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Ethical Looting: Etablierte Settings, in denen Loot&Level moralisch gut ist
unicum:
--- Zitat von: duderino am 8.02.2022 | 19:11 ---Ich bin gerade in den Weiten des Internets auf einen Foreneintrag gestoßen, in dem sich jemand darüber beschwert, dass es "immer diesen einen Typen in der DnD-Runde gibt, der versucht Freundschaften mit all den Monstern zu schließen".
--- Ende Zitat ---
Aus dem Etikunterricht:
Wenn jemand vor dir steht mit gezückter Waffe und sagt "Geld oder Leben" dann kannst mit dem vieleicht noch reden, wenn er sagt "Ungläubige(*) müssen Sterben" wird es aber schwer.
(* - ersetzbar durch miderheit welcher man gerade angehört frei nach wahl) Mit ersterem kann man noch verhandeln "darf ich 2€ behalten um jemanden anrufen zu können?" mit lezterem wird es schwer einen Kompromiss zu finden,...
In einer Fantasyrunde würde das etwa viele der Untoten betreffen - "Ihr lebt, ich nicht, ich mach alles gleich, also euch tod." kann man also "moralisch" gesehen umhacken und looten.
Im übrigen vergebe ich wenn ich SL bin druchaus EP wenn es Spielern gelingt Kämpfen aus dem Wege zu gehen. Das drumrumschleichen um eine Wache oder eine erfolgreiche Bestechung derselben - ep wie wenn man sie umgehackt hätte. Da ich in Systemen unterwegs bin in denen es sich wegen dem Loot eben meistens NICHT lohnt einen umzuhacken und das System potentiell immer mit der gefährlichkeit daherkommt "auch deine Figur kann im Kampf draufgehen" ist das noch ein weiterer Punkt.
nobody@home:
--- Zitat von: First Orko am 9.02.2022 | 15:34 ---Faktisch jedes Setting, wo es ein von "Dunklen Herrschern" besetzte Gebiete gibt: Mordor, Die Schwarze Lande bei DSA usw.
Da hast du den Faktor Befreiung (der Bevölkerung, sofern vorhanden) aus den Ursupartoren und deren Untergebenen und Loot - im Zweifel sogar für die Bevölkerung! Problem: Gold wird diese natürlich nicht haben... Aber wenn man Ressourcen zurück ins zivilisierte Land bringt finden sich vielleicht ein paar Abenehmer...
Umgekehrt natürlich Invastionszenarien: Wenn die "Guten" in das Gebiet der "Bösen" eindringen, um sich gegen eine feindliche Invasion zur Wehr zu setzen (Starship Troopers und vergleichbare SciFi-Geschichten). Da gilt dann Kriegsrecht und mit ausreichend grausamen Hintergrund der Invasionsmacht wirkt die Moral eindeutig genug.
--- Ende Zitat ---
Wobei unabhängig von der moralischen Dimension in einer ausgewachsenen Militärkampagne generell hinzukommen dürfte, daß da die SC eher nicht einfach so naßforsch auf eigene Faust agieren können, sondern (wenn sie denn selber leveln und looten und nicht nur vom Häuptlingszelt aus Befehle erteilen sollen) mit anderen zusammenarbeiten und Aufträge von recht formell Vorgesetzten ausführen müssen...und daß eventuelle Kriegsbeute wahrscheinlich erst mal bitteschön bei den Chefs zwecks Begutachtung und ggf. gerechter Verteilung an die gesamte Truppe abzuliefern ist. Das ist nun weiß Hrothgar nichts an sich Schlechtes, aber ein klein wenig gewöhnungsbedürftig kann es dann vielleicht doch herüberkommen. :)
Radulf St. Germain:
--- Zitat von: Ma tetz am 8.02.2022 | 19:25 ---Wenn man DnD mit XP for gold (oldschool) spielt, gibt es keinen starken Anreiz Monster zu plätten, wenn man auch ohne Kampf an die Schätze kommen kann. Allianzen mit der einen Fraktion um dann die andere zu besiegen, gehörten wohl zum Standardrepertoire.
--- Ende Zitat ---
Hey, man könnte sich ja das Gold von den Monstern leihen, dann leveln. Nach dem Leveln zahlt man das Gold zurück und nutzt sein neues Level um die Monster zu töten. ~;D
Haukrinn:
--- Zitat von: Radulf St. Germain am 9.02.2022 | 17:50 ---Hey, man könnte sich ja das Gold von den Monstern leihen, dann leveln. Nach dem Leveln zahlt man das Gold zurück und nutzt sein neues Level um die Monster zu töten. ~;D
--- Ende Zitat ---
Das ist eine Form von Powergaming die mir bisher unbekannt war, muss ich zugeben. ~;D
Maarzan:
bezgl. Friedensdividende:
Wenn die SC eh heimatlose Vagabunden sind, haben sie da eben nicht viel zu erwarten abseits Vermeidung persönlichen Risikos. Aber dann fehlt ihnen meist anders Einkommen.
Für eine "ehrbarer" Person sieht es anders aus. Sie hat formelle soziale Kontakte und oft eben auch Werte wie Heim, Hof und Werkstadt, aber auch Handelspartner, welche dann eben im Frieden nicht gefährdet sind. Und als jemand der nicht auf Kampf aus ist (bzw. dafür besonders qualifiziert) ist dann die Unterstützung und der gute Ruf bei den Mitbürgern eben auch viel wert, hilft es doch das, was man erworben hat halbwegs rechtssicher zu bewahren.
Wie sieht es aus der Sicht von den meist "knausrigen" Zivilisten in Bezug auf Abenteurer aus?
Auch für die macht es eigentlich Sinn sich mit halbwegs gesittet erscheinenden Abenteurern auf gutem Fuß zu stehen - schließlich gibt es genügend ungesittete Abenteurer oder direkt Monster. Das Probelm liegt da eher im wirtschaftlichen Ungleichgewicht, dass der Ertrag von Verließen und in manchen Fällen die die Kosten von Abenteurern so ungleich höher ist als das, was in normaler Wirtschaft üblich ist.
Nebenbei: Ab einem gewissen Level geht es oft auch nicht unbedingt mehr um Konsum, sondern um Macht. Dann beginnen sich rechtliche Dimensionen zu verlieren, weil es sich kaum jemand mehr leisten kann so eine Gruppe herauszufordern und die "Ausgaben" bestehen aus dem Investieren oder direkten Umverteilen des Loots in andere, welche dann den Patronen verpflichtet sind, sei es Banditen, welche Teile der Beute bekommen oder Bürgern/Bauern, welche entsprechend gefördert werden und dann wissen, wo diese Begünstigungen (und idealerweise kommende) herkommen. Und solche Investitionen werden dann auch in gewissem Rahmen geschützt. Im Prinzip mit grobem Blick der Beginn des vorformellen Adels.
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