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Oberbösewichte und ihre Motivation

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unicum:

--- Zitat von: Erbschwein am 16.08.2021 | 16:19 ---Hallo,
@unicum

Mord ist Mord, willst du deine Gedanke frei machen hast du es beschrieben. Klar kann man sich überlegen warum dieses passiert ist. Da Fängt Es An!!!!
Er wird Dir keine Antwort geben da er tot ist.

Hat man eine Anlaufstelle bekommst Du Antworten. Dann kommt es nicht zum Mord.

--- Ende Zitat ---

Ich glaube ich verstehe dich nicht.

Ja sicher du hast vorgelegt mit "Ein Agent begeht einen Mord" - klar dann ist "Mord = Mord",... aber ich frage dich nun "Was verstehst du unter Mord und was sind deine Abrenzugen zu anderen Taten mit Todesfolge? Nachdem der Agent sich moralisch zurückgezogen hat, geht der Bösewicht die Treppe herrauf, da die Reinigungsfachtkraft (m/w/d) gerade frisch gepuzt hat (extra viel Seife der Marke Superglitsch - der Bösewicht hat einen Schmutzfimmel) rutscht er aus und bricht sich das Genick - die Reinigungsfachkraft hat nun "den Mord" begangen.

Der Begriff wird gerne mal gerade von nichtjuristen etwas inflationär benuzt. Auch die deutsche Sprache hat alternativen zu dem Wort,... Tötung, Todschlag,...Tötung auf Verlangen,... Das sind auch alles Dinge welche von aussen gedeutet werden - niemand kann in die Gedankenwelt eines Menschen zur Tatzeit hineinschauen - ausser er selbst. Und was ist schon eine Aussage? Es gab schon so viele Falschaussagen auf der Welt.

Rettet der Agent "Die Welt" mit "Dem Mord" oder vernichtet (=Tötet) er die Welt durch "unterlassene Hilfeleistung?"

Und so nebenbei: "Wo kein Richter, da auch kein Mörder." Ist die Welt also untergegangen könnte der Agent den Bösewicht ohne Probleme umbringen denn Mord ist etwas das durch die Gesellschaft besonderst negativer Unwert zugeschrieben wird. Da danach die Gesellschaft nicht mehr exestiert kann es kein Mord im sinne der Gesellschaft sein.

Exemplarisch kenne ich auch die Sache das man mit den meisten "bösen" Leuten reden kann (so sie dazu emotional in der Lage sind). Man kann mit dem Räuber reden und ihm das Geld geben, aber auch das hat Grenzen. Mit manchen Tätern kann man keinen Kompromiss finden, geht nicht - punktum. Exemplarisch: Ein Gotteskrieger der schreit "Gott will es" - den kannst du nicht so einfach überzeugen es nicht zu tun (ich sag an der Stelle nicht das es unmöglich ist aber in der Situation - nein, geht nicht).

Aber ich werde mich dazu jezt nicht weiter äussern, wenn du willst hast du das lezte Wort.

Crimson King:
Ich persönlich würde, sofern ein spezifisches Genre gespielt wird, das Genre stark in die Überlegungen mit einbeziehen. Klassische epische Fantasy baut üblicherweise auf übernatürlichen dunklen Bedrohungen auf. Dämonenfürsten, Nekromanten, die durch den langen Umgang mit Magie korrumpiert wurden, Führer untoter Armeen, etc. pp. Da brauche ich keine weiterführende Motivation. Die sind, wie sie sind.

Anders sieht es in dieser Hinsicht aus, wenn man aus der schwarz-weißen Welt der epischen Fantasy hinaus kommt in Bereiche mit deutlich stärker nuancierten moralischen Farben. Ich finde es immer sehr charmant, wenn die Antagonisten plausible Motivationen haben und nicht aus Spaß an der Freude Schlimme Dinge treiben. Antagonisten müssen dementsprechend nicht mal nach gängigen moralischen Bewertungsmaßstäben böse sein. Warum auch? Die wenigsten Menschen sind das. An der Stelle muss man sich dann och zwischen vordergründiger und hintergründiger Motivation unterscheiden (Want vs. Need). Das geht von "Will Rivalen um den Thron beseitigen, damit seine Kinder und Enkelkinder dort sitzen können, weil die Familie ihm über alles geht" über "will Macht und Reichtum, um seine narzistische Kränkung aus Kindheitszeiten zu kompensieren" bis "beseitigt alle, die seinen Machtansprüchen im Weg stehen, weil er davon überzeugt ist, der bestmögliche Herrscher überhaupt zu sein, der der Welt Segnung und Frieden bringt".  Gerade bei psychischen Schädigungen finde ich es auch immer interessant, diese vernünftig zu begründen. Viele Soziopathen werden erst durch ihre Erfahrungen zu solchen gemacht.

Meines Erachtens können aber auch sehr schlicht-böse Antagonisten hochinteressant sein, wenn ihre Pläne spannend sind.

Ruinenbaumeister:

--- Zitat von: Lichtschwerttänzer am 16.08.2021 | 16:32 ---das tun sie ja auch IMPOV oder glauben es

--- Ende Zitat ---

Genau das war ja auch beabsichtigt.

Erbschwein:
Hallo,
@unicum

Da wir hier jetzt unter sich sind und das Thema wieder aufgegriffen wurden ist. Wann ist ein Mord zu Rechtfertigen. Dann wenn ein System funktionieren sollte, oder ein System nicht funktionieren sollte.
Traurig genug das sowas passiert. Aber der Film Mord oder der Begriff Mord. Wird immer bestehen bleiben. Auch wenn man Ihn Rechtfertigen kann oder sollte.  Aber Mord bleibt Mord.
Ob nun man hätte oder hat. Aber der Begriff Mord bleibt Mord. Eine Persönliche Meinung nur. Wenn das Leben es kann, können das die Menschen auch, Verstehen!!!!

Mord bleibt Mord

Ávila:
Da Bösartigkeit immer eine Folge der Sünde ist, kann man sich auch gut im Nachbarthread bei den Todsünden bedienen. (Also, soweit die Bösewichter Menschen oder menschenähnlich sind, für Mythoswesen taugt das nicht, aber die brauchen ja auch keine Motivation)

Diese sind, in absteigender Schwere: superbia (Überheblichkeit), invidia (Neid), ira (Jähzorn), accidia (Trägheit), avaritia (Geiz/Habsucht), gola (Genußsucht), luxuria (Triebhaftigkeit)

Für einen ordentlichen Bösewicht müssen diese Eigenschaften natürlich ausreichend stark ausgeprägt sein. Insbesondere die schwerste Sünde der Überheblichkeit eignet sich sehr gut für Schurken, die vermeintlich oder tatsächlich positive Ziele verfolgen und damit die Welt in den Abgrund treiben. Die Trägheit ist für Schurken am schwierigsten einzusetzen, die eignet sich besser für Leute, die eigentlich auf Seite der Helden sein sollten (z.B. wie König Theoden im Herrn der Ringe).

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