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"Eingeborenentänze" auf technologisch hohem Niveau

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Grey:
Wie könnte man das bestehende Techlevel der Menschheit mit einbringen? Also die primitiven Raumschiffe (des 60. Jhs.) in Szene setzen oder die urtümliche Kraftfeldtechnologie?

Sashael:
Es würde etwas helfen, wenn du näher definieren könntest, was denn die "primitiven" Raumschiffe draufhaben.
Wenn wir nur sehr sacht extrapolieren,  wird es bei einer Entwicklungszeit von 4.000 Jahren langsam schwierig, sich noch signifikante Machtunterschiede vorzustellen.

Oder anders ausgedrückt: Wenn jeder Alien ein Gott wäre, was ist dann deren Motivation, die Menschheit nicht zu bekämpfen?
Den "Geländevorteil" kannst du vergessen. Bereits die Technologie des 60. Jahrhunderts wird über Mittel verfügen, wirklich alles aufzuspüren, was sich in einem Sonnensystem herumtreibt oder versucht, sich auf irgendeinem Planeten zu verstecken.
Wenn also diese Menschheit, die im Vergleich mit uns bereits über High-Magic-Tech verfügt, so unterlegen ist, wie du es beschreibst, dann ist die Motivation der Gottaliens nicht Furcht oder Respekt.

Oder gab es einen Tech-Stop und die Menschen des 60. Jhd sind gar nicht so weit, wie sie es bei geradlinigen Techentwicklung sein könnten?

Ich weiß irgendwie nicht so recht, wie ich mein Problem ausdrücken soll.

Wie weit IST denn die Menschheit in deiner Vorstellung? Welche Technologie sollte denn als "primitiv" vorgeführt werden?

Sindaja:
Kultur ist eigentlich etwas, daß nicht durch den Techlevel definiert wird. Dinge aus technisch wenig fortgeschrittenen Kulturen können fasinieren, komplexe Sachen befremden und umgekeht.
Man sollte generell einfach Problem- und Tabuthemen meiden - bei lichtempfindlichen Aliens also keine Lasershow.
Mir fallen z.B. zwei Tänze aus sehr "urspünglichen Kulturen" ein, die kulturübergreifend faszinieren - Der Haka der Maori, der Kecak von Bali. Auch Aufführungen vom Nußknacker als klassisches Ballett sind noch heute immer ausverkauft.
Gewöhnungsbedürftig (aber anders faszinierend) ist dafür für außenstehende z.B. die Peking Oper, die zumindest in ihrer Zeit aus einer Kultur kam, die wahrscheinlich der mitteleuropäischen technisch überlegen war. Und dann gibt es die Anekdote, daß bei einem der ersten europäisch klassischen Konzerte im vorderen Orient das Stimmen der Instrumente als die "schöne" Musik wahrgenommen wurde. Vor allem die Musikwahrnehmung ist immer sehr durch die eigene Kultur geprägt und hängt überhaupt nicht damit zusammen, wie technisch fortgeschritten sie ist. Generell kann man hier fast sagen, daß je weiter eine Musik sich von ihren Ursprüngen entfernt hat, desto schwerer ist sie von anderen zu "verstehen". Darum sind auch Walgesänge oderursprüngliche Volksmusiken vieler Kulturen vielleicht einfacher für Fremde zu genießen als Beethoven oder koreanische Hofmusik.
D.h. lass die Dinge einfallen mit denen keine Tabus gebrochen werden. Lass dich vielleicht vom Cirque du soleil inspirieren oder Poetry Slam oder den mongolischen Steppengesängen oder Spanischer Reitkunst oder oben erwähnter Lasershow oder Charlie Chaplins Goldrausch oder Sumoringen oder...und wenn es sein muß, setze das dann mit Raumschiffen um. Eine aufwändige Inszenierung vom Sommernachtstraum z.B. oder Faust oder dem Traum der roten Kammer oder Star Wars...

Auribiel:
Ich bin ja ein großer Fan von "Humanity, Fuck Yeah!" bzw. "Humans are Space Orcs" und würde daher (gerade wenn ich mögliche Agressoren abschrecken möchte) auch irdische Gewohnheiten einbauen, die dem potentiellen Feind auch Achtung abtrotzen könnten:

- Wettessen, wer schafft das schärfste Curry? Und den Aliens vorher erklären, was Capsaicin ist. Quasi ein (wieder modernes) Martern ertragen können.

- einen Marathon zeigen (Ausdauer der Menschheit auf lange Sicht betonen - "wenn ihr uns angreift, könnt ihr euch auf einen laaangen Kampf einstellen)

- Gerade wenn es Tentakelwesen sind, das menschliche Skelett betonenen ("diese sonderbaren Aliens haben Calciumhaltige harte Strukturen in ihrem Körper und zerquetschen ihre Nahrung sogar mit Auswüchsen davon, anstelle sie vorzuverdauen!") - quasi ein Besuch in "Körperwelten" (könnte auch zu einem Schock bezüglich: "Die präparieren ihre Toten und stellen sie aus!" führen).

- Besuch von Hundezuchtschau (Agility?) etc. - Menschen machen sich ihre Umgebung Untertan, auch ehemalige Nahrungskonkurrenten werden einfach assimiliert

- Musik (von Klassischer Musik, über Deathmetal bis zur aktuellen "Spacebeatsynthirgendwas") - Menschen übermitteln nicht nur Nachrichten per Schall, sie schaffen damit auch Kunst in mathematisch festgelegten Kadenzen *verschwurbelte Fachsprache*

- Besuch einer extremen Siedlungswelt ("Ihr siedelt auf aktiven Vulkaninseln, wieso??? Und das noch mit einer Hochkultur?")

Grey:
@Sashael: Darauf antworte ich dir bei Gelegenheit gern per PM. Wenn ich jetzt in voller Breite die physikalisch/technischen Details meines Settings hier auswalze, führt das zu weit von meinem eigentlichen Thema weg. Außerdem lockt das die anderen an. ;)


--- Zitat von: Sindaja am  7.09.2020 | 09:51 ---Kultur ist eigentlich etwas, daß nicht durch den Techlevel definiert wird. Dinge aus technisch wenig fortgeschrittenen Kulturen können fasinieren, komplexe Sachen befremden und umgekeht.

--- Ende Zitat ---
Was meinst du, warum ich "primitiv" die ganze Zeit in Anführungsstriche setze? ;)

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