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Drei Stunden Würfelkampf

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Quaint:
Es würde mir wohl schon schwerfallen, einen 3 Stunden Kampf zu akzeptieren. Ich bevorzuge doch, wenn es etwas schneller geht. Das hängt aber auch daran, wieviel denn so passiert und ob ich gut unterhalten werde. Ich hatte letztens einen SL, der darauf bestand ein recht ungeeignetes Tool zum spielen zu verwenden (würfeln war sehr umständlich und zog sich) und dazu war er nicht so beschlussfreudig und hat teilweise ewig für die Züge der Monster und NPC gebraucht. Da hat sich dann auch mal ein ganz normaler Kampf quasi über den kompletten Spielabend gezogen. Das hat mich schon ziemlich genervt. Ich hab dann recherchiert, ob diese Kampflänge normal ist (war sie nicht, für den gegebenen Kampf hätte es weniger als ein drittel der tatsächlichen Spielzeit sein sollen), das Problem angesprochen, privat, aber es war einfach gar kein Problembewusstsein da, und dann schließlich habe ich die Runde verlassen. Es haben aber auch noch ein paar andere Sachen nicht so gepasst an der Runde.
Wenn ein Kampf aber 3 Stunden dauert weil es einfach entsprechend episch ist und auch viel passiert, dann geht das eher (z.B. stürmt man am Ende der Kampagne zusammen mit Verbündeten die Festung des Big Bad, und kämpft sich dann durch mehrere Stages vor usw.)

Pyromancer:
Ich hab in meinen wilden Tagen eine Feng-Shui-Kampagne geleitet, da gab es gelegentlich auch mal 4-bis-5-Stunden-Kämpfe; hat Spaß gemacht. Das war aber halt kein stumpfes Runterwürfeln der Gegner, da sind "Dinge passiert", es gab Drama, Rollenspiel, Schauplatz- und Zeitebenenwechsel, Lageänderungen, kurz: Dynamik. Und während dessen hat man halt geschossen und geprügelt.
Zuletzt hatte ich so einen extrem langen Kampf vor ein paar Jahren auf dem Tanelorn-Treffen, das müsste so ein viereinhalb Stunden Savage-Worlds-Kampf gewesen sein. Große Langeweile kam da nicht auf.
Im Regelbetrieb mag ich meine Kämpfe aber kurz und knackig, da ist ein Stündchen schon an der Schmerzgrenze.

Antariuk:

--- Zitat von: Megavolt am 29.08.2020 | 09:44 ---Es ist Rollenspielabend. Es zeichnet sich ab, dass sich der zentrale Kampf in die Länge zieht. Am Ende habt ihr 3 Stunden des Abends damit verbracht, den Kampf auszuwürfeln.

--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: Megavolt am 29.08.2020 | 09:44 ---Wie oft befindet ihr euch in einer solchen Situation?

--- Ende Zitat ---

Ich nehme mal an die drei Stunden sind eher sinnbildlich gemeint und nicht reale drei Stunden? Weil so lange haben wir noch nie gebraucht. Aber dass ein Konflikt mal länger dauert kommt durchaus vor - nicht nur bei D&D, auch z.B. bei Numenera hat es schon mal länger gedauert, oder auch Shadowrun. Über den Daumen gepeilt würde ich schätzen einmal alle 4-5 Sitzungen pro Runde? Damit ist für mich jetzt aber nicht gleichgesetzt, dass das per se schlecht oder langweilig ist.


--- Zitat von: Megavolt am 29.08.2020 | 09:44 ---Löst das irgendwelche Emotionen in euch aus? Falls ja, welche?

--- Ende Zitat ---

Das kommt sehr auf die Situation an. Als ich noch Pathfinder 1E geleitet habe, hat mich das mehr und mehr angeödet (auch, weil ich als SL mit steigenden Leveln mehr und mehr Fähigkeiten verwalten musste). Wenn Kämpfe wegen Fragen, ob hier jetzt +1 Circumstance Bonus gelten oder nicht oder ob der vom Spieler genannte Trigger einer verzögerten Aktion noch eintreten kann, sich um ein mehrfaches in die Länge ziehen, kommt da keine Spannung auf, weil die Zeit für Berechnungen draufgeht, die oft nichts mit der Dramatik der Szene zu tun haben. Die Emotionen schwankten bei mir dann zwischen Genervtheit, Frustration und Müdigkeit >;D

In Numenera dagegen bin ich ganz bei der Sache, auch wenn es mal komplexer wird, weil die SCs irgendeine verrückte Sache aus dem Hut zaubern und plötzlich alles kopfsteht. Das spielt sich für mich aber einfach interaktiver, es gibt mehr kreatives Vor und Zurück. Das reine Würfeln ist anteilig geringer als im o.g. Beispiel, aber die Spieler suchen manchmal auch nach Lösungen auf ihren Charakterbögen, was Zeit frisst - für mich aber kein Problem. Hier bin ich als SL meistens einfach neugierig, wie die Sache ausgeht, und habe sonst viel Freude.

In 5E, das ich jetzt schon ein paar Jahre leite, bin ich vergleichsweise schnell genervt, wenn es (gefühlt) zu lange dauert am Tisch - aber nicht, weil Encounter grundsätzlich zäh und langweilig verlaufen, sondern weil meine Gruppe sich zwischendurch gerne spontan umentscheidet, was getan werden soll, oder Notizen über eigene Fähigkeiten öfter nicht gut sind. Es könnte eben noch besser laufen, mit wirklich nur etwas mehr Disziplin, und das frustriert mich dann - diese in meinen Augen unnötigen zehn Prozent vergeudete Zeit ;D Da weiß ich aber dass das ein Tick von mir ist und die Dynamik per se wirklich nichts ist, wo man den Rotstift ansetzen muss.


--- Zitat von: Megavolt am 29.08.2020 | 09:44 ---Wie geht ihr damit um? Reagiert ihr irgendwie darauf?

--- Ende Zitat ---

In der unmittelbaren Situation, wenn ich merke, dass ausgewürfelte Konflike für mich ins Negative umschwenken, überlege ich ob ich Möglichkeiten habe, das Problem zu entschärfen. Auch als Spieler, weil man kann den Zweikampf, der grade durch viel Würfelei und Regelkram die ganze Szene in die Länge zieht, auch beeinflussen wenn man etwa den Raum anzündet oder so. Da muss man natürlich auch etwas aufpassen, nicht zum Troll zu werden. Wenn das Entschärfen nicht klappen sollte - die Möglichkeiten sind ja situativ auch sehr eingeschränkt - fokussiere ich mich auf die Dinge, die mir Spaß machen, und versuche das andere möglichst auszublenden.

Als Spielleiter finde ich es arg frustrierend, wenn die Energie einer Szene komplett zwischen Würfel- und Additionsfragen verpufft. In 5E halte ich meine Spieler auch dazu an, ihre Fähigkeiten zu kennen und sich ggf. Sachen so zu notieren, dass sie auf einen Blick sehen was da jetzt zu tun ist. Ich halte mir für solche Situationen mittlerweile gerne Optionen bereit, um die Sache zu beschleunigen (möglichst innerhalb der Parameter des gespielten Systems). Wenn es mir zu bunt wird, auch speziell in dem Fall dass ein Spieler seine Rumrechnerei zu sehr zelebriert ohne auf die Gruppe zu achten, reagiere ich mittlerweile auch mit direkten Ansagen, dass die Zeit verrinnt (ich habe auch schon echte Sanduhren mit 30 Sekunden auf den Tisch gestellt, wenn es zu zäh wurde). Sowas einfach still zu durchleiden und auf die Spielteile zu hoffen, die nach dem zähen Kämpfen kommen, mache ich nicht mehr. Das klingt jetzt ziemlich dramatisch, so wirklich schlimm ist es wirklich nicht, aber mit fortschreitenden SL-Jahren steigen die Ansprüche auch.

CK:

--- Zitat von: Megavolt am 29.08.2020 | 09:44 ---Es ist Rollenspielabend. Es zeichnet sich ab, dass sich der zentrale Kampf in die Länge zieht. Am Ende habt ihr 3 Stunden des Abends damit verbracht, den Kampf auszuwürfeln.

Wie oft befindet ihr euch in einer solchen Situation?
--- Ende Zitat ---
Seit den frühen 90ern - und speziell seit DS und DARC -  gar nicht mehr.
Warum solll man sich solche Systeme antun, man will doch spielen und sich nicht durch die Buckelregeln von irgendwelchen "Designern" leiden?

Megavolt:

--- Zitat von: Antariuk am 29.08.2020 | 10:50 ---Ich nehme mal an die drei Stunden sind eher sinnbildlich gemeint und nicht reale drei Stunden? Weil so lange haben wir noch nie gebraucht.

--- Ende Zitat ---

Es sind tatsächlich reale drei Stunden gemeint.

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