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Charaktere und Abenteuer knallen aufeinander - Was kann man tun?

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ArneBab:

--- Zitat von: Issi am 22.08.2020 | 09:38 ---3. Natürlich gibt es auch viele faule SL, die das vielleicht sogar könnten aber denen der persönliche Aufwand zu groß ist.
Warum etwas auf die Figuren der Spieler zuschneiden, wenn sie sonst auch mitspielen?
- Und wenn mal einer aufmuckt.-  Es gibt genug andere, die einfach nur dankbar sind, dass überhaupt jmd. für sie leitet.
Und natürlich solche, die es nicht anders kennen, und deshalb erst gar keine Ansprüche stellen.

--- Ende Zitat ---
Diesen Teil finde ich zu moralisierend. Die Abenteuervorbereitung ist ja wirklich Arbeit, und (um deinen Text mal aufzugreifen):

Natürlich gibt es auch viele SL, die das vielleicht sogar könnten, für die aber der Aufwand bis zum nächsten Spielabend nicht schaffbar ist.

Sie sind vielleicht froh, dass sie es geschafft haben, das Abenteuer vorzubereiten, und werden aus der Spur geworfen, wenn das dann nicht klappt. Hier fehlt dann Erfahrung damit, dass ein Abenteuer leicht anpassbar ist, und einfach nutzbare Ansätze, wie es mit geringem Zeitaufwand geht.

Selis:

--- Zitat von: ArneBab am 22.08.2020 | 08:31 ---Autsch, das hat sicher weh getan :-/

Vermutlich war es aber besser, als es länger zu ziehen. Eine unpassende Dynamik kann sonst den Spaß am Rollenspiel selbst erodieren, und der ist nicht notwendigerweise gleich nach ein paar guten Runden wieder da. Ich hoffe, du hast schnell eine andere Gruppe gefunden!

--- Ende Zitat ---

Nein eigentlich nicht. Es war zwar das erste Mal in über dreißig Jahren, das ich aus einer Gruppe geschmissen wurde.
Aber ich spiele mit dem festen Grundsatz, das jeder in der Gruppe, d.h. alle Spieler, wozu ich auch den SL zähle Spaß an der Sache haben müssen.
Dafür nehme ich auch mal Abstand von Konzepten, wenn die sich nicht praktikabel erweisen und wandel die ab. Ich bin auch kein "Mein Charakter ist halt so..." Spieler.

In der Runde war es aber nun einmal anders, Plot vor Story, der SL will in erster Linie seinen Spaß haben, da haben sich alle unter zu ordnen. Die Gruppe existierte schon sau lange und war mti fünf Spielern voll, ich fragte mich irgendwann, was ich darin eigentlich verloren habe. In der festen Struktur konnte ich mich eh nicht einbinden und meine (auch vorher besprochen) Vorstellung von Charakterspiel biss sich mit dem was der Spielleiter im Endeffekt wollte, obwohl genau das was ich ihm erzählte ihm gut gefiel.

Im Endeffekt habe ich den Rausschmiss dann aber auch forciert, weil ich mir Schwachsinn nur eine Weile lang antue. Wenn jemand meint jemand der die Mitte vierzig überschritten hat, erziehen zu müssen, mir rollenspielerisch Vorschriften machen zu müssen. Meint, wenn ich in Dresden Files einen Dämon spiele, das es ein handzahmes Etwas ist, ich dieses White Court Zeug aber ausspiele und beschreibe grün im Gesicht wird, weil in seiner sauberen Welt Sex steril ist, dann sorry hört es eben mal auf. Erst erzählen wie knallhart das alles ist und wenn man sich danach richtet das Kotzen bekommen? Zum Schluß wollte er mir vorschreiben, wie ich meinen neuen Charakter in dem dritten Rollenspiel binnen 3-4 Monate zu benennen habe. Da hab ich mich dann ausgeklinkt und nur gewartet bis er ausfällig wird, damit ich dem einen Tritt in den Allerwertesten geben konnte. Er hat mich dann halt ne Sekunde bevor ich ausstieg rausgeschmissen, auch okay für mich. War ne reine Zeitverschwendung. Dresden Files fand ich aber eigentlich ganz nett und meine White Court Schlampe war ein klasse Charakter, hoffe ich kann die irgendwann mal wieder aus der Schublade holen.

nobody@home:
@Lord Selis: Absolut nachvollziehbar.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich denke, der Kontrast in der Wahrnehmung des Weißen Hofs mag sich zu einem gewissen Grad aus den Romanen erklären lassen. Da die aus Harrys alles andere als allwissender Ich-Perspektive erzählt sind und sich dessen Begegnungen mit diesen Vampiren abgesehen vom Abhängen mit seinem (ausdrücklich recht untypischen) Bruder in Grenzen halten, während er ja oft noch genügend andere Probleme um die Ohren hat, kann der geneigte Leser in gewisser Hinsicht schon zu dem Eindruck kommen, soooo schlimm wären die ja gar nicht und man könnte sich mit ihnen relativ locker arrangieren...

...aber schon Lara und Thomas Raith wissen sehr genau, daß sie und ihre weitere Familie bei allem Sex-Appeal (den, was man leicht vergißt, ja auch gar nicht der ganze Hof teilt) ganz reale Monster sind, und die beiden gehören im Rahmen ihrer Möglichkeiten noch zu den moralisch halbwegs integren "Netten". (Ja, Lara "Ich beherrsche meine Familie, nachdem ich meinen Vorgänger und Vater gebrochen und unter meine Gedankenkontrolle gezwungen habe, und fresse meine schwerverletzten sterblichen Diener lieber selbst, damit sie einen schönen Tod haben und mir so noch was nützen" Raith ist aus meiner Sicht für die Verhältnisse des Weißen Hofs immer noch eine von den eher Anständigen. Das sagt eigentlich schon alles.)

Issi:

--- Zitat von: Marduk am 22.08.2020 | 09:48 ---Manchmal haben auch SL und Spielende einfach eine andere Vorstellung des Charakters im Kopf. Die SL denkt sich, dass ein Aufhänger für den Charakter gerade noch akzeptabel ist, wohingegen die Person, die den Charakter spielt das anders sieht.

Hier sollten BEIDE irgendwo kompromissbereit sein.

--- Ende Zitat ---
Natürlich.
Das bezog ja auf Dinge, die für den Spieler tatsächlich ein "Figurbruch" wären.
Ich hatte das mal- zwar nicht wegen einem Plotaufhänger, sondern mitten im Abenteuer, wo der SL dann für meine Figur Dinge entschieden hat, die ich nicht entschieden hätte.
Sprich -"Dein Charakter ist halt so"- Spielleiter. - (Dein SC hat jetzt dies zu fühlen, dein SC hat  jetzt das zu machen)
Und dann regt sich halt doch uU. etwas Widerstand a la: "Moment, lieber SL. Ich hab ja nicht viel Deutungshoheit im Spiel. Genaugenommen nur über meine Figur. Wenn du mir die auch noch wegnimmst, habe ich gar keine mehr."
(Wenn mein SC fremdgesteuert wird- Bannzauber oder so- dann mag das ja noch nachvollziehbar sein. Wenn der SC aber noch klar denken kann, und die ihm zugedachte Persönlichkeit besitzt, dann irgendwann nicht mehr)

Edit.
So wie es "Mein Charakter ist halt so"- Spieler gibt, die zu keinerlei Kompromissen bereit sind, - (Ihre Deutungshoheit über die der anderen stellen) gibt es auch "Dein Charakter ist halt so"-Spielleiter, die das Gleich tun,-nur auf der anderen Seite des Schirms.

SC (Spieler Charakter)- sagt ja schon aus, wer hier die Deutungshoheit über die Figur besitzt.- (Denkt,fühlt, Entscheidungen trifft)
NSC (NichtSpieler Charakter)- sagt auch aus, wer hier die Deutungshoheit besitzt.

Als SL darf ich die  Deutungshoheit der Spieler (IdR. häufig  die einzige, die sie haben) deshalb nicht mit Füssen treten.

Wenn ich als SL meine, meinen Spielern vorschreiben  zu können, was ihre Figur zu tun haben, dann überschreitete ich gewisse Grenzen/Verantwortlichkeiten.
Das ist außerdem krasses Railroading. - Sicher häufig aus Hilfloskeit, weil man keine Idee hat, wie man sie sonst  ins Abenteuer bzw. auf die Plotspur zurück holt.

Wenn man Spieler bzw. Figuren InGame in eine bestimmte Richtung bringen will, dann nur von außen (durch die Umwelt, das Umfeld), nicht von innen, indem ich Entscheidungen für den Spieler treffe, oder ihm solche abverlange.

Selis:

--- Zitat von: nobody@home am 23.08.2020 | 10:01 ---@Lord Selis: Absolut nachvollziehbar.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich denke, der Kontrast in der Wahrnehmung des Weißen Hofs mag sich zu einem gewissen Grad aus den Romanen erklären lassen. .........
--- Ende Zitat ---

die Romane hatte ich noch gar nicht gelesen oder kannte das Setting. Ich musste mir alles aus den Beschreibungen des SL herleiten.
Bei meinen Verständnisfragen, die ich an ähnlichen Settings herleitete, beleidigten ihn schon ziemlich.

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