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[D&D] Zeit der Wölfe
Tintenteufel:
Dieser Spielbericht (Nr. 11) bedarf dringend ein paar Erläuterungen zu u.a. folgenden Themen: Patriarchat, gleichgeschlechtliche Liebe, Vergewaltigung und Feminismus. Hoffe diese zeitnah nachliefern zu können!
In der Zwischenzeit: mir ist bewusst, dass ich mich hier an Grenzen der politischen Korrektheit bewege.
Tintenteufel:
Ja, ich habe das Bedürfnis die Ereignisse in Session 11 etwas ausführlicher zu erläutern.
Warum?
Weil ich persönlich z. B. der Meinung bin, dass gleichgeschlechtliche Liebe toll ist.
Nicht mein Ding, aber hey: Liebe ist Liebe!
Die vorherrschende Gesellschaft Eralions (dem Königreich in dem die Abenteuer von Knight & Sage spielen) toleriert diese Form der Liebe aber - wenn überhaupt - lediglich. Zudem handelt es sich um eine patriarchale Gesellschaft, die nach den Lehren der Kirche Bahamuts (Lawful Good) strukturiert wurde. Und vor allem ein Gegenstück zu der vorherigen, überwiegend matriarchalischen Gesellschaft, dem Imperium Drakanum, welche eine Tyrannei der Kirche Tiamats (Chaotic Evil) und ihrer chromatischen Sprösslinge war.
Viele Bewohner*innen Eralions verbinden deshalb Rechtschaffenheit und Ordnung mit dem Guten und Chaos sowie zu viel Individualität mit dem Bösen.
So haben es Frauen unter dem letzten Drachenkönig schwerer als bspw. auf den anderen Halbinseln unseres Avalons, die nicht mehr von Drachenkönigen regiert werden. Und das sorgt auch mal für böses Blut.
Die Räuber in Burg Isenwaid gehören insgeheim einer bösartigen Söldnerkompanie an, die von einem Hexenzirkel (Hag Coven) gefördert wird. Die Befehlshaberinnen der Kompanie mit dem Namen "Vapraks Bräute" sind alles Frauen. Frauen die ein schreckliches Schicksal erlitten haben und Halt gesucht haben, nur um unbarmherzige Stärke für ewige Rachsucht von den Vetteln zu erhalten.
Nein, ich persönlich glaube selbstverständlich nicht, dass alle - oder viele bzw. mehr - Frauen böse sind und auch nicht, dass man sowas anhand des biologischen Geschlechts, oder dem mit dem man* sich identifiziert, pauschalisieren kann.
Aber ich mag neuerdings feministische Söldnerkompanien wie die Töchter des Drachen (LN) in unserer Isgard-Kampagne oder wie die Drachenlöwen (CG) in unserer Marisa-Kampagne uuund ich mag Grautöne in unserem Spiel.
So haben die ach so wohlwollenden Patriarchen Eralions in diesem Fall ihrer rechtschaffend guten Gesellschaft damit keinen Gefallen getan Frauen mehr als schlecht zu behandeln. Frauen die sie über den Rand ihrer Gesellschaft hinaus und in die Verzweiflung getrieben haben. Frauen die nun mit den Mächten der Finsternis im Bunde sind und zurückschlagen!
EDIT: Habe mal ein Bild des Eisblutes und die Karte der Burgruine in Spielbericht Nr. 11 eingefügt und in der Hintergrundinfo zu selbiger zwei Schnappschüsse mit einer Riesenmini(!)!
Tintenteufel:
Session 12
Sha, 25. Tag des Richters 1504 n. B. - BERICHT III
Bereits am Mittag erreichte mich ein weiterer Bericht unserer Augen und Ohren in der Ruine von Burg Isenwaid. Saer Anskar war mit seinem Gefolge in die Gewölbe unter der inneren Burg hinabgestiegen.
Wie wirklich nicht zu erwarten war, wurden die Korridore des Kerkers nach all den Jahren, in denen Burg Isenwaid nun schon in Trümmern liegt, noch immer von magischen Feuern beleuchtet. Die goldenen Flammen brannten über großen Messingschalen in halbkreisförmigen Wandnischen und so wurde das Licht gut verteilt. Auf den langen Gängen und in den verwinkelten Kammern bildeten sich dadurch aber auch besonders tiefe Schatten.
So zogen nicht nur der rechtmäßige Erbe von Burg Isenwaid und seine Gefolgsleute einen Vorteil aus den verzauberten Feuerschalen.
Silaqui, eine ehemalige Kundschafterin aus der Waldgrafschaft Rosenwinter, führte die Helden von Schwarzdorn zunächst vor ein Relief welches das Wappentier des Hauses Fengrin darstellte: den dreiköpfigen Wolf.
Sowohl der linke, wie auch der rechte, Wolfskopf wurde jeweils als zur Seite gewandte Silhouette mit nur einer mandelförmigen Augenhöhle abgebildet, während der mittlere frontal dargestellt wurde und den Betrachter mit zwei schmalen Augen musterte. In einer der beiden mandelförmigen Vertiefungen des mittleren Wolfskopfes schillerte ein grüner Edelstein.
Saer Anskar forderte die königliche Heroldin auf den kostbaren Stein aus der Fassung zu brechen. Die Halbelfin zögerte, doch folgte dem Befehl. Der Edelstein war soeben in ihre Hand gefallen, da trat ein düsterer Schemen aus dem Relief hervor.
Der körperlose Untote verströmte nicht nur eine unnatürliche Kälte in der Kammer, sondern schien mit seinen spitzen, schwarzen Krallen gar nach der Lebensenergie der Abenteurer zu greifen. Ein göttlicher Lichtblitz des Druiden Moryn verscheuchte den Schemen so schnell wieder wie er aus dem Relief gekommen war.
Neben dem Kunstwerk befand sich eine schwere, doppelflügelige Eichentür; dahinter lag der Kerker. Silaqui führte die Gruppe dort an eine Kreuzung von zwei langen Gängen. Der Paladin hatte gerade zu der Heroldin aufgeschlossen, da trat die Halbelfin mit den kurzen, bläulichen Haaren auf den Korridor des Zellentraktes und lockte Saer Anskar zu sich.
Voller Kampfeswut stürmte dieser mit erhobenem Schwert auf sie zu, nur um von einem weiteren Halboger eingekesselt zu werden. Der Riese hatte sich in eine der Zellen gezwängt und offenbar nur darauf gewartet die Falle des Eisblutes zuschnappen zu lassen!
Ein wilder Kampf entbrannte. Moryn hatte sogleich aufgeschlossen und nahm die mächtige Gestalt des Sternbildes an das dem Druiden erlaubte mit grünen Geschossen um sich zu werfen. Er unterstützte Saer Anskar mit seiner Magie, während auch Silaqui und Berthil sich anschickten den Riesen zu attackieren. Ein zweiter Riese mit Ogerblut in den dicken Adern presste sich aus einer der Zellen auf den Korridor und ein knisternder Strahl magischer Energie traf den Schildknappen in den Rücken.
Als Berthil herumwirbelte stürzten sich bereits zwei Furien mit Streitkolben auf den jungen Mann. Eine dritte blieb zurück und beschoss ihn mit weiteren graublauen Strahlen aus ihrem Kurzschwert. Alle Frauen* trugen einen der rätselhaften Eisenringe an ihrer rechten Hand. Sie nahmen die Helden von Schwarzdorn in die Zange! Denn nun schlugen sie an zwei Fronten mit ihren Klingen und Keulen auf Saer Anskar und sein Gefolge ein.
Die Riesen starben noch vor ihren Gebieterinnen, doch kurze Zeit später verlor auch Berthil das Bewusstsein. Der Knappe wurde durch die Magie des Druiden geheilt und erwachte neben einem der wütenden Weiber. Sie lag tot neben ihm.
Der Bann war gebrochen und die zweite Furie ging zu Boden. Saer Anskar brachte unterdessen das Eisblut in ernsthafte Bedrängnis. Die beiden verbliebenen Anführerinnen bezeichneten sich zwar geheimnisvoll nur als “Schwestern”, aber tauschten sich offen über einen Rückzug aus. Der stolze Erbe von Haus Fengrin wollte die Verbrecherinnen jedoch nicht ziehen lassen.
Er streckte die Kriegerin mit dem bläulichen Haar der Eiselfen nieder, bevor sie es überhaupt vermochte über die Leichen der Riesen hinwegzusetzen. Und sein Berater verhinderte die Flucht der letzten Schwester mit herbeigezauberten Dornenranken. Die Frau mit dem magischen Kurzschwert stürzte und der Druide tötete sie noch im Fallen mit einer grün leuchtenden Sternschnuppe aus seiner Hand.
Gegenüber des Zellentraktes befand sich ein Verhörraum. Saer Anskar schaffte mit seinem Gefolge die Habseligkeiten der toten Räuberinnen und ihrer Riesen in die gut beleuchtete Kammer. Der Druide hatte das Kurschwert der letzten Schwester an sich genommen und untersuchte es, während die anderen sich um Münzen und andere Wertgegenstände kümmerten.
Nachdem Moryn die magische Waffe unter Augenschein genommen hatte suchte er den Verhörraum ab und entdeckte dabei eine Geheimtür. Saer Anskar ordnete eine kurze Rast an, in deren Anschluss er plante die verborgene Tür ins Ungewisse zu öffnen.
- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur
*Ja, alle vier Frauen in den Gewölben unter der Burg trugen einen äußerst schlichten Eisenring am Ringfinger ihrer rechten Hand. Doch wer war mit diesen widerlichen Weibern den heiligen Bund der Ehe eingegangen? Ich persönlich glaube nicht mehr an gleichgeschlechtliche Beziehungen zwischen den Räuberinnen, die sich zudem gegenseitig mit “Schwester” ansprachen.
Tintenteufel:
Der 13. Spielbericht steht noch aus, aber ich muss schon wieder mit Hochdruck die 14. Session vorbereiten. :-\
Ich hatte jedoch das dringende Bedürfnis ein kleines "Vorspiel" einzufügen, das noch mal deutlich macht um was es in Akt 1 (tier 1) unserer kleinen Kampagne geht.
WaterBaron:
Na dann ran an die Vorbereitungen. Spielberichte können warten :)
Trotzdem Hut ab davor das du das weiter so Eisern durchziehst. Auch das du deine Gedanken dahinter erläuterst, auch wenn das sicherlich nicht die einfachsten Themen sind die du da angerissen hast.
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