Ok, ich habe mir jetzt mal das Schlachten-System genauer angeguckt und die Schlacht aus dem Quickstart angespielt.
Zuerst muss ich sagen, dass (wie so oft bei Modiphius) da keiner richtig drauf geguckt hat. Im Regelteil wird erst erklärt, dass Einheiten die Größenkategorien Few, Several, Pack, Lots, Horde, Throng, Swarm, Zounds und Legion haben und die beiden Einheiten im Beispiel daneben dann plötzlich die Einheitengröße „Group“ haben. Dann haben diese Einheiten eine Reichweite in welcher sie frei Ziele angehen können ohne riskante Manöver durchführen zu müssen. Reichweiten gehen ja wie die Zonen nach Close, Medium und Far. Bei den Beispieleinheiten ist es hier auch korrekt angegeben, bei den vorgefertigten Charakteren haben die Einheiten dann plötzlich eine Range von „Short“.
Dann habe ich losgelegt und ich hatte ehrlich gesagt nach der ersten Runde der Schlacht keine Lust mehr. An sich funktionieren Schlachten wie mehrere erweiterte Aufgaben gleichzeitig, auch wenn es hier eben keine Durchbrüche oder Widerstand gibt (wer schonmal ein anderes 2d20-Spiel gespielt hat kennt diese Proben). Diese neue Variante heißt hier halt strategische Ziele und jedes Ziel hat eine Trackleiste, die ich mit Erfolgen füllen muss. Wenn ich die Leiste gefüllt habe, dann dreht sich das Blatt und es hat einen positiven Effekt, wenn ich es eben nicht schaffe (gerade wichtig bei unmittelbaren Zielen, die müssen in einer Runde erfüllt sein), dann hat das Ganze einen negativen Effekt.
Klingt grundsätzlich interessant, aber die Proben für die Erfüllung sind alle riskant, also Schwierigkeit 3. Ich habe also fleißig weiter d20 dazu gekauft und selbst da war es recht schwierig. Hier beim HoMM RPG gibt es auch keine Expertise oder Fokus, es geht einfach nach Skill-Stufen ab wann ich mehr als einen Erfolg mit einem d20 generieren kann, also war ich immer wieder am Blättern.
Wenn der Charakter in der Schlacht agiert (nicht bei Magie), dann verliert er immer Vitalität, also HP. Und auch Einheiten erleiden immer Verluste, wobei einige Einheiten ein Talent haben, das zu umgehen. Das kann man aber nur einmal einsetzen und dann ist es verbraucht für den Kampf.
Der Kampf im Quickstart soll über drei Runden gehen und man muss mehr als die Hälfte der Ziele erfüllt haben, damit man den Kampf als Sieg werten kann. Wenn alle Ziele erfüllt sind, dann ist es ein voller Erfolg und man hat am Ende weniger Verluste. Der Spielleiter kann über Threat (seine GM-Ressource) weitere Ziele einbringen.
Alles in allem hat mir die Schlacht absolut keinen Spaß gemacht und ich habe mehr Zeit damit verbraucht wieder Elemente nachzulesen, weil es einfach nicht intuitiv war. Ich habe schon viele 2d20-Spiele gespielt und ich liebe das System, aber das war einfach nur nervig. Als Spielleiter hat man mit den Schlachten dann auch entsprechend zu tun, denn da muss man sich vorher schon Gedanken machen und Vorbereitungen treffen, mitten in einer Schlacht hätte ich keine Lust mir noch Ziele aus den Fingern zu saugen. So wie der QS bisher geschrieben ist, bezweifle ich, dass ich ordentliche GM-Tools an die Hand bekomme. Ehrlich gesagt fühlt sich das Ganze auch nicht wie eine Schlacht an, man benutzt seine Einheiten einfach für ihre Fertigkeiten und das war es. Da haben mir die Massenschlachten in Fragged Kingdom deutlich besser gefallen.