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Blade Runner RPG von Free League
10aufmW30:
--- Zitat von: sma am 16.06.2022 | 16:57 ---Ich habe beim Durchblättern zwischen zwei Meetings jetzt keine Regel-Erklärung gefunden, sondern nur "Fluff".
--- Ende Zitat ---
O-Ton von FL:
That´s right, there is no need for that in the Early Access phase since it's just an abridged version of the full rules.
sma:
Ich lese gerade im GRW und muss sagen, mir gefällt, was ich lese.
Der Regelkern ist schön gestreamlined und es wirkt auf mich, als wenn FL nun häufig genug ihre Regeln aufgeschrieben haben, um zu wissen, was essentiell ist und was nicht.
Das blöde D bis A würde ich ja direkt mit W6 bis W12 auf dem Charakterbogen ersetzen. Es gibt eine einfache Vor- und Nachteil-Mechanik die man in 30 Sekunden verstanden hat und man braucht keine Listen mit Würfel-Modifikatoren. Das ist nett. Mit gefällt auch, dass jemandem helfen jetzt bedeutet, ihm den Fertigkeiten-Würfel zu geben. Hier hat das GRW aber IMHO die Chance verpasst, zu schreiben, das der Helfende doch würfeln soll. Bislang fand ich das immer Antiklimaktisch, wenn man in einer Runde nur sagen konnte "ich helfe ihm" und das war's dann. Jetzt kann man auch selbst würfeln und so aktiv etwas beitragen.
Mir gefällt auch, dass sie explizit das "jeder würfelt mal auf XYZ" missbilligen und sagen, dass nur ein Gruppenmitglied auserkoren wird. Oder dass ganz allgemein ein Ergebnis mit 2+ Erfolgen etwas schneller oder leiser gelingen lässt, oder jemandem hilft oder beeindruckt oder man etwas zusätzlich entdeckt. Das muss man nicht bei jeder Fertigkeit einzeln regeln. So gibt mir das als SL einen Rahmen, in dem ich improvisieren kann. Die Kampfregeln sind in dieser Hinsicht eigentlich schon wieder fast zu detailliert.
Oh, und ich finde den Vorschlag interessant, dass für menschliche Charaktere geheim ausgewürfelt werden kann (1 auf W6) ob sie nicht unwissend ein Replikant sind.
10aufmW30:
Ja, stimmt. Ich bin auch eher skeptisch rangegangen, muss aber sagen, wenn man das auch so am Tisch umgesetzt bekommt, kann ich mir das gut vorstellen. Das ist halt wirklich narrativ mit minimalem Würfeln. Könnte mir nur vorstellen, dass das dann kollediert, wenn es zum Kampf kommen sollte.
Der Schreibstil der Regeltexte ist bewährt gut und ja auch schon dutzendfach recycled. Die Flufftexte finde ich teils echt schwierig. Ich bilde mir ein dass ich wirklich gut englisch kann, aber hier hat glaube jemand einen Thesaurus verschluckt oder will sich absichtlich in einem mir nocht bekannten Stil ausprobieren. Hat Philip K. Dick vielleicht diesen Stil geprägt? Wenn ich mir vorstelle, dass ich das einem Spieler in die Hand drücke, der eh schon leicht mit englisch hadert, verliert der vermutlich die Lust.
Also ich was von Specialties gelesen habe, war ich mir nicht sicher, aber das haben sie richtig gut gelöst. In der Regel sind das ja ellenlange Options-Kapitel, die gerde in der gemeinsamen Charakterstellung immer alle aus dem Flow reißen oder der eine oder andere Spieler in Optimiersumpf verloren geht. Aber das hier ist wirklich gut: 1 Seite. Mehr nicht. 25 Fähigkeiten, die alle nicht mehr als zwei Sätze zur Erklärung brauchen, nette Gimmicks aber nicht so massiv Charakterdefinierend, wie in einigen anderen Spielen.
Sgirra:
--- Zitat von: 10aufmW30 am 18.06.2022 | 11:46 ---Der Schreibstil der Regeltexte ist bewährt gut und ja auch schon dutzendfach recycled. Die Flufftexte finde ich teils echt schwierig. Ich bilde mir ein dass ich wirklich gut englisch kann, aber hier hat glaube jemand einen Thesaurus verschluckt oder will sich absichtlich in einem mir nocht bekannten Stil ausprobieren. Hat Philip K. Dick vielleicht diesen Stil geprägt? Wenn ich mir vorstelle, dass ich das einem Spieler in die Hand drücke, der eh schon leicht mit englisch hadert, verliert der vermutlich die Lust.
--- Ende Zitat ---
Ich habe bisher nur quer gelesen, aber ich erkenne eine gute Spur Philip K. Dick in den Texten. Zumindest eine Annäherung an seinem Stil, der selbst ja stark vom Pulp und Noir geprägt gewesen ist. Soweit passt das. Ich fand bisher noch nichts schwer zu lesen. Aber wenn jemand mit der Sprache an sich hadert, würde ich das schwer den Texten zum Vorwurf machen. ;) Ich spiele dann und wann mit Leuten, die sich im Englischen nicht sehr wohl fühlen, Spiele, die bisher nur in Englisch existieren und übersetze das Essentielle für sie (z.B. einen Setting-Primer oder PbtA-Playbooks). Ist für mich eine gute Übung und für sie ein niedrigere Hürde.
Bei dem Erfolg des Kickstarters und der Beliebtheit von FL-Spielen hierzulande halte ich eine Übersetzung allerdings auch nicht für unwahrscheinlich.
sma:
Ich denke auch, die Frage einer Übersetzung ist ein wann und kein ob. Unklar ist da höchstens, ob es Uhrwerk oder Ulisses machen wird :-)
Was den Kampf angeht, scheint der mir etwas zu sein, was man tunlichst meidet.
Es kann mit dem ersten Treffer vorbei sein.
In dem Beispiel, das ich auf MeWe beschrieb, hatte mein Profi- (W10 auf Attribut und Fertigkeit) mit Vorteil (also 3W10 statt 2W10) und Strapazieren (2x nachwürfeln) 5 Erfolge geschafft, was mit der Standarddienstwaffe eines Bladerunners und ohne nicht-tödliche Munition nicht nur 3+3 Punkte von der Gesundheit (typischer Wert wäre hier 5) abzieht, sondern auch noch 4W12 für die kritische Verletzung bedeutet. Drei von den 12 möglichen Ergebnissen sind sofort ohne Rettungswurf tödlich und so war auch bei meinen vier Würfen ein sofort tödlicher Herztreffer dabei. Dann kann Dispatch hoffentlich schnell einen Ersatz schicken, sprich man würfelt sich schnell einen neuen Charakter für die nächste Szene aus.
Was mir aber gut gefällt ist, dass man grundsätzlich aussuchen kann, welchen Würfel man nimmt, d.h. auch ein nicht-tödlicher Schulterdurchschuss wäre eine Option gewesen.
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