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[D&D] Zeit der Wölfe

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Tintenteufel:

--- Zitat von: Vash the stampede am 21.08.2024 | 10:03 ---Welche sind das?

--- Ende Zitat ---

Ich habe sie wie folgt benannt: Völker, Inventarplätze und Lichtquellen.  8)

EDIT: Habe gerade erst bemerkt, dass Lichtquellen noch nicht veröffentlicht ist!


--- Zitat von: Hausregel Lichtquellen ---Die Brenndauer von Lichtquellen entspricht der realen Zeit am Spieltisch und wird entsprechend mit einer Uhr verfolgt.

1 Stunde = 1 Stunde, 1 Phase = 10 Minuten usw.

(Eine Hausregel inspiriert durch das Shadowdark RPG von Kelsey Dionne, herausgegeben durch The Arcane Library.)
--- Ende Zitat ---

Tintenteufel:
Spielbericht IV.2
Sol, 1. Tag des Engels 1508 n. B.

Bis in den späten Vormittag des gestrigen Sha (30.3.1508) durfte auf Geheiß des Hafenmeisters niemand die Einhorn verlassen.

An jenem letzten Frühlingstag herrschte eine drückende Hitze an Bord der Karavelle aus Leira. Unsere Agentin versuchte dennoch mehr über den Mordanschlag auf die Schiffseignerin Sakharina herauszufinden, und beschattete deshalb die beiden Männer welche leider vergebens versucht hatten die Händlerin vor den Attentätern zu beschützen.

Lothar vom Pappelwald befragte an Deck die Erste Maat Nanna und dann den Smutje Cori, unten in der Kombüse. Die Seefrau wusste wenig Neues über die mörderischen Matrosen Vasek und Lavoi zu berichten, doch dem Halbling war durch die Essensausgabe aufgefallen, dass es deren erste Fahrt mit den Tätowierungen an den Händen war (siehe Bericht vom 30.3.1508). Demnach war es wohl auch deren erste Mission in den Diensten des Todesengels Azrael.

Lucian Vrinn durchsuchte unterdessen die Unterkunft der Besatzung. Dort fand er allerdings weder weitere Hinweise noch Belege für eine Verbindung zwischen den beiden verräterischen Seeleuten und dem Engelskult; nur eine Handvoll Kupfermünzen. Er ließ sie dennoch in seinem Beutel verschwinden.

Als Lothar den Schiffskoch beschäftigte, schlich sich der Dieb tiefer in den Bauch der Karavelle. Natürlich war die schwere Holztür zum unteren Laderaum verschlossen. Doch Lucian benötigte keinen Schlüssel für das Schloss, nur das passende Werkzeug.

Lautlos schlüpfte er hinein und kurz darauf wieder heraus. Mirabella fand nicht heraus, was der zwielichtige Geselle da unten entdeckt hatte, aber er machte wohl beim Verlassen des Lagers keinen besonders zufriedenen Eindruck.

Als unsere Agentin auf dem Weg zurück an Deck war, stieß sie wieder auf Lothar. Der Waldläufer unterhielt sich mittlerweile mit dem trinkenden Kapitän in der Kombüse. Briano von Leira war ganz offensichtlich mehr daran interessiert den Süßwein aus einer verstaubten Flasche zu vernichten, als den Mord an Sakharina aufzuklären.

Wie ursprünglich auch Mirabella, wollte Lothar nun zurück an Deck. Sie folgte ihm. Er lief jedoch kurz darauf einer blonden, kühlen Elfin mit blauem Umhang in die Arme: Sybarhis Kerymnodel, die Hauptfrau der Stadtwache von Königshafen.



Sybharis Kerymnodel
Die Elfin ist in den gesamten Herzlanden von Eralion dafür bekannt mit Schwertern und Zauberei gleich gut zu sein. Es leben nur noch wenige die ihre Fähigkeiten wirklich einstufen können, aber die meisten behaupten sie sind legendär.

Sybharis gab Lothar nur einen kleinen Vorgeschmack, indem sie plötzlich ihr blankes Rapier in der Hand hatte und blaue, grelle Blitze über seine Klinge zucken ließ.

Dann wurde der Waldläufer zum Tathergang befragt. Und das Verhör durch die elfische Hauptfrau war wohl keine angenehme Erfahrung für Lothar vom Pappelwald.

Weil Lucian bald ebenfalls des Weges kam, wurde auch er von Sybharis in die Mangel genommen.

Erst das Erscheinen des Hafenmeisters, mit dem die Elfin an Bord gekommen war, befreite die beiden verkannten Helden aus ihrer misslichen Lage. Denn endlich zogen die beiden Ordnungshütenden auf ihrer Suche nach dem Kapitän weiter zur Kombüse.

Wenig später, am frühen Nachmittag des gestrigen Tages, durften die Passagiere schließlich das Schiff verlassen.

Zusammen mit Lothar begleitete unsere Agentin Lucian bis zur Taverne Zum Fernen Galgen in der Hafengegend, wo der zweifelhafte Held Quartier bezog. Erst nahe der Stadtmauer verabschiedete Mirabella sich unter einem Vorwand von ihrem anderen Reisegefährten, den sie allerdings sogleich unbemerkt weiter beschattete und bis vor das nordwestliche Stadttor verfolgte.

Der Waldläufer kehrte im Gasthof Zur Linde ein; womit er in mir selbstverständlich den Verdacht erregte Mitglied vom Bündnis der vier Ringe zu sein. Torhil Valmaer, der Besitzer der Linde, ist nämlich ein altbekannter Sympathisant aller Gruppen die Nymia verpflichtet sind.

Wahrhaft interessante Reisebekanntschaften: ein Mitglied der Grauen Hand und ein Diener der Grünen Göttin.
Unsere Augen in Königshafen werden beide weiterhin unter Beobachtung behalten, bis ich anderweitige Order aus Morr Thuris erhalte.

- Wendelyn, Stadtschreiber und hoher Herold von Peredur

Tintenteufel:
Spielbericht IV.3
Lum, 2. Tag des Engels 1508 n. B. - BERICHT I

Mirabella Hügelkappe nahm die Beschattung von Sakharinas gescheiterten Rettern erst wieder am heutigen Tage auf.

Sie fand jedoch heraus, dass Lothar vom Pappelwald und Lucian Vrinn die gestrige Weiße Nacht noch gemeinsam begangen hatten; wenn auch nur im kleinen Rahmen.

Die beiden Männer hatten sich im schlichten Gasthof Zur Linde, vor den Toren von Königshafen, zu einem bescheidenen Abendmahl getroffen, während die Stadt den ersten Sommertag und die kürzeste Nacht des Jahres wahrlich ausschweifend feierte.

Offenbar wurden sie von der Absicht geeint, der Schwarzen Insel* ihre Geheimnisse abzutrotzen, denn sie machten sich gleich am 2. Tag des Engels daran ein Schiff - oder Boot - für das Übersetzen dorthin aufzutreiben.

Zudem versuchten sie nebenbei mehr über das angeblich verfluchte Eiland in Erfahrung zu bringen. So folgte Mirabella dem Waldläufer und dem Dieb bereits am Vormittag zum Laden des Nekromanten Iphelgor: Staub & Knochen.

Es sei erwähnt, dass jener Iphelgor von Tabaran einer der wenigen Zauberkundigen in Eralion ist, der noch von der königlichen Magiergilde** eine Lizenz zur Ausübung seiner weißen Nekromantie erhalten hatte. Die Solthurim halten ihn unseres Wissens nach trotzdem unter strenger Beobachtung.



Iphelgor von Tabaran
Mirabella konnte den beengten Verkaufsraum von Staub & Knochen selbstverständlich nicht zusammen mit Lothar und Lucian betreten, denn sonst wäre die unbemerkte Beschattung der beiden zu Ende gewesen. Stattdessen folgte sie dem Zweiergespann nach dessen Ladenbesuch bis zu Halias Taverne. Erst als die Männer sich etwas zu Trinken bestellten, lief sie zurück zu Iphelgors Antiquariat.

Nachdem auch unsere Agentin zwischen den raumhohen Regalen voller staubiger Bücher und gläserner Schaukästen mit schauderhaftem Inhalt nichts Neues über die Insel oder ihre unwissenden Mitstreiter erfuhr, rannte sie schnellstmöglich zurück zum Fernen Galgen.

Bei wässrigem Bier und fragwürdigem Fleischeintopf hatten unterdessen Lothar und Lucian erfahren, dass ein altes, verwitwetes Fischerweib namens Svetla das Boot ihres verstorbenen Gatten veräußerte.

Wenig später war das Geschäft auch schon abgeschlossen. Als die Männer an Bord gehen wollten, wurden sie allerdings vom Haken des Schnäppchens angesprungen: zwei fette Ratten, so groß wie Wildkatzen!

Die Biester verteidigten ihre hölzerne Heimstätte voller Inbrunst, doch die Klingen von Lothar und Lucian machten ihnen rasch den Garaus.
Anschließend wurden die Rattenkadaver kurzerhand ins Hafenwasser geworfen.

Dann wollten die beiden Abenteurer bereits ablegen. Im letzten Augenblick machte sich Mirabella bemerkbar und verlangte mit auf die Insel genommen zu werden.

Waldläufer und Dieb musterten ihre ehemalige Reisegefährtin, dann sahen sie einander an und nickten schließlich. Auf der Schwarzen Insel können sie jede Hilfe gebrauchen, das wussten sie.

Die Halbling sprang zu den beiden Menschen in das alte Ruderboot. Kurz darauf hatten sie Königshafen verlassen und glitten auf das düstere Eiland zu.

Auf der Überfahrt erzählte Lothar was er vom Wirt des Gasthofs erfahren hatte. Demnach wurden angeblich unter Burg Drachenklaue vor Jahrhunderten namenlose Schrecken eingekerkert, die mit der Zeit das heilige Gleichgewicht der Grünen Göttin vergiftet haben und damit bei der hiesigen Fauna für unnatürliches Wachstum gesorgt hatten.

Waren die Riesenratten im Ruderboot ein Beweis für die Geschichten von Torhil Valmaer?

Die Burg ist heute jedenfalls nur noch ein Haufen schwarzer Steine. Wenn sie einst tatsächlich auch als Gefängnis für übernatürliche Wesen gedient hatte, was war mit den Kerkern und den Gefangenen geschehen?

Kam das Kreischen und der ledrige Flügelschlag in den schwarzen Wolken, während der Überfahrt von Leira, jenen namenlosen Schrecken?

Lothar vom Pappelwald, Lucian Vrinn und Mirabella Hügelkappe waren auf dem Weg es herauszufinden.

- Wendelyn, Stadtschreiber und hoher Herold von Peredur

*Die Insel südlich von Königshafen wird gemeinhin als "Schwarze Insel" bezeichnet. Sie wird jedoch nicht nur wegen den unzähligen schwarzen Steinbrocken auf dem Eiland so genannt, sondern auch auf Grund der finsteren Dinge die dort vor sich gingen.

**Es ist mir selbstverständlich bekannt, dass die Gilde mit dem Tod des letzten Drachenkönigs und den Neuerungen von Herzogin Galynda Belram in die Gilde der Magie umbenannt wurde. Die Lizenz geht allerdings noch auf die glorreiche Zeit unter König Auraeus III. zurück.

Tintenteufel:
Die Spielenden übernehmen im jüngsten Kampagnenabschnitt (Buch IV) nicht nur einzelne SC, sondern ganze Fraktionen. Um in Stimmung zu kommen habe ich diese beiden Metall(!)Minis bemalt:



Druidin Ina & Dieb Dirk
Am Dienstag geht es endlich richtig los auf der Schwarzen Insel!  :headbang:

Tintenteufel:
Spielbericht IV.4
Lum, 2. Tag des Engels 1508 n. B. - BERICHT II

Nach dem Mittagessen sowie einer letzten Stärkung in den Gasthäusern von Königshafen ruderten Lothar vom Pappelwald, Lucian Vrinn und Mirabella Hügelkappe zur Schwarzen Insel.

Das Eiland lag immerhin nicht viel mehr als eine Stunde von der Stadt entfernt. Es war ein schöner Sommertag, mit wenigen Wolken an einem blauen Himmel. Als sich das Dreiergespann jedoch der Insel näherte, schien sowohl das Licht wie auch die Farbe aus der Wirklichkeit zu weichen.

Nur noch ein einzelner Turm stand  windschief am nordwestlichen Rand des Eilands und ließ eine ehemals beachtliche Wehranlage vermuten. Ansonsten war die gesamte Insel mit gelb-grünem Gras und den schwarzen Steinen der Ruine bedeckt, die wild verteilt herumlagen.

In gehörigem Abstand ruderte Lothar das Boot an das südliche Ende des Eilands, denn dort fiel es zu einem kleinen, steingesprenkelten Strand ab. Der Waldläufer legte sich ordentlich in die Riemen und so musste Lucian nur noch in flaches Wasser springen, um ihr Gefährt an Land zu ziehen.

Zwischen den allgegenwärtigen, dunklen Steinblöcken war Segeltuch zu erkennen. Das Tuch bedeckte eine längliche Form. Die beiden Männer näherten sich dem unerwarteten Fundstück.

Das Segeltuch war mit Asche oder verkohltem Holz grau-schwarz eingefärbt worden. Lucian zupfte die Abdeckung zur Seite. Es kam ein umgedrehtes Ruderboot zum Vorschein. Lothar hob es an und deckte zwei Ruder und eine Rolle Hanfseil auf.

Anschließend suchten die flinken Finger des Diebs das Boot ab. Lucian spürte einen doppelten Boden auf. Er öffnete das Geheimfach und fand violette Glassplitter darin. Sonst nichts.

Bevor sie ihr eigenes Ruderboot zwischen den schwarzen Steinen verbargen, stellten sie das gefundene Versteck wieder her.




Karte eines Spielenden:
Die Schwarze Insel
Danach suchte der Waldläufer die Umgebung nach Spuren ab. Er wollte wissen wer hier ein Boot versteckt hatte, wieviele es waren und wohin sie gegangen waren. Lothar entdeckte jedoch keine einzelnen Fußspuren, sondern lediglich einen frequentierten Weg durch das hohe Gras und den Schutt.

Es war alles andere als ein ausgetretener Pfad, aber er führte zum einzigen Turm auf der Insel.

Um dorthin zu gelangen, mussten die drei Abenteuernden eine Gruppe niedriger Dornenbüsche umgehen, die in der Mitte der Insel wucherte.

Vor der windschiefen Turmruine angekommen, entdeckten sie schließlich eine große Senke in der nördlichen Hälfte des Eilands.

Eine geschwungene, von gelb-grünem Gras überwucherte Treppe führte im Südwesten hinab auf den Boden der Grube. Gegenüber von jenen Stufen war ein Haufen Schutt aus den allgegenwärtigen, schwarzen Steinen von Nordwesten in die Senke gerutscht.

Auf dem Grund der Grube war ein kleiner Bereich frei von Gras und Geröll, der dunkle Steinplatten am Boden zeigte. Daneben führte ein verwucherter Rundbogen im Osten der Senke in die Dunkelheit unter der Insel.

Die beiden Männer begutachteten zunächst das alte Bauwerk am nordwestlichen Rand des Eilands. Es neigte sich bedrohlich nach Nordosten und bestand aus dunklen, eigenartig verformten Steinblöcken. Nordöstlich des geschmolzenen Turmes wurde die Erde von drei Rissen durchzogen, die wie Kratzer riesiger Krallen wirkten.

Eine steinerne Wendeltreppe im Turminneren führte in die Tiefe; die höher gelegenen Ebenen gab es nicht mehr.

Lothar besah sich die Steine genauer. Die Einzelteile des Turmgemäuers waren offensichtlich von außerordentlicher Hitze miteinander verschmolzen worden. Der Waldläufer vermutete, dass ein Drache oder ein Scheusal die Wehranlage verwüstet hatte.*

Das Dreiergespann überlegte der Treppe im Turm nach unten zu folgen, entschied sich dann allerdings für die Senke. Sie nahmen die überwucherten Stufen und untersuchten kurz darauf die frei liegenden Steinplatten.

In die Platten war die Darstellung einer Bestie geschnitzt worden. Es war allerdings nur die Schnauze mit den spitzen Fängen des Scheusals zu sehen. Die beiden Männer wollten sich nicht die Mühe machen das gesamte Kunstwerk freizulegen.

Lothar zog eine Fackel aus seinem Rucksack, entzündete sie und ging unter dem Torbogen hindurch. Lucian schlich hinter ihm in die pechschwarze Finsternis der Ruine, in die sich nun der orange Fackelschein des Waldläufers fraß.

Mirabella beendete hastig ihren Bericht und folgte dem Dieb.

— Wendelyn, Stadtschreiber und hoher Herold von Peredur

*Der Mann vom Bündnis der vier Ringe ist nicht dumm! Passenderweise war es tatsächlich ein feuerspeiender Drache, der Burg Drachenklaue vor etwa 500 Jahren zerstört hat. Die Gelehrten streiten sich nur noch darüber, ob er ein rotes oder ein goldenes Schuppenkleid trug. Doch welchen Grund soll ein Königsrache gehabt haben, die Burg eines Drachenkönigs - oder vielmehr seines Kronprinzen - zu vernichten?

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