Das Tanelorn spielt > [Cthulhu] The Things We Leave Behind
[TTWLB] Prolog "Darknes over Algonac" Kapitel II "Die Sorgen einer Mutter"
Outsider:
Mr. Robson entspannt sich sichtlich, als Casey ihm davon erzählt schon Kontakt mit Cassandras Mutter aufgenommen zu haben. Er lehnt sich etwas in seinem Stuhl zurück.
„Das macht Sinn sagt er, ich hatte ihr ja erzählt, dass ich ihre Tochter hier um die Ecke gesehen habe. Das hätten sie aber auch gleich sagen können das sie von Georgie kommen. Die arme, alleinerziehend und der Mann…“ innerlich machte Casey sich auf die lange Version des -die arme Kleinstadtfamilie- Dramas gefasst aber Mr. Robson fing sich schnell wieder „…aber dafür sind sie nicht hier, nicht wahr?“
Die Frage war natürlich rein rhetorisch und Mr. Robson beantwortete sie sich im selben Atemzug selbst.
„Nein, also hören sie, ich machte gerade Feierabend, das war so gegen zehn Uhr abends. Wir haben zwar rund um die Uhr auf, aber nachts arbeitet hier jemand anderes. Ich mache also Feierabend und gehe nach Hause, da sehe ich ein Mädel und denke mir noch ist das nicht Cassandra, so spät noch draußen. Das war zwei Querstraßen weiter beim geschlossenen Dairy Queen. War mal ein Fastfood Restaurant, daneben eine Werkstadt, hat beides dem Miller gehört, Gott habe ihn selig. Jedenfalls seit Anfang letzten Jahres ist beides dicht und man munkelt die Erben können sich nicht einigen. Dort lungern immer mal wieder Jugendliche rum.
Auf jeden Fall sehe ich ein Mädchen oder eine junge Frau, naja sie wissen was ich meine, das Alter kann man heute schwer einschätzen und es war ja fast schon dunkel. Ich bin mir aber zu 99% sicher, dass es Cassandra war und da war noch ein Inder oder Pakistani, vielleicht ein Latino, aber hey die sehen alle gleich aus, ein Schwarzer war es jedenfalls nicht, der trug eine rote Baseballkappe, einen schwarzen Hoodie und Jeans, glaube ich. Der hatte einen Oberlippenbart, dabei waren noch zwei ältere die ich hier auch noch nicht gesehen habe. Die waren bestimmt schon über sechzig. Ein Mann und eine Frau, komische Leute. Ich bin also über die Straße rüber und habe nach Cassandra gerufen, ich glaube auch sie hat auf den Namen gehört aber anstatt einfach mal zu warten ist die ganze Gruppe gegangen. Ich bin dann nicht weiter hinterher, die waren mir irgendwie unheimlich. Ich hatte ein schlechtes Bauchgefühl und hey vielleicht war es gar nicht Cassandra.
Den Typen mit dem Hut habe ich da am nächsten Abend wieder gesehen, ich glaube aber der taucht da nicht vor acht Uhr abends auf. Vielleicht…“ Mr. Robson mustert Casey wieder „…vielleicht haben sie mehr Glück? Sie sehen aus als wenn sie besser mit den jungen Leuten können!“
Katharina:
Casey Heath
Im DG
"Vielen Dank, Mr. Robson", antwortet Casey mit freundlichem Lächeln, "Das hilft mir schon einmal sehr weiter und ich hoffe, ich kann Georgia bald ihr Mädchen zurück bringen. Dann werde ich heute Abend wiederkommen und mit ein bisschen Glück erwische ich den Typen vielleicht. Aber sagen Sie, können Sie mir über diesen Miller noch mehr erzählen?"
Outsider:
Bei Casey´s Nachfrage zu Miller´s Geschichte leuchten bei Mr. Robson die Augen auf und Casey merkt schnell das Mr. Robson eine Schwäche für lokalen tratsch hat. In ganzer epischer Breite bekommt sie die Geschichte von der Werkstatt erzählt die ihren Kunden bei kürzeren Reparaturen immer einen Kaffee und ein Sandwich anbot.
Das Ganze lief so gut, dass es eine Zeit gab, wo die Leute vorbei kamen um den Reifendruck prüfen zu lassen, nur um eines von Mr. Millers Sandwiches zu essen. Irgendein Kunde hat dann wohl mal zu ihm gesagt, falls die Werkstatt mal nicht mehr läuft könne er mit den Sandwich´s ein Vermögen verdienen.
So kam es das Mr. Miller neben der Werkstatt das „Dairy Queen“ aufmachte und wer in seine Werkstatt kam und auf das Ende der Reparatur warten wollte bekam einen Gutschein und konnte sich nebenan im „Dairy Queen“ einen Kaffee holen. Die Sandwich-Karte war legendär schwärmte Mr. Robson und um so mehr betrauerte er den Tod des alten Mr. Miller. Aus seiner Kasse kramte er ein altes Bild auf dem er neben Mr. Miller zu sehen war und ihm den Einkauf im Dollar General übergab.
„Das waren noch Zeiten…“
Beide Geschäfte, die Werkstatt und das „Dairy Queen“ hatten ihn wenn auch nicht reich, dann doch zumindest wohlhabend gemacht, aber am Ende war es ein Herzinfarkt der ihn dahinraffte.
Erst dachten die Leute, dass beides so weitergehen würde, aber die Kinder von Mr. Miller konnten sich nicht einig werden, welches Geschäft jetzt besser lief, dass „Dairy“ oder die Werkstatt und so folgte eine Zivilklage nach der anderen und das Erbe des Mr. Miller wurde bis heute nicht verteilt. Da sich keiner um die Gebäude kümmerte verfielen sie so langsam und wurden eine Mutprobe für die Jugendlichen im Ort. Wer in der Nacht in´s „Dairy“ ging könne den Geist von Mr. Miller treffen, so die Legende.
Was natürlich Blödsinn war und so schwand das Interesse, Staub legte sich über das Inventar, Moos und Gras wuchs im rissigen Asphalt, Farbe blätterte ab und heute waren die zwei Gebäude einfach nur zwei leerstehende Gebäude am Wegesrand.
Mr. Robson steckt das Bild wieder in die Kasse und schob die Geldkassette zu.
„Nun Miss kennen sie die Geschichte vom alten Miller, er war sowas wie eine Legende hier in der Gegend!“
Katharina:
Casey Heath
Im DG
Zweimal versucht Casey Mr. Robson zu unterbrechen, akzeptiert jedoch rasch, dass sie hier wohl nicht wegkommen würde, ohne sich die ganze Geschichte bis zum Schluss anzuhören. Doch als die Rede auf den Geist des Mr. Miller zu sprechen kommt, verdreht sie zwar die Augen um zu signalisieren, was sie von solchen Märchen hält. Doch innerlich ist ihr Interesse geweckt - vielleicht sind diese neuen Freunde von Cassandra ja Gruftis oder Satanisten? Optisch könnte es passen.
"Nun, haben Sie vielen Dank, Mr. Robson.", erklärt Casey schließlich, "Dann werde ich einmal sehen, ob ich etwas herausfinden kann. Und falls Ihnen noch etwas einfällt..." - Casey kramt nach einem Zettel auf den Sie ihre Nummer und ihren Namen schreibt - "...dann zögern sie bitte nicht, mich zu kontaktieren."
Nachdem sie sich verabschiedet und den DG hinter sich gelassen hat, macht Casey sich auf den Weg zu den Anglers und hofft, dass die anderen noch nicht allzu lange warten.
Outsider:
Mr. Robson nahm den Zettel von Casey entgegen und steckte ihn sich hinter die Registrierkasse, wo noch andere Zettel mit Notizen steckten.
„Ich melde mich wenn ich Cassandra sehen sollte, oder mir sonst noch was einfällt! Grüßen sie mir Georgi!“
Sichtlich zufrieden damit helfen zu können und auch noch eine seiner Regionalgeschichten an den Mann oder besser gesagt an die Frau gebracht zu haben verabschiedet Mr. Robson von Casey und verbleibt zurück in seinem Dollar General mit der leicht nervigen Kaufhausmusik.
Inzwischen war es fast Mittag und Casey bog links ab in den St. Clair River Drive und fuhr in Richtung Norden, vorbei an den zwei heruntergekommenen Gebäuden. Lebhaft konnte sie sich vorstellen, wie es hier ausgesehen haben musste, die geöffnete Tankstelle, das belebte Dairy Queen. Jetzt waren die Gebäude im besten Fall unscheinbar und wenn sie noch lange nicht so heruntergekommen waren wie die Randbezirke von Detroit schien es fast so als würde sich der allesverzehrende Krebs welcher die Städte hier im Griff hatte langsam auch in die umliegenden Gemeinden ausbreiten. Als würden die Sommergäste etwas von dem mit sich bringen, das den Verfall der Gemeinschaft beschleunigte.
Direkt hinter der Werkstatt bog Casey in die Smith Street ein welche in ihrem späteren Verlauf, kurz vor dem St. Catherine Friedhof in die Stone Road überging. Die Straße war gesäumt von Bäumen und man konnte sehen das der Asphalt auch hier schon besser Zeiten gesehen hatte. Der gelbe Mittelstreifen war an vielen Stellen fast abgerieben und würde im Dunklen oder bei Regen fast garnicht mehr zu sehen sein. Je weiter man vom Wasser weg war und je weiter man in das Hinterland hineinfuhr, desto schlechter war der Zustand der Infrastruktur. Ohne das die Stadt hier richtig heruntergekommen war, so war sie doch in die Jahre gekommen.
Hinter den Bäumen säumten kleine Grundstücke die Smith Street mit meist weißgestrichenen, eingeschossigen Holzhäusern die umgeben waren von sauber gestutzten Rasen und gekiesten Auffahrten auf denen nicht selten ein Bootstrailer stand.
Der St. Catherine Friedhof war ein langgezogenes, von Bäumen umgebenes Aral dessen Grünfläche immer wieder von Grabsteinen unterbrochen wurde. Ein niedriger weißer Holzzaun und eine breite von Steinsäulen flankierte Auffahrt bildeten die Front welche auf der östlichen Seite von einem langgezogenen Gebäudekomplex begrenzt wurde. Da war zum einen die Friedhofsverwaltung aber auch eine Leichenhalle und ein eigenes Krematorium. Weiter hinten konnte Casey den hohen und schmalen, von zwei dünnen Streben gestützten, Schornstein des Krematoriums erkennen.
Drei Grundstücke weiter, wo die Straße einen sanften Schwenk nach Nordwesten machte, am Waldrand gelegen, welcher auch den Friedhof umschloss, lag das Haus der Anglers. Das Grundstück war unaufgeräumt ohne vermüllt zu wirken. Man konnte erkennen, dass den Besitzern nicht die Zeit bliebt den Zaun, Rasen oder das Haus so zu pflegen wie es sein musste um gut aus zu sehen. Das Gras war ein wenig zu hoch, in den Ecken sammelten sich Laubhaufen aus dem letzten Herbst und die Auffahrt war zwar gekiest, aber Unkraut wucherte zwischen den Steinen. Weiter hinten, unter einer Plane, welche inzwischen mit Moosflecken überzogenen war, auf der sich an tieferen stellen Regenwasser sammelte, waren die Konturen eines abgedeckten Bootes zu erkennen. Der Trailer hatte Rost angesetzt und um die inzwischen rissigen und platten Reifen wucherte das Gras.
Das Haus der Anglers war zweistöckig und ehemals hellblau gestrichen, jetzt blätterte auch hier die Farbe ab und das Holz kam dadrunter zum Vorschein. Das Dach verwitterte und die Fenster müssten mal geputzt werden. Alles wirkte alt ohne wirklich schmutzig zu sein, man konnte erkennen das die Person die hier wohnte ihr bestmöglichste tat um es wohnlich und sauber zu halten, aber andere Verpflichtungen wogen schwerer. Das neuste war noch ein Blumenstrauß der frisch gebunden an der Tür hing.
Das Auto von Cassandras Mutter stand auf der Auffahrt und vor dem Grundstück konnte Casey die Fahrzeuge von John und Dean sehen die dort auf sie warteten.
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