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[D&D] Zeit der Wölfe
Tintenteufel:
Session 13
Sha, 25. Tag des Richters 1504 n. B. - BERICHT IV
Am heutigen Tage überschlagen sich die Ereignisse um Saer Anskar Fengrin und seine Gefolgschaft wahrlich! Denn noch bevor der Druide dem Kurzschwert der letzten Furie alle Geheimnisse entlocken konnte, schwebten drei schwarze Schemen aus dem Mauerwerk des Verhörraums.
In den nebulösen Tiefen der körperlosen Untoten brannte ein kaltes, purpurfarbenes Feuer. Mit ihren krallenartigen Händen griffen sie nach der Lebensenergie der überrumpelten Abenteurer. Auch wenn sich die Lebenden gegen die Angriffe der Schreckgespenster verteidigen konnten, vermochten es die Untoten einfach durch sie hindurch zu gleiten und so verheerenden Schaden anzurichten!
Mit der heiligen Magie des Druiden sowie der verzauberten Klinge des Paladins konnten jedoch die Schemen letztendlich gebannt werden.
Bevor Saer Anskar den Geheimgang öffnete schloss sein Berater die Untersuchung der magischen Waffe ab, bei der es sich offensichtlich um ein Kurzschwert handelte. Kein Jagdschwert, wie es in Eralion gemeinhin üblich ist. Drei kleine Edelsteine zierten die rotbraune Lederumwicklung seines Griffes. Ein oranger, ein türkiser und ein milchig weißer. Ausserdem ließ sich der Schwertknauf abnehmen. Drei Schriftrollen, bedeckt mit arkanen Buchstaben, befanden sich in dem Geheimfach. Das Drücken der Juwelen löste einen Zauber aus. So wurde jede Schriftrolle von einem anderen Edelstein abgerufen und durch das Schwert kanalisiert. Vielleicht war die Waffe von den Hochelfen des Shalunha geschmiedet worden?*
Dagger of the Ogre Mage
Saer Anskar und Moryn wollten, dass Berthil das magische Kurzschwert bekommt. Der Schildknappe aber wollte unbedingt das kostbare Rapier behalten, das die Helden von Schwarzdorn den Räubern in der inneren Burg abgenommen hatten. Er weigerte sich trotz des juwelenbesetzten Griffes mit einer “so schmucklosen” Waffe zu kämpfen.
Silaqui freute sich über die verzauberte Klinge und die Magie über die sie nun gebot. Sie fühlte sich wie eine der mittlerweile mythischen Hochelfen. Der Knappe stichelte jedoch weiter gegen die ungewöhnliche Waffe und bezeichnete die Halbelfin als “halbe Ruine”, in Anspielung auf die Nachfahren jener Elfen.
Die königliche Heroldin ging nicht auf die Kindereien des Aristokraten ein und führte die Gruppe durch den langen, schmalen und vor allem dunklen Geheimgang nach Norden.
Er endete auf der Innenseite einer weiteren Geheimtür. Wieder war es Saer Anskar, der die Tür öffnete und das Fackellicht der Gruppe fiel in einen spinnwebenverhangenen Raum. Die grauweißen Schleier machten es schwer etwas mit Bestimmtheit zu sagen, aber Moryn vermutete, dass sie der Geheimgang unter den Hauptturm der Festungsanlage geführt hatte.
Als der Paladin sich mit seinem Schwert einen Weg durch die Spinnweben bahnen wollte, sprang ihn etwas unter den klebrigen Netzen an. Es war eine hundsgroße Spinne deren Chitinpanzer mit graublauen Borsten bedeckt war. Mehr und mehr der haarigen Biester krabbelten die geschwungene Treppe herunter zu den Helden.
Saer Anskar und sein Schildknappe hatten schon alle Hände voll zu tun, da ließ sich eine bräunliche Riesenspinne aus der schwindelerregenden Höhe des Turmes herab. Sie war so groß wie ein Streitross, fesselte Berthil mit ihrem klebrigen Netz und stürzte sich zischend auf den Paladin!
Doch das Ungeziefer war der Waffengewalt und Magie der Abenteurer trotz seiner enormen Größe nicht gewachsen. Nachdem der Ritter und sein Gefolge die Spinnen erschlagen hatte, verbrannte er mit der Fackel seines Knappen ihre unheimliche Webkunst.
Die Flammen entpuppten einen Leichnam im rückwärtigen Teil des kreisrunden Raumes. Es war eine tote Frau. Die Achtbeiner hatten jegliche Farbe aus ihrem spröden Körper gesaugt und so wurde der dunkle Eisenring an ihrer rechten Hand umso deutlicher. Moryn fand bei ihr wenig von Wert, aber den zweiten grünen, mandelförmigen Edelstein aus dem Wolfsrelief. Der Druide verstaute den Juwel in seinem Beutel. Gleich neben dessen rotem Artgenossen, welchen er insgeheim bei der letzte Furie gefunden hatte, der “Schwester” des Eisblutes.
Nun fehlte den Helden nur noch der blaue Edelstein, um alle drei Wölfe des Reliefs in der Eingangshalle des Gewölbes zu vervollständigen. Außerdem wartete dort auch noch eine Tür darauf von den Abenteurern geöffnet zu werden!
Kurz darauf durchschritt Saer Anskar mit seinem Gefolge die besagte Tür südlich des Kerkertraktes.
Alle vier Wände der langen, rechteckigen Halle dahinter wurden von tiefen Bücherregalen aus Stein beherrscht. Zwei weiße Marmorstatuen standen im Eingangsbereich der Bibliothek und ein kreisrundes Lesepult in ihrer Mitte. Die Standbilder stellten Engel mit angelegten Flügeln dar: einen Mann und eine Frau. Er hielt die verbogenen Reste eines Steckens aus Metall, und sie gar nichts mehr.
An der Nordwand im rückwärtigen Teil des Raumes befand sich das Relief eines feuerspeienden Drachenkopfes. Im Flammenodem des Monsters war ein Schriftzug aus obskuren Buchstaben eingelassen die nur Saer Anskar lesen konnte:
DAS GERECHTE SCHWERT
IST DIE ANTWORT
AUF DEN ODEM
DES BÖSEN
Im Gegensatz zu seinen Gefährten hatte er als Knappe von einem alten Drakorianer die Zunge - und Schrift - der Drachen erlernt. Dennoch konnte sich keiner der Helden einen Reim auf die Worte machen. Der Paladin schob jedoch voller Tatendrang sein magisches Schwert in den Schlund des Drachen. Denn wenn die Bardin in der Taverne Zur Verfluchten Katze damals die Wahrheit gesprochen hatte, so hatte er den Heiligen Rächer seiner Familie von der Herrin des Sees Nivian erhalten.
Nichts tat sich.
Moryn begann das goldene Buch auf dem kreisrunden Tisch zu untersuchen. Der Tisch war aus Stein und das Buch bestand außergewöhnlicherweise aus Metall. Vermutlich überwiegend Messing und nur teilweise reinem Gold. Als er das aufgeschlagene Bindewerk schließen wollte, entdeckte er den blauen, mandelförmigen Edelstein, der in das Zentrum des steinernen Lesepultes eingelassen war.
Noch bevor der Druide den Juwel überhaupt berühren konnte fauchte eine Stichflamme knapp unterhalb der Tischplatte in alle Richtungen aus dem massiven Möbelstück und verbrannte den Mann auf Hüfthöhe. Ächzend stolperte der Berater von Saer Anskar zurück.
Dann war es an Silaqui ihr Geschick an der Falle zu beweisen und den noch fehlenden Edelstein zu ergattern. Doch die Halbelfin versagte. Schließlich sprang der Paladin selbst auf den Tisch, schlug das Buch zu, ließ die Feuerblume in der Sicherheit der Tischplatte noch einmal erblühen und trennte die Falle mit einem beherzten Schwerthieb von ihrem Auslöser.
Die Helden standen vor ihrer nächsten Herausforderung, denn der Juwel wollte sich nicht aus seiner Fassung bringen lassen. Ungewöhnlicherweise bewies Berthil enormen Tatendrang und pulte den Juwel mit seiner Dolchspitze aus der Tischplatte.
Triumphierend führte der Schildknappe seine Gefährten vor das Relief des Familienwappens von Haus Fengrin. Moryn setzte alle drei fehlenden Edelsteine wieder in das Kunstwerk ein, die sogleich in den mysteriösen Farben der drei Monde zu glühen begannen. Im inneren des Reliefs knirschte es und eine feine Linie spaltete den mittleren Wolfskopf. Lautstark wuchs die Fuge, teilte das Kunstwerk in zwei und die beiden Hälften glitten großteils in die angrenzenden Wände.
Unheilschwangere Dunkelheit lag hinter der Geheimtür. Abgekämpft beschloss Saer Anskar jedoch die Erkundung erst nach einer ausgedehnten Rast, oben in der Burg seiner Ahnen fortzusetzen.
- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur
*Zu diesem Sachverhalt habe ich Erkundigungen am Turm der Magiergilde eingeholt und die Zauberkundigen vermuten, dass es sich bei der magischen Waffe um einen Dolch der Oni handeln könnte. Die riesenhaften, sagenumwobenen Wesen, mit deren Geschichten man unartige Kinder ins Bett scheucht, hatten den verräterischen Wolkenriesen im heutigen Eralion bei der Jagd und Unterdrückung der Völker Yserions gedient.
Tintenteufel:
Jetzt habe ich noch ein paar Bilder meiner Karte von Dungeon Level 1 der Gewölbe unter Burg Isenwaid in Spielbericht Nr. 13 eingefügt.
Hier die Gesamtübersicht:
Tintenteufel:
Session 14
Sha, 25. Tag des Richters 1504 n. B. - BERICHT V
Es war bereits nach Sonnenuntergang als Saer Anskar mit seinem Gefolge in die Gruft von Haus Fengrin hinabstieg; aber immer noch der denkwürdige 25.1.1504. Ein Sha. Und jener Tag der Schwarzen Göttin war eben erst ihrer Nacht gewichen.
Die drei steinernen Wolfsköpfe des uralten Rittergeschlechts mir den leuchtenden Juwelenaugen hatten den Eingang der Gruft bewacht. Doch die Fackeln der Abenteurer enthüllten zunächst nur eine steile Treppe nach unten, an deren Ende sich eine Kreuzung befand. In Wandrücksprüngen standen sich dort zwei Statuen gegenüber. Wieder waren es ein Mann und eine Frau. Es handelte sich um altertümliche Standbilder aus dem dunklen Stein von Garogs Hügeln, nicht um solche aus weißem Marmor wie in der Bibliothek. Und sie verfügten auch nicht über die gefiederten Flügel von Engeln.
Er besaß alle Attribute eines Ritters und hielt einen Drachenschild auf dem ein einzelner Wolfskopf zu erkennen war. Ein Jagdschwert hing an seinem Gürtel.
Sie dagegen war in eine Robe gekleidet, deren Kapuze tief in das Gesicht der entstellten Statue gezogen war. Ihre Arme waren erst vor kurzer Zeit abgeschlagen worden und lagen zu Füßen des Standbildes. Der linke Arm hielt noch immer ein steinernes Bündel Korn umschlungen, während ihre rechte Hand nur noch den Schaft einer zerbrochenen Sichel umschloss.
Die Statue der Frau war sehr viel verdreckter als ihr männliches Gegenüber. Eine klebrige schwarze Schicht bedeckte ihren geschundenen Körper in der Gelehrtenrobe.
Etwas zurückversetzt versperrten niedrige Steintüren die beiden schmäleren Gänge in angrenzende Räume. Vorsichtig öffnete Saer Anskar mit seinen Gefolgsleuten die massiven Türen. Erst die eine Grabkammer, dann die andere. Beide Räume wurden von einem eindrucksvollen Steinsarkophag beherrscht. Und in jeder Kammer züngelten kalte, schwarze Flammen in kleinen halbkreisförmigen Nischen.
Hin und wieder loderte es purpurfarben in den düsteren Feuerschalen auf, doch die Abenteurer hatten den Eindruck, dass sie das Licht ihrer Fackeln eher verschlingen würden als es zu verstärken.
Die Wandmalereien der Grabkammern waren hoffnungslos verblasst, doch der nördliche Raum wies vielerorts Blautöne und ein abstraktes Wolkenmotiv auf, während die südliche Kammer mit Grüntönen und floralen Mustergeschmückt war. Allerdings fehlten jegliche Inschriften. Ein spitzes Werkzeug hatte alle Namen und Lettern ausgekratzt sowie unkenntlich gemacht. Nahezu behutsam öffnete der Paladin mit seinem Knappen die schweren Deckel der Sarkophage.
Nördlich der zwei Statuen war ein Krieger bestattet worden. Sein vollständig skelettierter Körper steckte in den rostigen Fetzen eines Kettenhemdes und wenigen Teilen einer Plattenpanzerung. Auf seiner Brust lag ein antikes Jagdschwert, das ebenso im Verfall begriffen war.
Südlich der Kreuzung war ein zierlicher Körper ohne jedwede Metalle beigesetzt worden. Hatte der Leichnam einst Kleider getragen, waren sie über die Jahrhunderte zu dem dickflockigen Staub zerfallen der im Sarkophag zu finden war.
Die Abenteurer ließen den Toten ihre Ruhe und schlossen die Behältnisse ihrer sterblichen Überreste wieder.
Saer Anskar begutachtete mit seinen Gefolgsleuten noch zwei weitere Ebenen der Gruft. Auch dort wurden die Gräber von einer Kreuzung erschlossen an der die Statuen eines Ritters und eines Gelehrten standen. So war es auf der zweiten Ebene ein gerobter Mann mit Sense gegenüber einer Kriegerstatue mit geschlossenem Helmvisier, während es auf der Dritten wieder eine Frau war. Die Standbilder der Berater von Haus Fengrin waren jedoch allesamt in deutlich schlechterem Zustand als die der Ritter und obendrein mit der dunklen Substanz verunreinigt.*
Auf der zweiten Ebene gab es zudem keine großzügigen Grabkammern mehr, sondern lediglich mehrere schlichte Zellen. Weiter unten berichteten zahlreiche Urnengräber davon, dass die Fengrins bei der Bestattung ihrer Toten über die Jahrhunderte zu den Riten Solanis übergegangen waren.
Keines der begutachteten Gräber trug noch eine intakte Inschrift. Alle waren sie dahingehend geschändet und die Toten ihres Namens beraubt worden.
Im Süden der dritten Ebene stießen die Abenteurer jedoch noch auf eine einzelne opulentere Grabkammer. Der skelettierte Ritter in dem einzigen Steinsarkophag des Raumes hielt kein Jagdschwert auf der Brust, sondern einen goldenen Zweihänder!
Voller Zuversicht “DAS GERECHTE SCHWERT” gefunden zu haben befreite Saer Anskar die ungewöhnlich schwere Waffe aus dem Griff seines toten Ahnen. Als er das tat, loderten jedoch in den leeren Augenhöhlen des Totenschädels unter ihm plötzlich purpurfarbene Flammen auf. Der vermutlich letzte Drachenreiter von Haus Fengrin erhob sich als Untoter und zog das Jagdschwert an seinem Wehrgehänge.
Aus der Dunkelheit der Grabkammern erklang das dumpfe Poltern zahlreicher Sarkophagdeckel. Kurz darauf hallte das Klappern skelettierter Füße auf dem Steinboden durch die Gänge und über die Treppen an die Ohren der Helden. Ein erbitterter Kampf zwischen den Lebenden und den Untoten entbrannte auf mehreren Ebenen der Gruft, denn die Skelette drangen von oben und unten auf die Abenteurer ein.
Durch Moryn beschworene Ranken hielten einen Großteil der wandelnden Toten auf Abstand, doch irgendwann hatten sie alle den Druiden und den Paladin erreicht, die mit heiliger Magie unter den Geschöpfen der Schwarzen Göttin wüteten.
Die Skelettkrieger dagegen kämpften mit den Waffen der Jagd - dem Schwert, dem Spieß oder Pfeil und Bogen - während sich die untoten Berater in skelettierte Vierbeiner - Hunde oder Wölfe - verwandelt hatten.
Doch all die Gerippe konnten gegen die Mächte des Lichts, kanalisiert durch die Waffen von Saer Anskar und seinen Berater Moryn, nicht bestehen. Schädel für Schädel zersprang, Knochen zerfielen zu Staub oder prasselten gesplittert auf den kalten Boden.
Mit der Zerstörung des vorerst letzten Skeletts kehrte die Totenstille der Gruft zurück.
Auf der vierten Ebene war ein Teil eingestürzt und die zugänglichen Sarkophage aufgrund der kürzlichen Offensive der Untoten leer. Auch hier wachten die Statuen eines Ritter sowie eines Gelehrten und die Inschriften auf den Gräbern waren unkenntlich gemacht worden.
Die Abenteurer stießen auf die fünfte und letzte Ebene vor. Hier klaffte gegenüber der Treppe ein unförmiges Loch im Mauerwerk. Als sich Silaqui dem ungewöhnlichen Durchgang näherte, schwebten vier Schreckgespenster aus den Schatten darin.
Bevor die Magie der Helden alle körperlosen Untoten vernichten konnte kam auch noch der Todesalb aus dem Loch geschossen, der die Lebenden bereits aus dem Wolfsrelief heraus angegriffen hatte, nachdem die Halbelfin den einzig verbliebenen Edelstein entfernt hatte.
Die Schreckgespenster bereiteten Saer Anskar und seinem Gefolge wenig Schwierigkeiten, aber die unheiligen Kräfte jenes Untoten setzten dem Paladin schwer zu. Seine schwarzen Krallen packten den Erben von Haus Fengrin durch den Schild des Ritters hindurch an der Kehle und sogen unter dem Gemurmel orkischer Wortfetzen die Lebensenergie aus ihm heraus. Wie ein nasser Sack fiel der junge Mann zu Boden.
Und wieder war es Moryn der zuerst den Todesalb mit der heiligen Gabe Nymias zerstörte und anschließend damit seinen Herren heilte.
Ein gewundener, irdener Gang mit äußerst schlichten Urnengräbern befand sich jenseits der Mauern. Er endete in einer Sackgasse. Im hintersten Winkel steckte eine abgebrannte und verkohlte Fackel in der Erde. Darunter fand Saer Anskar den Drachenschild des Burgherren, auf dem das Wappentier von Haus Fengrin prangte: der dreiköpfige Wolf.
- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur
*Zu diesem Sachverhalt habe ich Erkundigungen bei der Priesterschaft Nymias eingeholt und wurde aufgeklärt, dass über die Verunstaltung der Druidenstatuen die Entweihung der ganzen Gruft vollzogen worden sein konnte.
Tintenteufel:
Und jetzt habe ich noch ein paar Bilder meiner Karte von Dungeon Level 2 der Gewölbe unter Burg Isenwaid in Spielbericht Nr. 14 eingefügt.
Hier die Gesamtübersicht:
Versuche heute Abend Spielbericht Nr. 15 fertig zu machen...
Tintenteufel:
Session 15
Sol, 26. Tag des Richters 1504 n. B. - BERICHT I
Kurz nach Mitternacht, in den ersten Stunden dieses neuen Tages, musste sich Saer Anskar den sterblichen Überresten seines Stammesvaters stellen. Ja, kein Geringerer als der untote, wieder auferstandene Saer Fengrin selbst wartete auf die Helden von Schwarzdorn am Ausgang der Gruft!
Die treue Beraterin des legendären Drachenreiters hatte sich, wie die anderen Skelette der Druiden, in einen Vierbeiner verwandelt und befand sich an seiner Seite.
Saer Anskar versuchte sich im Gespräch mit seinem Ahnen, doch das untote Gerippe schien nicht empfänglich für die Worte seines Erben. Zur Antwort donnerte lediglich die skelettierte Bestie gegen den Schild des Paladin.
Der Ritter baute mit seinem Schildknappen eine Verteidigungslinie für Moryn und Silaqui auf, die sie mit Magie sowie Pfeil und Bogen im Kampf gegen die Untoten unterstützten. Der Druide nahm die grün leuchtende Sterngestalt an, während Saer Fengrin geschickt sein Jagdschwert zwischen Saer Anskar und dessen Knappen hin und her wirbeln ließ. Zudem bedrängte der untote Drachenreiter die beiden unerfahreneren Krieger mit seinem Schild und brachte Berthil dadurch mehrfach ins Wanken.
Dann sprangen noch mehr untote Vierbeiner - Hunde oder Wölfe - die Treppen aus den tieferen Ebenen der Gruft empor. Moryn und Silaqui mussten ihre Angriffe an diese zweite Front verlagern und konnten ihren Herren nicht länger unterstützen.
Kurz darauf vernichtete Saer Anskar die untote Druidin und Saer Fengrin schickte Berthil zu Boden. Der Paladin stand dem Gerippe seines Stammvaters allein gegenüber. Aber Moryn und Silaqui gewannen mehr und mehr die Oberhand!
Doch es war zu spät. Der Skelettkrieger hielt die magische Klinge von Saer Anskar in seinem Brustkorb gefangen und der junge Mann war nurmehr blind vor Wut. Wie von Sinnen zerrte der Paladin an seinem Schwert, anstatt sich zu heilen oder schlichtweg zu verteidigen. Ein mächtiger Schlag gegen den Kopf kostete ihn das Bewusstsein.
Moryns Sterngestalt glühte geisterhaft in der Dunkelheit, deckte den letzten Untoten mit Angriffszaubern ein und Silaqui nahme all ihren Mut zusammen. Sie kroch unter der Feuerdeckung die Treppe empor und verabreichte Saer Anskar einen Heiltrank.
Die Zauber des Druiden gingen fehl, Saer Fengrin stieß nach Silaqui, traf nur den Steinboden und der Paladin schlug die Augen auf. Unter zahlreichen, unbarmherzigen Attacken flüchtete die Halbelfin. Saer Anskaer richtete sich wieder auf, doch sein Gegner setzte bereits der königlichen Heroldin nach.
Silaqui hatte soeben wieder auf der darunter liegenden Ebene Stellung bezogen, da schoss der Skelettkrieger schon auf sie zu. Seine totverheissende Klinge hatte sie fast erreicht, da wurde das Gerippe von einer grünen Sternschnuppe des Druiden getroffen. Zischend zerfraß die heilige Magie den Untoten dessen Knochen nur noch teilweise auf den kalten Boden der Gruft prasselten.
Der Weg zurück an die Oberfläche war endlich frei.
Mit letzten Kräften schleppten die Helden von Schwarzdorn ihren bewusstlosen Gefährten, den Schildknappen Berthil Basilius, in den inneren Burghof. Und eben dort warteten bereits meine Männer auf den Burgherren.
Sie hatten sich unter größten Anstrengungen angeschickt die Ruine von Burg Isenwaid so schnell wie möglich zu erreichen, als sie nordwestlich von Peredur schwarze Rauchschwaden über Garogs Hügeln entdeckt hatten. Dabei hatte es sich offensichtlich um das Totenfeuer gehandelt, das Saer Anskar und sein Gefolge aus den erschlagenen Räubern errichtet hatte, um Solani zu ehren.
Hauptmann Rewyn und seine Leute brachten die Helden von Schwarzdorn in die gesicherten Gemächer des Burgherren.
Zum Erstaunen von Saer Anskar, Moryn und Silaqui lagen dort allerdings bereits zwei bewusstlose Abenteurer! Der Trupp von Rewyn hatte nämlich am Wegesrand einen Mann mit dem kahlgeschorenen Haupt eines Mönchsordens und eine eigentümliche Frau mit spitzen Ohren aufgelesen. Sie ähnelte den mythischen Waldelfen, doch es war keine Tochter der Seldarine.* Ihre grün-braunen Kleider gaben sie jedoch als Waldpriesterin zu erkennen.
Im beruhigenden Schutz der Wachsoldaten Peredurs beschlossen sie neben den Unbekannten zu ruhen.
Am Morgen des heutigen Tages (26.1.1504) erfuhren meine Soldaten und die Helden von Schwarzdorn mehr über das Schicksal der beiden anderen Abenteurer. Ein Bergdrache soll ihnen - und ihren toten Gefährten - auf der Alten Straße aufgelauert haben. Das rot geschuppte Monster hatte die kleine Gruppe angeblich mit einer einzigen vernichtenden Feuerwolke ausser Gefecht gesetzt!
Der Mönch nannte sich Zao und die Druidin Rael. Ihre beiden Gefährten hatten die Begegnung mit dem Drachen nicht überlebt. Hauptmann Rewyn und seine Männer konnten nur noch wenige Fleischfetzen, vereinzelte Knochensplitter, aber Unmengen an eingedampftem Blut um die Bewusstlosen entdecken.
Man gönnte Zao und Rael noch mehr Ruhe, während Saer Anskar sich mit seinem Gefolge wieder an den Abstieg in die Gewölbe unter der inneren Burg machte.
Die Helden von Schwarzdorn kehrten in die Bibliothek zurück. Ihr Anführer nahm den goldenen Zweihänder vom Rücken und rammte ihn dem Drachenrelief in den Schlund.
Knirschend versenkte sich die gegenüberliegende Wand im Fußboden. Dahinter führte eine seltsame Treppe hinab in die Dunkelheit einer tiefer liegenden Ebene. Die Treppe war dreigeteilt: links und rechts besaß sie ein ungewöhnlich großes Schrittmaß mit dazu passender Steigung. Nur die mittlere Spur war für den menschlichen Körper ausgelegt.
Hinter einer riesigen doppelflügeligen Tür aus beschlagenem Stein befand sich eine beängstigende Galerie. Der breite Korridor war in diesem Bereich abwechselnd mit schwarzen und weißen Marmorplatten ausgelegt worden. Die Wände wiesen jeweils fünf rechteckige Nischen auf in denen die steinernen Statuen von gerüsteten Drakorianern standen. Jedes humanoide Standbild besaß den Kopf eines anderen Drachen.
Zur linke der Helden von Schwarzdorn waren die Drakorianer mit Speeren und den rechteckigen Langschilden des Imperium Drakanum ausgestattet, während ihr schräg versetztes Gegenüber ein Schwert führte und sich mit dem Dreieckschild der Drachenkönige schützte.
Auf den Drachenschilden waren nacheinander auch der Löwe Marisas, der Wolf Fiirlanns, der Bär Isgards, der Adler Lampurs und der Hirsch Eralions zu erkennen, die Wappen der fünf Drachenkönigreiche Avalons. Dagegen prangte auf den Langschilden immer das gleiche Symbol: der fünfköpfige Drache, das Antlitz Tiamats.
Moryn betrat das Schachbrettmuster und wurde sogleich von einem blauen Blitzstrahl getroffen den die Statue zu seiner Linken ausgespuckt hatte.
Die Helden von Schwarzdorn beschlossen vorsichtiger vorzugehen und Silaqui übernahm die Führung der Gruppe. Sie löste insgesamt zwei weitere Fallen aus, aber konnte dem Feuerodem der Standbilder weitestgehend entgehen.
Der Druide markierte mit Tinte die trittsicheren Marmortafeln und so gelangten auch seine Gefährten auf die andere Seite der Galerie.
Der Korridor setzte sich hinter einer weiteren riesigen Steintür fort und führte zu zwei Wandnischen, die wieder halbkreisförmig waren, wie auf der Kerkerebene. In der einen Nische befand sich auch eine der großen Messingschalen, in der anderen die goldene Skulptur eines Königsdrachen, der Flammen in die Schale spuckte als die Tür von den Abenteurern geöffnet wurde. Zwischen der Drachenstatue und der Feuerschale wies der Boden wieder das bedrohlich wirkende Schachbrettmuster auf.
Zögerlich ging Silaqui voran. Nichts geschah. Sie verließen den goldenen Lichtschein um die soeben beschriebene Situation erneut zu durchlaufen und an einem dritten Steinportal anzukommen.
Saer Anskar selbst öffnete den ersten Türflügel. Die Halbelfin und der Schildknappe vernahmen sogleich das entfernte Rauschen eines Wasserfalls. Alle erschütterte jedoch das kurz darauf folgende Gebrüll eines Drachen!
- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur
*Wieder war es die Priesterschaft Nymias die mich in diesem Punkt aufklären konnte. Ich gab die genaue Beschreibung unserer Augen und Ohren von Rael weiter und mir wurde gesagt, dass es sich vermutlich um eine Firbolg handle; wie sie einst überall in den alten Elfenwäldern vorkamen, heute aber nur noch auf der östlichen Halbinsel in größeren Zahlen anzutreffen sind.
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