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Was nervt euch bei einem Spielleiter

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flaschengeist:

--- Zitat von: Eadee am  2.03.2022 | 09:07 ---1. Mangelnde Bereitschaft zur Metakommunikation:
Klar, jeder Spielleiter hat seinen eigenen Stil oder ist noch dabei diesen zu finden. Ich erwarte auch nicht dass ein Spielleiter seinen Stil vollkommen umkrempelt wenn ich mitspiele. Was ich aber von jedem SL erwarte ist dass er bereit ist zur Metakommunikation, also sich mit den Spielern zu besprechen wenn es Probleme in der Runde gibt. Sei es dass er selbst ein Problem hat und jetzt als SL "erzieherische Maßnahmen" ansetzt statt mit den Spielern zu reden oder dass er das Problem ignoriert bis es eskaliert. Auch wenn ein Spieler auf den SL zukommt und erklärt dass er ein Problem mit der Spielrunde hat erwarte ich dass dieser ernst genommen wird und man herausfindet ob das Problem lösbar ist. Es kann schon reichen ein paar Spielabende nur erhöhte Aufmerksamkeit auf die Problematik zu richten um zu erkennen ob es vielleicht eine Fehlwahrnehmung oder ein Missverständnis ist. Lösungen müssen dann gemeinsam mit allen betroffenen gefunden werden. Aber einen Spieler der sich dazu durchringt ein Problem anzusprechen zu ignorieren oder abzuwimmeln ist nicht okay.

- Spielleiter die sich vom Abenteuerautor "versklaven" lassen
Ich kann mich nicht entscheiden was schlimmer ist, ein Spielleiter der die Ploteisenbahn eines Abenteuers auf Teufel komm raus durchprügelt weil er das Abenteuer nicht zuende gelesen hat bevor er anfing zu leiten und Angst hat dass jegliche Abweichung am Ende das Abenteuer kippen könnte, oder ein Spielleiter der tatsächlich alles gelesen hat und "die Vision des Autors" für wichtiger hält als den Spielspaß der Personen die mit ihm am Tisch sitzen... der Autor sitzt verdammt nochmal nicht mit am Tisch und wird vermutlich auch niemals erfahren wie "originalgetreu" du seine Vision umgesetzt hast. Wenn die Spieler von sich aus sagen sie wollen das Abenteuer so getreu wie möglich spielen ist es okay das auch durchzuziehen. Wenn die Gruppe aber lieber ihre eigenen Wege finden will ein Abenteuer zu lösen dann sollte das Priorität haben.

- Spielleiter die sich selbst zu ernst/wichtig nehmen
Nachdem ich früher 95% (jetzt sind es eher 70%) aller Spielabende geleitet habe weiß ich gut wie viel Vorbereitungszeit es kostet eine längere Kampagne zu leiten, besonders wenn man auf Spieleraktionen wirklich eingeht statt seine Geschichte durchzuprügeln. Trotzdem ist der Spielleiter kein Heiliger, man darf über und mit ihm scherzen wie über alle anderen Spieler auch. Er sollte seine Freude am Vorbereiten und am Spielleiten haben und nicht den Märtyrer raushängen lassen der sich für die Gruppe opfert und dann erwarten dass die Spieler sein persönlicher Kult sind die ihn so sehr verehren dass er daraus genug Kraft schöpfen kann um zu leiten...

- unzuverlässige Spielleiter
Ja, ein unzuverlässiger Spieler der nicht weiß wie man Termine absagt ist schlimm genug. Wenn aber der Spielleiter sporadisch ohne Vorwarnung zu Spielabenden nicht auftaucht kann die Gruppe auch nicht "heute einfach ohne ihn" spielen. Es kann immer mal was dazwischenkommen, aber abzusagen sobald man davon erfährt ist das absolute Minimum. Und wenn man ein so unvorhersehbares Leben führt dass man regelmäßig noch am selben Tag erfährt dass man nicht leiten können wird, dann hat man vielleicht einfach nicht genug Zeit zur Verfügung um Spielleiter zu sein und sollte das einsehen.


--- Ende Zitat ---

+1 auf alles und besonders diese Formulierung fand ich genial :d: "Trotzdem ist der Spielleiter kein Heiliger, man darf über und mit ihm scherzen wie über alle anderen Spieler auch. Er sollte seine Freude am Vorbereiten und am Spielleiten haben und nicht den Märtyrer raushängen lassen der sich für die Gruppe opfert und dann erwarten dass die Spieler sein persönlicher Kult sind die ihn so sehr verehren dass er daraus genug Kraft schöpfen kann um zu leiten..."

JollyOrc:

--- Zitat von: First Orko am  2.03.2022 | 08:07 ---Ach noch so ein "Geschmäckle-Thread"?  wtf?

Wenn man hier reinguckt bekommt man ne Idee, warum so wenige Bock haben aufs Leiten. Da würde mich ja mal interessieren, ob die ganzen Ansprüche hier auf Spieler·innen-Seite auch im Sinne der Pflichten ausgeglichen werden!

--- Ende Zitat ---

Pflicht als Spielende ist es definitiv, das eigene Geschmäckle den SL kundzutun. Wenn ich denen nicht sage, dass ich Speedfreak bin, dann kann ich mich nicht beschweren, wenn es mir zu langsam läuft.

Olibino:

--- Zitat von: Weltengeist am 28.02.2022 | 13:26 ---
* Langweiler: Sorry, aber ich bin ADS-ler, ich kann ganz, ganz schlecht mit Langeweile umgehen. Und ich halte mir nicht extra einen Samstag frei, damit dann da nichts passiert.
--- Ende Zitat ---
Das ist für mich der zentrale Punkt.

Langeweile kann z.B. entstehen, wenn der SL ewig für seine Vorbereitungen braucht oder in Regelbüchern rumblättert oder sich von einem einzelnen Spieler in Diskussionen verwickeln läßt oder Mikromanagement von Ressourcen betreibt oder am Spieltisch Spieler in einen anderen Raum schickt oder Geschichten aus anderen Rollenspielrunden erzählt oder lange Monologe hält oder er völlig unvorbereitet ist und lange Pausen entstehen in denen er nachdenken muß oder wenn er bei einem Kampf ewig braucht um die Gegner regeltechnisch abzubilden.

Immer dann wenn die Geschichte unnötig lange unterbrochen wird.

Zeus:
Und wir wundern uns noch, warum es vergleichsweise so wenige Spielleiter:innen gibt: Maximale Anforderungen, maximale Undankbarkeit.
Nehmt mal diese "die SL ist der Dienstleister für meine persönliche Unterhaltung"-Brille ab.
Sie ist ein Mitspieler in einem sozialen Interaktionsspiel. Geht so miteinander um, dann passt das schon.

Ich weiß schon, warum ich nicht (mehr) für fremde Menschen leite.




Sphinx:

--- Zitat von: Olibino am  2.03.2022 | 10:28 ---Spieler in einen anderen Raum schickt

--- Ende Zitat ---

Oh das ist so ein Punkt wo ich auch sagen muss das es ganz stark davon abhängt wie es gemacht wird. Bei einer Online Runde finde ich es absolut ätzend, wenn der Spielleiter mit einzelnen Spielern den Kanal wechselt um was zu besprechen. Da kenne ich auch einen der ist dann auch Problemlos für 10 Min weg, was wirklich blöd ist. Man weiß nicht wie lang es dauert und sitzt so etwas allein gelassen (evtl. mit anderen im Kanal).

Am Tisch finde ich das aber irgendwie weniger problematisch, zwar auch blöd wenn es mehr als 5 Min. sind, aber ansonsten auszuhalten. Da nutzt man es für ne Pinkelpause, macht Smalltalk,....
Ich persönlich flüstere Spielern sowohl Online als auch Offline mal was zu wenn nur sie es wissen sollen, ansonsten spiele ich aber offen. Etwas Spieler/Char Wissen trennen kann man denke ich von allen erwarten.


--- Zitat von: Zeus am  2.03.2022 | 10:57 ---Und wir wundern uns noch, warum es vergleichsweise so wenige Spielleiter:innen gibt: Maximale Anforderungen, maximale Undankbarkeit.
Nehmt mal diese "die SL ist der Dienstleister für meine persönliche Unterhaltung"-Brille ab.
Sie ist ein Mitspieler in einem sozialen Interaktionsspiel. Geht so miteinander um, dann passt das schon.

Ich weiß schon, warum ich nicht (mehr) für fremde Menschen leite.

--- Ende Zitat ---

Ich hab das Gefühl da schwingen einige schlechte Erfahrungen mit?
Nur weil man hier aufschreibt was einem bei einem Spielleiter missfällt, ist das doch kein Angriff oder bedeutet das man nicht trotzdem miteinander klarkommt und seinen Spaß hat.
Ich persönlich hab hier schon zwei legitime Punkte gefunden wo ich mir dachte. Ja da bin ich auch schon mal schuldig gewesen es so gemacht zu haben. Mir geht es darum, besser zu werden als Spielleiter und das geht nur mit etwas Selbstreflexion.
Und ich hab hier keinen Post gesehen wo ich denke das der "Mercer Effect" da mit reinspielt.

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