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[D&D] Zeit der Wölfe

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Tintenteufel:
Session 21
Lum, 17. Tag der Prinzessin 1504 n. B.
 
Am 13.2.1504 kehrte Saer Anskar mit seinem Gefolge in die Stadt der Banner zurück. Nach einem ausgiebigen Essen in der Herberge Zum Glücklichen Ganter brachen der Paladin, sein Berater Moryn, Saer Berthil Basilius, die königliche Heroldin, Hohepriesterin Maelina und die Bardin Ynhes von Yslark auf, um das Preisgeld des Turniers auszugeben.

Zunächst machte die bunte Truppe in der Schneiderei Wolke Sieben Halt.
Die Besitzerin namens Cerisiel war eine Aasimar, die ihr Ladengeschäft wie eine prunkvolle Nachbildung der Sieben Himmel Solanis gestaltet hatte. Saer Berthil war entzückt! Er wandelte verträumt zwischen den weißen Marmorsäulen und Wandvertäfelungen umher, von Kleidungsstück zu Kleidungsstück und betastete so gut wie jedes Stoffmuster. Sein Herz verlor der geckenhafte Rittersmann jedoch an eine magische Zusammenstellung leichter Kleidung die von einer Engelsstatue auf einem hellblauen Samtkissen mit goldenem Saum gehalten wurde.



Charlatan's Wardrobe
Während die Bediensteten der Aasimar - ein halbes Dutzend Halblinge in weißen Gehröcken - an Saer Anskar Maß nahmen, entdeckte auch der Druide eine magische Robe die ihm zusagte. Wie die neuen Kleider des jungen Basilius vermochte sie es ihre Farbe sowie Gestalt den Wünschen des Trägers anzupassen. Zudem ließ Moryns einfache Erkenntnismagie plötzlich arkane Glyphen auf dem goldenen Zaubergewebe entstehen und färbte es blaugrün, wie die alten, zerschlissenen Roben des Druiden.



Spellwoven Robes
Maelina und Ynhes schwärmten lange Zeit um einen blassgrünen Hauch von Nichts. Doch keine der Damen wollte den hohen Betrag dafür ausgeben. Beide planten ihren Auserkorenen andernorts etwas Kostspieliges zu kaufen.



Lunar Moth Cape
Silaqui hatte sich lange Zeit zurückgehalten, doch verliebte sich letztendlich auch noch in ein purpurfarbenes Kleid. Die Halbelfin hatte entdeckt, dass die Magie des Webstoffes zahlreiche Taschen verbarg und da ihr Lehnsherr die Kosten dafür tragen wollte, verbesserte sie ihre Ausrüstung ohne die Kasse der königlichen Herolde zu belasten.



Dress of Many Pockets
Auf den Straßen Leiras erkannte man den Turniersieger und seinen ehemaligen Knappen, der wenige Tage zuvor den Ritterschlag erringen konnte (siehe Bericht vom 10.2.1504). Die meisten freuten sich darüber die ehrenwerten Herren begrüßen zu dürfen; sie applaudierten und gratulierten Saer Anskar sowie Saer Berthil auf Schritt und Tritt.

Nach der Schneiderei suchten die Berühmtheiten mit ihrem Gefolge das Blütenmeer auf, eine Parfümerie unweit des Nivian. Hohepriesterin Maelina wollte “ihrem Moryn” unbedingt eine ganz besondere Essenz des exzentrischen Parfümeurs Eleonor schenken. Der Druide schien nicht wirklich glücklich damit zu sein, aber letzten Endes ertrugen alle Herren recht anständig die aufdringlichen Düfte und Offerten Eleonors.

Anschließend wollte sich Ynhes bei ihren Lebensrettern bedanken.
Sie führte die Ritter in eine Werkstatt nahe des Marktplatzes. In Resedas Harmonie wurden jedoch nicht nur meisterhafte Musikinstrumente gefertigt, sondern auch verkauft. Die Bardin erstand dort eine neue Laute für sich und eine lilafarbene Schatulle für den Paladin. Vor dem Laden verabschiedete sich Ynhes von allen. Sie wollte noch heute in die Ostmark aufbrechen. Nachdem sie Saer Anskar mit Tränen im Gesicht einen Kuss auf die Wange gedrückt hatte verschwand sie in der Menschenmenge auf dem Marktplatz.



Bard-in-a-Box
Auf dem verwaisten Turniergelände hatte ein Krämer aus Marisa seine Zelte aufgeschlagen. Die Leute erzählten sich von den magischen Schätzen, die der geheimnisvolle Mann aus dem fernen Süden mit sich gebracht haben sollte. So verschlug es am späten Nachmittag auch Saer Anskar und sein Gefolge unter den Baldachin des Fremden.

Haseid von Khardis verkauft überwiegend Tand. Aber Moryn erkannte auch so manche magische Aura um dessen dubiose Waren. Nach kurzem Feilschen erwarb Saer Anskar einen kleinen Lederbeutel, der aus einem Tempel des Blauen Gottes bei Selkuth stammen sollte. Tatsächlich konnte die Börse ganze 1.000 GM halten! Und jede einzelne kam daraus blank poliert wieder zum Vorschein! Wie frisch geprägt!



Griffon Coin Pouch
Nach einem schnellen Abendessen an einem der zahlreichen Marktstände kehrte Maelina in den Löwenhof zurück und Saer Berthil in die Herberge Zum Glücklichen Ganter. Die verbliebenen Helden von Schwarzdorn wollten jedoch zum Nebelturm übersetzen und warteten auf den Sonnenuntergang. Denn der Turm ist nur im Zwielicht des Morgens oder Abends zu erreichen. Ein blinder Fährmann brachte die Abenteurer schließlich unerwartet zielsicher über den von dicken Nebelschwaden bedeckten See.

Moryn wollte Nachforschungen über die Ritter der Schwarzen Sonne* und den Todesengel Azrael anstellen. Saer Anskar befürchtete dagegen seit dem Turnier, dass sein Schwert mehr und mehr Besitz von ihm ergriff. So wollte der Paladin mehr über die Waffe und die Herrin des Sees in Erfahrung bringen.
Silaqui ging ihrem Lehnsherren zur Hand und übermittelte in den frühen Morgenstunden des 17.2.1504 das Folgende:

Heute wird sie nur noch die Herrin des Sees genannt, denn ihr wahrer Name ging vor Jahrhunderten in den Nebeln des Nivian verloren. In den letzten Tagen des Imperium Drakanum wurde sie allerdings noch von den Anhängern Tiamats als Hexe der Herzlande gejagt. Ungeachtet ihres Namens beschenkte sie die ersten Drachenreiter mit magischen Schwertern der Elfen, schuf den mysteriösen Nebelturm und entkam ihren Häschern letztendlich auf eine andere Existenzebene. Manche behaupten sie lebe noch heute im Reich der Feenwesen und diene der Sommerkönigin von Faerie. Andere halten sie für eine Untote auf der Schattenebene und wähnen sie im Bunde mit der berüchtigten Rabenkönigin.

Der Druide fand in der sagenumwobenen Bibliothek dagegen nichts heraus. Ganz so als würde es den geheimen Orden der Assassinen gar nicht geben.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Unsere Augen und Ohren in der Weißen Festung haben mich übrigens wissen lassen, dass in den vergangenen Wochen fürwahr ein halbes Dutzend Ritter der Schwarzen Sonne mit einer Karawane aus Khardis die Grenze überquert hatte und die Südliche Handelsstraße herauf gereist war.

Tintenteufel:
Ja, nur ein langweiliger Shopping-Bericht, aber heute Abend wird es wieder etwas spannender.

Oder soll ich das nächste mal endlich eine Cutscene nachreichen, bevor der nächste Spielbericht veröffentlicht wird?

Tintenteufel:
Session 22
Sha, 20. Tag der Prinzessin 1504 n. B.

Dieser Bericht unserer Augen und Ohren erreichte mich erst spät in der heutigen Nacht.

Saer Anskar hatte Leira mit seinem Gefolge am 18.2.1504 verlassen. Er war mit Saer Berthil Basilius, seinem Berater Moryn, Ludmylla Pelias, Tavik Forkys und der königlichen Heroldin Silaqui von Rosenwinter auf der Alten Straße nach Norden gereist. An den Toren von Burg Falkenstein hatte der kleine Tross nun Halt gemacht, um nicht in den Sümpfen übernachten zu müssen.
 
Ludmylla und Tavik hatten sich dem Paladin noch am 18.2.1504 auf dem Rossmarkt von Leira angeschlossen.
 
Die Helden von Schwarzdorn waren nach dem zweiten Frühstück, in der Herberge Zum Glücklichen Ganter, ausgezogen um für den Turniersieger ein Streitross zu erstehen. Doch die neue Geldbörse von Saer Anskar (siehe Bericht vom 17.2.1504) erwies sich als zu große Versuchung für die Langfinger und Beutelschneider der Grauen Hand.
 
Der Paladin mischte sich gerade mit dem Druiden, der Heroldin und dem jungen Basilius unter die Marktbesucher, da bemerkte Silaqui den auffälligen Beutel ihres Herren in der Hand eines Fremden. Der Dieb besaß die kleine Gestalt eines Kindes und verbarg sein Antlitz unter einem zerschlissenen Umhang mit tiefer Kapuze. Alarmiert durch die Rufe der Halbelfin trat er die Flucht an. Die Abenteurer jagten den Übeltäter zwischen den Ständen und Marktbuden bis in eine schmale Gasse.
 
Silaqui war die erste bei dem Dieb und riss ihm die Kapuze vom Kopf. Es handelte sich gar nicht um ein Kind, sondern um einen Halbling! Dann hatte Saer Berthil zu den beiden aufgeschlossen. Der Beutelschneider hatte sich gerade von der Halbelfin befreit, nur um im eisernen Griff des Ritters zu landen. Kurz danach konnte auch Saer Anskar seinen ehemaligen Knappen unterstützen. Der Halbling verteidigte sich sogleich mit seiner angeblichen Mitgliedschaft bei der Grauen Hand, der ortsansässigen Diebesgilde. Doch die Ritter blieben hart und wollten ihn der Stadtwache übergeben. Als endlich Moryn das Verhör erreicht hatte, drohte der gefasste Dieb mit einem Attentat auf Ynhes von Yslark.
 


Beutelschneider Fin
Die Helden von Schwarzdorn zögerten. Ein verwirrter Stadtwächter hechelte hinter dem Druiden her und kam schwer schnaufend neben ihnen zum Stehen. Moryn versuchte den schnauzbärtigen Mann abzuwimmeln, allerdings erkannte dieser den Halbling zwischen den Abenteurern. Es war mehr als verdächtig, denn es schien so als würde der Ordnungshüter die erfundene Geschichte von Moryn nun umso mehr glauben zu wollen!* 
 
Der magische Beutel mit den 1.000 GM kehrte zu seinem rechtmäßigen Eigentümer zurück und der Halbling wurde zähneknirschend freigelassen. Saer Anskar bahnte sich den schnellsten Weg durch die Menschenmenge, so gelang es dem Paladin immerhin noch der Versteigerung der letzten drei Streitrösser beizuwohnen.

Das erste Ross - eine schlanke, weiße Stute - wurde an Baron Alrik Forkys verkauft, der es auf der Stelle seinem Enkel Tavik vermachte. Anschließend übergab das Oberhaupt von Haus Forkys das seltsame Gespann, aus dem dürren Schimmel und dem hoch gewachsenen jungen Mann, an den Paladin. Denn Saer Anskar hatte den Pagen Tavik auf der Schwanenburg als Knappen und Nachfolger von Berthil Basilius ausgewählt.



Tavik Forkys
Das zweite Ross - ein schwarzer Hengst - erstritt Saer Eugenio von Falkenstein in einem kleinen Wettstreit von wenigen Geboten gegen den Erben von Haus Fengrin. Triumphierend zog der Ritter an den Helden von Schwarzdorn vorbei, dem es bisher nicht vergönnt war seine Niederlage während des Turniers in Peredur zu vergelten. Saer Berthil hoffte lautstark, dass wenigstens der Rappen ihm eine gewisse Genugtuung verschaffen möge.
 


Saer Eugenio von Falkenstein
Das dritte Ross - ein kräftiger, rotbrauner Hengst - blieb lange Zeit schwer umkämpft. Der Paladin lieferte sich mit Saer Wynfreth Pelias einen heftigen Schlagabtausch, im übertragenen Sinne, bis das prachtvolle Tier zu einem absurden Preis an den älteren Ritter aus der Ostmark ging. Nach der Versteigerung kam Saer Wynfreth mit seiner Trophäe sowie seiner Tochter Ludmylla auf die Helden von Schwarzdorn zu.



Saer Wynfreth Pelias
Saer Anskar war enttäuscht und richtete zunächst viele kränkende Worte an das Oberhaupt von Haus Pelias. Saer Wynfreth antwortete ihm jedoch schlichtweg mit einem mehr als großzügigen Angebot. Er wollte dem Paladin das soeben erstandene Streitross schenken, wenn dieser Ludmylla zu seiner Knappin machen würde. Trotz der Proteste von Tavik, willigte der Erbe von Haus Fengrin freudig ein. Moryn schlug vor den jungen Forkys zum Knappen von Saer Berthil zu machen und so geschah es dann auch.
 


Ludmylla Pelias
Zu sechst besuchten sie anschließend den Sattler sowie den Hufschmied und statteten sich für die Rückreise aus. Nach einem letzten, köstlichen Mittagessen im Glücklichen Ganter verließen sie wieder durch Varions Tor die Stadt der Banner.
 
So erreichte der Tross am 20.2.1504 kurz vor Mitternacht Burg Falkenstein.

-Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Zu diesem Vorfall werde ich umgehend einen Bericht an den hohen Herold Nimir verfassen. Er muss der Korruption in Leira endlich Einhalt gebieten! Wie die Begegnung mit dem Beutelschneider gezeigt hat, ist die Graue Hand zu gut informiert und organisiert, um sie mit einer zerrütteten Stadtwache bekämpfen zu können!

WaterBaron:
Ich bewundere nach wie vor deinen Elan das alles so runter zu schreiben. Gefällt mir gut wie sich das entwickelt. Auch den Shoppingabend finde ich unterhaltsam.

Hast du dir mehr Sachen von Griffon geholt? Da sind schon liebevoll gestaltete Dinge bei

Tintenteufel:

--- Zitat von: WaterBaron am 11.06.2021 | 23:47 ---Ich bewundere nach wie vor deinen Elan das alles so runter zu schreiben. Gefällt mir gut wie sich das entwickelt. Auch den Shoppingabend finde ich unterhaltsam.
--- Ende Zitat ---

Vielen Dank! Nach wie vor super, dass du so fleißig mitliest!!


--- Zitat von: WaterBaron am 11.06.2021 | 23:47 --- Hast du dir mehr Sachen von Griffon geholt? Da sind schon liebevoll gestaltete Dinge bei

--- Ende Zitat ---

Ich habe nur das Buch, bin kein Patron, aber auf IG recht aktiv und verfolge Griffon dort schon lang. Echt toll was er da so macht. Mega kreativ und sehr bereichernd! Und im Grunde alles kostenlos!!

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