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Ethical Looting: Etablierte Settings, in denen Loot&Level moralisch gut ist

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Isegrim:
Mach die Typen, die auf dem Loot sitzen, böse genug, dass man sie über die Klinge springen lassen kann, ohne ihnen eine Träne nachzuweinen. Drachen, Trolle, fiese Wesire, finstere Nekromanten, whatever.

Boba Fett:

--- Zitat von: Uwe-Wan am  8.02.2022 | 20:02 ---Im Earthdawn-Setting ein Kaer von Dämonen befreien und dann alle Schätze mitnehmen geht völlig klar.

--- Ende Zitat ---
Earthdawn wäre auch meine Antwort.
Die Spielwelt macht plausibel, warum Leute ausziehen um in Dungeons zu kriechen, dort Viehzeug zu schnetzeln, mit Schätzen wieder rauskommen und die Bevölkerung der Welt das auch noch toll findet.

felixs:
Viel hängt daran, was "Looten" bedeutet. Wenn man das eng als Leichenfledderei nach erfolgreichem Kampf definiert ist, dann sehe ich keinen guten Ausweg. Wenn der Reiz durch "Looten" auch so erfüllt werden kann, dass die Figuren von Auftraggebern belohnt werden, Schätze finden, möglicherweise Geschenke von (Halb-)Göttern verliehen bekommen, dann sehe ich da schon deutlich mehr Potential.

Ich leite ziemlich old-schoolige Abenteuer mit Blue Hack. Und ein Spieler in der Gruppe versucht es oft mit Deeskalation oder alternativen Lösungswegen ohne Blutvergießen, was ich dann auch zu ermöglichen versuche, wenn plausibel. Klappt oft gut. Stufenaufstiege gibt es dafür dann trotzdem und die materielle Belohnung gibt es in Form von Schatzfunden, Auftragslohn, Dankesgaben etc.


--- Zitat von: Megavolt am  8.02.2022 | 19:22 ---Ich finde, dass man im Mittelalter durchaus redlich looten kann, wenn man sich nur ausreichend eindeutig im Feindesland befindet.

--- Ende Zitat ---

Denke, es geht bei der Sache meist eher um die Moral der Spieler als um die der Figuren. Und da ist mittelalterliches Looten dann vermutlich nicht in Ordnung (übrigens gab es auch historisch immer Meinungen gegen Gewalt und Plünderung - ist eher eine Frage der Mehrheiten. Und natürlich Abstufungen).

Feuersänger:
Ich verstehe die Eingangsfrage so: wenn die Party lieber diplomatische Lösungen sucht statt alles einfach wegzuschnetzeln, wie kommt sie dann trotzdem auf ihre Kosten?

Dieses Dilemma ist mir nämlich schon mehrfach v.a. in Computerspielen aufgefallen, wo es entsprechende Handlungsoptionen gibt. Okay, du kannst mit ein, zwei Diplomatiechecks zwischen den verfeindeten Factions Frieden stiften -- aber dann bleiben die Bracers of Dexterity und das Headband of Charisma und die magischen Waffen halt bei den beiden Häuptlingen, und du kriegst nichts außer nem feuchten Händedruck. Da muss man schon echt ziemlicher Überzeugungstäter sein, um sich damit zufrieden zu geben.

Mein Gedanke wäre da, dass die Gruppe dann halt eine wenigstens annähernd gleichwertige Belohnung zB von den Häuptlingen erhalten sollte. Oder, wenn man diesen Spielstil fördern will, sogar eine _bessere_ Belohnung (die sie nicht bekommen können wenn sie die gewalttätige Konfliktlösung wählen). Wie zum Beispiel: die befriedeten Factions liefern hinkünftig jeden Monat Tribut/Geschenke ab.

Ich hab halt auch schon erlebt, wie eine Spielerin, die _wusste_ dass der NSC eine geile magische Waffe hatte, sämtliche Angebote und Unterwerfungsgesten des NSCs abschmetterte, weil sie halt unbedingt die Waffe haben wollte. xD (Aber immerhin war es eine Kampagne für Böse SC, und mit dem NSC hat es auch niemand falschen getroffen)

nobody@home:
Ein Knackpunkt gerade bei der wertvolleren Art von "Loot" (haben wir, glaube ich, schon mindestens einmal beim Thema Drachenhorte angeschnitten) wäre natürlich auch: ist das Zeug überhaupt "herrenloses Gut", das sich die Gruppe einfach ganz legal schnappen und ab da als persönliches Eigentum betrachten darf, oder gibt's da vielleicht auch noch andere, die Anspruch erheben könnten und das vielleicht auch tatsächlich wollen? Die Gruppe nimmt ein Räuberlager aus und findet eine offiziell aussehende Truhe mit dem Stadtwappen von Dodribbe und genau fünfhundert säuberlich abgezählten Goldmünzen sowie das magische Schwert des Hauptmanns, dessen in die Klinge eingravierte Elfenrunen andeuten, daß er das Ding wahrscheinlich auch nicht einfach nur ehrlich gekauft hat -- was macht man jetzt als "moralisch guter" Typ damit? "Einfach behalten, ist jetzt halt unseres" klingt da irrrgendwie nicht so ganz richtig...

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