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[D&D] Zeit der Wölfe
Tintenteufel:
So! Wir sind hier wieder alle auf dem neuesten Stand was unsere kleine Kampagne angeht.
Unser geplantes tripple feature für dieses WE ist mal wieder indirekt corona-bedingt ins Wasser gefallen und es geht erst heute Abend weiter.
WaterBaron:
Da hast du ja nochmal ordentlich Text vor dir gehabt. Danke dir fürs teilen.
Malst du die Karten selber oder druckst du die aus? Den Stil mit dem and nutze ich mittlerweile auch. Habe dass das erste mal bei Dyson (so hieß er glaube ich) gesehen und für gut befunden.
Tintenteufel:
--- Zitat von: WaterBaron am 12.05.2021 | 15:37 ---Da hast du ja nochmal ordentlich Text vor dir gehabt. Danke dir fürs teilen.
--- Ende Zitat ---
Puh, ja! Aber ich übertreibe es halt auch irgendwie. ;D
Könnte man ja wirklich alles auch knapper zusammenfassen. Aber ich fand die Ereignisse im Gewölbe - und am Ende von tier 1 - halt auch irgendwie erinnerungswürdig! Saer Fengrin war z.B. die erste legendary creature der Kampagne, der Skeleton Veteran aus UB: Dreaded Accursed von Nord Games. Und alle anderen Untoten in der Gruft war auch aus DA.
--- Zitat von: WaterBaron am 12.05.2021 | 15:37 ---Malst du die Karten selber oder druckst du die aus? Den Stil mit dem and nutze ich mittlerweile auch. Habe dass das erste mal bei Dyson (so hieß er glaube ich) gesehen und für gut befunden.
--- Ende Zitat ---
Die Karten sind alle Handarbeit, ja. Und ja, "meinen" Stil habe ich mir auch zu 90% von Dyson Logos geklaut. Ein paar von meinen gibt's als (kostenlosen) Scan via meiner ko-fi-Seite (siehe Signatur).
Mittlerweile stehen nur schon wieder zwei Spielberichte aus und am Freitag startet nun eine Woche später hoffentlich unser tripple feature... :-\
Vielleicht packe ich am Vatertag noch die ausstehenden Berichte an! :headbang:
EDIT: Jetzt will mir die Idee von Nachspiel (tier 1) und Vorspiel (tier 2) auch nicht mehr aus dem Kopf... ::)
Tintenteufel:
Session 16
Sol, 26. Tag des Richters 1504 n. B. - BERICHT II
Die Abenteurer zögerten noch in den Bereich des Drachen vorzudringen. Da meldeten sich völlig unerwartet der Mönch Zao und die Druidin Rael hinter den Helden von Schwarzdorn zu Wort. Sie ließen sich nicht davon abbringen dem Drachen gegenüberzutreten und eine Gelegenheit zu erhalten ihre gefallenen Gefährten zu rächen. So scharte der Paladin fünf wackere Streiter um sich, als er die letzten unerkundeten Räume der Gewölbe unter Burg Isenwaid betrat.
Saer Anskar und seine Gefolgsleute hörten nichts als das Rauschen des Wasserfalls. Ihre Lichtquellen enthüllten Wandnische um Wandnische, die nichts als zertrümmerte Steinstatuen enthielten. Dann öffnete sich der breite Gang zu einer großen Halle, die von vier rautenförmigen Säulen getragen wurde.
Wieder war es Silaqui die der Gruppe ein paar Fuß vorausschlich.
Silaqui von Rosenwinter
Im Zentrum der Halle erkannten die scharfen Augen der Halbelfin zahlreiche Obelisken aus dunklem Kristall.* Die Kunstwerke besaßen unterschiedliche Größen; so waren manche so hoch wie ein Kind oder ein Gnom, während andere sogar knapp Rael die Firbolg überragten. Plötzlich sprang eine abscheuliche Bestie hinter der südöstlichen Steinsäule hervor.
Sie besaß die roten Schwingen eines Bergdrachen und auch den feuerspeienden Kopf dazu, aber ebenso den eines männlichen Löwen sowie den eines übellaunigen Ziegenbockes! Mit kräftigen Flügelschlägen beförderte sich die Chimäre auf die Abenteurer zu.
In einer Feuerwolke erreichte das monströse Mischwesen die Nahkämpfer der Helden. Unbarmherzige Schwerthiebe, Faustschläge und Fußtritte folgten als Erwiderung auf die Flammen aus dem Drachenmaul. Dann brachen auch die Zauber der Druiden über die Chimäre herein. Schließlich verjagten die Pfeile der königlichen Heroldin das Monster, das wie wild auf die finsteren Obelisken zwischen den Steinsäulen losging.
Eines der Kunstwerke zerbarst und gabe einen weiteren Widersacher frei. Es war ein stachelbesetztes Scheusal mit lavendelfarbener Haut und feurig glühenden Augen, das mit riesigen Fledermausflügeln in die Schatten der großen Halle flatterte. Als der Paladin, sein Knappe und der Mönch zu der Chimäre aufschlossen, beschoss der Teufel sie mit Stacheln aus seinem langen, reptilienartigen Schwanz.
Wenige Augenblicke später hatten die Abenteurer das dreiköpfige Monster erschlagen, doch das hinterlistige Scheusal in den Schatten zertrümmerte sogleich einen weiteren Obelisken mit seinem Dreizack und befreite ein kleines grünes Monster. Es glich einer üblen Kreuzung aus einem kräftigen Menschenaffen und einem tollwütigen Kampfhund. Zahlreiche spitze Reißzähne waren splittergleich in seinem schäumenden Maul zu erkennen, als es sich dämonisch knurrend auf den Ritter stürzte.
Es dauerte nicht lang, da waren auch diese beiden Gegner besiegt. Allerdings war es dem geflügelten Scheusal zuvor noch gelungen einen weiteren Artgenossen aus den Obelisken zu befreien. Dem berstenden Kristall entwich dunkler Nebel. Als der Schleier sich verflüchtigte stand da ein humanoider Käfer mit vier Armen, von denen ein Paar ebenfalls einen mächtigen Dreizack hielt.** Mit den beiden freien Klauen schlug der Teufel blitzschnell nach Berthil und Zao!
Berthil Basilius
Einen Augenblick später stieg zwischen den Obelisken auf den anderen Seite der Halle orangefarbener, beißender Rauch auf, und plötzlich war da ein zweites Exemplar des insektoiden Scheusals! Während die Abenteurer noch den Ersten bekämpften, zertrümmerte der Zweite mehr von den finsteren Kunstwerken.
So mussten sich die Abenteurer nicht nur gegen die vierarmigen Käferteufel, sondern auch noch gegen mehr von den kleinen grünen Dämonen und ein widerlich fettleibiges Scheusal zur Wehr setzen. Die geschundenen Fettschürzen der Kreatur wurden von düsteren Fliegenschwärmen umkreist und waren von stinkendem Schweiss bedeckt. Sein hungrig schnappender Mund und die suchenden Augen waren mit dicken, eiterfarbenen Schnüren zugenäht worden!
Die Männer und Frauen unter dem Ritter blieben siegreich.
Kein Kadaver der erschlagenen Scheusale blieb zurück. Sie zerschmolzen in blasenwerfendem Pech, bestialisch stinkendem Qualm oder verpufften in feurigen Rauchwolken; nur die erschlagene Chimäre verharrte regungslos zwischen den finsteren Obelisken und dunklen Kristallsplittern als die Stille und das beruhigende Plätschern des Wasserfalls zurückkehrte.
Moryn schlug vor die innere Burg mit den drei verbliebenen Köpfen der Chimäre zu zieren. Saer Anskar war begeistert und machte sich eigenhändig daran mit seinem magischen Schwert die Trophäen vom geflügelten Körper des bösartigen Mischwesens zu trennen.
- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur
*Zu diesem Sachverhalt habe ich Erkundigungen am Turm der Magiergilde eingeholt und Undanitor, der Zauberkundige der mich beraten hat, war sich sehr sicher, dass es sich bei dem Material der dunklen Obelisken um Nachtstein handelt. Die schwarzen bis purpurfarbenen Kristalle können für Wesen anderer Existenzebenen als Gefängnis oder “Speicher” eingesetzt werden. Der Gildenmagier vermutete weiter, dass es sich bei den Obelisken unter Burg Isenwaid um Relikte aus dem Unheiligen Land handelt, die ein heimkehrender Kreuzfahrer unter den Rittern von Haus Fengrin aus dem fernen Süden mitgebracht hat.
**Auch die Scheusale konnte der Gildenmagier Undanitor näher bestimmen:
Er bestätigte mich in meiner Annahme, dass es sich bei dem gestachelten, lavendelfarbenen Wesen mit den Fledermausflügeln und dem aufgeblähten Fliegenfänger um niedere Teufel aus den Neun Höllen gehandelt haben muss, während die kleinen grünen Monster als Dämonen einzustufen sind und dem Abyss entsprungen sein müssen. Bei dem humanoiden, vierarmigen Käfer habe ich mich jedoch geirrt! Laut Undanitor wird dieser als Daimon oder Yugoloth bezeichnet und entstammt der Existenzebene Gehenna. Was der Unterschied zwischen einem Dämon und einem Daimon ist, vermag ich allerdings nicht wiederzugeben.
Tintenteufel:
Nachspiel 1
Garogs Hügel, Herzlande Eralions
an einem der letzten Tage der Prinzessin
im Jahr 1504 nach Bahamut
Wutentbrannt schleuderte Aliki ihren Steinkrug gegen die Höhlenwand. Seine Splitter und der schäumende Inhalt des Tringefäßes spritzten in die Reihen der darunter kauernden Riesen. Es waren niedere Riesen die da in den tanzenden Schatten des großen Feuers hockten; Oger, Trolle und Ettins. Keiner von ihnen wagte es einen Laut von sich zu geben, denn wenn eine der Eisernen Schwestern tobte hielt man sich besser zurück, wenn man sein Leben behalten wollte.
“Ich verstehe deine Wut, Schwesterlein. Zertrümmer ein, zwei Riesenschädel, wenn du dich dadurch besser fühlst oder zerreiss einen der Jungen, aber hör dir an was ich zu verkünden habe!”, schlug ein zweites, riesenhaftes Weib vor. Ihr Haar war dunkel wie Eisendraht und ihre Haut so grau wie Stein.
“Nein, Mina! Sie haben alle neun erschlagen! Jedes einzelne unserer verfluchten Mädchen in dieser gottverdammten Burgruine! Was taugt uns der Pakt mit dem alten Scheusal, wenn er seinen Bräuten gar nicht die Macht verleiht, die er verspricht?”, krisch Aliki heiser durch die verqualmte Höhle wie ein Nagel über Schiefer.
“Ich weiss, Schwesterlein. Ich weiss.”, versuchte Mina die andere zu besänftigen. Um ihre Worte zu bekräftigen hielt sie ihre linke, prankengleiche Hand empor und zeigte ihrer Schwester drei blutige Fingerspitzen. “Der Verlust schmerzt mich genauso wie dich. Aber einerseits können Schmerzen etwas sehr reizvolles sein und andererseits haben wir doch Zeit. Im Gegensatz zu den Menschen!” Mina legte ihren grauen Kopf in den Nacken, auf ihren beachtlichen Buckel, und lachte schrill. Ihre Schwester stimmte in das furchteinflößende Geräusch mit ein, so dass die Riesen ihre Köpfe unweigerlich noch tiefer senkten.
“Und nun zu erfreulicheren Ereignissen. Die Alte Natter hat uns nämlich eine vollkommen verzweifelte Seele voller Zorn auf ihre Peiniger gesandt!”, wechselte Mina das Thema. “Sie wird noch heute den Tempel erreichen. Ihre Niederkunft steht ebenfalls kurz bevor, obwohl sie voller Hass auf den Braten ist. Noch mehr hasst sie aber seinen Vater! Denn er hat sie gegen ihren Willen, sowie gegen das Gesetz der Menschen genommen und der heilige Richter des Blauen Gottes hat dennoch ihm Recht gegeben. Das Beste ist jedoch, dass sie bereits über Kräfte verfügt die unserer Angelegenheit mit dem Ritterlein mehr als dienlich sein sollten. Unterwerfen wir mit ihrer Hilfe einen weiteren Stamm Grolantors, wird der Zerstörer diese Macht mit Freuden mehren, da bin ich mir sicher! Als kleines Dankeschön habe ich Nathaira ein Glöckchen mit der Rune Uvar zukommen lassen. Die wird das arme Ding in ihrem kleinen Machtkampf mit dem Sumpfdrachen gut gebrauchen können.”
“Köstlich, Schwesterherz, ganz köstlich.”, mischte sich ein drittes Weib in die Unterhaltung ein. “Und so lange wir warten, habe ich auch noch was zum Besten zu geben!”
Geheimniskrämerisch blickte Haru ihre beiden Schwestern Aliki und Mina mit milchigen, weißgrauen Augen über den Rand ihres Trinkbechers an.
“Ihr erinnert euch an das herrliche Grauen, das die Kichernde Katti über den Knochengarten nördlich des Nivian gebracht hat? Das Ritterlein hat zwar ihr geliebtes Schoßtier erschlagen, es ist aber weder ihm, noch dem Sternenjungen gelungen, die Wurzeln des wundervollen Übels auszureißen! Die Elfen leiden also nach wie vor!”
Dieses mal hallte das grauenhafte Gelächter von drei Eisernen Schwestern durch die Höhle.
“Genauso wie die Holzfäller bald wieder leiden werden.”, fügte Haru seherisch in ihren Kelch blickend hinzu. “Aber auch das Ritterlein und der Sternenjunge werden es schwer haben ohne unser Wohlwollen in Garogs Hügeln Fuß zu fassen.“
„Das werden sie, große Schwester. Das werden sie.“, krächzte Mina beipflichtend. „Ja! Lasst sie uns gebührend willkommen heißen!“, schrie Aliki in überschwänglicher Vorfreude auf Raub, Mord und Zerstörung.
Bei den Worten Alikis vergaßen die Riesen in ihrem eigenen Blutdurst sogar die Angst vor den Eisernen Schwestern. Sie sprangen wild durcheinander und schlugen grölend mit ihren Keulen auf den Steinboden und die Höhlenwände ein. “VAPRAK! VAPRAK!! VAPRAK!!!”, platzte es aus ihnen heraus. Mina, Aliki und Haru sahen sich gegenseitig an. Dann lachten sie wieder, dass ihre verbeulten Buckel nur so hüpften.
“Und nun entschuldigt uns, Jungs. Wir haben eine Hochzeit vorzubereiten!”
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