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Ethical Looting: Etablierte Settings, in denen Loot&Level moralisch gut ist
nobody@home:
--- Zitat von: Arldwulf am 9.02.2022 | 14:06 ---Ehrlich gesagt: Doch, natürlich kommt die aus der Spielpraxis.
Nur eben nicht in Schwarz und Weiß, sondern als ein Verlauf. Ich würde dies als "Es fällt auf, dass Spieler auf das Vorhandensein von Regelmechaniken zur Unterstützung von Nichtkampfbegegnungen reagieren" bezeichnen, oder ganz grob: Je besser das Regelwerk so etwas unterstützt umso eher wird es angewendet.
Gilt natürlich ganz generell für alle Regelmechaniken, nicht nur für die Umsetzung von Nichtkampfbegegnungen. Und insofern denke ich, dass die Frage des Threaderöffners welche Anpassungen man an Setting und Regeln machen sollte schon recht essentiell ist.
--- Ende Zitat ---
Mir geht's im Moment gar nicht mal so sehr um Kampf oder nicht Kampf. Einfach nur um die Frage, seit wann die Idee vom Spielercharakter als alles Glitzernde unbedingt haben wollender Elster eigentlich so sehr zum Standard geworden ist, daß Spieler unbedingt Hilfe brauchen, um sich Alternativen überhaupt noch vorstellen zu können...das war doch früher nicht in dem Ausmaß der Fall, oder irre ich mich gerade? :think:
Arldwulf:
Ehrlich gesagt: Früher habe ich das mehr erlebt als heute.
Doch meiner Meinung nach ist dies auch nicht wonach der Threaderöffner fragt. Dessen Frage würde ich verkürzend wohl so darstellen
--- Zitat ---Wenn ich jetzt aber Leveln und Looten haben will, und meine Mitspieler sind im Schnitt weise und friedliebend genug, um in der Regel gewaltfreie Lösungen zu präferieren
...
fallen euch gute Anpassungen für übliche Settings ein, um das Progression- und Reward-Feeling aufrecht zu erhalten
--- Ende Zitat ---
Und dabei geht es dann halt um konkrete Regelmechaniken die dies unterstützen. Sowohl auf der "Leveln" Seite (beispielsweise indem Alternative herangehensweisen zum Kämpfen in das Erfahrungspunktesystem eingebunden sind), als auch auf der Belohnungsseite (indem solche Herangehensweisen ebenfalls belohnt werden können, sei es durch Alternative Rewards, konkrete Schätze oder aber ähnlichem) und letztlich hinsichtlich der konkreten Spielumsetzung.
Wofür es ja auch glücklicherweise inzwischen genug Möglichkeiten gibt, selbst im oben angesprochenem D&D Kontext. Eigentlich liest sich vieles dort halt stark nach "mit ein paar Skillchallenges, Questsystem, alternativen Belohnungen und niedrigem Powerlevel wäre bestimmt weiter geholfen." und das deutet dann schon recht gut in eine Richtung.
Wahrscheinlich müsste man mal ein paar Spielbeispiele aus einzelnen Regelwerken aufschreiben um dem Threaderöffner zu helfen, daran lässt sich üblicherweise besser diskutieren.
nobody@home:
Was mir gerade so durch den Kopf geht: eine Settingmöglichkeit für "moralisch sauberes" Leveln & Looten dürfte wohl die gängige Zombieapokalypse sein. Auf der einen Seite muß man als Überlebender natürlich sehen, wo die eigenen Leute bleiben, und zumindest "Standard"zombies geben allemal gute Ziele ab...und auf der anderen wird sich die eigene Gruppe wenigstens ab und zu mit anderen verbliebenen Menschen zusammenraufen müssen, so daß sich auch genug "Verhandlungsgegner" finden dürften, auf die man nicht unbedingt gleich zuerst schießt und erst dann fragt.
Ähnliches kann für andere halbwegs akut postapokalyptische Settings gelten, in denen es beim "Plündern" nicht so sehr darum geht, anderen etwas wegzunehmen, als einfach an Dinge zu kommen, die man selbst braucht und die es da draußen noch gibt. Earthdawn wurde ja schon genannt, und das würde ich auch weitgehend unbeleckterweise als ein anderes Beispiel dafür betrachten.
First Orko:
Faktisch jedes Setting, wo es ein von "Dunklen Herrschern" besetzte Gebiete gibt: Mordor, Die Schwarze Lande bei DSA usw.
Da hast du den Faktor Befreiung (der Bevölkerung, sofern vorhanden) aus den Ursupartoren und deren Untergebenen und Loot - im Zweifel sogar für die Bevölkerung! Problem: Gold wird diese natürlich nicht haben... Aber wenn man Ressourcen zurück ins zivilisierte Land bringt finden sich vielleicht ein paar Abenehmer...
Umgekehrt natürlich Invastionszenarien: Wenn die "Guten" in das Gebiet der "Bösen" eindringen, um sich gegen eine feindliche Invasion zur Wehr zu setzen (Starship Troopers und vergleichbare SciFi-Geschichten). Da gilt dann Kriegsrecht und mit ausreichend grausamen Hintergrund der Invasionsmacht wirkt die Moral eindeutig genug.
JollyOrc:
--- Zitat von: nobody@home am 9.02.2022 | 15:20 ---Ähnliches kann für andere halbwegs akut postapokalyptische Settings gelten, in denen es beim "Plündern" nicht so sehr darum geht, anderen etwas wegzunehmen, als einfach an Dinge zu kommen, die man selbst braucht und die es da draußen noch gibt. Earthdawn wurde ja schon genannt, und das würde ich auch weitgehend unbeleckterweise als ein anderes Beispiel dafür betrachten.
--- Ende Zitat ---
ahem, ich sag mal "Mail Order Apocalypse" - da ist Loot&Level moralisch absolut gut!
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