du sprichst hier von Plausibilität. Was soll aus welcher perspektive wie plausibel sein? Plausibilität ist eben auch wieder stark Genre und damit wieder Spielstilabhängig.
4. Die Frage welche Art von Informationen den Spielern mitgeteilt werden ist unabhängig von der Frage nach der Sprache des Spielleiters. (darauf zielte mein letzte Post ab)
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln