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Das Würfeln-Wollen-Aber-Nicht-Vom-Würfelglück-Abhängig-Sein-Wollen-Paradox
Haukrinn:
--- Zitat von: die andere dame von der tanke am 10.02.2022 | 16:33 ---Würfeln im Rollenspiel ist ja nicht nur aus spielmechanischer Sicht interessant. So wie ich es verstehe, modelliert es eben all jene Unwägbarkeiten, die zu aufwändig/lästig zu modellieren sind. Auf Kämpfe bezogen, die "Tagesform" der Kämpfenden, unebenes Terrain etc. Das geht in einem rein deterministischem Ansatz verloren.
--- Ende Zitat ---
Ich denke das ist ein extrem wichtiger Punkt.
Wir weichen ja in aller Regel (nicht nur im Rollenspiel, sondern generell) auf Wahrscheinlichkeitsmodelle aus, wenn eine genaue deterministische Abbildung zu komplex oder gar unmöglich ist.
Andererseits heißt das aber nicht, dass ein Rollenspiel zwingend Zufall braucht. Wenn du in der Spielmechanik Dinge wie zum Beispiel einen Schlagabtausch gar nicht modellieren willst, dann brauchst du da auch keinen Zufallsmechanismus. Ich denke deshalb gibt es auch erheblich mehr Erzählspiele als klassische Rollenspiele, die auf Zufallselemente größtenteils oder sogar ganz verzichten. Denn eine Erzählstruktur deterministisch abzubilden ist in aller Regel dann doch deutlich einfacher als irgendwelche physikalischen Prozesse (Krieger gegen Ork, Abenteurer an Steilwand gegen Schwerkraft usw.) abzubilden. Ein Zufallselement macht dann nur noch aus Spannungsgründen Sinn und kann vielleicht auch auf andere Weise (zum Beispiel geheimes Bieten von Chips, hat das Western City nicht zum Beispiel so gemacht?) abgedeckt werden.
Maarzan:
--- Zitat von: Haukrinn am 10.02.2022 | 16:41 ---Ich denke das ist ein extrem wichtiger Punkt.
Wir weichen ja in aller Regel (nicht nur im Rollenspiel, sondern generell) auf Wahrscheinlichkeitsmodelle aus, wenn eine genaue deterministische Abbildung zu komplex oder gar unmöglich ist.
Andererseits heißt das aber nicht, dass ein Rollenspiel zwingend Zufall braucht. Wenn du in der Spielmechanik Dinge wie zum Beispiel einen Schlagabtausch gar nicht modellieren willst, dann brauchst du da auch keinen Zufallsmechanismus. Ich denke deshalb gibt es auch erheblich mehr Erzählspiele als klassische Rollenspiele, die auf Zufallselemente größtenteils oder sogar ganz verzichten. ...
--- Ende Zitat ---
Für mich ist das ein deutliches Zeichen, dass wir es dann mit zwei verschiedenen Arten Spielen zu tun haben.
Jiba:
--- Zitat von: Maarzan am 10.02.2022 | 16:57 ---Für mich ist das ein deutliches Zeichen, dass wir es dann mit zwei verschiedenen Arten Spielen zu tun haben.
--- Ende Zitat ---
Ach, iwo.
Das ist eine unterschiedliche Umsetzung einer Handlungsauflösungsmechanik. Bis zu diesem Punkt laufen High-SIM-Spiele und Erzählspiele häufig vollkommen gleich ab: SL spielt und beschreibt die Welt, erzählt ein Problem, Spieler beschreiben, wie ihre Charaktere darauf reagieren, dann wird verhandelt, wie's ausgeht, ob mit Zufall oder nicht. Du kannst sogar Spielabende mit hochgradig zufallsabhängigen Regelsystemen haben, in denen an einem Spielabend aber aus unterschiedlichen Gründen gar nicht gewürfelt wird... spielen die dann plötzlich ein anderes Spiel, nur weil sich keine Situation ergibt, in denen gewürfelt werden muss?
(Und war nicht sogar ein wichtiger Aspekt im Old-School-D&D Würfelwürfe möglichst zu vermeiden, weil man die eh nicht schafft?)
@Haukrinn: Ein gutes Beispiel für Handlungsauflösung können auch Entscheidungskarten sein, wie z.B. bei Itras By, sofern sie nicht strikt binär aufgelöst sind. :)
Haukrinn:
--- Zitat von: Jiba am 10.02.2022 | 17:02 ---@Haukrinn: Ein gutes Beispiel für Handlungsauflösung können auch Entscheidungskarten sein, wie z.B. bei Itras By, sofern sie nicht strikt binär aufgelöst sind. :)
--- Ende Zitat ---
Ja. Allerdings ist das schon ein klar zufallsbasierter Mechanismus. Das mag bei Itras By anders wirken, weil so ein "Ja, aber" natürlich offen lässt was passiert. Das wäre in vielen Spielen mit Würfeln aber genauso der Fall, egal ob jetzt zum Beispiel Teilerfolge bei Fate oder 7-9 bei vielen pbtas, beispielsweise. Insofern taugt das als Unterscheidungskriterium nicht wirkllich.
Jens:
Ich bin mir nicht ganz sicher, trügt mich auch meine Erinnerung aber war Golden Sky Stories nicht ein würfelloses Rollenspiel?
Edit: Nobilis scheinbar auch
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