Autor Thema: Einfluss von Illustrationen in Regelwerken auf das Spielerlebnis  (Gelesen 5040 mal)

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Offline Ludovico

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Moin Leute!

Vor einiger Zeit habe ich bei FB mal nach The Troubleshooters gefragt. Mittlerweile habe ich das Spiel und bin begeistert, aber das nur nebenbei.

Eine der Antworten seht ihr in dem Post. Ich finde das sehr interessant und wollte hier mal fragen, welchen Einfluss Illustrationen in Regelwerken auf das Spielgefühl haben.
Meines Erachtens nach setzen manche Spiele ja sehr stark darauf wie BESM und The Exalted setzen ja drauf.


Online schneeland

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Für mich prägen Illustrationen entscheidend meinen Eindruck von der Welt mit. Manchmal so weit, dass ich die Welt, die ich mir anhand der Illustrationen vorstelle, mir besser gefällt als das, was dann beschrieben wird.
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Offline Waldviech

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Ist vermutlich ein ewiges Streitthema, aber ich denke schon, dass Illustrationen einen ziemlich gewaltigen Einfluss darauf haben können, wie das Spielgefühl ist. Eine gut gemachte Bebilderung beeinflusst nämlich extrem stark, wie sich die Spieler die Szenen vorstellen, die sich vor ihrem geistigen Auge abspielen (OK, außer bei den Spielern, die an Aphantasie leiden ;) ). Und das beeinflusst das Spielgefühl enorm.
Troubleshooters ist dafür sogar ein sehr gutes Beispiel!
Die bislang publizierten Abenteuer ließen sich vom Grundsatz her bestimmt auch mit irgendwelchen anderen Pulp-Rollenspielen spielen.
Nun setzt Troubleshooters durch die Art-Direction aber den Vorstellungsraum "francobelgische Abenteuer-Comics". Viele Spieler werden sich ihre Charaktere daher als Comicfiguren vorstellen. Das wiederum hat einen Einfluss darauf, WIE die Charaktere gespielt werden. Wer vor seinem geistigen Auge Zeichnungen wie von Franquin sieht, agiert anders als jemand, der vor seinem geistigen Auge Filmszenen aus Fitzcaraldo sieht.

(Das gilt freilich hauptsächlich für gut gemachtes und in irgend einer Richtung markantes Artwork. Es gibt auch Artwork, das so nichtssagend ist, dass es tatsächlich völlig egal ist.)
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Offline nobody@home

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Nun, Illustrationen färben zunächst mal natürlich das reine Leseerlebnis auch bei Leuten wie mir, die gar nicht so sehr jedes einzelne Bild im Detail analysieren. Ein Regelwerk in reinem Schwarzweiß ist beispielsweise recht offensichtlich schon mal eine ganz andere Sache als eins mit Farbbildern, der Stil (und ob der überhaupt über das ganze Werk hinweg einheitlich oder eher aus allem, was der Verfasser gerade finden konnte, zufällig zusammengewürfelt ist) spielt eine Rolle, usw. usf....

Inwieweit das dann auch noch das konkrete Spielerlebnis mitbeeinflußt (insbesondere dann, wenn vielleicht gerade seit ein, zwei Stunden ohnehin niemand am Tisch mehr wirklich in die Bücher hineingeschaut hat), wäre eine subtil anders geartete Frage, über die ich mir ehrlich gesagt noch nie großartige Gedanken gemacht habe. :think:

Offline Ninkasi

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Sicherlich werden Illus das Spielgefühl unterstützen können.

Wenn ich z.B. die Bilder aus HeXXen sehen, dann kann ich mich schon besser in die Welt reindenken, wenn ich die ganzen Klamotten sehe, statt nur davon zu lesen.
Allerdings denke ich, dass die ersten Abenteuer/Quickstarter da prägender sein können, was und wie gespielt werden kann.

Offline Uebelator

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Für mich sind schöne Illustrationen ein wichtiger Teil des Rollenspiel-Hobbies, denn sie können in meinen Augen ebenso sehr wie der Text ein Gefühl von der Spielwelt und dem was in ihr passiert vermitteln. Natürlich habe ich auch ein Bild vor Augen, wenn ich nur einen Text lese, aber ich freue mich einfach immer über schicke Karten, Bilder von Städten oder auch Kleidung, Waffen, Rüstungen, Kreaturen usw, weil sie die Welt einfach ein gutes Stück greifbarer machen.

Ist vielleicht oberflächlich und entspricht nicht dem Sprichwort, ein Buch nicht nach dem Einband zu beurteilen, aber ich muss zugeben, dass ich mir spärlich oder gar nicht illustrierte Rollenspielbücher nur selten wirklich anschaue.

Offline tartex

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Wer sagt, dass man keine Cartoon-Figuren spielt?

Das mag für das Kopfkino von Poster X zutreffen, aber ich sehe eigentlich immer gut gemachte und animierte Zeichnungen im Kopfkino. Egal ob D&D oder WoD. Wäre auch schrecklich, wenn es stattdessen LARP-Szenen in meinem Kopf gäbe.  >;D

Und in meinem Kopf ist Pen'n'Paper ein total visuelles Medium. Die Illustrationen geben zu 80% vor, wie ich die Welt sehen und erlebe.

Kopfkino ist nicht ASCII-Text, der durchläuft. (Übrigens genauso wenig beim Lesen von Büchern.)
« Letzte Änderung: 11.01.2022 | 15:53 von tartex »
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Online aikar

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Für mich sind Illustrationen immens wichtig. Sie vermitteln die Stimmung der Welt besser als jeder Text.
Und gute Illustrationen sind auch einfach ein Genuss anzuschauen und machen Lust das Buch zu lesen.

Bei schlechten oder keinen Illus kann ein Rollenspielbuch noch so gut sein, ich werde es mir wahrscheinlich nicht anschauen.
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Offline Ma tetz

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Offline nobody@home

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Kopfkino ist nicht ASCII-Text, der durchläuft. (Übrigens genauso wenig beim Lesen von Büchern.)

Danke, jetzt mußte ich mir natürlich spontan einen Spieler vorstellen, dessen Kopfkino tatsächlich primär von Sachen wie Rogue oder Nethack im kompletten ASCII-Modus geprägt ist. :o

Offline Rorschachhamster

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Meh. Illustrationen sind schön und gut (oder eben auch nicht), aber bei einem Rollenspielbuch müssen die Regeln leicht erreichbar und auffindbar sein. Der Rest ist Beiwerk.
Die Bilder, die die Welt heraufbeschwört, sind immer noch meine Eigenen, dankeschön.  ;D
Zuviel Illus sind da echt eher hinderlich für das eigene Spiel (erst recht wenn sie künstliche Lücken im Text schaffen, so Illus um der Illus wegen, anstatt entstandene Leerräume aufgrund des Layouts der Regeln füllen.  :q)
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Erbschwein

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Hallo,

Es ist zwar Fehl Am Platze, aber dennoch...
Aber warum gibt es noch Schauspieler. Wenn man alles mit 3-D programme erstellen kann. Die Filme so Erstellen würde.

Also was versucht die Illustration. Sie soll einen Mitreißen.


Aber bitte:    :btt:

-Spoiler-    ~;D
Den Rest muss man sich selbst Erklären!!!!

Offline CK

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Illustrationen haben größtenteils mehr Einfluss als das Produkt an sich.

Das sieht man jedesmal auch hier, wenn irgendein neues Produkt angekündigt wird, über das man oft noch nichts weiss oder was man weiss sogar Schlimmes vermuten lässt, die Leute aber wie blöd vorbestellen/kaufen usw.

Der Rollenspieler hat halt gerne ein schickes Buch im Regal, am besten noch ist das Cover stylisch - der Inhalt muss (soll)  da gar nicht mal mithalten können, es wird gekauft, was das Auge blendet und die Qualität/das Feeling auf den Inhalt übertragen, auch wenn man den noch gar nicht kennt.

So einfach der tickt der meiste Mensch.
Daher kein Wunder, daszu 99% mehr Geld und Mühe in die Optik gepumpt wird, als in den Inhalt - geile Regeln als Wordtext kauft keiner, scheiss Regeln mit geilen Bildern lassen trotzdem die Kasse klingeln.
« Letzte Änderung: 11.01.2022 | 16:03 von CK »

Offline Ninkasi

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Nuja, Optik alleine reicht nicht, ein gute Kombination muss schon sein.

Ich habe mal kurz nach Troubleshooter RPG geschaut, weil es mir unbekannt war und:
Ja, die Illus sind cool, wundert  ich nicht, wenn da Comic-Know-How hintersteckt,
aber da lese ich was von W100 gegen Skillwert..., brrr, bin ich raus  :P

Wenn ich Beispiele im Regelwerk habe müssen diese auch das Spielgefühl wiederspiegeln, genau wie (die meisten?)Bilder.

Bei Brettspielen ist das übrigens meist genauso. Ich möchte ein schönes Spiel, aber die Spielmechanik und Spielgefühl muss dennoch super sein, sonst bringt mir das alles nichts ein.

Swafnir

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ich hab mir damals von TRUANT die Hyperborea-Box geholt. Das Spiel fand ich sehr interessant. Aber es gab wenig bis gar keine Bilder, so dass man sich weder die welt noch die Spezies/Monster vorstellen konnte. Letztlich hab ich es dann nie gespielt oder geleitet und dann auf dem Flohmarkt verkauft.

Bei Universalregelwerken stört mich das aber nicht, da suche ich mir dann einfach Bilder aus dem Netz oder nehme Settings die Bilder liefern.
Weil im Titel ja von Regelwerken die Rede ist. In Settingteilen/Settingbänden halte ich das für elementar.
« Letzte Änderung: 11.01.2022 | 16:23 von Swafnir »

Offline Sosthenes

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Ein Nutzen von Illustrationen ist übrigens auch der als "Lesezeichen". Wo war gleich wieder die Sektion über Wundbrand? Achja, da wo der Ritter sein Schwert erhebt. Use Magic Device? Da wo Lidda vollgerußt da steht (Bild kann also damit was zu tun haben, muss es aber nicht)

Aber das hat jetzt vielleicht mit dem Spielerlebnis wenig zu tun, von einer geringeren Suchzeit einmal abgesehen. Und ja, ich mag jetzt auch behaupten dass mich viele Illus so an sich freuen, aber mich deren Diskrepanz mit der Spielwelt wie beschrieben oder wie von mir vorgestellt eher aufregen. Aber ich stimme auch definitiv zu, dass man das jetzt nicht immer so direkt sagen kann - viel Beeinflussung ist unterbewußt. Durch Bild-, Farb- und Layoutwahl mag mir da manch ein System mehr gefallen als andere.

Ich habe jetzt auch nie viel dazu geneigt Spielern am Tisch sachen aus den Abenteuern oder Regelwerken zu zeigen um irgendwas zu illustrieren. Vorstellung ist mir da meistens wichtiger. Diesbezüglich finde ich die derzeitige visuelle Überrepresentation wie sie durch VTTs gefördert werden eher negativ.

Ich hab' definitiv mal ein Regelwerk zurückgegeben mit ca. 50% Einfluß durch Illus: Weapons of the Gods. Nicht mein Stil. Die obskure Schreibweise der mir unverständlicherweise so hochgelobten Autorin waren die anderen 50%.

Ich fand' auch die D&D 3E Charaktere sehr unrealistisch und hab' mir meine SCs und NSCs nie so "punkig" vorgestellt. Aber es hat schon dazu beigetragen um ein bisschen so die "Ahnenreihe" zu durchbrechen. Not your daddy's D&D.
Bei Planescape ja auch. Sehr coole Illus, aber die Abstraktion ist klar.

Hier kommt dann übrigens auch gerne das Uncanny Valley ins Spiel. Je abstrakter die Figur, desto leichter sieht man über Schwächen hinweg. Elmore's Rüstungen haben mich immer mehr genervt als die von Di'Terlizzi oder Reynolds.

Online aikar

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Nuja, Optik alleine reicht nicht, ein gute Kombination muss schon sein.
+1
Wenn der Inhalt nicht passt, wird ein Buch dann halt weiterverkauft oder verstaubt im Regal. Um gespielt zu werden, muss es auch regel/settingtechnisch was bieten. Aber die Illus sind der Toröffner. Gerade Regelbücher sind üblicherweise Sachen, die man lesen muss um zum Ziel (dem Spiel) zu kommen. Im Gegensatz z.b. zu einem Roman, bei dem das Lesen an sich das Ziel ist. Gute Illus machen die Reise durchs Rollenspielbuch selbst interessant.

Ich kann gut durchdachte und übersichtlich aufbereitete Regeln respektieren, aber sie zu lesen triggert (bei mir) trotzdem keine Endorphine  ;)
« Letzte Änderung: 11.01.2022 | 16:29 von aikar »
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Offline ArneBab

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Shadowrun 2.01D, der Dealer mit dem Cyberauge. Das Bild lenkte das Spielerlebnis mindestens so sehr wie 20 Seiten Flavortext.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
Flyerbücher — Steampunk trifft Fantasy — auf einem Handzettel.
Technophob — »Wenn 3D-Drucker alles her­stel­len können, aber nicht dürfen, dann ist Techschmuggel Widerstand und Hacken Rebellion.«

Offline Rorschachhamster

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Ich kann gut durchdachte und übersichtlich aufbereitete Regeln respektieren, aber sie zu lesen triggert (bei mir) trotzdem keine Endorphine  ;)
Hmmm. Da habe ich zwar noch nie drüber nachgedacht, aber ich glaube bei mir schon...  :o auch ne Erkenntnis.  ;D
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Offline Ainor

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Ist durchaus vernünftig. Die Regeln bringen mir nur dann wirklich was wenn sie "besser" sind als Systeme die ich schon habe. Und dann muss ich auch noch Mitspieler finden die das auch so sehen. Von tollen Bildern habe ich auf jeden Fall was.

Abgesehen davon: ich kann mit einem Bild erkennen dass die Macher zumindest einen guten Zeichner engagiert haben. Gute Regeln erkennt man so richtig erst wenn man spielt. 
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
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Offline tartex

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Illustrationen haben größtenteils mehr Einfluss als das Produkt an sich.
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Also graphische Gestaltung ist doch Inhalt.

Irgendwelche Standard-Fantasy, die gut genug für ein Rollenspielbuch ist, kann ja wirklich jeder schreiben. Deshalb gibt es auch Millionen Publikationen bei Drivetrurpg. Aber das Talent mitreißend zu zeichnen ist um einiges weniger weit gestreut. Da trennt sich die Spreu vom Weizen schon bevor jemand im ersten Absatz wegnickt.
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
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Offline Sosthenes

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Wir hatten auch mal mehr Probleme Cover-Illustratoren zu finden, da früher wohl mehr Unterschied zwischen den Zeichen- und Malkünsten der Kandidaten war. Digitale Malerei hat das wohl etwas niveliert.

Deswegen muss man dann heute nicht mehr auf art- und genre-fremde Künstler (*husthustyücehust*) zurückgreifen oder gleich Standard-Fantasy-Illus nehmen ("Ist das Elric/Conan/Siegfried?")

Offline Crimson King

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Illus haben einen Einfluss auf das Spielerlebnis, aber nur mittelbar, weil sie Erwartungshaltungen schaffen und die Kreativität im Umgang mit dem Quellenmaterial anregen. Außerdem helfen sie dabei, ein Spiel an den Käufer zu kriegen und damit überhaupt ein Spielerlebnis zu erzeugen.

Gute Illus unterstützen die Core Story, so wie gute Regeln das tun. Ich halte den Nutzen guter wie den Schaden schlechter Illus aber für geringer, als das bei den Regeln der Fall ist.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Erbschwein

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Hallo,

Einfluss von Illustrationen in Regelwerken auf das Spielerlebnis.

Ist okay, und um mal abzuschalten. Wenn man mehr Zeit hätte, sich das Bild genauer Anzuschauen. Würde mir Heute noch neue Erkenntnisse Geben, wenn Ich sie mir wieder Anschaue oder drüber Nachdenken würde. Nur um sich die Bilder zu verinnerlichen. Immer wieder, auch wenn Ich es schon durch Hätte. Erst dann könnte ich wohl sagen, wie sehr ich welches Bild mag.
Wenn mich noch ein Bild im Rollenspiel Erwecken würde, Wäre das für Mich eine Erfahrung Reicher. Was wohl passieren würde...
Eventuell nur um zuschauen ob es mich Wirklich, so wieder Spiegeln würde. Und ihre Einflüsse wirklich Stimmen Würden.

Ob man dann das Bild wirklich mag. Nur weil das Bild gemalt wurde. Ich im Rollenspiel, Erleben durfte. Wäre eine Erfahrung Wert. Und um eine Antwort Reicher!!!!

Eventuell sollte man sich die Frage anders Herum stellen. Das ist was anderes.

Aber zur Fragestellung:
Ich Lebe Ich sehe. Ein Blinder sieht was Anderes. Doch jeder in seiner Welt. Was ist also mit Virtuell in seiner Welt.

Offline KhornedBeef

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Illus haben einen Einfluss auf das Spielerlebnis, aber nur mittelbar, weil sie Erwartungshaltungen schaffen und die Kreativität im Umgang mit dem Quellenmaterial anregen. Außerdem helfen sie dabei, ein Spiel an den Käufer zu kriegen und damit überhaupt ein Spielerlebnis zu erzeugen.

Gute Illus unterstützen die Core Story, so wie gute Regeln das tun. Ich halte den Nutzen guter wie den Schaden schlechter Illus aber für geringer, als das bei den Regeln der Fall ist.
Sehr eloquent. Dem schließe ich mich an.

Mit der Einschränkung, dass sich einige Rollenspiele auch als artbook lesen lassen, schätze ich. Würde ich mir aber wohl nicht gezielt kaufen.
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
Firepower, B&C Forum

Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.