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[D&D] Zeit der Wölfe
Tintenteufel:
Session 10
Sha, 25. Tag des Richters 1504 n. B. - BERICHT I
Da ich diese Zeilen schreibe ist Burg Isenwaid, der Stammsitz von Haus Fengrin, nicht viel mehr als ein großer Haufen verwitterter Steine in Garogs Hügeln. Nur zwei verfallene, aber noch deutlich erkennbare Gebäude erheben sich aus dem Schutt: der Hauptturm im Norden und die innere Burg im Zentrum.
Die zerstörte Festungsanlage thront auf einer ovalen Insel inmitten eines kalten Wasserlaufs, der sich an ihrem Südende wieder zu einem sprudelnden, weißen Katarakt vereint. Dieser natürliche Wassergraben besitzt an jeder Stelle gute 20 Fuß Breite, während eine weitestgehend unbeschädigte Steinbrücke die Insel mit dem östlichen Flussufer verbindet. Das Torhaus am westlichen Ende der Brücke liegt jedoch vollkommen in Trümmern und ist nur noch zu erahnen.
Nordöstlich der Burgruine verläuft die Alte Straße. Wo sich die überwucherte Handelsstraße mit der Zuwegung von Burg Isenwaid kreuzt steht eine weitere Ruine. Vermutlich handelt es sich dabei um die eingestürzten Überreste einer Hufschmiede.
Silaqui führte Saer Anskar und seine Gefolgsleute am gestrigen Tage (24.1.1504) vorbei an jener Ruine hin zu der verwüsteten Festungsanlage von Haus Fengrin. Als der Ritter einen Blick in die Schatten des zerstörten Gebäudes warf, sprang ein zweiköpfiger Riese heraus.
Der Ettin war nicht viel größer als ein Oger, aber schlug unerbittlich mit Axt und Keule auf die Helden von Schwarzdorn ein. Noch im Kampf führte das Monster allerdings Streitgespräche mit sich selbst! Der eine Kopf ließ den kräftigen Körper des Riesen noch auf den Ritter einschlagen, während der andere bereits den schwarzen Amboss im westlichen Teil der Ruine anvisierte.
Plötzlich ließ der Ettin von Saer Anskar und seinem Schildknappen ab und rannte hinüber zu dem Schmiedewerkzeug. Mit einem mächtigen Hieb seiner Axt schlug er Funken aus dem schwarzen Stahl. Doch kurz darauf streckte Saer Anskar den Riesen nieder. Zum Beweis seiner Verbundenheit mit Taran wurde der Schwertstreich des Paladins von ohrenbetäubendem Donnerschlag begleitet und zertrennte so das Rückgrat des Ettins mühelos.
Der Druide Moryn untersuchte sogleich den Amboss auf dem die Angriffe des Riesen eine Rune zum glühen gebracht hatten. Lange betrachtete er das geheimnisvolle Schriftzeichen, das da im schwarzen Stahl orange aufleuchtete, vermochte es aber nicht näher zu deuten. Er war sich nur sicher, dass es eine Rune der Riesen war. Was bei einem Ettin natürlich nahe liegt.
Ohne weitere Zeit an der Ruine zu verlieren zogen die Helden von Schwarzdorn weiter. Stolz schritt Saer Anskar als rechtmäßiger Burgherr voran, über die blanke Steinbrücke und auf den Stammsitz seiner Familie zu. Als er das innere Burgtor passierte waren bereits die Klänge eines Gelages aus der großen Festhalle zu vernehmen, ganz so wie es vielleicht vor vierhundert Jahren noch üblich war. Aber heute? In dieser Ruine?
Der Ritter blieb mit Moryn und Berthil Basilius am Tor zurück und sandte die königliche Heroldin Silaqui aus, um die Lage auszukundschaften.*
- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur
*Unsere Augen und Ohren haben nun schon länger keine Rückmeldung gegeben. Auch wenn heute ein Sha ist, und die Schwarze Göttin geachtet werden muss, sende ich sogleich eine Einheit aus, die an der Burgruine nach dem Rechten sieht.
Tintenteufel:
--- Zitat von: Mhyr am 13.04.2021 | 17:56 ---Session 10
Sha, 25. Tag des Richters 1504 n. B.
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Der Ritter blieb mit Moryn und Berthil Basilius am Tor zurück und sandte die königliche Heroldin Silaqui aus, um die Lage auszukundschaften.*
- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur
*Unsere Augen und Ohren haben nun schon länger keine Rückmeldung gegeben. Auch wenn heute ein Sha ist, und die Schwarze Göttin geachtet werden muss, sende ich sogleich eine Einheit aus, die an der Burgruine nach dem Rechten sieht.
--- Ende Zitat ---
Der Cliffhanger der Runde sah eigentlich anders aus, da aus der Ruine der inneren Burg eine alte Bekannte der SCs in den Hof kam:
Die unbarmherzige Anführerin der (mittlerweile toten) Schläger aus Session 4,
die Saer Anskar, Moryn und Berthil niedergestreckt hatte.
Da das aber IC Spielberichte sind ist diese Info noch nicht eingearbeitet, anstatt dessen noch eine Schippe Anspannung oben drauf indem Wendelyn in der Zukunft schreibt - denn wir spielen ja noch den 24.1.1504 aus - und Verstärkung zur Burgruine schickt.
WaterBaron:
Cliffhanger kann man sich leider nicht immer aussuchen bzw den perfekten Absprung finden. Aber wenn das klappt ist das immer cool zu sehen wenn alle heiß auf auf die nächste Spielsitzung sind.
Bei DSA 5 hast du Qualitätsstufen die du erreichen kannst. Das geht erstmal damit los das du eine bestimmte Anzahl an Fertigkeitspunkten hast. Mit denen kannst du deine Würfe bei der Attributsprobe ausgleichen. Bei DSA ist das ja auf 3x W20 Würfe gesetzt. Sprich für Geschichte könnte das jetzt ein Test auf Klugheit, Klugheit und Intuition sein. Wenn du dein Attribut/die Eigenschaft unterwürfelst ist alles im Lack. Würfelst du drüber kannst/musst du mit deinen Fertigkeitspunkten ausgleichen. Je nachdem wieviel Punkte überbleiben kannst du entsprechend Abstufungen/Qualitätsstufen erreichen. Pro 3 Punkte gibt es da eine Stufe. Es gibt dann z.B. bei Tieren/Monster/was auch immer ne Tabelle was du bei deinem Naturcheck (oder was auch immer) an wissen kriegen kannst. Je mehr Punkte desto mehr Infos. Klingt komplizierter als es ist, aber durchaus etwas sperriger als ein einfacher W20 + Attribut und den Übungsbonus :)
Ich kann, wenn du magst, gerne mal ein paar Infos zu der Hexcrawlkiste per PN geben. Ich glaube zwar das meine Spieler:innen hier nicht mitlesen, aber man weiß ja nie. Muss mal schauen ob meine Gruppe dafür überhaupt geeignet ist bzw. ob die daran Spaß haben
Das die Spieler selber würfeln ist gar nicht verkehrt. Wenn die Welt eh bekannt ist und es nicht so viele weiße Flecken gibt ist das nicht verkehrt. Bei einer unbekannten Welt würde ich die Tabellen, zumindest am Anfang, zurück halten. Ändern sich deine Tabellen im Verlauf der Runde noch und spiegeln Auswirkungen der Spielrunde wieder?
Alte Bekannte auftauchen lassen ist immer gut :) Freue mich auf den nächsten Bericht
Tintenteufel:
--- Zitat von: WaterBaron am 15.04.2021 | 00:11 ---Cliffhanger kann man sich leider nicht immer aussuchen bzw den perfekten Absprung finden. Aber wenn das klappt ist das immer cool zu sehen wenn alle heiß auf auf die nächste Spielsitzung sind.
--- Ende Zitat ---
Es hat jetzt schon paar mal ganz gut geklappt in dieser Kampagne. Hier ist der große Vorteil für mich der, dass ich nur zwei Spieler habe. Wir legen Termine so, dass wirklich alle können. Deswegen können wir exakt in der gleichen Situation weiterspielen. Das war in meinen anderen Runden die vergangenen Jahre nie der Fall, da ich eigentlich einen Spielerpool von 10 habe. Und die meisten nur sporadisch dabei waren.
--- Zitat von: WaterBaron am 15.04.2021 | 00:11 ---Bei DSA 5 hast du Qualitätsstufen die du erreichen kannst. Das geht erstmal damit los das du eine bestimmte Anzahl an Fertigkeitspunkten hast. Mit denen kannst du deine Würfe bei der Attributsprobe ausgleichen. Bei DSA ist das ja auf 3x W20 Würfe gesetzt. Sprich für Geschichte könnte das jetzt ein Test auf Klugheit, Klugheit und Intuition sein. Wenn du dein Attribut/die Eigenschaft unterwürfelst ist alles im Lack. Würfelst du drüber kannst/musst du mit deinen Fertigkeitspunkten ausgleichen. Je nachdem wieviel Punkte überbleiben kannst du entsprechend Abstufungen/Qualitätsstufen erreichen. Pro 3 Punkte gibt es da eine Stufe. Es gibt dann z.B. bei Tieren/Monster/was auch immer ne Tabelle was du bei deinem Naturcheck (oder was auch immer) an wissen kriegen kannst. Je mehr Punkte desto mehr Infos. Klingt komplizierter als es ist, aber durchaus etwas sperriger als ein einfacher W20 + Attribut und den Übungsbonus :)
--- Ende Zitat ---
Klingt interessant! Aber auch echt etwas kompliziert und sperrig, ja. Das Prinzip finde ich aber gut! Und das ist ja verhältnismäßig einfach auf den schlichten W20-Wurf zu übertragen.
--- Zitat von: WaterBaron am 15.04.2021 | 00:11 ---Ich kann, wenn du magst, gerne mal ein paar Infos zu der Hexcrawlkiste per PN geben. Ich glaube zwar das meine Spieler:innen hier nicht mitlesen, aber man weiß ja nie. Muss mal schauen ob meine Gruppe dafür überhaupt geeignet ist bzw. ob die daran Spaß haben
--- Ende Zitat ---
Ja, bitte unbedingt! Don Kamillo hat mir auch schon mal Einsicht in seine Aufzeichnungen gewährt. Sowas ist für mich immer Gold wert!!
--- Zitat von: WaterBaron am 15.04.2021 | 00:11 ---Das die Spieler selber würfeln ist gar nicht verkehrt. Wenn die Welt eh bekannt ist und es nicht so viele weiße Flecken gibt ist das nicht verkehrt. Bei einer unbekannten Welt würde ich die Tabellen, zumindest am Anfang, zurück halten. Ändern sich deine Tabellen im Verlauf der Runde noch und spiegeln Auswirkungen der Spielrunde wieder?
--- Ende Zitat ---
Ich mache das sogar in unbekanntem Terrain. Ausser die Spannung erwächst aus dem Unwissen. Ja, es ist eine Herausforderung für Metagamer, aber es ist ein Nervenkitzel für die Spieler wenn eine 1 eine Begegnung mit einem eeecht gefährlichen Drachen bedeuten würde!
Die Änderung der Tabellen habe ich so schon angedacht, aber noch nicht umgesetzt.
Bspw. haben die SCs die Möglichkeit den Ertrunkenen Wald aka den Sumpf südlich von Peredur wieder zurückzutreiben indem sie gewisse Kreaturen vernichten. Durch sowas würden sich die erstmal die Tabellen verändern und dann das Terrain...
--- Zitat von: WaterBaron am 15.04.2021 | 00:11 ---Alte Bekannte auftauchen lassen ist immer gut :) Freue mich auf den nächsten Bericht
--- Ende Zitat ---
Yeah! Heute geht es am Spieltisch weiter!! :headbang:
Tintenteufel:
Session 11
Sha, 25. Tag des Richters 1504 n. B. - BERICHT II
Kurz nachdem der Trupp, den ich als Verstärkung von Saer Anskar in Garogs Hügel entsandt hatte, das Burgtor passierte, erhielt ich eine Nachricht unserer Augen und Ohren in der Nähe des Ritters.
Die Helden von Schwarzdorn waren in der Ruine von Burg Isenwaid auf ein Räubernest gestoßen und hatten noch am Abend des 24.1.1504 alle Hände voll zu tun gehabt den Stammsitz von Haus Fengrin zurückzuerobern.
Saer Anskar hatte Räuber um Räuber mit seiner magischen Klinge niedergestreckt. Er schien wie im Blutrausch und hatte bis die Sonne untergegangen war mehr als einem Dutzend Männern und Frauen das Leben genommen. Der Druide Moryn hatte sich unterdessen erneut in die nahezu körperlose Gestalt eines Sternbildes verwandelt. Aus seinen leeren Händen verschoss er dabei grün gleißende Pfeile und tötete mit den Geschossen aus knisterndem Sternenstaub ebenfalls zahlreiche Räuber.
Insgesamt hat Saer Anskar mit seinem Gefolge nahezu zwei Dutzend Gesetzlose erschlagen! Es muss ein wahres Blutbad im inneren Burghof gewesen sein.
Nur eine Frau konnte dem Zorn des Ritters entrinnen. Sie hatte kurzes bläuliches Haar und die leicht spitz zulaufenden Ohren einer Halbelfin. Ihre kalten Augen und die Haarfarbe waren ein klarer Hinweis auf Eiselfen unter ihren Vorfahren. Sie sollte in Peredur und dem Rest der Baronie auffallen. Ich werde noch heute ein Kopfgeld auf sie aussetzen.
Silaqui konnte die toten Anführerinnen anhand meiner Steckbriefe vor der Turmburg identifizieren. Die eine war Astryd von Vilir* auf deren Kopf 50 GM ausgesetzt waren. Sie wurde nicht zuletzt wegen versuchten Mordes an einem Ritter in der Taverne zur Verfluchten Katze gesucht. Die andere war Lurra von Peredur auf deren Kopf seit vergangenem Herbst 50 GM ausgesetzt waren. Meine Aufzeichnungen halten fest, dass sie in einem Wutanfall ihren eigenen Ehemann erschlagen habe. Er musste ihr vorgeworfen haben, dass sie ihm das Kind eines anderen anhängen wolle. Lurra musste daraufhin behauptet haben, dass sie vergewaltigt worden wäre. Es kam zu einem heftigen Streit. Die Stadtwache wurde gerufen, versuchte Lurra in Gewahrsam zu nehmen, sie widersetzte sich, schlug wild um sich, verletzte mehrere Gardisten und floh mit ihrem Säugling in die Wildnis von Garogs Hügeln.
Bei den toten Frauen fand die königliche Heroldin ähnliche Eisenringe. Beide trugen ihn wie einen Ehering an der rechten Hand. Zwei Frauen? Verheiratet? Sowas ist in Eralion nicht rechtwegens! Allerdings meinte der Schildknappe Berthil Basilius einen ebensolchen Ring auch an der Hand des Eisbluts gesehen zu haben.
Aber auch auf den Kopf des Riesen unter den Räubern war eine Prämie ausgesetzt. Ja, die Helden von Schwarzdorn mussten sogar einen Halboger im inneren Burghof erschlagen! Der bestialische Mann hatte sich im Jahre 1501 einen Namen als Mogg “der Menschenfresser von Leira” gemacht. So ist Haus Morganth des Fürstentums Nebeltal bereit jedem 100 GM zu bezahlen, der das Monster zur Strecke bringt, zu dessen schlimmsten Vergehen Kannibalismus zählte.
Auch wenn sich Saer Anskar mit seinem Gefolge ohne Verluste durchsetzen konnte, beschloss ich die entsandte Einheit dennoch aufrücken zu lassen und die zerstörte Festungsanlage nachhaltig zu sichern. Diese Räuber hatten uns in den vergangenen Monaten nämlich einige Unannehmlichkeiten bereitet und saßen an einer für uns - im Nachhinein ganz offensichtlich! - strategisch ungünstigen Stelle: genau zwischen der Baronie Peredur und der Waldgrafschaft Rosenwinter.
Ich danke aber den Mächten des Lichts, dass unser weiser Drachenkönig den Erben von Haus Fengrin in den Stand eines Ritters erhoben hat und aussandte um die Burg seiner Ahnen wieder aufzubauen! Das Herzland ist über die Jahrhunderte, da sich die großen Konflikte an den Grenzen Eralions abgespielt haben, militärisch verkümmert und dadurch vielleicht zu schwach und wehrlos geworden.
Saer Anskar vermag das zu ändern, wenn er nicht wie die anderen Lehnsherren unter dem Herzog von Lys, den Fokus verliert. Die Leiche von Gisilberth Belram ist übrigens auf dem Weg nach Sturmkrone. Der Tross um Saer Florin Meralda hat bereits am 24.1.1504 das Kloster des Blauen Sterns hinter sich gelassen und sollte mittlerweile das Herzogtum erreicht haben.
In der Kathedrale des Lichts kann er sicher wiederbelebt werden, ansonsten müsste sein Sohn übernehmen, der im Ränkespiel des Landadels wahrscheinlich ebenso versiert wie Gisilberth ist. Ich persönlich mochte jedoch den alten Herzog und bin damit ganz bestimmt nicht allein.
Aber zu diesem Thema werde ich demnächst einen eigenständigen Bericht verfassen.
Burg Isenwaid scheint jedenfalls in blutigem Kampf gewonnen zu sein, wenn sich in den Gewölben unter der zerstörten Festung keine weiteren bösen Überraschungen mehr verbergen.
- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur
*Nach dem Studium der Aufzeichnungen zu dieser Verbrecherin ist anzumerken, dass auch ihr, wie angeblich Lurra, ein Mann einst seinen Willen aufgezwungen hatte. Es ist vielleicht ein Zufall, aber Vergewaltigungen sind in Eralion - Bahamut sei Dank - sehr viel seltener geworden als noch zu Zeiten des verkommenen Imperium Drakanum.
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