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Wieviel Götter sind zuviel/genug?
nobody@home:
--- Zitat von: JollyOrc am 8.10.2020 | 15:05 ---Ich bitte nocheinmal um Beachtung meines Wunsches was on- und was offtopic ist.
--- Ende Zitat ---
<leichtes Schulterzucken>
Die allererste Auswirkung realer Götter in einem Setting ist (oder sollte zumindest sein), daß sie eben real sind und man mit ihnen irgendwie klarkommen muß, weil sie auch dann noch existieren und eigene Interessen verfolgen, wenn man selbst gerade mal nicht damit beschäftigt ist, an sie zu denken; kurz gesagt, die gehen nun mal nicht einfach "weg". Und damit lassen sich dann auch sofort ganze Abenteuer bis potentiell hin zu Kampagnen daran aufhängen, was bestimmte Götter gerade im Moment eigentlich vorhaben -- welche Laune haben sie gerade (und ggf. aus welchen Gründen), wer hat Zoff mit wem, wer betreibt im Augenblick welche Intrigenspiele, und vor allem, da wir ja von Göttern reden: wie wirkt sich all das auf den Rest der Welt aus? Alles Angelegenheiten also, in die nicht mal nur sterbliche Spielercharaktere allein allzu leicht direkt verwickelt werden können.
Maarzan:
Solange die Götter halbwegs sortiert in verschiedenen Größen aufkommen, ist bei kleinen unten die Schmerzgrenze erst recht spät erreicht. Und dann ist auch noch die Frage: über welche Fläche verteilt?
Idealerweise hätte man dann halt auch verschiedene Strukturen in verschiedenen Gegenden.
Wichtiger fände ich da eine tatsächlich ausgefeilte Metaphysik.
So 2-3 Dutzend inkl. der kleinen wäre völlig OK.
Was es nicht braucht ist den "Gott des heutigen Abenteuers" ... quasi als passende Spielleiterwillenserweiterung /SuperNSC.
unicum:
Für mich sind Götter in einem Fantasysstelling immer etwas Polytheistisch angelegt. Jeder Gott hat einen zugewiesenen Machtraum ist aber selbst da nicht unüberwindlich stark. Er hat nur eine beschränkte aufmerksamkeit und kann sich nicht um alles kümmern - im gegesatz zu der vorstellung des Monotheismus der 3 grossen Buchreligionen und deren Ableger, wo Gotte sich um alles kümmern könnte, wenn er dem Menschen nicht den freien Willen gegeben hätte.
In einem Rollenspiel ist somit auch etwas die frage "wieviel macht hat denn ein Gott, wenn es etwa nur der "Gott der Halboffenen Tempeltür zum Haupttempel des Kriegsgottes" ist? Ist dieser Gott dann im Falle Kriegsentscheidend? (Er macht die Tür zu und der Kriegsgott ist im eigenen Tempel eingesperrt,...)
Mir ist bewusst das in eher Schamanistischen religionen zu ziemlich jede Naturerscheinung ein Gott ist, vom Floh bis zum Sturm kann jedes Wesen/Ding göttlichen ursprunges sein. Sicher denke ich das solche Anschauungen in dem ein oder anderen Setting einen Grund haben - Namen haben diese Götter aber nicht unbedingt, sondern eher beschreibungen "Der Alte Baum in der mitte des Urwaldes der alle anderen überragt" Das hat sicher seinen Charm. Auch wenn ein Spieler der einen Schamanen aus dem afrikanischen Regendwald spielt nun in einer großstadt wie Rom zu Caesars Zeiten auf den dortigen Polytheismus trifft (oder die Spieler auf so einen treffen).
Wenn ich eine Welt ausarbeite dann stecke ich ggf Arbeit in die Religion welche die Spielfiguren gewählt haben. Die anderen Götter kommen Selten über einen Namen und einen Bereich herraus. Selbst das D&D Klischee Gut/Böse/Neutral - ist meist eine Sache des Betrachters. Die Anderen sind schliesslich immer die böse! (Frag mal einen Ork ob er sich für Böse hält, wenn er erzählt wie sich Abenteurer durch seine ganze Sippschafft gemezelt haben,...).
In einem standard Phantheon dene ich ist das klassische Römisch/Griechische hauptphanteon völlig ausreichend. Die ganzen Nebengötter bekommen dann erst aufmerksamkeit wenn ich sie brauchen würde. Etwa weil ein Spieler den Glauben toll findet oder für ein Abenteuer ich einen kleinen lokalen Gott bräuchte.
In dem Sinne denke ich ab 12 wird es auch unübersichtlich. 9 ist eine gute Zahl, da komm ich mit den 9 Planeten die wir bis vor kurzem hatten und die römische Götternamen haben gut zurecht (und kann sie auch noch gut zuordnen). Spieler wissen auch recht schnell was los ist wenn ich sage "Kriegsgott", das hat schon einen kleinen Vorteil.
Feuersänger:
--- Zitat ---Das Thema dieser Diskussion sollte sein: Was will beachtet werden, wenn man Götter in eine selbst geschaffene Welt einbindet, und was können wir von existierenden Spielwelten lernen.
Also On-Topic: "wie sorge ich dafür, dass real existierende Götter im Spiel Auswirkungen jenseits von 'hier die Cleric Spruchliste' haben?"
--- Ende Zitat ---
Da ist allerdings die von SuSö genannte Setzung, wenn schon nicht allgemeingültig, so doch recht verbreitet, da sie eine elegante Motivation liefert:
- Götter haben gerne Macht
- Verehrung, Opfergaben etc verleihen ihnen Macht
--> je mehr Verehrung, desto besser
(und nebenbei, Kleriker sind dann quasi eine Investition: Gottheit verleiht ihnen etwas von ihrer Macht, in der Hoffnung dass deren Taten den Ruhm der Gottheit mehren und so zu mehr Verehrung führen)
Noch etwas extremer ist die Variante, dass die Götter überhaupt nur _existieren_, weil Leute an sie glauben. Das geht aber glaub ich schon auf griechische Metaphysik zurück. ("Wenn die Pferde Götter hätten, sähen die wie Pferde aus")
In Settings wie bspw Forgotten Realms gilt das aber nicht -- da ist die Apotheose von Sterblichen ein "ganz normaler" Vorgang; aber wie der genau funktioniert entzieht sich meiner Kenntnis. Ebenso ist da die Verehrung durch Sterbliche nicht ausschlaggebend für ihre Macht -- in der Zeit der Sorgen hat nicht auf einmal niemand mehr an die Götter geglaubt; da hat nur der Übergott ihnen mal eben die Kräfte geraubt weil er angepisst war. Übergott Ao hingegen legt keinen Wert auf Verehrung, und hat weder Kleriker noch Tempel.
--
Dann wollte ich schon die ganze Zeit etwas zur Natur des Polytheismus in solchen Fantasysettings schreiben:
Generell müssen die Gottheiten da großteils gelernt haben, mehr oder weniger miteinander auszukommen. Sie können Fehden untereinander haben, intrigieren, und versuchen sich ihre Portfolios abzujagen (wiederum gängige Praxis in FR). Aber es wird sich da eine gewisse Balance aus Bündnissen bilden, die für eine gewisse Stabilität sorgt. Ohnehin haben Götter ja Zeit und spielen daher meistens eher "long ball".
Wenn also da eine einzige Gottheit den Plan fasst, alle anderen Götter zu vernichten oder zu unterjochen oder was auch immer, auf dass alle Sterblichen nur noch diesen einen Gott verehren mögen - na da werden die anderen sicher eine breite Allianz dagegen bilden.
Im Großen und Ganzen wird es wohl daher in einem polytheistischen Pantheon mE darauf hinauslaufen, dass die Götter einander ihr Existenzrecht zuerkennen. Das heisst aber noch lange nicht, dass in einem weltlichen Reich zB Tempel böser Gottheiten geduldet werden.
Um jetzt mal auf dein Template zu kommen:
Zunächst mal sei angemerkt, so wie du das gepostet hast, kann man es als Nicht-Mod nicht kopieren, da Quotes beim Quoten ausgeblendet werden. ;)
Also hier der Bequemlichkeit halber für die Allgemeinheit:
--- Code: ---[b]Name:[/b]
[b]Anzahl Hauptgötter:[/b]
[b]Anzahl Götter gesamt:[/b]
[b]Gelten die Götter als tatsächlich existierend?[/b]
[b]Können die Götter realen Einfluß auf die Welt nehmen, wenn ja in welcher Form:[/b]
[b]Fühlt sich das für Euch als zuviel oder passend an?[/b]
[b]Besonderheiten:[/b]
--- Ende Code ---
Und hier nochmal ausgefüllt für mein D&D Homebrew:
Name: "Die Tetrarchie"
Anzahl Hauptgötter: 9 - für jede D&D-Gesinnung eine
Anzahl Götter gesamt: 9+X -- unbestimmte Anzahl minderer Regionalgottheiten
Gelten die Götter als tatsächlich existierend? Ja, definitiv
Können die Götter realen Einfluß auf die Welt nehmen, wenn ja in welcher Form: Durch Priester und andere Erwählte. Im Notfall tun sie ihren Willen auch recht deutlich kund.
Fühlt sich das für Euch als zuviel oder passend an? Da ich es selber so festgelegt habe, selbstverständlich ja. :P
Besonderheiten: Jede der 9 Mächtigen Götter ist verschiedenen Kulturen unter verschiedenen Namen und leicht unterschiedlichen Aspekten bekannt.
Die 3 Guten Götter sind miteinander verbündet, und haben ein direktes Interesse an den Geschicken der (Demi)Menschheit. Dazu haben sie eine der Neutralen Gottheiten mit ins Boot geholt. Dieses Quartett ist nun der Sponsor eines Imperiums, das den Großteil der zivilisierten Welt umfasst und entsprechend paritätisch von vier Vertretern dieser Gottheiten geführt wird, daher "Tetrarchie". Die anderen Neutralen Gottheiten (und ihre Kulte) werden toleriert, sind aber eher in den Randgebieten der Zivilisation stärker vertreten. Die Bösen Gottheiten gelten klar als Feindlich und ihre Kulte werden daher zumindest auf dem Gebiet der Tetrarchie nicht toleriert.
JollyOrc:
--- Zitat von: Feuersänger am 8.10.2020 | 16:11 ---Um jetzt mal auf dein Template zu kommen:
Zunächst mal sei angemerkt, so wie du das gepostet hast, kann man es als Nicht-Mod nicht kopieren, da Quotes beim Quoten ausgeblendet werden. ;)
--- Ende Zitat ---
oh verflixt, das war mir so gar nicht bewusst. Vielen Dank!
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