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Was macht ein System kampagnentauglich?

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Colgrevance:

--- Zitat von: nobody@home am  8.02.2022 | 17:43 ---Primärbeispiel Traveller -- wobei sich seit der Version, die ich vor X Jahren kennengelernt habe (muß nach Wikipedia wohl das eingedeutschte Original gewesen sein, Megatraveller kam später), inzwischen wieder ein paar Editionen ergeben haben, so daß sich der bewußte Kritikgrund mehr oder weniger erledigt haben mag. Tatsache ist, daß zumindest meiner trüben Erinnerung nach so ziemlich die einzige Möglichkeit, am Können des eigenen Charakters nach der Erschaffung noch was zu ändern, damals darin bestand, eigens noch mal vier Spielweltjahre in entsprechendes Training zu investieren. Was natürlich für jemanden, der vielleicht überhaupt nur mit "Entermesser 1" und sonst nix angefangen hatte (und ich meine, beim Auswürfeln probehalber auch mal mindestens einen solchen Charakter produziert zu haben), trübe Aussichten für die Zukunft verhieß...

--- Ende Zitat ---

Erstens hat Traveller in der aktuellen Version (MgT2) durchaus Steigerungsregeln, und zweitens wäre mir neu, dass Traveller eine Veränderung (es muss ja nicht immer eine Verbesserung sein) der Spielwerte jemals explizit ausgeschlossen hätte. Durch Alterung sinken bei Traveller ja z. B. auch die Attribute, was ebenfalls eine Veränderung des Charakters modelliert.

Mir ist noch kein Rollenspiel begegnet, in dem explizit und kategorisch eine Veränderung der Werte ausgeschlossen worden wäre (wie gesagt, es muss ja nicht unbedingt eine Verbesserung sein; eine Reduktion der Werte durch Verletzung o. ä. wäre, ggf. im Rahmen von Rulings, ja auch möglich) - es hätte mich daher mal interessiert, was für Beispiele dafür existieren.

Crimson King:

--- Zitat von: ghoul am  8.02.2022 | 14:38 ---Eine lebendige, sich verändernde Spielwelt ist erforderlich, mit der die Personnagen interagieren können.
Systeme, die das unterstützen, sind kampagnentauglich.

Bspw. Classic Traveller funktioniert auch ohne nennenswerte Entwicklungsmöglichkeit der Personnagen-Stats.

--- Ende Zitat ---

Entscheidend ist weniger, dass sie es unterstützen, als vielmehr, dass sie es nicht verhindern. Und da fällt mir spontan kein System ein, außer Sachen mit Closed Room-Charakter, die eh schon als One Shots konzipiert sind, wie beispielsweise Montségur.

Was die Charakterentwicklung über Zahlenwerte angeht, stimme ich zu. Die ist im Grunde genommen durch DnD tradiert, es braucht sie aber nicht.

nobody@home:

--- Zitat von: Colgrevance am  8.02.2022 | 18:00 ---Erstens hat Traveller in der aktuellen Version (MgT2) durchaus Steigerungsregeln, und zweitens wäre mir neu, dass Traveller eine Veränderung (es muss ja nicht immer eine Verbesserung sein) der Spielwerte jemals explizit ausgeschlossen hätte. Durch Alterung sinken bei Traveller ja z. B. auch die Attribute, was ebenfalls eine Veränderung des Charakters modelliert.

Mir ist noch kein Rollenspiel begegnet, in dem explizit und kategorisch eine Veränderung der Werte ausgeschlossen worden wäre (wie gesagt, es muss ja nicht unbedingt eine Verbesserung sein; eine Reduktion der Werte durch Verletzung o. ä. wäre, ggf. im Rahmen von Rulings, ja auch möglich) - es hätte mich daher mal interessiert, was für Beispiele dafür existieren.

--- Ende Zitat ---

Ich meine, wenn wir's unbedingt bis ins Extrem treiben wollen, dann müssen wir logischerweise auch von vornherein jedes System von der Liste nehmen, das überhaupt irgendeine Form von Charakterschadensverwaltung betreibt -- denn dadurch ändert sich ja auch schon mindestens ein Wert mehr oder weniger regelmäßig und das Spiel kann also logischerweise nicht mehr gezählt werden. Dann wird die Luft aber aus recht offensichtlichen Gründen schnell recht dünn...und an dem Punkt diskutieren wir dann auch eigentlich nicht mehr wirklich über Kampagnentauglichkeit an sich. ;)

Arldwulf:
Eine Charakterprogression in irgendeiner Form ist zumindest ein sinnvolles Mittel um einzelne Abenteuer zu einer Kampagne werden zu lassen. Eine gleichförmige Reihe von Abenteuern ohne Entwicklung des (aus Innenweltbetrachtung) Schwierigkeitsgrads würde sich für mich stärker wie eine Ansammlung von Kurzgeschichten ohne Struktur und Reihenfolge anfühlen.

Insofern ja: Charakterprogression ist ein Kampagnenwerkzeug.

takti der blonde?:

--- Zitat von: nobody@home am  8.02.2022 | 18:17 ---Ich meine, wenn wir's unbedingt bis ins Extrem treiben wollen, dann müssen wir logischerweise auch von vornherein jedes System von der Liste nehmen, das überhaupt irgendeine Form von Charakterschadensverwaltung betreibt -- denn dadurch ändert sich ja auch schon mindestens ein Wert mehr oder weniger regelmäßig und das Spiel kann also logischerweise nicht mehr gezählt werden. Dann wird die Luft aber aus recht offensichtlichen Gründen schnell recht dünn...und an dem Punkt diskutieren wir dann auch eigentlich nicht mehr wirklich über Kampagnentauglichkeit an sich. ;)

--- Ende Zitat ---

Wie gesagt, Classic Traveller hat, wie du selbst merkst, Trainingsregeln. Sie mögen dir langsam scheinen, da sind sie trotzdem. :)

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